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Dominikanische Republik
Do|mi|ni|ka|ni|sche Re|pu|b|lik [auch, österr. nur: …'blɪk], die; -n -:
Inselstaat im Karibischen Meer.

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Dominikanische Republik,
 
 
Kurzinformation:
 
Fläche: 48 511 km2
 
Einwohner: (2000) 8,4 Mio.
 
Hauptstadt: Santo Domingo
 
Amtssprache: Spanisch
 
Nationalfeiertag: 27. 2.
 
Währung: 1 Dominikanischer Peso (dom $) = 100 Centavos (cts)
 
Zeitzone: 700 Santo Domingo = 1200 MEZ
 
amtlich spanisch Repụ́blica Dominicạna, Staat auf dem Ostteil der zu den Großen Antillen gehörenden Insel Hispaniola, 48 511 km2 (etwas größer als Niedersachsen), (2000) 8,4 Mio. Einwohner; Hauptstadt ist Santo Domingo, Amtssprache Spanisch. Währungseinheit: 1 Dominikanischer Peso (dom$) = 100 Centavos (cts). Zeitzone: 700 Santo Domingo = 1200 MEZ.
 
 Staat und Recht:
 
Verfassung:
 
Nach der am 28. 11. 1966 verkündeten Verfassung, die u. a. Gewaltenteilung sowie zivile Grund- und Freiheitsrechte festschreibt, ist die Dominikanische Republik eine präsidiale Republik. Staatsoberhaupt und oberste exekutive Instanz (Regierungschef) ist der auf vier Jahre direkt gewählte Präsident. Laut Verfassungsänderung vom 10. 8. 1994 kann sich der amtierende Präsident künftig nicht mehr direkt für die folgende Amtszeit bewerben, darüber hinaus ist künftig eine Stichwahl vorgesehen, sofern keiner der Präsidentschaftskandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erzielt. Dem Präsidenten obliegt die Ernennung seines Kabinetts; er ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte und der Polizei und besitzt weitgehende Notstandsbefugnisse. Die Legislative liegt beim Zweikammerparlament (Congreso National), bestehend aus Senat (Senado; 30 Mitglieder, für vier Jahre von der Bevölkerung der Provinz und des Nationaldistrikts gewählt) und dem Abgeordnetenhaus (Cámara de Diputados; 149 Abgeordnete, ebenfalls auf vier Jahre gewählt). Grundsatzentscheidungen bedürfen der Zweidrittelmehrheit beider Kammern.
 
Parteien:
 
Innerhalb des dominikanischen Parteiensystems stehen sich v. a. der Partido Revolucionario Dominicano (PRD, deutsch Revolutionäre Dominikanische Partei; sozialdemokratisch orientiert; gegründet 1939), der Partido Reformista Social Cristiano (PRSC, deutsch Christlichsoziale Reformpartei; gegründet 1964) und der 1973 vom PRD abgespaltene Partido de la Liberación Dominicana (PLD, deutsch Dominikanische Befreiungspartei) gegenüber.
 
Gewerkschaften:
 
Zahlenmäßig stärkster Dachverband ist die Confederación Nacional de Trabajadores Dominicanos (CNTD), politisch aktiver (großen Anteil an der Streikbewegung der 90er-Jahre) sind die Confederación de Trabajadores Unitaria (CTU) und die Central General de Trabajadores (CGT).
 
Wappen:
 
Das Wappen zeigt im Wappenschild ein von einem Holzkreuz überhöhtes aufgeschlagenes Evangelium des Johannes vor einer Trophäe aus sechs Lanzen und beiderseits drei Nationalflaggen; über dem Wappenschild Spruchband »Dios, Patria, Libertad« (Gott, Vaterland, Freiheit), darunter Spruchband mit dem Landesnamen.
 
Nationalfeiertage:
 
Der Nationalfeiertag ist der 27. 2., der an die Erlangung der endgültigen Unabhängigkeit 1844 erinnert.
 
Verwaltung:
 
Das Land ist in 26 Provinzen und einen Nationaldistrikt (Distrito Nacional) gegliedert. Während die Gouverneure der Provinz von der Exekutive ernannt werden, liegt die örtliche Verwaltungsbefugnis des Nationaldistrikts und der Gemeinden in den Händen lokaler Räte mit mindestens fünf gewählten Mitgliedern.
 
Recht:
 
Es gilt französisch beeinflusstes Recht. Die Rechtsprechung liegt beim Obersten Gerichtshof (Suprema Corte de Justicia), den fünf Appellationsgerichten, den Bezirksgerichten und auf Gemeindeebene bei den Friedensrichtern. Ferner bestehen ein Finanzgericht und ein Gericht für Landstreitigkeiten. Alle Richter werden vom Senat gewählt.
 
Streitkräfte:
 
Die Gesamtstärke der Freiwilligenarmee beträgt 22 300, die der paramilitärischen Polizeieinheiten etwa 10 000 Mann. Das Heer (13 900 Soldaten) ist in vier Infanteriebrigaden und die Präsidentengarde gegliedert. Die Luftwaffe verfügt über 3 800, die Marine über 4 600 Angehörige. Die Ausrüstung umfasst im Wesentlichen 14 leichte Panzer, 8 Kampfflugzeuge sowie sechs Fregatten und neun Kleine Kampfschiffe. - Die Dominikanische Republik verwendet etwa 6 % der Staatsausgaben für militärische Zwecke. Zusätzlich unterstützen die USA die Streitkräfte des Landes mit jährlich etwa 500 000 US-$.
 
 Landesnatur und Bevölkerung:
 
Landschaft:
 
Die Dominikanische Republik nimmt den östlichen Teil (etwa zwei Drittel) der Insel Hispaniola ein. Die Insel ist gebirgig und erreicht in der Cordillera Central eine Höhe von 3 175 m über dem Meeresspiegel. Das Klima ist tropisch mit durch den Gebirgsverlauf bestimmten starken regionalen Unterschieden.
 
Bevölkerung:
 
Etwa 70 % der Bevölkerung sind Mulatten, je 15 % Weiße beziehungsweise Schwarze. Die Bevölkerungsdichte betrug (2000) 174 Einwohner/km2, Schwerpunkte sind die Hauptstadtregion mit Santo Domingo (2,1 Mio. Einwohner) und das Valle de Cibao mit den Städten Santiago, La Vega und San Francisco. Die Bevölkerung wächst etwa 2,4 % im Jahr, 38 % der Einwohner sind unter 15 Jahre alt. Die Migration ist v. a. in die USA erheblich, gleichzeitig kommen zahlreiche Kreolisch sprechende Immigranten aus Haiti in die Dominikanische Republik. 64 % (1994) der Einwohner leben in den Städten.
 
Religion:
 
Die Religionsfreiheit ist in der Verfassung garantiert. Eine Staatsreligion im rechtlichen Sinn besteht nicht; traditionell hat jedoch die katholische Kirche als Glaubensgemeinschaft, der über 90 % der Bevölkerung angehören, eine besondere Stellung. Die protestantischen Christen gehören als christliche Minderheit verschiedener Kirchen an (Adventisten, Baptisten, Methodisten, Pfingstkirchen); die Anglikaner bilden eine Diözese der Protestant Episcopal Church. Weitere Religionsgemeinschaften sind die Mormonen und Zeugen Jehovas. Religiöse Minderheiten bilden die Bahais und die sehr kleine jüdische Gemeinde. Die afroamerikanische Religion des Wodu ist auch unter Teilen der katholischen Bevölkerung verbreitet; auf dem Lande mit Elementen eines volkstümlichen Katholizismus, in den Städten oft mit Vorstellungen des europäischen Spiritismus (Kardecismus) verbunden.
 
Bildungswesen:
 
Schulpflicht besteht vom 7. bis 14. Lebensjahr; staatliche Schulen (außer Universitäten) sind schulgeldfrei. Zwischen 15 und 20 % der Schulpflichtigen absolvieren eine Privatschule. Ein Drittel der Kinder besucht die Primarschule nur kurzfristig. Die übrigen rd. 45 % (meist Kinder der unteren städtischen Einkommensgruppen und der ländlichen Mittelschicht) besuchen überfüllte, mit Lehrkräften unterbesetzte, ineffiziente Einrichtungen. Die Analphabetenquote beträgt 17,4 %. Auf die sechs Jahre umfassende Primarschule folgt eine Sekundarschule (vier Jahre), zwei darauf aufbauende Jahre sind beruflich orientiert. Es gibt fünf Hochschulen; die größte ist die staatliche Universidad Autónoma de Santo Domingo.
 
Publizistik:
 
Presse: In Santo Domingo kommen acht Tageszeitungen heraus, darunter das Morgenblatt »Listín Diario« (gegründet 1889), »El Nacional« und »El Caribe«; in Puerta Plata erscheint »El Porvenir« und in Santiago de los Caballeros »La Información«. - Rundfunk: Die staatliche Rundfunkanstalt »Radio-Televisión Dominicana« (RTD) unterhält zehn Hörfunk- sowie drei Fernsehsender. Daneben existieren mehr als 140 kommerzielle Hörfunk- und sechs private Fernsehstationen. Über Kabel können darüber hinaus etwa 50 Programme empfangen werden, zumeist aus den USA.
 
 Wirtschaft und Verkehr:
 
Wirtschaft:
 
Grundlage der stark außenorientierten dominikanischen Wirtschaft sind v. a. die Landwirtschaft (Zuckerrohr-, Kaffee- und Kakaoanbau), der Tourismus sowie der Bergbau. Mit einem Bruttosozialprodukt je Einwohner von (1994) 1 320 US-$ zählt die Dominikanische Republik zu den ärmeren Ländern Lateinamerikas. Problematisch sind v. a. die starke Bindung an die USA als Handelspartner (mehr als 50 % des Außenhandels), eine seit Jahren negative Handelsbilanz (1992: 1 606 Mio. US-$) sowie die Erhöhung der Auslandsschulden auf 3 761 Mio. US-$ (1992), die nicht durch die Einkünfte aus dem Tourismus und Rücküberweisungen von Migranten ausgeglichen werden können. Mehrmals musste der Internationale Währungsfonds eingreifen.
 
Landwirtschaft:
 
Die Landwirtschaft trug 1994 mit 15 % zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und beschäftigt etwa 1/3 der Erwerbstätigen. Ihre wesentlichen Exportprodukte sind Zucker (20 % des Exportwertes), Kakao (6 %) und Kaffee (5 %): Seit Beginn der 1990er-Jahre gewinnt der Bananenanbau an Bedeutung. Rd. 70 % der Gesamtfläche werden landwirtschaftlich genutzt; 1 Mio. ha sind Ackerland, 350 000 ha Dauerkulturen und 2,1 Mio. ha Weide. Die Hälfte der bewirtschafteten Fläche ist in den Händen weniger Großgrundbesitzer konzentriert oder in Staatsbesitz. Versuche einer Landreform zugunsten zahlreicher Familienkleinstbetriebe (Minifundien), die meist Grundnahrungsmittel (v. a. Reis, Mais, Bohnen, Gemüse) anbauen, blieben bisher erfolglos. Zentrum des Zuckerrohranbaus, für den vorwiegend haitianischen Saisonarbeiter eingesetzt werden, ist die Ostregion des Landes; das Hauptgemüseanbaugebiet befindet sich v. a. im Valle de Cibao in der nördlichen Zentralregion.
 
Bodenschätze:
 
Zum wichtigsten Ausfuhrprodukt der Dominikanischen Republik hat sich Ferronickel (1993: 30 % aller Exporte) entwickelt, Gold- und Silberlegierungen (seit 1974 Gewinnung von Gold- und Silbererz im Westen der Cordillera Central und in der Provinz El Seibo) machen 6,5 % des Exportwertes aus. Bei Banao wird seit 1972 Nickelerz abgebaut. Die 1959 begonnene Bauxitproduktion ist wegen geringer Weltmarktpreise eingestellt worden. Auch Gips, Stein- und Meersalz sowie Kupfer- und Eisenerz werden wenig abgebaut.
 
Industrie:
 
Der industrielle Sektor trägt 22 % zum BIP bei und beschäftigt etwa 10 % der Erwerbstätigen. Produziert werden zu etwa 50 % Nahrungsmittel (v. a. Zucker) und Getränke, Erdöl- und Chemieprodukte. Die Endfertigung von halb fertigen Textilien und Elektronikteilen findet in mehr als 30 Exportproduktionszonen mit 100 000 Beschäftigten statt. Die Industrieproduktion wird durch ständige Stromausfälle und Streiks immer wieder behindert.
 
Tourismus:
 
Die Dominikanische Republik entwickelte sich innerhalb der Karibik zu einem der wichtigsten touristischen Ziele. 1993 kamen 1,7 Mio. Touristen, überwiegend aus Europa (45 %), den USA (25 %) und Kanada (10 %) und gaben 1 223 Mio. US-$ aus. Der Fremdenverkehr ist damit wichtigster Devisenbringer des Landes. Die gut entwickelte Infrastruktur sowie ausgebaute Tourismuszentren an der Nordküste (Costa Caribe, Puerto Cana, Puerto Macao und Puerto Plata) und an der Südküste (La Romana) hatten daran wesentlichen Anteil.
 
Außenwirtschaft:
 
Das hohe Außenhandelsdefizit beruht v. a. auf Importen von Erdöl (22,4 %) und Agrarprodukten (16 %). Haupthandelspartner sind die USA mit mehr als 50 % des Handelsvolumens, beim Import spielen daneben Venezuela, Japan und Mexiko, beim Export die Niederlande und Puerto Rico eine wichtige Rolle.
 
Verkehr:
 
Wichtigster Verkehrsträger ist die Straße (Streckenlänge: rd. 12 000 km, davon die Hälfte asphaltiert), die Verbindung zu allen wichtigen Zentren schafft. Mit 1 600 km sind Eisenbahnstrecken relativ unbedeutend und werden nur für den Güterverkehr (insbesondere Transport von Zucker und Bananen) genutzt. Der Luftverkehr wird über die internationalen Flughäfen Santo Domingo, Puerto Plata und Barahona sowie zahlreiche Regionalflughäfen abgewickelt. Auch die Küsten- und Seeschifffahrt ist gut ausgebaut. Die wichtigsten Seehäfen sind Santo Domingo (80 % des Umschlages), Río Haina und La Romana an der Südküste sowie Puerto Plata an der Nordküste.
 
 
Die Insel war zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung (1492 von Kolumbus auf seiner ersten Reise) von Taino-Indianern bewohnt; unter dem Namen »La Española« (Hispaniola; Hauptstadt: Santo Domingo; andere Namen: Quisqueya, Haiti) wurde sie zum ersten Zentrum der spanischen Kolonisation Amerikas und Ausgangspunkt der Entdeckung und Eroberung der Inseln und Festlandsküsten der Karibik. Bereits gegen Mitte des 16. Jahrhunderts verlor die Insel an politischer und wirtschaftlicher Bedeutung, da aus Europa eingeschleppte Krankheiten sowie die Umstände der spanischen Kolonisation fast zur Ausrottung der Indianer geführt hatten und sich der Schwerpunkt der spanischen Herrschaft nach Mexiko und Peru verlagerte. Der westliche, überwiegend von aus Afrika verschleppten Schwarzen besiedelte Teil der Insel (das spätere Haiti) geriet im 17. Jahrhundert zunehmend unter französische Kontrolle und wurde 1697 im Frieden von Rijswijk offiziell französische Kolonie. Sklavenarbeit und Plantagenwirtschaft (Zucker und Tabak) verhalfen französischen und spanischen Siedlern im 18. Jahrhundert zu wirtschaftlicher Prosperität. Im Verlauf der Koalitionskriege gegen Napoleon fiel auch der mehrheitlich von Mulatten und Weißen bewohnte Ostteil im Frieden von Basel 1795 an Frankreich, kehrte aber 1808 bis zur Unabhängigkeitserklärung am 1. 12. 1821 unter spanischer Hoheit zurück. Bereits am 9. 2. 1822 eroberten Streitkräfte Haitis den unabhängigen Staat, der bis zur erneuten Unabhängigkeitserklärung am 27. 2. 1844 unter der Herrschaft des Nachbarlandes verblieb. Die für die haitianische Zeit charakteristische innere Instabilität blieb für die unabhängige Dominikanische Republik das vorherrschende politische Problem und lähmte die Entwicklung des Landes. Erfolglos bemühten sich die um die Macht rivalisierenden Generäle, die Lösung der inneren Krise durch Interventionen der USA oder europäischer Mächte herbeizuführen. Präsident Pedro Santana (zwischen 1844 und 1861 mehrfach im Amt) vereinigte die Dominikanische Republik 1861 mit Spanien (bis 1865), während Präsident Buenaventura Báez (zwischen 1849 und 1878 mehrfach im Amt) 1870 mit dem Plan einer Annexion durch die USA scheiterte. Erst der despotisch regierende Präsident Ulisses Heureaux (1884-85 und 1887-99) erreichte innenpolitische Stabilität und ermöglichte mit ausländischer Hilfe die ökonomische Modernisierung des Landes.
 
Um die Rückzahlung der dominikanischen Auslandsschulden zu ermöglichen, übernahmen die USA 1905 die Kontrolle des Außenhandels der Dominikanischen Republik und hielten sie nach erneuten inneren Unruhen 1916-24 besetzt. 1930 gelangte R. L. Trujillo Molina an die Macht; er baute ein diktatorisches Regierungssystem auf und beherrschte bis zu seiner Ermordung (1961) das Land. Mit seiner Familie kontrollierte er zugleich große Teile der Wirtschaft. Nach dem Tode Trujillo Molinas und der Emigration seiner Familie begannen innenpolitische Auseinandersetzungen um die verfassungsmäßige Ordnung und die gesellschaftspolitische Entwicklung. Die vom Partido Revolucionario Dominicano (PRD) geforderten und von Präsident J. Bosch (1962-63) eingeleiteten Sozialreformen führten 1965 zum Bürgerkrieg und zur militärischen Intervention der USA. Die OAS (Organization of American States), die offiziell das Kommando über die Interventionstruppen übernahm, führte auf politischem Wege das Ende der Feindseligkeiten herbei und zog 1966 die fremden Truppen aus der Dominikanischen Republik ab. Unter dem gemäßigten Präsidenten J. Balaguer (1966-78), dem Führer des Partido Reformista Social Cristiano (PRSC), kehrte das Land weitgehend zu verfassungsmäßigen Zuständen zurück. Investitionen aus den USA belebten die Wirtschaft, soziale Reformen entschärften die innenpolitischen Spannungen. Die Präsidentschaftswahlen von 1978 gewann A. Guzmán Fernández (PRD). Er bemühte sich um Reformen, u. a. der Streitkräfte, während die Regierungszeit seines Nachfolgers J. Salvador Blanco (1982—86, ebenfalls PRD) von einer schweren Wirtschaftskrise überschattet war. 1986 wurde wiederum Balaguer zum Präsidenten gewählt und 1990, nochmals 1994 (umstritten) bestätigt. 1996 musste er nach Betrugsvorwürfen einem vorzeitigen Ende der Amtszeit zustimmen. Die Neuwahlen gewann der Kandidat des PLD, L. Fernández Reyna. Unter seiner Regierung erholte sich die Wirtschaft (v. a. durch die wachsenden Tourismuseinnahmen), doch blieben die starken sozialen Gegensätze erhalten. Rückschläge erlitt das Land auch durch die Hurrikane, die das Land 1998 verwüsteten. Bei den Präsidentschaftswahlen 2000 setzte sich H. Mejía von der sozialdemokratischen Partei PRD durch.
 
 
S. Welles: Naboth's vineyard. The Dominican Republic, 1844-1924, 2 Bde. (New York 1928);
 S. Rodman: Quisqueya. A history of the Dominican Republic (Seattle, Wash., 1964);
 S. de la Fuente García: Geografía dominicana (Santo Domingo 1976);
 I. Bell: The Dominican Republic (Boulder, Colo., 1981);
 F. Moya Pons: Historia dominicana, 2 Bde. (Santo Domingo 1982);
 J. K. Black: The Dominican Republic (Boston, Mass., 1986);
 K. Schoenhals: Dominican Republic (Oxford 1990, Bibliogr.);
 H. Barrios u. a.: D. R., in: Hb. der Dritten Welt, hg. v. K. D. Nohlen u. F. Nuscheler, Bd. 3 (31992, Nachdr. 1995);
 H. J. Wiarda u. M. J. Kryzanek: The Dominican Republic. A Caribbean crucible (Boulder, Colo., 21992).
 

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Do|mi|ni|ka|ni|sche Re|pu|blik, die; -n -: Inselstaat im Karibischen Meer.

Universal-Lexikon. 2012.