Balaguer,
1) [bala'ɣɛr], Joaquín, dominikanischer Politiker, * Santiago de los Caballeros 1. 9. 1907, ✝ Santo Domingo 14. 7. 2002; war unter dem Diktator R. L. Trujillo mehrfach Minister, 1957-60 sein Vizepräsident und 1960 sein Nachfolger. Nach der Ermordung R. L. Trujillos (1961) bemühte sich Balaguer um eine Demokratisierung, wurde aber 1962 durch einen Putsch gestürzt und ging ins Exil (bis 1965). 1966 wurde er zum Präsidenten gewählt (nach Wiederwahl 1970 und 1974 bis 1978; erneut 1986, 1990 und 1994). Nach Betrugsvorwürfen musste er 1996 sein Amt vor Ablauf der Amtsperiode aufgeben. - Balaguer verfasste auch Romane und Novellen.
2) [bala'ɣɛr, katalanisch bələ'ɣə], Víctor, spanisch-katalanischer Dichter, Historiker und liberaler Politiker, * Barcelona 11. 12. 1824, ✝ Madrid 14. 1. 1901; vertrat als Abgeordneter sowie mehrfach als Minister wirksam die katalanischen Sonderbestrebungen; förderte besonders mit volkstümlicher Lyrik (»Lo trobador de Montserrat«, 1857; deutsch »Montserrat«, u. a.) und mit großenteils historischen Dramen (»Tragedias«, 1879; »Els Pyrineus«, Trilogie, 1891, deutsch »Die Pyrenäen«) die katalanische literarische Renaissance. Stark von der Romantik beeinflusst, trug er mit seiner Dichtung »La Verge de Montserrat« (1857) zur Erneuerung der katalanischen Blumenspiele in Barcelona (1859) bei.
Weitere Werke: Schriften: Historia de Cataluña, 5 Bände (1860-63); Historia política y lírica de los trovadores (6 Bände, 1877-80).
Ausgabe: Obras, 37 Bände (1882-99).
Universal-Lexikon. 2012.