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Führer
Häuptling; Leiter; Oberhaupt; Hauptmann; Anführer; Pilot; Lotse; Antreiber; Motivierer; Motivator; Handbuch; Anleitung; Anweisung; Leitfaden

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Füh|rer ['fy:rɐ], der; -s, -:
1. männliche Person, die eine Gruppe von Personen führt (1), die Sehenswürdigkeiten erklärt, bei Besichtigungen die notwendigen Erläuterungen gibt:
der Führer einer Gruppe von Wanderern, Touristen.
Syn.: Begleiter, Fremdenführer.
Zus.: Bergführer, Museumsführer.
2. männliche Person, die eine Organisation, Bewegung o. Ä. leitet:
der [geistige] Führer einer Bewegung.
Syn.: Anführer, Chef, Leiter, Lenker.
Zus.: Fraktionsführer, Gewerkschaftsführer, Oppositionsführer, Parteiführer.
3. Buch, das Informationen gibt, z. B. über eine Stadt, ein Museum o. Ä.:
sie kauften einen Führer durch Paris.
Zus.: Hotelführer, Opernführer, Schauspielführer, Sprachführer, Stadtführer.

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Füh|rer 〈m. 3
1. jmd., der jmdn. od. andere od. eine Sache führt, Anführer, Leiter (Fremden\Führer, Fahrstuhl\Führer, Geschäfts\Führer, Kompanie\Führer, Oppositions\Führer, Zug\Führer)
2. 〈fig.〉 maßgebender Mensch
3. Reisehandbuch, Buch mit Erklärungen einer Stadt, von Sehenswürdigkeiten usw. (Reise\Führer)
● der \Führer (Selbstbezeichnung Hitlers); der \Führer einer (geistigen, politischen) Bewegung; sich für eine Bergbesteigung einen \Führer nehmen; \Führer durch das Museum, durch die Stadt Hamburg; \Führer von Rom, Venedig

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Füh|rer , der; -s, - [mhd. vüerer]:
1.
a) jmd., der eine Organisation, Bewegung o. Ä. leitet:
ein erfahrener F.;
der F. einer Bewegung, Partei;
b) jmd., der Sehenswürdigkeiten erklärt, bei Besichtigungen die nötigen Erläuterungen gibt:
F. sein;
etw. mit einem F. besichtigen;
c) <meist mit Art.> [wohl geb. nach dem Vorbild von Duce] (nationalsoz.) Adolf Hitler (seit 1933 offizielle Bez. [»F. und Reichskanzler«]):
der F. spricht;
d) (österr., schweiz., sonst selten) Fahrer, Lenker (eines [Kraft]fahrzeugs).
2. Buch, das für die Besichtigung eines Museums, einer Stadt o. Ä. die nötigen Erläuterungen gibt:
ein F. durch München, für die Schweiz.

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I
Führer,
 
Inhaber derjenigen Position einer Gruppe, die mit der Organisation und Kontrolle von Gruppenaktivitäten sowie der Aufrechterhaltung des Zusammenhalts unter den Mitgliedern und der Vertretung der Gruppe nach außen verbunden ist. Führer müssen in der Regel über ein Mindestmaß an Initiative, Intelligenz, Organisations-, Kontakt- und Durchsetzungsfähigkeit verfügen. Die Führerrolle variiert sowohl zwischen verschiedenen Gruppen als auch innerhalb einer Gruppe in Abhängigkeit von den besonderen Charakteristika und Ansprüchen der Geführten, ihren Zielen und den von außen auf sie wirkenden Einflüssen. Im Allgemeinen wird diejenige Person zur Führerpersönlichkeit, der es gelingt, den Zielen und Normen der betreffenden Gruppe am besten zu entsprechen. - Charisma.
II
Führer,
 
1) Militärwesen: allgemeine Bezeichnung für den die Befehlsgewalt über eine Teileinheit, Einheit oder einen Verband ausübenden Unteroffizier oder Offizier.
 
 2) Politik: Bezeichnung für den propagandistisch hervorgehobenen Inhaber der obersten Befehlsgewalt in diktatorischen Herrschaftssystemen des 20. Jahrhunderts, besonders im nationalsozialistischen Deutschland und faschistischen Italien (»Duce«), aber auch in der Diktatur von General F. Franco (»Caudillo«), A. Pavelič (»Poglavnik«), Stalin (»Woschd«), Marschall I. Antonescu, Generalsekretär N. Ceauşescu in Rumänien (»Conducǎtor«) und F. Castro Ruz (»Líder Máximo«).
 
Im nationalsozialistischen Deutschland gab sich A. Hitler, nachdem er nach dem Tod des Reichspräsidenten P. von Hindenburg (2. 8. 1934 die Ämter des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten auf sich vereinigt hatte, den Titel Führer und Reichskanzler (besonders durch die Propaganda J. Goebbels' zum Führermythos ausgebaut). Am 14. 1. 1939 wurde die deutsche Presse angewiesen, von Hitler nur noch als dem »Führer« zu sprechen; diese Forderung galt seit dem 22. 1. 1942 auch in Hinblick auf Hitlers Funktion als Oberster Befehlshaber der Wehrmacht. (Führerprinzip)

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Füh|rer, der; -s, - [mhd. vüerer; 1 c: wohl geb. nach dem Vorbild von ↑Duce]: 1. a) leitende Person einer Organisation, Bewegung o. Ä.: ein erfahrener F.; der F.; Dr. Julius Leber folgte ihm nach als der berufene F. der entschiedenen Sozialisten (Rothfels, Opposition 104); der F. einer Bewegung, Partei; der Kirche fehlen die großen geistigen F., die ... das Wort Christi zu tiefer Sinndeutung gebracht hätten (Thieß, Reich 338); b) Person, die Sehenswürdigkeiten erklärt, bei Besichtigungen die nötigen Erläuterungen gibt: F. sein; den F. spielen bei einer Exkursion; etw. mit einem F. besichtigen; c) <meist mit Art.> (nationalsoz.) Bez. für Adolf Hitler als oberstes Miglied der NSDAP, seit 1933 offizielle Bez. [»F. und Reichskanzler«]: er war ein schlichter Mensch, der an den F. glaubte (Kuby, Sieg 78); d) (schweiz., sonst selten) Fahrer, Lenker (eines [Kraft]fahrzeugs). 2. Buch, das für die Besichtigung eines Museums, einer Stadt o. Ä. die nötigen Erläuterungen gibt: ein F. durch München, für die Schweiz.

Universal-Lexikon. 2012.