Akademik

Santo Domingo
Sạn|to Do|mịn|go:
Hauptstadt der Dominikanischen Republik.

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Sạnto Domịngo,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Sạnto Domịngo, Hauptstadt der Dominikanischen Republik, an der Südküste, (1993) 2,138 Mio. Einwohner (1960: 370 000); Erzbischofssitz; vier Universitäten, TU, Fachhochschulen, Akademien für Sprache und Geschichte, Nationalarchiv, -bibliothek, Museen, botanischer und zoologischer Garten; Handels- und Industriezentrum des Landes. Die Industrieansiedlung wurde in jüngster Zeit vom Staat stark gefördert, begünstigt durch die Errichtung von zwei Wasserkraftwerken; Stahlwerk, Zement-, chemische, Textil-, Nahrungsmittel- u. a. Industrie; bedeutendster Hafen des Landes, moderner internationaler Flughafen.
 
Stadtbild:
 
Das Stadtzentrum besitzt noch seinen kolonialzeitlichen Charakter; die Architektur dieser Zeit wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Kathedrale »Basílica Menor de Santa María« (1521-41), eine der ältesten Kirchen Amerikas, ist eine fünfschiffige Basilika mit maurisch beeinflusster Renaissancefassade und gotischen Gewölben (reiche Kunstschätze, u. a. Hochaltar aus Silber, Gemälde); vom Kloster San Francisco (1512-55) sind nur Ruinen erhalten geblieben. Profanbauten: Casa de Colón (um 1500); Alcázar de Colón (1510-14); Fort Santa Bárbara; Ozama-Festung mit dem »Torre del Homenaje« (Huldigungsturm; 1502); neoklassizistischer Nationalpalast. An der Plaza de la Cultura mit modernen Skulpturen u. a. das Museo del Hombre Dominicano (vorkolumbische Sammlung).
 
Geschichte:
 
Santo Domingo, die älteste dauernd bewohnte europäische Siedlung auf amerikanischem Boden, wurde am 5. 8. 1496 von Bartolomé Colón (* 1460, ✝ 1514), einem Bruder des Kolumbus, gegründet. Die 1538 begründete Universität ist die älteste Amerikas. 1936-61 hieß die Stadt Ciudad Trujillo [si̯u'ȓaȓ tru'xijo].
 
 2) Sạnto Domịngo, früherer Name der Insel Hispaniola.
 
 3) Sạnto Domịngo de la Calzada [-kal'θaȓa], Stadt in der Region La Rioja, Spanien, 638 m über dem Meeresspiegel, in Altkastilien, am Río Oja, 47 km westlich von Logroño, 5 700 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Wallfahrtsort.
 
Stadtbild:
 
Alter Stadtkern mit Ummauerung aus dem 14. Jahrhundert; dreischiffige Kathedrale (Weihe 1106, Umbau Ende 13. Jahrhundert) mit Barockturm (1762; 69 m hoch), im Innern zweigeschossiges, bis in die romanische Krypta reichendes Grabmal des heiligen Dominikus mit Liegefigur (12. Jahrhundert).
 
Geschichte:
 
Die Stadt wurde 1044 vom heiligen Dominikus von Viloria (* 1019, ✝ 1109; Dominikanerpater und Architekt) bei einer Marienwallfahrtskapelle am Jakobsweg gegründet und mit Kirche, Herberge, Hospital (Pilgerhospital bis ins 18. Jahrhundert, heute Parador), 24-bogiger Brücke (erhalten) und Pflasterstraße (»Calzada«) ausgestattet; wurde bedeutender Etappenort und 1232 Bischofssitz.
 
 4) Sạnto Domịngo de Sịlos, Benediktinerkloster in der Provinz Burgos, Spanien, rd. 65 km südöstlich von Burgos; 593 vom Westgotenkönig Rekkared gegründet und dem heiligen Stephanus geweiht, 714-919 unter Maurenherrschaft, 1002 zerstört, vom heiligen Dominikus von Silos (Abt 1047-73) wieder aufgebaut, 1835 aufgegeben und 1881 von französischen Benediktinern aus Ligugé (bei Poitiers) übernommen; heute wird hier die Messe nach der mozarabischen Liturgie gefeiert und der gregorianische Chorgesang gepflegt. Zweigeschossiger romanischer Kreuzgang (11./12. Jahrhundert) nach dem Vorbild arabischer Palasthöfe, beide mit romanischen Rundbogenarkaden über Doppelsäulen mit Mudéjarkapitellen, im Nordflügel Kenotaph (14. Jahrhundert; vier steinerne Löwen aus dem 11. Jahrhundert) des heiligen Dominikus; Klostermuseum (u. a. Codices der mozarabischen Liturgie); Klosterapotheke (im 18. Jahrhundert eingerichtet); Klosterbibliothek (über 40 000 Bände). Die barocke Kirche (1756-1816) wurde von Ventura Rodríguez (* 1717, ✝ 1785) über Vorgängerbauten errichtet.
 

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Sạn|to Do|mịn|go: Hauptstadt der Dominikanischen Republik.

Universal-Lexikon. 2012.