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Schneider
Schnei|der ['ʃnai̮dɐ], der; -s, -, Schnei|de|rin ['ʃnai̮dərɪn], die; -, -nen:
Person, die im Anfertigen von Kleidung ausgebildet ist:
ein guter, teurer Schneider; sie ist [gelernte] Schneiderin; etwas beim, vom Schneider machen, anfertigen, ändern, nähen lassen.
Zus.: Änderungsschneider, Änderungsschneiderin, Damenschneider, Damenschneiderin, Herrenschneider, Herrenschneiderin.

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Schnei|der 〈m. 3
1. Handwerker, der nach Maß Oberbekleidung herstellt sowie auch daran Änderungen, Reparaturen vornimmt (Damen\Schneider, Herren\Schneider)
2. Lehrberuf mit dreijähriger Lehrzeit
3. 〈Jägerspr.〉
3.1 geringwertiger Edelhirsch
3.2 Jäger, der auf einer Treibjagd nichts geschossen hat
4. 〈Zool.〉 = Weberknecht
5. 〈Skat〉 die Punktzahl 30
6. 〈Textilw.〉 ein Garnmaß
● aus dem \Schneider (heraus) sein 〈Skat〉 mehr als 30 Punkte haben; 〈fig.; umg.〉 aus allen Schwierigkeiten heraus sein; ich friere heute wie ein \Schneider 〈fig.; umg.〉 heftig [→ schneiden]

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Schnei|der, der; -s, - [mhd. snīdære]:
1. Handwerker, der (aus Stoffen nach Maß) Kleidung anfertigt, näht (Berufsbez.):
ein guter, teurer S.;
er ist [gelernter] S.;
etw. beim/vom S. arbeiten, machen, anfertigen, ändern, reparieren, nähen lassen;
R herein, wenns kein S. ist! (scherzh.; Aufforderung einzutreten; wohl hergenommen von der Vorstellung des seine Rechnungen eintreibenden Schneiders);
frieren wie ein S. (ugs.; sehr frieren; der Schneider wurde früher wegen seines oft geringen Körpergewichts für schwächlich, nicht genügend abgehärtet angesehen).
2. [früher spottete man, ein Schneider wiege nicht mehr als 30 Lot (Anspielung auf die sozial schlechte Stellung der Schneider)] (Skat) das Erreichen der Punktzahl 30 (als Verlierer):
S. ansagen (ankündigen, dass der Spielgegner keine 30 Punkte bekommen wird);
S./im S. sein (weniger als 30 Punkte haben);
aus dem S. sein (mehr als 30 Punkte erreicht haben);
aus dem S. sein (ugs.; eine schwierige Situation überwunden, das Schlimmste überstanden haben).
3. (Tischtennis veraltet) (in einem Satz) das Erreichen von 11 Punkten (als Verlierer) (in nicht offizieller Wertung)
jmdn. S. spielen/machen (verhindern, dass der Gegner mehr als 11 Punkte erreicht).
4. (ugs.) Kurzf. von Schneidegerät:
ein S. für gekochte Eier, Tomaten.
5. (Jägerspr.) (in Bezug auf Hirsche, auch Auerhähne u. Birkhähne) schwach entwickeltes Tier.
6. (Jägerspr.) Jäger, der auf der Treibjagd ohne Beute geblieben ist.
7. (Landwirtsch.) kastrierter Eber.
8. [nach den dünnen, langen Beinen]
a) langbeiniges Insekt (z. B. Wasserläufer, Libelle, Schnake);
b) Weberknecht.
9. [nach der kleinen Gestalt] kleiner Karpfenfisch mit bräunlich grünem Rücken u. gelblichen Bauch- u. Brustflossen.

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I
Schneider,
 
1) bei Kartenspielen, bei denen um Punkte der Mitspieler gespielt wird: Derjenige Spieler ist »im Schneider«, der die Mindeststich- oder Mindestpunktzahl nicht erreicht. Wer jedoch mehr als die Hälfte der Punkte, die zum Gewinn des Spiels nötig sind, erreicht (beim Skat 31 für den Spieler, 30 für die beiden Gegenspieler), ist »aus dem Schneider«.
 
 2) Zoologie: Alburnoides bipunctatus, Art der Karpfenfische mit Verbreitung von Frankreich über das Rhein- und Donaueinzugsgebiet bis zu den Zuflüssen des Kaspischen Meers; Länge bis 14 cm, mit schwarz eingefasster Seitenlinie; oberflächenorientierter Schwarmfisch in schnell fließenden Gewässern, aufgrund von Gewässerausbau, Wasserverschmutzung und falschen Fischbesatzmaßnahmen stark gefährdet.
 
II
Schneider,
 
1) Erich, Volkswirtschaftler, * Siegen 14. 12. 1900, ✝ Kiel 5. 12. 1970; Professor in Århus (1936-46) und Kiel (1946-68), 1961-68 zugleich Direktor des Instituts für Weltwirtschaft. Schneider gilt als ein bedeutender Vertreter der mathematisch orientierten Volkswirtschaftslehre und des Keynesianismus in Deutschland. Er trat bereits in den 30er-Jahren für eine einheitliche Theorie der Volks- und Betriebswirtschaftslehre ein.
 
Werke: Einführung in die Wirtschaftstheorie, 4 Bände (1947-62); Wirtschaftlichkeitsrechnung (1951); Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft (1964); Joseph A. Schumpeter (1970).
 
 2) Eulogius, eigentlich Johann Georg Schneider, katholischer Priester, Revolutionär und führender Jakobiner im Elsass, * Wipfeld (Landkreis Schweinfurt) 20. 10. 1756, ✝ (guillotiniert) Paris 1. 4. 1794; wurde 1777 Franziskaner (Ordensname Eulogius); war ab 1786 Hofprediger des Herzogs Karl Eugen in Stuttgart, ab 1789 Professor für schöne Wissenschaften in Bonn. Hier trat er für die Toleranz als »die höchste christliche und bürgerliche Pflicht« ein, kritisierte die Fürstenherrschaft als despotisch und begrüßte den Ausbruch der Französischen Revolution. 1791 aus dem Amt entlassen, ging Schneider nach Straßburg, wo er Generalvikar des Bistums wurde und in seinen Predigten die Einheit von Vernunft und Religion betonte. Seit 1793 öffentlicher Ankläger des elsässischen Revolutionstribunals, war Schneider für zahlreiche Todesurteile im Elsass verantwortlich, geriet allerdings in Gegensatz zu Robespierre, wurde verhaftet (21. 12. 1793) und schließlich in Paris hingerichtet.
 
 3) Friedrich, Erziehungswissenschaftler, * Köln 28. 10. 1881, ✝ München 14. 3. 1974; seit 1928 Professor in Bonn (Pädagogische Akademie), 1934 zwangspensioniert; 1946 Professor in Salzburg, 1949 in München; gehört zu den Begründern der vergleichenden Erziehungswissenschaft.
 
Werke: Erzieher und Lehrer (1928); Katholische Familienerziehung (1935); Praxis der Selbsterziehung (1940); Unterrichten und Erziehen als Beruf (1940); Geltung und Einfluß der deutschen Pädagogik im Ausland (1943); Triebkräfte der Pädagogik der Völker (1946); Der christliche Erzieher (1947); Vergleichende Erziehungswissenschaft (1961); Ein halbes Jahrhundert erlebter und mitgestalteter vergleichender Erziehungswissenschaft (1970).
 
 4) Georg, Schriftsteller, * Coburg 15. 4. 1902, ✝ München 24. 11. 1972; war in der Zeit des Nationalsozialismus mit Schreibverbot belegt, 1945-50 Mitglied der bayerischen Verfassunggebenden Versammlung und Abgeordneter (FDP) im Bayerischen Landtag. Verfasste formstrenge Lyrik sowie Übersetzungen aus dem Französischen.
 
Werke: Lyrik: Die Barke (1925); Die Fensterrose (1946); Nur wer in Flammen steht (1946); Fries der Lauschenden (1947); Das Blumengärtlein (1949); Atem der Jahre (1960); Am Grenzstein (1965); Nach verschollenen Noten (1968).
 
 5) [ʃnɛ'dɛːr], Gérard, französischer Maler und Grafiker schweizerischer Herkunft, * Sainte-Croix (Kanton Waadt) 28. 4. 1896, ✝ Paris 7. (8.?) 7. 1986; nach kubistischen und surrealistischen Anfängen ein Hauptvertreter des Tachismus.
 
 6) Hans K. (Karl), Volkswirtschaftler, * Remscheid 26. 5. 1920; Professor in Münster (1962-70) und Köln (1970-85), dort auch Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts (1970-86). Schneider gilt als Vertreter der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik und Experte für Energiewirtschaft; verschiedene Funktionen in der wissenschaftlichen Politikberatung, u. a. Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium (seit 1968) und Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (1982-91, Vorsitzender 1985-91).
 
 7) Hansjörg, schweizerischer Schriftsteller, * Aarau 27. 3. 1938; war Lehrer, Journalist und Regieassistent, seit 1972 freischaffender Schriftsteller. Im Mittelpunkt seiner Romane, Erzählungen und Theaterstücke stehen Figuren, die versuchen, durch Ausbrechen aus dem Alltag zu sich selbst zu finden, und dabei scheitern. Mit »Silberdistel« (1993) begann er eine erfolgreiche Reihe von Kriminalromanen, in deren Mittelpunkt der Basler Kriminalkommissär Hunkeler steht (so auch u. a. in »Tod einer Ärztin«, 2001).
 
Werke: Erzählungen: Die Ansichtskarte (1972); Ein anderes Land (1982).
 
Romane: Der Bub (1976); Lieber Leo (1980); Der Wels (1988); Flattermann (1995); Das Paar im Kahn (1999).
 
Stücke: Der Erfinder (1970); Sennentuntschi (Uraufführung 1972, gedruckt 1980); Der Irrläufer (1995).
 
 8) [ʃnɛ'dɛːr], Hortense Caroline-Jeanne, französische Sängerin (Sopran), * Bordeaux 30. 4. 1833, ✝ Paris 6. 5. 1920; debütierte 1846 in Bordeaux und wurde 1855 von J. Offenbach für die Bouffes-Parisiens engagiert. Während des Zweiten Kaiserreichs stand sie im Mittelpunkt des künstlerischen und gesellschaftlichen Lebens von Paris.
 
 9) Karl, Architekt, * Mainz 15. 5. 1892, ✝ Chicago (Illinois) 11. 12. 1945; war bis 1933 Professor an der Landeskunstschule in Hamburg; trat mit funktionalistischen Bauten im Sinne des internationalen Stils hervor (u. a. ehemaliges Haus Römer in Hamburg, 1927/28).
 
 10) Kurt, Psychiater, * Crailsheim 7. 1. 1887, ✝ Heidelberg 27. 10. 1967; widmete sich besonders der klinischen Psychopathologie und dem psychiatrischen Krankheitsbegriff.
 
 11) Magda, Filmschauspielerin, * Augsburg 17. 5. 1909, ✝ Schönau am Königsee (bei Berchtesgaden) 30. 7. 1996, Mutter von 17); bekannt durch zahlreiche (zwischen 1930 und 1961 gedrehte) Spielfilme, in denen sie häufig zusammen mit ihrem ersten Mann, W. Albach-Retty, spielte.
 
Filme: Liebelei (1933); Wenn der weiße Flieder wieder blüht (1953).
 
 12) Paul, evangelischer Theologe, * Pferdsfeld (heute zu Sobernheim) 28. 8. 1897, ✝ KZ Buchenwald 18. 7. 1939; seit 1926 Pfarrer in Hochelheim (heute zu Hüttenberg, Lahn-Dill-Kreis), 1934 wegen kritischen Äußerungen zum Nationalsozialismus in seinen Predigten zwangsversetzt und 1937 aus dem Rheinland ausgewiesen. Da Schneider dem Ausweisungsbefehl nicht nachkam, wurde er in das KZ Buchenwald gebracht, wo er jede Möglichkeit wahrnahm, seinen Mitgefangenen als Seelsorger zu dienen. Er starb an den Folgen einer Prügelstrafe und einer bewusst überdosierten Strophantinspritze.
 
Literatur:
 
R. Wentorf: Der Fall des Pfarrers P. S. Eine biograph. Dokumentation (1989);
 
P. S. Der Prediger von Buchenwald, hg. v. M. Schneider (41996).
 
 13) Peter, österreichischer Dirigent, * Wien 26. 3. 1939; studierte u. a. bei H. Swarowsky, war nach Stationen in Salzburg, Heidelberg und Düsseldorf-Duisburg 1978-85 Generalmusikdirektor in Bremen, 1985-87 Generalmusikdirektor und Operndirektor in Mannheim und trat auch bei Festspielen auf (Bayreuth, Salzburg); 1993-98 Chefdirigent, seitdem erster Gastirigent der Bayerischen Staatsoper in München.
 
 14) Reinhold, Schriftsteller, * Baden-Baden 13. 5. 1903, ✝ Freiburg im Breisgau 6. 4. 1958; kaufmännische Ausbildung, autodidaktisches Studium der romanischen Literaturen, 1928/29 ausgedehnte Reisen durch Europa; ab 1932 freier Schriftsteller in Potsdam, danach in Freiburg im Breisgau; nach dem Verbot seiner Werke durch die Nationalsozialisten zahlreiche illegale Publikationen. Mit W. Bergengruen u. a. stand Schneider im Zentrum des katholischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus (u. a. mit der Erzählung »Las Casas vor Karl V. Szenen aus der Konquistadorenzeit«, 1938); kurz vor Kriegsende 1945 des Hochverrats angeklagt. Schneiders literarisches wie kulturphilosophisches Werk ist von christlich-humanistischer Tradition geprägt. Seine leidenschaftliche Formkraft wandte sich immer wieder der Geschichte zu, die er als Heils- und Unheilsgeschehen, als »Gericht« begriff. Die tragische Auseinandersetzung zwischen Glauben und Unglauben, Gewissen und Macht, Staat und Kirche und der innere Kampf in der Seele der Täter sind die Themen seiner Erzählungen, Dramen und Abhandlungen. Traditionsbewusstsein verbindet sich bei Schneider mit einem unbestechlichen Blick für die geistig-politische Zeitproblematik. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt Schneider 1956 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
 
Weitere Werke: Lyrik: Sonette (1939); Die Sonette von Leben und Zeit, dem Glauben und der Geschichte (1954).
 
Roman: Die silberne Ampel (1956).
 
Erzählungen: Taganrog (1946); Das getilgte Antlitz (1953).
 
Dramen: Der große Verzicht (1950); Innozenz und Franziskus (1952).
 
Essays: Macht und Gnade (1940); Erbe und Freiheit (1955).
 
Biographien: Das Leiden des Camões oder Untergang und Vollendung der portugiesischen Macht (1930); Philipp der Zweite oder Religion und Macht (1931); Innozenz der Dritte (herausgegeben 1960).
 
Vorträge: Weltreich und Gottesreich (1946).
 
Autobiographisches: Der Balkon (1957); Winter in Wien (1958).
 
Ausgaben: Tagebuch 1930-1935, herausgegeben von E. M. Landau (1983); Gesammelte Werke, herausgegeben von demselben, auf mehrere Bände berechnet (1987 folgende).
 
Literatur:
 
G. Küntzel: Schriftenverz. von R. S., in: Jb. der Akad. der Wiss.en u. der Lit. in Mainz (1958);
 
R. S. Leben u. Werk in Dokumenten, hg. v. Franz A. Schmitt u. a. (21973);
 
R. S. Leben u. Werk im Bild, Beitrr. v. E. M. Landau u. a. (1977);
 
Über R. S., hg. v. C. P. Thiede (1980);
 
R. S. - Ich, Tod, Gott, hg. v. E. Blattmann (1985);
 H. U. von Balthasar: Nochmals - R. S. (Neuausg. Einsiedeln 1991);
 C. Koepcke: R. S. Eine Biogr. (1993);
 Georg Müller: R. S. u. die Politik. Zw. Macht u. Gewissen (1994).
 
 15) Robert, österreichischer Schriftsteller, * Bregenz 16. 6. 1961; hatte mit seinem Erstlingswerk »Schlafes Bruder« (1992) einen spektakulären Erfolg. Der Roman, der 1995 von J. Vilsmaier verfilmt wurde, erzählt in barocker Sprache die Geschichte eines musikalischen Genies, verwoben mit der engen Welt eines Vorarlberger Dorfs im 19. Jahrhundert.
 
Weitere Werke: Stücke: Dreck (1993); Alte Tage (1994).
 
Roman: Die Luftgängerin (1998).
 
 16) Rolf, Schriftsteller, * Chemnitz 17. 4. 1932; zunächst Redakteur, ab 1958 freier Schriftsteller. Obwohl er seinen Wohnsitz in der DDR hatte, war er schon früh ein gleichermaßen in Ost wie West präsenter vielseitiger und produktiver Autor (Teilnahme an Tagungen der Gruppe 47, zahlreiche Reisen). Nach dem Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR (1979) arbeitete er als Dramaturg in Mainz und Nürnberg. Schneider begann mit erfolgreichen Hörspielen (Hörspielpreis der Kriegsblinden 1966 für »Zwielicht«), schrieb dann auch zeitkritische Dramen und Romane, in denen er sowohl dokumentarische als auch satirische Mittel nutzt. In den frühen Werken setzte er sich v. a. mit der jüngsten deutschen Geschichte auseinander (Drama »Prozess in Nürnberg«, 1965; Roman »Der Tod des Nibelungen«, 1970), später auch mit deutschen Gegenwartsproblemen: So gestaltet der Roman »November« (1979) die Vorgänge um die Ausbürgerung W. Biermanns nach. Seit 1990 schreibt Schneider vorwiegend essayistische, reportageähnliche Prosa.
 
Weitere Werke: Erzählungen: Brücken und Gitter (1965); Unerwartete Veränderung (1980); Versuch über den Schrecken (1995).
 
Romane: Die Reise nach Jaroslaw (1974); Das Glück (1976); Jede Seele auf Erden (1988); Levi oder die Reise zu Richard Wagner (1989).
 
Hörspiel: Marienbader Intrigen (1985).
 
Drama: Der alte Mann mit der jungen Frau. Drei Stücke (1990).
 
Prosa: Theater in einem besiegten Land (1989); Frühling im Herbst. Notizen vom Untergang der DDR (1991); Volk ohne Trauer. Notizen nach dem Untergang der DDR (1992); Berliner Wege. Wanderungen, Geschichte und Geschichten (1992); Potsdam. Garnison und Arkadien (1994).
 
 17) Romy, eigentlich Rosemarie Magdalena Ạlbach, Schauspielerin, * Wien 23. 9. 1938, ✝ Paris 29. 5. 1982, Tochter von 11) und W. Albach-Retty; spielte zunächst (ab 1953) in deutschen und österreichischen Unterhaltungsfilmen; ging 1958 nach Paris und drehte in den 60er-Jahren auch in den USA. Romy Schneider zählte zu den bekanntesten Stars des europäischen Films.
 
 
Filme: Wenn der weiße Flieder wieder blüht (1953); Sissi (1955); Sissi, die junge Kaiserin (1956); Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin (1957); Mädchen in Uniform (1958); Der Prozeß (1962); Der Kardinal (1963); Was gibt's Neues, Pussy? (1965); Die Dinge des Lebens (1970); Das Mädchen und der Kommissar (1971); Cesar und Rosalie (1972); Ludwig II. (1973); Trio Infernal (1974); Gruppenbild mit Dame (1977); Eine einfache Geschichte (1978); Das Verhör (1981); Die Spaziergängerin von Sans-Souci (1982).
 
Ausgabe: Ich, Romy. Tagebuch eines Lebens, herausgegeben von R. Seydel (Neuausgabe 1997).
 
Literatur:
 
P. J.-B. Benichou u. S. Pommier: R. S. Ihre Filme, ihr Leben (a. d. Frz., 1981);
 R. Lebeck: R. S. Letzte Bilder eines Mythos (Schaffhausen 1986);
 
R. S. Bilder ihres Lebens, bearb. v. R. Seydel (Neuausg. 1990);
 M. Jürgs: Der Fall R. S. (1991);
 D. Biasini: Meine Romy (1998).
 
 18) Vreni, schweizerische alpine Skiläuferin, * Elm (Kanton Glarus) 26. 11. 1964; Olympiasiegerin 1988 (Slalom, Riesenslalom) und 1994 (Slalom) sowie Weltmeisterin 1987 und 1989 (Riesenslalom) und 1991 (Slalom); gewann 1989, 1994 und 1995 den Alpinen Weltpokal.
III
Schneider,
 
eine deutsche, in Türkheim ansässige Firma, die ursprünglich Hi-Fi-Geräte herstellte, 1984 aber auch ins Computergeschäft einstieg. Im Herbst 1984 wurde der von der Firma Amstrad entwickelte CPC 464 vorgestellt, der damals eine starke Konkurrenz für den C 64 war. 1988 beendete Schneider die Zusammenarbeit mit Amstrad und entwickelte eigene Computer. 1993 zog sich Schneider jedoch aus dem Computerbereich zurück und verkaufte seine Computeraktivitäten an die Firma Actebis.
 
Die Firma, die inzwischen von »Schneider Rundfunkwerke AG« in »Schneider Technologies AG« umbenannt wurde, legt heute ihren Schwerpunkt auf Laser-Display-Technologie.

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Schnei|der, der; -s, - [mhd. snīdære; 2: früher spottete man, ein Schneider wiege nicht mehr als 30 Lot (Anspielung auf die sozial schlechte Stellung der Schneider); 8: nach den dünnen, langen Beinen; 9: nach der kleinen Gestalt]: 1. Handwerker, der (aus Stoffen nach Maß) Kleidung anfertigt, näht (Berufsbez.): ein guter, tüchtiger, teurer S.; er ist [gelernter] S.; etw. beim/vom S. arbeiten, machen, anfertigen, ändern, reparieren, nähen lassen; R herein, wenns kein S. ist! (scherzh.; Aufforderung einzutreten; wohl hergenommen von der Vorstellung des seine Rechnungen eintreibenden Schneiders); *frieren wie ein S. (ugs.; sehr frieren; der Schneider wurde früher wegen seines geringen Körpergewichts für schwächlich, nicht genügend abgehärtet angesehen). 2. (Skat) Punktzahl 30: S. ansagen (ankündigen, dass der Spielgegner keine 30 Punkte bekommen wird); S./im S. sein (weniger als 30 Punkte haben); aus dem S. sein (mehr als 30 Punkte erreicht haben); *aus dem S. sein (1. ugs.; eine schwierige Situation überwunden, das Schlimmste überstanden haben. 2. ugs. scherzh., selten; über dreißig Jahre alt sein). 3. (Tischtennis) (in einem Satz) Punktzahl 11 (in nicht offizieller Wertung): S. sein (weniger als 11 Punkte erreicht haben); S. bleiben, nicht aus dem S. kommen (nicht mehr als 11 Punkte erreichen); *jmdn. S. spielen/machen (verhindern, dass der Gegner mehr als 11 Punkte erreicht). 4. (ugs.) kurz für ↑Schneidegerät: ein S. für gekochte Eier, Tomaten. 5. (Jägerspr.) (in Bezug auf Hirsche, seltener Auerhähne u. Birkhähne) schwach entwickeltes Tier. 6. (Jägerspr.) Jäger, der auf der Treibjagd ohne Beute geblieben ist. 7. (Landw.) kastrierter Eber. 8. a) langbeiniges Insekt (z. B. Wasserläufer, Libelle, Schnake); b) Weberknecht. 9. (in schnell fließenden Gewässern vorkommender, in Schwärmen lebender) kleiner Karpfenfisch mit bräunlich grünem Rücken u. gelblichen Bauch- u. Brustflossen.

Universal-Lexikon. 2012.