Akademik

Reinhold
Reinhold,
 
1) Friedrich Philipp, Maler und Grafiker, * Gera 8. 1. 1779, ✝ Wien 22. 4. 1840, Bruder von 2); Schüler der Dresdner Akademie, ging 1805 nach Wien, wo er sich F. Olivier und den Nazarenern anschloss. Reinhold malte zunächst Historienbilder und Porträts, ab 1816 ideale, romantische Landschaften, oft mit genrehafter Staffage.
 
 2) Heinrich, Maler und Grafiker, * Gera 18. 7. 1788, ✝ Rom 15. 1. 1825, Bruder von 1); arbeitete nach Ausbildung in Dresden und Wien (auch bei seinem Bruder als Radierer) 1809-14 in Paris als Kupferstecher. Wieder in Wien, wandte sich Reinhold unter dem Einfluss von F. Olivier der Landschaftsmalerei zu und ging 1819 nach Italien. In seinen von J. A. Koch beeinflussten Landschaften verbinden sich realistische Naturauffassung (Einfluss von J. M. von Rohden) und ein sicheres Gefühl für klare Gestaltung.
 
 3) Karl Leonhard, Philosoph, * Wien 26. 10. 1758, ✝ Kiel 10. 4. 1823; anfänglich Jesuitennovize, wurde nach Aufhebung des Ordens (1773) Barnabit, trat später zum Protestantismus über; war seit 1787 Professor in Jena, seit 1794 in Kiel. Reinhold begann als Anhänger der kritischen Philosophie I. Kants, zu deren Verbreitung und Weiterentwicklung er in einer »Elementarphilosophie« (Ableitung von Vernunft und Sinnlichkeit aus dem Vorstellungsvermögen) wesentlich beitrug. Reinhold zielte auf eine Theorie der Erkenntnis als eine deskriptive, philosophische Aspekte einschließende Phänomenologie. Reinhold beeinflusste u. a. J. G. Fichte, A. Schopenhauer und die Immanenzphilosophie.
 

Universal-Lexikon. 2012.