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Böh|men; -s:
Gebiet im Westteil der Tschechischen Republik.
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Böhmen,
tschechisch Čechy ['tʃɛxi], historisches Gebiet in Mitteleuropa, heute Kernland der Tschechischen Republik.; Wirtschafts-, Verkehrs- und Kulturmittelpunkt Böhmens ist Prag.
Böhmen wird von waldreichen Gebirgen, die ein Teil des Böhmischen Massivs sind, umgeben: vom Fichtel- und Erzgebirge im Nordwesten, von den Sudeten im Nordosten, von der Bömisch-Mährischen Höhe im Südosten und vom Böhmerwald im Südwesten. Vor dem Erzgebirge zieht von Südwesten nach Nordosten der Egergraben, in dessen Bereich sich zwei jungvulkanische Gebirge, das Duppauer Gebirge und beiderseits der Elbe das Böhmische Mittelgebirge, erheben. Das Innere Böhmens ist in Plateaus, Hügelländer, Erhebungen (Brdywald), Becken (Pilsener Becken, Budweiser Becken) und Senken gegliedert. Die nach Norden fließende Moldau und die Eger vereinigen sich nördlich von Prag mit der Elbe, die durch das Durchbruchstal bei Tetschen fast ganz Böhmen zur Nordsee entwässert.
Die Bevölkerung Böhmens bestand seit dem Mittelalter aus Deutschen, die die waldreichen Randlandschaften im Süden, Westen und Norden rodeten und besiedelten, und Tschechen, die ins Gebiet des Zusammenflusses von Elbe, Moldau und Eger eingewandert waren und über die Bömisch-Mährische Höhe, eingeengt durch die deutschen Volksinseln des Schönhengstgaus und von Iglau, mit den stammverwandten Mährern im Osten verbunden waren. 1930 lebten in Böhmen 2,27 Mio. Deutsche (32 % der Bevölkerung), sie wurden 1945/46 größtenteils vertrieben. (Sudetendeutsche)
Böhmen hat eine vielseitige und hoch entwickelte Industrie, die teils an die natürlichen Bodenschätze (Steinkohle, Braunkohle, Kaolin, Erze), teils an alte Gewerbe (Textil-, Papier-, Holzindustrie) anknüpfen konnte. Die Landwirtschaft liefert Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln, Hopfen, Gemüse und Obst. In den Randgebieten ist die Waldwirtschaft verbreitet. In Karlsbad, Marienbad, Franzensbad, Teplitz-Schönau besitzt Böhmen Heilbäder von europäischem Rang.
Seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. (Bandkeramiker) bewohnt, war Böhmen im 2. Jahrtausend (Aunjetitzkultur) einer der Kernräume der Besiedlung Europas. In der La-Tène-Zeit, spätestens 400 v. Chr., begann die Keltisierung: Von den keltischen Boiern, die das Land um 60 v. Chr. verließen, erhielt Böhmen seinen Namen (lateinisch Boiohaemum). Bis ins 6. Jahrhundert n. Chr. lebten dann Germanen in Böhmen, u. a. die Markomannen unter Marbod. Gegen Ende des 6. Jahrhunderts wanderten slawische Stämme von Nordosten her ein, die im 7. Jahrhundert wohl zum Reich des Franken Samo gehörten. Nach dem Sieg Karls des Großen über die Awaren wurden sie um 805 dem Frankenreich tributpflichtig. Im 9. Jahrhundert kam Böhmen unter die Hoheit des Großmährischen Reiches; nach dessen Zerstörung durch die Ungarn (907) gewann das aus dem Ostfränkisch. Reich hervorgehende deutsche Regnum (das spätere Heilige Römische Reich) entscheidenden Einfluss.
Der um Prag siedelnde Stamm der Tschechen errang unter dem Herrschergeschlecht der Přemysliden im 9.-10. Jahrhundert die Führung über die anderen westslawischen Kleinstämme und gab diesen seinen Namen. Herzog Wenzel I. (921-929/935) konnte die Bindung Böhmens an Bayern durch die unmittelbare Beziehung zum Römischen (deutschen) König ersetzen und so die Stellung Böhmens heben. Er bemühte sich um die Ausbreitung des Christentums und fiel in den Auseinandersetzungen mit den heidnisch-nationalen Kräften des Landes; seine Verehrung als Märtyrer und Landespatron wurde bald zum Staatskult ausgeweitet.
Die integrierende Wirkung Prags und die starke Stellung der Přemysliden gegenüber ihrem Adel begründeten Böhmens Einfluss im Reich. So konnte Böhmen im Mittelalter trotz wechselnder Abhängigkeit doch immer seine innere Unabhängigkeit bewahren. 973 erreichte Boleslaw II. (967/972-999) die Errichtung eines eigenen Bistums Prag. Břetislaw I. (1034-55) eroberte 1029 Mähren endgültig von Polen zurück. 1114 erscheint der böhmische Herzog erstmals als Inhaber eines Reichserzamtes. 1198 erlangte Ottokar I. Přemysl (1197-1230) im staufisch-welfischen Thronstreit die erbliche Königswürde.
Auch im Inneren entwickelte sich Böhmen rasch und glich sich in Gesellschaftsordnung und Wirtschaftsstruktur immer mehr den westlichen Nachbarn an. Gefördert von den Přemysliden, wanderten im 13. Jahrhundert (zusätzlich zu den bereits im 11. Jahrhundert belegten Deutschen, v. a. Priester, Adlige, Kaufleute) deutsche Handwerker, Bauern und Bergleute nach Böhmen ein, wo sie sich v. a. in den Städten (viele Gründungen nach deutschem Recht) und den Randgebieten ansiedelten. Der fortschrittlich betriebene Gold- und Silberbergbau förderte den Wohlstand des Landes und seiner Könige. Auf dieser Grundlage konnte Ottokar II. Přemysl (1253-78) die Steiermark, das Egerland sowie Kärnten und Krain erwerben und nach der Kaiserkrone greifen; er unterlag jedoch Rudolf von Habsburg in der Schlacht auf dem Marchfeld (Dürnkrut, 25. 8. 1278) und verlor seine Erwerbungen im Donau- und Alpenraum. Ottokars II. Sohn Wenzel II. (1278-1305) wurde König von Polen (1300) und Ungarn (1301).
Mit Wenzel III. starben die Přemysliden 1306 aus, und Böhmen fiel an Johann von Luxemburg (1310-46), Sohn Kaiser Heinrichs VII., der das Egerland (als Pfand), die Oberlausitz und die Lehnshoheit über Schlesien gewann. Sein Sohn Karl I. (1346-78, als Karl IV. Römischer Kaiser) regierte das Reich von Böhmen aus und führte Böhmen in eine Blütezeit: Er fasste Böhmen, Mähren, die schlesischen Fürstentümer sowie die Ober- und Niederlausitz als Länder der böhmischen Krone zusammen und ließ 1344 das Bistum Prag zum Erzbistum erheben; 1348 gründete er in Prag die erste Universität nördlich der Alpen. Er war ein Förderer der bildenden Künste (Böhmische Malerschule); 1356 verschaffte er in seiner Goldenen Bulle dem König von Böhmen die Vorrangstellung unter den weltlichen Kurfürsten.
Reformzeitalter:
Unter der passiven Regierung Wenzels IV. (1363/78-1419) setzte ein Niedergang der böhmischen Macht ein. In den Hussitenkriegen wurde der letzte Luxemburger, Sigismund (1419-37), zeitweilig vom Landtag für abgesetzt erklärt. Der revolutionäre Hussitismus wandte sich gegen die v. a. aus Deutschen bestehenden konservativen und wohlhabenden Schichten und drängte sie zugunsten des böhmischen Herrenstandes zurück. Das tschechische Nationalbewusstsein erstarkte. Unter dem Utraquisten Georg von Podiebrad und Kunštát (1458-71) wurde Böhmen tschechisch-national geführt. Durch den Anfall an die Jagellonen (Wladislaw, 1471-1516; Ludwig I., 1516-26) war Böhmen mit Polen und seit 1490 mit Ungarn, das 1478/79 schon Mähren, Schlesien und die Lausitz gewonnen hatte, verbunden. Wegen der daraus resultierenden Orientierung nach Osten blieb es außerhalb der Kreiseinteilung des Heiligen Römischen Reiches (1500). Als König Ludwig I. in der Schlacht von Mohács (29. 8. 1526 gegen die Türken fiel, wurde der Habsburger Ferdinand (II.) sein Erbe.
Mit König Ferdinand II. (gewählt 22. 10. 1526, gekrönt in Prag am 24. 2. 1527; ab 1556 als Ferdinand I. auch Römischer Kaiser) begann die bis 1918 währende habsburgische Herrschaft über Böhmen. Zunächst trachtete Ferdinand, die königliche Macht von Wien aus zu stabilisieren. Eine Erhebung (1547) der sich im Zusammenhang mit dem Schmalkaldischen Krieg gegen den neuen landesherrlichen Absolutismus wehrenden und für die erneute Eigenstaatlichkeit eintretenden Stände unterwarf er. Mit den im 16. Jahrhundert nach Böhmen einwandernden Deutschen nahmen Städtebau und Bergwesen neuen Aufschwung; ihre großenteils lutherische Religionszugehörigkeit trug zur Verbreitung des Bekenntnisses bei. Die zunächst vorsichtig einsetzenden katholischen Reaktionen gegenüber Andersgläubigen mündeten in eine mit landesherrliche Billigung vorgetragene gegenreformatorische Bewegung (1555 Gründung des Prager Jesuitenkollegs). Dagegen vereinigten sich 1575 die Protestantischen, deren Anschauungen von einer Mehrheit in Adel und Volk geteilt wurden, in der auf hussitische, kalvinistische und lutherische Traditionen beruhenden »Confessio Bohemica«. Rudolf II. (1576-1612) sah sich gezwungen, den Ständen für ihre Unterstützung gegen seinen Bruder Matthias durch den Böhmischen Majestätsbrief (1609) v. a. die freie Religionsausübung zu garantieren. Gegen den gesellschaftlichen Wandel und das weitere Anwachsen der Zentralgewalt suchte sich der Adel abzusichern und bestimmte in einigen Landesordnungen Tschechisch zur ersten Landes- und alleinigen Amtssprache. Ungeachtet der Nationalität stand schließlich eine ständische, überwiegend nichtkatholische Partei den meist katholischen Anhängern des Kaisers und den Parteigängern der Kirche gegenüber. Der konfessionelle Gegensatz führte 1618 anlässlich einer Tagung der protestantischen Stände in Prag mit dem »Zweiten Prager Fenstersturz« (23. 5.) zum Böhmischen Aufstand des protestantischen Adels gegen die katholisch-habsburgische Landesherrschaft, der sich zum Dreißigjährigen Krieg (1618-48) ausweitete.
Der Absetzung Ferdinands II. und der Wahl des protestantischen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz (»Winterkönig«) folgte der Sieg des Kaisers in der Schlacht am Weißen Berg bei Prag (8. 11. 1620. Mit dem kaiserlichen Sieg setzten sich Absolutismus und Gegenreformation durch. Hinrichtungen (u. a. in Prag) und Güterkonfiskationen trafen den aufständischen Adel. Die »Verneuerte Landesordnung« hob die ständischen Rechte weithin auf (1627) und setzte die Gleichberechtigung beider Landessprachen fest. Die Böhmische Hofkanzlei wurde nach Wien verlegt. Adlige und Bürgerliche, tschechische und deutsche Protestanten wanderten aus. Die seit dem 15. Jahrhundert bodengebundenen Bauern wurden zur Annahme des Katholizismus gezwungen. Neue Bistümer und die Vereinigung der Prager Universität mit dem Jesuitenkolleg (1654) festigten die katholische Stellung. Die Kräfte, welche Böhmen umgestalteten, kamen aus dem Ausland und hatten kein Verständnis für die Sprache des »Ketzervolkes«, welche noch im 15./16. Jahrhundert die Sprache der Gebildeten in den westslawischen Ländern gewesen war. Die aufstrebenden Schichten Böhmens wandten sich nachhaltig der deutschen Sprache zu, sodass Tschechisch als Literatursprache nicht mehr verwendet wurde.
Für die sich neu bildende Oberschicht folgte eine glanzvolle Epoche, während breite Volksmassen noch lange unter den Folgen der Kriege zu leiden hatten. Die Bauern z. B. suchten sich in einigen Aufständen (1680, 1715, 1775) der Abgabelasten und der Fronverpflichtungen zu entledigen. Im Laufe des 18. Jahrhunderts gewann der absolute Herrscher Verbündete im Bürgertum, das nach Geltung und Einfluss drängte und dem eine neue Beamtenschaft und die Manufakturunternehmer entstammten. Die Pläne nach dem Tod Karls VI., Böhmen von Österreich zu trennen und Karl Albrecht von Bayern zum König von Böhmen zu erheben, scheiterten. 1742 ging fast ganz Schlesien für die böhmischen Länder und Österreich verloren. In der Staatsreform Maria Theresias (1749) wurde die staatsrechtliche Einheit der Länder der Krone Böhmens beseitigt und Böhmen den Wiener Zentralbehörden unterstellt. Andere Reformen der Kaiserin und ihres Sohnes Joseph II. begünstigten aus administrativen, nichtnationalen Gründen den deutschen Sprachgebrauch. Ein umfassendes Bildungswesen wurde geschaffen, das aber nur deutschsprachige Gymnasien vorsah. Andere fortschrittliche Gesetze (Abschaffung der Leibeigenschaft und der Binnenzölle) sowie das Toleranzpatent kamen beiden Völkern zugute.
19. und 20. Jahrhundert:
Mittelbar förderten diese Reformen auch die »Wiedergeburt« (tschechisch obrození) des tschechischen Nationalbewusstseins. Auf die antizentralistischen (bohemistischen) und naturrechtlich-philantropischen, von Deutschen und Tschechen (K. H. Seibt, F. Kindermann, N. A. Voigt, B. Bolzano, F. J. Tomsa, W. Kramerius, F. M. Pelzel, J. Dobrovský) vertretenen Tendenzen der Aufklärung folgte die nationale Erneuerungsbewegung aus dem Gedankengut J. G. Herders und der Romantik. Von der Universität Jena wurde die Idee des nationalen Aufbruchs den Slawisten P. J. Šafařík und J. Kollár vermittelt. Im Besonderen nahm der tschechische Historiker F. Palacký die neuen Ideen auf, er verklärte die tschechische Geschichte zum nationalen Mythos und zum Gegenbild der deutschen Geschichte.
Wegbereitend für die Neufindung des tschechischen Nationalgefühls war auch die bereits im 18. Jahrhundert begonnene Industrialisierung v. a. der deutsch-böhmischen Gebiete, die Böhmen zum industriellen Kernland der Habsburgermonarchie werden ließ. Die zunächst vom Adel geführte böhmische Opposition gegen das metternichsche System gewann durch die sozial bedingten Unruhen in der Arbeiterschaft und in den bäuerlichen Kreisen an Durchschlagskraft. Sie gipfelte in der Märzrevolution 1848 mit ihrem Zentrum in Prag.
Seit 1848 trennten sich die Wege der »Böhmen deutsche und tschechische Zunge«. Neben den gemeinsamen Forderungen nach Freiheit und Bürgerrechten wurden bereits einander widersprechende nationale Programme verkündet. Unter dem Einfluss Palackýs, der die Bewegung der Alttschechen bestimmte, lehnten die Tschechen eine Teilnahme an der Frankfurter Nationalversammlung ab, indem sie die nationale Frage (eigener tschechischer Staat) in den Vordergrund stellten. Die Deutschen in den Ländern der böhmischen Krone hingegen wählten annähernd 50 Abgeordnete zur Nationalversammlung. Dem in Prag tagenden Slawenkongress mit Abgesandten aus der gesamten österreichischen Monarchie (2.-12. 6.) folgte der radikalistische Prager Pfingstaufstand (12.-17. 6. 1848), der von Feldmarschall A. Fürst von Windischgrätz niedergeworfen wurde. Der sich in der Folgezeit verschärfende Gegensatz zwischen Deutschen und Tschechen (vertreten v. a. durch die Jungtschechen) führte zur strikten Trennung zahlreicher Organisationen, so z. B. bildeten sich zwischen 1864 und 1868 die nationalen Großbanken aus, trennte sich 1869 die TH in Prag und 1882 die Universität Prag in eine deutsch- und eine tschechischsprachige Institution. Die Loslösungsversuche wuchsen sich zu einem die Donaumonarchie bedrohenden Symptom aus.
1871 erstrebte die Regierung unter K. S. Graf von Hohenwart eine Gleichstellung Böhmens mit Ungarn. Die 18 föderalistischen »Fundamentalartikel«, welche den Tschechen entgegenkommen sollten, scheiterten am Widerstand des deutschsprachigen und ungarischen Bevölkerungsteils. Die Deutschen suchten ihre führende Stellung zu behaupten und der Majorisierung in Böhmen zu entgehen, indem sie an der zentralistischen Verfassung festhielten. Da auch die Politik der konservativen, mit dem böhmischen Adel verbündeten »Alttschechen« keine Erfolge zeigte, wurden sie von der radikalen Partei der »Jungtschechen« überholt. Die von E. Graf von Taaffe geführte österreichische Regierung verordnete 1880 die Doppelsprachigkeit der Gerichte und führte durch neue Wahlvorschriften eine tschechische Landtagsmehrheit herbei. Als die Deutschen mit ihrem Antrag auf Teilung der Landesverwaltung nach nationalen einheitlichen Bezirken nicht durchdrangen, gingen sie in Nachahmung der Tschechen zur Obstruktion im Landesparlament über (1886). Den bereits vereinbarten Böhmischen Ausgleich von 1890 lehnten die Jungtschechen ab. Die die Tschechen begünstigenden Sprachenverordnungen der Regierung unter K. F. Graf von Badeni (1897), welche binnen kurzem von den Beamten die Kenntnis beider Landessprachen verlangten, versetzten zunächst den deutschen, nach der Zurücknahme auch den tschechischen Bevölkerungsanteil in heftige Unruhen. Die Einführung des allgemeinen Wahlrechtes (1907), welches das bisher bestehende Privilegienwahlrecht ablöste, begünstigte die tschechische Bevölkerung, die bereits eine den Deutschen gleichartige Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur entwickelt hatte. Nach dem Scheitern der Ausgleichsversuche (1900 und 1912) der Regierung unter Koerber und R. Graf von Bienerth-Schmerling wurde wegen der Arbeitsunfähigkeit des Böhmischen Landtags die böhmische Landesverfassung und Autonomie suspendiert (1913). Böhmen wurde von einer Landesverwaltungskommission und während des Ersten Weltkriegs (1914-18) durch Ausnahmezustand regiert. Am 30. 10. 1918 ging Böhmen in der neu geschaffenen Tschechoslowakei auf. Seit 1. 1. 1993 Bestandteil der Tschechischen Republik.
Hb. der Gesch. der böhm. Länder, hg. v. K. Bosl, 4 Bde. (1967-74);
H. Förster: Nordböhmen. Raumbewertungen u. Kulturlandschaftsprozesse, 1918-1970 (1978);
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J. K. Hoensch: Gesch. B.s (21992);
F. Prinz: B. u. Mähren (1993);
H. Schenk: Die böhm. Länder (1993);
O. Urban: Die tschech. Gesellschaft 1848-1918, 2 Bde. (a. d. Tschech., 1994);
B. im 19. Jh. Vom Klassizismus zur Moderne, hg. v. F. Seibt, übers. v. E. u. R. Melville u. a. (1995).
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Böh|men; -s: Gebiet im Westteil der Tschechischen Republik.
Universal-Lexikon. 2012.