Sigismund,
Herrscher:
Heiliges Röm. Reich:
Österreich:
2) Sigismund, Herzog von Österreich, Sigmund.
3) Sigismund I., der Alte oder der Große, polnisch Zygmunt I. Stạry ['zik-], Großfürst von Litauen und König (seit 1506), * Krakau 1. 1. 1467, ✝ ebenda 1. 4. 1548, Vater von 4); jüngster Sohn Kasimirs IV., 1499-1508 Herzog von Glogau; beendete die Auseinandersetzungen mit den Habsburgern um die Vorherrschaft in Ostmitteleuropa durch den Ausgleich im Kongress von Preßburg und Wien (1515) und den Streit mit dem Ordensstaat durch dessen Säkularisierung zum Herzogtum Preußen unter polnischer Lehnshoheit (Vertrag von Krakau, 8. 4. 1525) und sicherte die polnische Ostgrenze. Im Inneren bemühte er sich - mit nur vorläufigem Erfolg -, die Königsmacht gegenüber dem Adel zu stärken und das Vordringen der Reformation zu erschweren. Kulturell war seine Regierungszeit, besonders unter dem Einfluss seiner zweiten Frau, Bona Sforza (* 1494, ✝ 1557), durch das Eindringen von Renaissance und Humanismus gekennzeichnet, sodass sie als das »goldene Zeitalter« Polens gilt.
4) Sigismund II. August, polnisch Zygmunt II. August ['zik-], Großfürst von Litauen (seit 1529/1544) und König (seit 1530/1548), * Krakau 1. 8. 1520, ✝ Knyszyn (bei Białystok) 7. 7. 1572, Sohn von 3); trotz des Widerspruchs der Schlachta bereits zu Lebzeiten seines Vaters 1529 zum Großfürsten und 1530 zum König gekrönt; regierte seit 1544 in Litauen selbstständig. Sigismund erreichte 1561 den Anschluss Livlands und Kurlands, verlor aber 1563 Polozk an das Großfürstentum Moskau. Politisch geschickt agierend, gelang ihm in der Union von Lublin (1569) die Umwandlung der Personalunion mit Litauen in eine Realunion. Unter dem anfangs dem Kalvinismus zuneigenden und toleranten Sigismund, der die Forderung des Adels und einiger Städte (u. a. Danzig und Elbing) nach weitgehender Glaubensfreiheit begünstigte, setzte die Gegenreformation ein. Mit ihm starben die Jagiellonen im Mannesstamm aus.
5) Sigismund III. Wasa, polnisch Zygmunt III. Waza ['zik- 'vaza], König von Polen (seit 1587) und Schweden (1592-1600), * Schloss Gripsholm 20. 6. 1566, ✝ Warschau 30. 4. 1632; Sohn Johanns III. von Schweden und der Jagiellonin Katharina (* 1526, ✝ 1583; Tochter von 3); wurde dank der Unterstützung J. Zamoyskis am 19. 8. 1587 gegen Erzherzog Maximilian zum König von Polen gewählt und am 27. 12. 1587 gekrönt, konnte sich aber erst nach zweijährigem Kampf durchsetzen. Durch seine gegenreformatorische Politik und die Missachtung schwedischer Interessen zerbrach die nach dem Tod seines Vaters (1592) errichtete polnisch-schwedische Union. Sein Onkel Karl von Södermanland gewann 1600 die Herrschaft in Schweden und 1607 als Karl IX. die Krone. In dem über die formelle Abtretung (1600) Estlands an Polen-Litauen ausgebrochenen Schwedisch-Polnischen Krieg (1601-29) verlor Sigismund das »oberdün.« Livland (bis zur Düna) sowie die Küstenstädte im Herzogtum Preußen an Schweden. Während der »Zeit der Wirren« (Smuta) im Großfürstentum Moskau begünstigte Sigismund anfänglich Pseudodemetrius I. (Dmitrij), griff aber erst 1609 als Antwort auf ein schwedisch-russisches Bündnis direkt ein, ohne jedoch seinem Sohn Wladislaw (IV.) die Zarenkrone dauerhaft sichern zu können. Allerdings gewann er Smolensk (1611) und, im Waffenstillstand von Deulino (1619), den größten Teil der seit 1449 an Moskau verlorenen Gebiete zurück. Im Dreißigjährigen Krieg unterstützte er die Habsburger. Im Inneren konnte Sigismund zwar einen Adelsaufstand niederschlagen (1607), musste aber seine Pläne aufgeben, eine absolute Monarchie zu errichten. Während die Rekatholisierung Polens mithilfe des von Sigismund rückhaltlos unterstützten Jesuitenordens weitgehend abgeschlossen wurde, löste die Union von Brest (1595/96) eine zusätzliche konfessionelle Spaltung aus.
Universal-Lexikon. 2012.