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Steinkohle
Anthrazit

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Stein|koh|le ['ʃtai̮nko:lə], die; -, -n:
schwarze, harte Kohle:
Steinkohle abbauen, fördern, exportieren; mit Steinkohle heizen.

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Stein|koh|le 〈f. 19; unz.〉 dichte, erdgeschichtlich alte Kohle mit hohem Gehalt an Kohlenstoff

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Stein|koh|le: Sammelbez. für schwarze, oft pechartig oder fettig glänzende Kohle, bei der je nach Inkohlungsgrad unterschieden werden kann zwischen Flamm-, Gasflamm-, Gas-, Fett-, Ess-, Magerkohle u. Anthrazit. Nach anderen Gesichtspunkten werden S. durch Mazeralanalyse charakterisiert.

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Stein|koh|le, die:
a) <o. Pl.> harte, schwarze, fettig glänzende Kohle mit hohem Anteil an Kohlenstoff:
S. fördern, verheizen, veredeln;
b) <häufig Pl.> als Heiz-, Brennmaterial verwendete Steinkohle (a):
-[n] feuern, einkellern;
mit -[n] heizen.

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Steinkohle,
 
harte, oft pechartig oder fettig glänzende Kohle in Sedimentgesteinen, von schwarzer Farbe und einem Kohlenstoffgehalt von über 80 %. Der Glanz nimmt mit dem Inkohlungsgrad zu; im Gegensatz zu Braunkohle zeigt Steinkohle splittrigen Bruch. Auf einer weißen Porzellantafel (Strichtafel) gibt Steinkohle einen schwarzen bis braunschwarzen Strich. Huminsäuren und Lignin sind im Gegensatz zur Braunkohle nicht mehr nachweisbar. Die Erforschung erfolgt durch die Kohlenpetrologie. Vorherrschend sind Humuskohlen, die geschichtet und im Querbruch gestreift sind. Daneben gibt es Faulschlammkohlen (Kännel- und Bogheadkohlen). Nach dem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen (Inkohlung) werden Flamm-, Gasflamm-, Gas-, Fett-, Ess-, Magerkohlen und Anthrazit unterschieden, als makroskopisch erkennbare Steinkohlearten Glanz-, Matt-, Faser- und Halbglanzkohle. In der Kohlenmikroskopie erfolgt die Klassifizierung mithilfe der Mazerale, aus denen die Mikrolithotypen bestehen. In den weniger inkohlten Typen sind pflanzliche Reste vorhanden. Die größten Steinkohlevorkommen sind im Karbon entstanden, andere v. a. im Silur, Devon, Perm, in der Trias und im Jura. Die Vorkommen sind meist schichtförmig, Flöze, die in der Regel wenige Zentimeter bis mehrere Meter, ausnahmsweise bis über 50 m mächtig sind und oft mehrfach übereinander auftreten; die Flächenerstreckung kann bis über 20 000 km2 umfassen.
 
Geschichtliches:
 
Steinkohle wurde schon in der Antike erwähnt (Theophrast, Ende 4. Jahrhundert v. Chr.) und vereinzelt für Schmiede- und Gießarbeiten verwendet; die Römer benutzten in Deutschland und England Steinkohle zum Heizen. In England stammt der erste schriftliche Nachweis von Steinkohle von 833 (seit dem 12. Jahrhundert wichtiges Handelsgut), in Belgien von 1195. Im Ruhrgebiet wird Steinkohle mindestens seit dem 13. Jahrhundert abgebaut (Erstnennung 1298), im Saarland seit dem 15. Jahrhundert, in Schlesien (Waldenburger Gebiet) seit dem 16. Jahrhundert Anfangs wurde im Ruhrgebiet nur zutage tretende Steinkohle in Löchern (Pingen) und Gräben gewonnen, seit Mitte des 15. Jahrhunderts in kleinen Schächten (Pütten), seit Mitte des 16. Jahrhunderts durch Stollenbau, seit Mitte des 19. Jahrhunderts durch Tiefbau. Die rasche Entwicklung hing sowohl von der Bergbautechnik (u. a. Einführung der Dampfmaschine für die Förderung und Wasserhaltung Ende des 18. Jahrhunderts) wie von der Verwendung der Steinkohle als Hausbrand und v. a. für gewerbliche Zwecke ab: u. a. Verkokung (1640 erfunden), Massenproduktion von Eisen und Stahl, Kohlevergasung (seit Mitte 19. Jahrhundert), Kohleverflüssigung (seit 1913), Kohlechemie.
 
Wirtschaft:
 
V. a. infolge der Nachfrage nach Steinkohle in den Entwicklungs- und den Schwellenländern stieg die weltweite Förderung lange Jahre stetig, geht aber seit Ende der 1990er-Jahre leicht zurück (1999: 3 656,4 Mio. t). Dieser Trend kommt durch den Einsatz preisgünstigerer Energieleferanten (Erdgas in der EU) zustande, außerdem durch techn. Probleme beim Steinkohleabbau in der VR China und in den GUS-Staaten. Die größten Exporteure und potenziellen Anbieter sind Australien, die USA, die Republik Südafrika, Indonesien, Kanada, China, Polen, Kolumbien und Kasachstan. Aufgrund der hohen Förderkosten kann die westeuropäische Steinkohle nicht mit der überseeischen Importkohle konkurrieren. Innerhalb der EU sank die Fördermenge auf (2000) 98,4 Mio. t (1995 noch 134,4 Mill. t). Der Weltmarktpreis für Steinkohle wird v. a. durch die Transportkosten sowie die Grenzkosten der Förderung der USA bestimmt, die bei steigendem Preis kurzfristig 120-200 Mio. t Steinkohle für den Export bereitstellen können. In Deutschland betrug die Förderung (2000) 33,6 Mio. t. Eingeführt wurden 32,0 Mio. t, v. a. aus Polen (10,2 Mio. t), der Republik Südafrika (5,1 Mio. t), Australien (4,8 Mio. t), Kolumbien (2,9Mio. t) und aus der Tschechischen Republik (1,6 Mio. t). Die Verdrängung von Steinkohle durch Erdöl und Erdgas führte seit Ende der 1950er-Jahre zu einem »Zechensterben«. Die Zahl der Schachtanlagen sank von (1957) 153 auf (2002) 10, die der Bergleute unter Tage von 384 000 auf 46 000. Bis 2005 werden es voraussichtlich nur noch 36 000 sein. Aufgrund der geologisch schwierigen Bedingungen ist deutsche Steinkohle trotz Rationalisierung gegenüber Importkohle etwa um das Dreifache teurer (160 Euro je Tonne). Seit den 60er-Jahren wird der deutsche Steinkohlebergbau aus regional- und energiepolitischen Gründen durch verschiedene Instrumente (Importkohlekontingentierung sowie Jahrhundertvertrag, Kohlepfennig) unterstützt. 1991 wurden von der »Kohlerunde« (Bundesregierung, Regierung von Nordrhein-Westfalen und des Saarlands, Tarifparteien) weitere Beihilfen und Anpassungsmaßnahmen beschlossen: Zechenstilllegung, Beschäftigungsreduzierung um 40 000 Stellen, Fortführung des Jahrhundertvertrags bis Ende 1995 (darin war die Abnahme von jährlich 40,9 Mio. t heimische Steinkohle festgelegt), Verlängerung von Steinkohleverstromung und Steinkohleverhüttung bis zum Jahr 2005. Seit 1. 1. 1998 gilt das Steinkohlebeihilfengesetz, mit dem ein angemessener Beitrag zum Absatz deutscher Steinkohle für den Einsatz in Kraftwerken und zur Stahlerzeugung im Hochofenprozess geleistet und die Deckung von Aufwendungen der Bergbauunternehmen infolge dauerhafter Zechenstilllegungen ermöglicht wird. Bis 2005 werden den Bergbauunternehmen jährlich finanzielle Mittel aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt, die sich von 1998 bis 2005 etwa um die Hälfte verringern. Anfang Juni 2002 haben sich die EU-Länder auf einen »Kohlekompromiss« geeinigt, der eine schrittweise Umstrukturierung des Kohlebergbaus und zugleich einen Teil der Selbstversorgung der EU mit Energie ermöglichen soll. Aufgrund der Vereinbarungen können Deutschland, Spanien und Großbritannien bis 2007 die Stilllegung von Zechen und den laufenden Betrieb weiterhin subventionieren; danach sind bis 2010 nur noch Betriebsbeihilfen möglich. Die EU-Länder sind zu einem nennenswerten Abbau der Beihilfen verpflichtet. In Deutschland sollen die Subventionen von derzeit 3,7 auf 2,7 Mrd. Euro zurückgeführt werden.Trotzdem soll ein nationaler Energiesockel gesichert bleiben, damit Deutschland im Falle einer internationalen Energiekrise über eine eigene Förderkapazität verfügt (»Restbergbau«).
 
Literatur:
 
Coal geology and coal technology, hg. v. C. R. Ward (Melbourne 1984);
 
Coal and coal-bearing strata, hg. v. A. C. Scott (Oxford 1987);
 
Coal, hg. v. P. C. Lyons u. a. (Amsterdam 1989);
 F. H. Franke u. a.: Kohle u. Umwelt (1989).
 
Weitere Literatur: Kohle.

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Stein|koh|le, die: a) <o. Pl.> harte, schwarze, fettig glänzende Kohle mit hohem Anteil an Kohlenstoff: S. fördern, verheizen, veredeln; b) <häufig Pl.> als Heiz-, Brennmaterial verwendete ↑Steinkohle (a): -[n] feuern, einkellern; mit -[n] heizen.

Universal-Lexikon. 2012.