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Märtyrer
Mär|ty|rer ['mɛrtyrɐ], der; -s, -, Mär|ty|re|rin ['mɛrtyrərɪn], die; -, -nen, Mär|ty|rin ['mɛrtyrɪn], die; -, -nen:
Person, die sich für ihre Überzeugung opfert, Verfolgungen und den Tod auf sich nimmt:
die frühchristlichen Märtyrer; sie ist als Märty[re]rin gestorben.

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Mạr|ty|rer 〈m. 3; oberdt.; nur in kirchl. Bedeutung für〉 Märtyrer

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Mạ̈r|ty|rer , der; -s, - [im 16. Jh. nach lat.-griech. Vorbild für mhd. (md.) merterēre, mhd. marterære, marterer, ahd. martirāri < kirchenlat. martyr < griech. mártyr = (Blut)zeuge]:
a) jmd., der um des christlichen Glaubens willen Verfolgungen, schweres körperliches Leid, den Tod auf sich nimmt:
die frühchristlichen M.;
b) (bildungsspr.) jmd., der sich für seine Überzeugung opfert od. Verfolgungen auf sich nimmt:
jmdn. zum M. machen.

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Mạ̈rtyrer
 
[griechisch-lateinisch, eigentlich »Zeuge«] der, -s/-, meist im christlichen Sinne ein wegen seines Glaubens Verfolgter, der mit dem Tod für seine Überzeugung einsteht (Blutzeuge). Während in der Antike mit Märtyrer der Zeuge vor Gericht gemeint ist, bezeichnet das Neue Testament die Jünger und Apostel - die Zeugen von Tod und Auferstehung Jesu Christi - als Märtyrer. Im heutigen Sprachgebrauch kann Märtyrer jeden wegen seiner Überzeugung Verfolgten bezeichnen.
 
Seit Beginn des 2. Jahrhunderts wird der Begriff fast ausnahmslos für Christen verwendet, die um ihres Glaubens willen leiden mussten (Confessor) oder getötet wurden. Nach altchristlicher Vorstellung gehen sie unmittelbar ins himmlische Paradies ein. Ihre Gräber wurden bald lokale Kultstätten, an denen am Todestag des Märtyrers jährliche Gedächtnisfeiern abgehalten wurden (Anniversarien). Ab dem 3. Jahrhundert wurden sie als Heilige und Fürsprecher verehrt. Seit Ende des 4. Jahrhunderts ließ man - zunächst im Osten - die Gebeine der Märtyrer in die Kirchen überführen und dort beisetzen. Die entstehende Reliquienverehrung begünstigte einen überregionalen Märtyrerkult, wurde aber durch ihre Auswüchse während des Mittelalters zu einem der Anstöße für die Reformation.
 
Im Verständnis des Islam gilt als Märtyrer, wer im Bemühen um dessen Verbreitung (Djihad) den Tod findet. Ein solcher Muslim geht unmittelbar ins Paradies ein (z. B. Sure 3, 169; 22, 58 f.; 47, 5 f.; 61, 11 f.).
 
Literatur:
 
T. Baumeister: Die Anfänge der Theologie des Martyriums (1980).
 

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Mạr|ty|rer, der; -s, - [im 16. Jh. nach lat.-griech. Vorbild für mhd. marterære, marterer, ahd. martirāri < kirchenlat. martyr < griech. mártyr = (Blut)zeuge] (kath. Theol): ↑Märtyrer.

Universal-Lexikon. 2012.