Gerät; Laufwerk; Harmonie; Friede-Freude-Eierkuchen (umgangssprachlich); Einssein; Einigkeit; Übereinstimmung; Eintracht; Maß; Maßeinheit
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Ein|heit ['ai̮nhai̮t], die; -, -en:1. als Ganzes wirkende Geschlossenheit, innere Zusammengehörigkeit:
die nationale, wirtschaftliche Einheit eines Volkes; die einzelnen Teile des Werkes bilden zusammen eine Einheit.
2. bei der Bestimmung eines Maßes zugrunde gelegte Größe:
die Einheit der Längenmaße ist der Meter.
Syn.: ↑ Maß.
3. zahlenmäßig nicht festgelegte militärische Formation:
eine motorisierte Einheit; zu einer anderen Einheit versetzt werden.
Syn.: ↑ Abteilung.
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Ein|heit 〈f. 20〉
1. etwas Zusammengehöriges, Untrennbares, ein Ganzes
2. Maß, Maßzahl, durch Vereinbarung festgelegte, meist physikalisch-technische Größe zum Vergleich gleichartiger Größen od. Mengen, (Gewichts\Einheit, Währungs\Einheit)
3. Truppenverband, z. B. Kompanie, Regiment
● die \Einheit der Zeit, des Ortes und der Handlung (als dramat. Prinzip) ● eine \Einheit bilden ● die innere \Einheit eines Kunstwerkes; mathematische, physikalische \Einheit; militärische, politische, staatliche, sprachliche, wirtschaftliche \Einheit ● Gegensätze zu einer höheren \Einheit verbinden
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Ein|heit; Syn.: physikal. Einheit, (veraltet:) Maßeinheit: der Messung einer Größe dienende Vergleichsgröße derselben Größenart mit einem allgemeinverbindlichen Betrag (↑ Maßsystem). Meter, Kilogramm, Sekunde, Ampere, Kelvin, Candela u. Mol sind die 7 Grundeinheiten (Basiseinheiten) des Internationalen Einheitensystems (SI); Newton, Pascal, Watt, Coulomb, Liter sind Beispiele für abgeleitete Einheiten. Die üblicherweise anstelle der Namen von E. verwendeten, aus Buchstaben[gruppen] bestehenden Einheitenzeichen werden – im Ggs. zu ↑ Formelzeichen – im Druck, zusammen mit evtl. notwendigen Vorsatzzeichen (↑ Vorsatz), gerade gesetzt. In Deutschland sind die SI-Einheiten gesetzliche Einheiten.
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Ein|heit , die; -, -en [15. Jh., in der Bed. beeinflusst von lat. unitas bzw. frz. unité]:
1. in sich geschlossene Ganzheit, Verbundenheit; als Ganzes wirkende Geschlossenheit, innere Zusammengehörigkeit:
die wirtschaftliche, nationale E. eines Volkes;
E. von Form und Inhalt;
die einzelnen Teile des Werkes bilden zusammen eine E.
2. einem Maß-, Zählsystem zugrunde liegende Größe:
der Meter ist die E. des Längenmaßes;
das Präparat enthält tausend -en Penizillin.
3. (bes. Militär) zahlenmäßig nicht festgelegte [militärische] Formation:
eine motorisierte E.
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Einheit,
1) allgemein: Ganzheit, als Ganzes wirkende Geschlossenheit, Verbundenheit, innere Zusammengehörigkeit.
2) Mathematik: in der Algebra jedes Element eines Ringes oder auch einer Halbgruppe mit Einselement e, dessen Inverses bezüglich der Multiplikation ebenfalls Element des Ringes ist. Einheiten sind z. B. im Ring der ganzen Zahlen nur +1 und —1 (von 3 z. B. ist das Inverse 1/3, eine Zahl, die im Ring der ganzen Zahlen nicht enthalten ist), im Ring der rationalen Zahlen sind alle von null verschiedene Zahlen Einheiten.
3) Militärwesen: teilstreitkraftübergreifende Bezeichnung für die unterste militärische Gliederungsform, deren Führer (in der Regel im Rang eines Hauptmanns) Disziplinargewalt hat. Eine Einheit setzt sich aus mehreren Teileinheiten, z. B. aus 3-4 Zügen, zusammen; die Zusammenfassung mehrerer Einheiten wird als Verband (z. B. das Bataillon mit 3-5 Einheiten) bezeichnet.
Die Grundform der Einheit ist (in allen Teilstreitkräften) die Kompanie. Ihr entsprechende Truppenkörper werden u. a. speziell in der Bundeswehr bei der Artillerie und den Flugabwehrverbänden des Heeres und der Luftwaffe als »Batterie«, bei der Heeresfliegertruppe, den fliegenden Geschwadern der Luftwaffe sowie den Marinefliegern als »Staffel« bezeichnet. Ebenso gelten die »Boote« der Marine (also das einzelne Schnellboot oder U-Boot) jeweils als Einheit, bei der Luftwaffe auch die »Depots« und »Werften« der Versorgungsregimenter. - Bei der früheren Kavallerie wurde die Einheit als »Eskadron« und »Schwadron« bezeichnet.
4) Philosophie und Religionsgeschichte: mit dem Begriff des Einen seit Parmenides in der Geschichte der Metaphysik häufig als Eigenschaft des Seienden auftretender oder mit dem Begriff des Seienden identifizierter Begriff. Dabei spielt auch die synthetische Einheit einer unterschiedenen Mannigfaltigkeit in einem gegebenen Ganzen eine wichtige Rolle (Monade, Monismus). Als Zahlwort hatte bei den Griechen das Eine als Einheit eine besondere Stellung, weil es als Maß für alle anderen Zahlen aufgefasst wurde. Bei Platon stehen die Ideen als ideelle Einheit der Vielheit der sinnlich wahrnehmbaren Dinge gegenüber. Im Spätwerk J. G. Fichtes, bei F. W. J. Schelling und bei Hegel, der »die ganze Philosophie als das Studium der Bestimmungen der Einheit« erkennt, wird die Philosophie mit der Theorie der Einheit identifiziert. - In der Religionsgeschichte erscheinen Einheitsbegriffe und Einheitspostulate zunächst im Kontext theologisch-philosophischen Systematisierungen polytheistischer Religionsformen. Vielheit der Erscheinungen und Vielheit der Götter werden auf einen gemeinsamen Ursprung oder eine gemeinsame Seinsgrundlage zurückgeführt (z. B. bei den Vorsokratikern, Arche; Theogonie, Kosmogonie).
5) Politik: seit der Französischen Revolution eine politisch-soziale Leitidee. Einheit bedeutete nach innen die Überwindung der altständisch-herrschaftlichen Strukturen der traditionellen Staatsgesellschaft (bürgerliche Gesellschaft) im Sinne einer bürokratischen Staatsorganisation (Zentralismus, Unitarismus), nach außen die Selbstbehauptung und Selbstentfaltung im internationalen Rahmen. In Verbindung mit der Idee der Nation (Einheitsstaat) und der Klasse (Einheitsgewerkschaft) erlangte die Einheitsidee im 19. und 20. Jahrhundert eine außerordentliche Bedeutung (Nationalbewegungen). Eine radikale Verwirklichung der Einheitsidee im Sinne extremer sozialer Gleichheit (Égalité), politischer und kultureller Uniformität (Einparteiensystem) sowie rassisch-ethnischer Homogenität (Apartheid, Vertreibung) kann zum Totalitarismus führen.
6) Statistik: Erhebungseinheit, Bezeichnung für die »Subjekte der statistischen Information« (G. Menges), die auf das Vorhandensein bestimmter Merkmale und Modalitäten untersucht werden. Eine statistische Einheit ist z. B. die Person, eines ihrer Merkmale z. B. das Geschlecht mit den Modalitäten männlich und weiblich. Einheiten müssen einer Reihe formaler Kriterien genügen, um über sie Aussagen machen zu können. Durch das Zusammenfügen gleichartiger statistischer Einheiten entsteht die statistische Masse, z. B. die Bevölkerung aus den Einheiten »Person«.
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Ein|heit, die; -, -en [15. Jh., in der Bed. beeinflusst von lat. unitas bzw. frz. unité]: 1. in sich geschlossene Ganzheit, Verbundenheit; als Ganzes wirkende Geschlossenheit, innere Zusammengehörigkeit: die wirtschaftliche, nationale E. eines Volkes; Die Festredner aller Parteien und Konfessionen pflegen bei jeder passenden Gelegenheit ein Bekenntnis zur deutschen E. (Zusammengehörigkeit von DDR und Bundesrepublik) abzulegen (Dönhoff, Ära 72); E. von Form und Inhalt; Wir müssen ganz gezielt darauf hinarbeiten, dass in den nächsten Jahren die junge Mannschaft wieder eine E. wird (Kicker 82, 1981, 26); die einzelnen Teile des Werkes bilden zusammen eine E. Ü an die Stelle von Szene-Treffs aus DDR-Zeiten rückten nach der E. (ugs.; nach der deutschen Wiedervereinigung) pompöse Einkaufspaläste (Woche 9. 1. 98, 2). 2. einem Maß-, Zählsystem zugrunde liegende Größe: der Meter ist die E. des Längenmaßes; das Präparat enthält tausend -en Penizillin. 3. (bes. Milit.) zahlenmäßig nicht festgelegte militärische Formation: eine motorisierte E.; zu einer anderen E. versetzt werden.
Universal-Lexikon. 2012.