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Holocaust
Judenvernichtung; Shoah; Schoah; Shoa; Massenmord; Ausrottung; Massenvernichtung; Völkermord; Genozid; Austilgung

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Ho|lo|caust ['ho:lokau̮st], der; -[s], -s:
Vernichtung [nahezu] aller zu einer bestimmten Gruppe gehörenden Menschen:
den Holocaust (die Massenvernichtung von Juden und Mitgliedern anderer Minderheiten durch das nationalsozialistische Regime in Deutschland) überlebt haben; ein atomarer, nuklearer Holocaust.

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Ho|lo|caust 〈m.; -s; unz.; engl.-amerikan. Bez. für〉 Vernichtung durch Verbrennung, (bes.) die Judenvernichtung während des Nationalsozialismus; Sy Shoa [<engl. holocaust „Inferno“ <grch. holos „ganz, völlig“ + kausis „das Verbrennen“]

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Ho|lo|caust [engl.: 'hɔləkɔ:st ], der; -[e]s u. -, -s [engl. holocaust = Inferno; Zerstörung, eigtl. = Brandopfer < spätlat. holocaustum < griech. holókauston, zu: holókaustos = völlig verbrannt, zu: hólos (holo-, Holo-) u. kaustós = verbrannt]:
a) (zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft) Verfolgung, Gettoisierung u. insbesondere Massenvernichtung der Juden in Deutschland u. Europa;
b) Massenvernichtung menschlichen Lebens:
ein atomarer H.

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Holocaust
 
[englisch 'hɔləkɔːst; »Massenvernichtung«, eigentlich »Brandopfer«, von griechisch holókaustos »völlig verbrannt«] der, -(s)/-(s), neuhebräisch Schoah, Shoa, Shoah [ʃo'a], Tötung einer großen Zahl von Menschen, eines Volkes (Genozid), v. a. (erstmals 1944) Bezeichnung für die Verfolgung, Gettoisierung und insbesondere Vernichtung der europäischen Juden während der national-sozialistischen Herrschaft in Deutschland und Europa (1933-45).
 
Nach dem Regierungsantritt A. Hitlers (30. 1. 1933 sowie der Errichtung der NS-Diktatur in Deutschland begann die Entrechtung und Ausgrenzung der jüdischen Minderheit (1933: etwa 500 000 Menschen) sowie anderer unerwünschter Minderheiten (u. a. Sinti und Roma, Asoziale, Behinderte). Sie nahm im Zuge der innen- und außenpolitischen Konsolidierung des NS-Regimes stufenweise immer schärfere Formen an.
 
In der Öffentlichkeit agitatorisch unterstützt vom Reichspropagandaministerium unter J. Goebbels sowie den NS-Presseorganen (z. B. »Völkischer Beobachter«, »Der Stürmer«, SS-Blatt »Schwarzes Korps«), erklärte Hitler die Judenverfolgung zu einem zentralen Anliegen seiner rassenideologisch begründeten Politik. Die gesetzgeberisch administrative Ausgrenzung der jüdischen Bürger aus dem staatlichen und gesellschaftlichen Leben sowie ihre Verfolgung verbanden sich v. a. nach der organisatorischen Verschränkung von Polizei, Gestapo und SS unter H. Himmler und R. Heydrich (1934-36) zu einem staatlich organisierten Terror auf allen Ebenen.
 
Am 1. 4. 1933 forderte die NS-Führung den Boykott jüdischer Geschäfte, der von Ausschreitungen der SA gegenüber Juden begleitet war. Die antisemitischen Maßnahmen des Staates begannen v. a. mit der Ausgliederung von Menschen jüdischer Herkunft aus der Beamtenschaft (Gesetz vom 7. 4. 1933; »Arier-Paragraph«). Der Herabstufung der Juden zu einer Gruppe minderen Rechts (»Staatsangehörigkeitsgesetz« vom 14. 7. 1933) folgte ihre völlige politische Entrechtung und Diskriminierung als Menschen überhaupt durch Rassengesetze (Nürnberger Gesetze; insbesondere Reichsbürgergesetz vom 15. 9. 1935 mit zahlreichen VO). Eine weitere Stufe der Isolierung beziehungsweise Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung war die Einführung der Kennzeichnungspflicht (23. 7. 1938 verschärft ab 15. 9. 1941; Judenkennzeichen). Ab 1935 erfolgten erste Inhaftierungen in Konzentrationslagern.
 
Am 7. 11. 1938 hatte Herschel Grynszpan (aus Protest gegen die Austreibung von etwa 17 000 Juden polnischer Nationalität aus Deutschland in das nicht aufnahmewillige Polen ab 26. 10. 1938) in Paris ein Attentat auf den deutschen Botschaftssekretär E. vom Rath unternommen. Nach dem Bekanntwerden von dessen Tod (am Nachmittag des 9. 11.) zerstörten am späten Abend organisierte Gruppen von zum Teil zivilen Nationalsozialisten und v. a. Angehörige der SA in der Nacht vom 9. zum 10. 11. 1938 im Zuge angeblich »spontaner Kundgebungen« weit über 1 000 Synagogen (allein 191 durch Feuer vernichtet) und Gebetshäuser, zahlreiche jüdische Friedhöfe sowie 7 500 jüdische Wohn- und Geschäftshäuser in Deutschland (Reichspogromnacht; NS-offiziell »Reichskristallnacht«). Im Verlauf des Novemberpogroms fanden 91 Menschen den Tod; mehr als 30 000 Menschen wurden verhaftet und viele von ihnen in die KZ Buchenwald, Sachsenhausen und Dachau gebracht. Darüber hinaus bewirkte die Reichsregierung u. a. durch Berufsverbote für Ärzte und Anwälte sowie Auferlegung einer kollektiven Sondersteuer in Höhe von 1 Mrd. RM als »Sühneleistung« die systematische Pauperisierung (H. Graml) der jüdischen Bevölkerung. Mit der Verschärfung der seit April 1938 forcierten »Arisierungs-Politik« zur Kennzeichnung und Konfiskation jüdischen Vermögen (v. a. VO vom 12. 11. 1938 zur endgültigen »Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben«) sowie zahlreiche Erlassen u. Ä. begann die vollständige Entrechtung der Juden im Deutschen Reich; in Besprechungen am 14. 10. und 12. 11. 1938 hatte H. Göring den NS-Staat zum Nutznießer der »Entjudung« der deutschen Wirtschaft bestimmt. Noch aber sollten die Juden nach Enteignung nur massiv aus Deutschland vertrieben werden (u. a. 26. 8. 1938 Einrichtung einer »Jüdischen Zentralstelle für Auswanderung« in Wien unter A. Eichmann, 24. 1. 1939 Gründung einer »Reichszentrale für jüdische Auswanderung« unter Leitung von Heydrich). Erst nach dem Aufgeben verschiedener »Umvolkungspläne« in »Judenreservate« (1939-41; in Polen, u. a. Lublin, oder Madagaskar) und dem Übergang von der »territorialen« zur »biologischen Lösung« wurde ihnen am 23. 10. 1941 die Emigration verboten. In einer Reichstagsrede am 30. 1. 1939 drohte Hitler dem angeblich zum Krieg hetzenden »Weltjudentum« den Untergang an. Von Beginn an waren v. a. jüdische Betroffene Opfer der »T 4-Aktionen« (Euthanasie). Von Frühsommer 1940 bis August 1941 erfolgten systematische Tötungen jüdischer Patienten in den Anstalten (erste Massenvergasungen).
 
Vor dem Hintergrund der militärischen Erfolge Deutschlands in Europa 1939-41 und in der Erwartung eines bevorstehenden Sieges über die Sowjetunion begannen auf eine Initiative Hitlers vom Sommer 1941 die Maßnahmen zur »Endlösung der Judenfrage«, die den End- und Höhepunkt des »rassistischen Vernichtungsfeldzuges« (H. Graml) bildeten. Nach der Beauftragung des SD-Chefs Heydrich durch Göring mit der Leitung der »Gesamtlösung« (31. 7. 1941) und nach letzten Festlegungen auf der Wannseekonferenz vom 20. 1. 1942 wurde die systematische und organisierte Konzentrierung (Gettoisierung) sowie Deportierung der europäischen Juden in deren umfassende physische Vernichtung übergeleitet (Tarnnamen u. a. auch: »Sonderbehandlung«, »Säuberung«, »Aktion Reinhard« [für Polen und Białystok]).
 
Nachdem im besetzten Polen noch im September 1939 erste organisierte Pogrome stattgefunden hatten und Arbeitszwang für Juden verordnet wurde (26. 10. 1939/13. 1. 1940), begannen im Februar 1940 die bürokratisch geregelten Deportationen (Tarnname »Aussiedlung«). Dazu waren ab Herbst 1939/Frühjahr 1940 zahlreiche Gettos (über 50 in Polen; ab Sommer 1941 auch in der Sowjetunion) eingerichtet beziehungsweise abgeriegelt worden. Ein Teil der deportierten jüdischen Bevölkerung wurde zugunsten deutscher Unternehmen (u. a. IG Farben, Krupp) zur Zwangsarbeit in »Arbeitslagern« (oder in Getto-Betrieben) missbraucht. Ab Mitte Oktober 1941 erfolgte die Deportation der Juden aus dem Gebiet des Deutschen Reiches (»Altreich« genannt) in die Gettos. Bis Januar 1942 (Räumung unter Beteiligung deutscher Polizeibataillone; Beginn in Lodz, aufgelöst im Sommer 1944) bildeten die Gettos wie die »Vernichtung durch Arbeit« die Grundlage sowie Instrumente für die NS-Vernichtungspolitik.
 
Den Beginn des organisierten Völkermords markieren die systematischen Massenexekutionen der mobilen Einsatzgruppen und stationärer Kommandos der Sicherheitspolizei sowie des SD nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion (22. 6. 1941 ein entsprechender Befehl ist vom 17. 6. 1941 belegt). Im Baltikum, in Weißrussland, in der Ukraine und auf der Krim - nicht selten in Zusammenarbeit mit einheimischen Nationalisten und gefördert vom virulenten Antisemitismus einheimischer Bevölkerungsgruppen - fiel nahezu die ganze jüdische Zivilbevölkerung zum Opfer (v. a. bis April 1942, über 500 000 Opfer). Auch nach dieser »ersten Tötungswelle« (R. Hilberg) verübten mobile Mordkommandos immer wieder Massaker, v. a. an Frauen und Kindern.
 
Ab Herbst 1941 entstanden in Polen fabrikmäßige Vernichtungslager: Auschwitz, Bełźec, Chełmno [Culm], Majdanek, Sobibór und Treblinka. Aus allen von Deutschland besetzten Gebieten Europas wurden unter der organisatorischen Leitung von A. Eichmann Millionen von Juden - zum Teil über Zwischenstationen in den Groß-Gettos - zur Ermordung (Vergasung) in diese Lager transportiert (Beginn: 26. 3. 1942, Ende: November 1944; NS-offiziell als »Umsiedlung« durch Räumung der Gettos getarnt, mindestens drei Mio. Opfer). Im März/April 1945 kamen nochmals viele Juden bei der Verlegung nach Westen auf »Todesmärschen« ums Leben. - Nur wenige nichtjüd. Menschen fanden den Mut, sich der Vernichtungsmaschinerie entgegenzustellen (u. a. C. Lutz, P. Grüninger, O. Schindler, R. Wallenberg, A. Zündel). Insgesamt fielen etwa sechs Mio. europäische Juden, v. a. zwischen 1941 und 1944, dem Genozid zum Opfer. V. a. in Polen (neben mindestens 2,5 Mio. nichtjüd. Opfer) und im Baltikum wurde die jüdische Bevölkerung nahezu vollständig vernichtet. Mindestens 500 000 Ausgegrenzte nichtjüd. Herkunft fanden den Tod (u. a. Sinti und Roma).
 
Vor dem Internationalen Militärgerichtshof (IMG) in Nürnberg (Nürnberger Prozesse, 1945-49) sowie in zahlreichen Strafprozessen in und außerhalb Deutschlands wurden Personen, die für den Völkermord an den Juden verantwortlich waren, verurteilt (z. B. Auschwitz-Prozesse, 1963-65 und 1977-81). - Seit 1996 wird in Deutschland am 27. 1. (Befreiung von Auschwitz) der Holocausttag als nationaler Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. In Israel ist Jom ha-Schoah der jährliche Gedenktag für die Opfer des Holocaust (27. Nissan, April; außerhalb Israels der 19. 4., gleichzeitig zur Erinnerung an den Warschauer [Getto-]Aufstand 1943). - In der Schweiz begann 1996 eine intensive Debatte über das »nachrichtenlose Vermögen«, das infolge des Holocaust in die Schweiz gelangte; 1997 wurde ein Fonds für bedürftige Opfer gebildet.
 
An der Frage nach der Einzigartigkeit des Nationalsozialismus und dabei der zentralen Bedeutung des Holocaust entzündete sich 1986 der »Historikerstreit« in Deutschland - Bis 1960/61 (Eichmann-Prozess) war die heute v. a. in den USA, in Israel, Großbritannien, Frankreich und Deutschland institutionalisierte internationale Holocaustforschung durch Auswertung der immer breiter zugänglichen Quellen um Rekonstruktion der Fakten zum Holocaust, insbesondere der Opferzahlen in den einzelnen Ländern, bemüht (u. a. L. Poliakov). Bis Mitte der 70er-Jahre erfolgten aufgrund der Zugänglichkeit neuer, auch jüdische Quellen erste differenziertere Gesamtdarstellungen (grundlegend u. a. G. Reitlinger, 1953, und R. Hilberg, 1961); es entstanden erste deutsche Analysen zur nationalsozialistischen Judenverfolgung (W. Scheffler, 1960, u. a., später v. a. M. Broszat). Neben weiteren Untersuchungen zu Ursachen, Ursprüngen, Ablauf, Verlaufsmustern, Folgen und Dimension sowie der zentralen Rolle des Holocaust für den Nationalsozialismus wurden in den 70er-/80er-Jahren insbesondere - zum Teil konträr - administrative Umstände wie Planung, Planbarkeit und Entscheidungsbildung (ein ausdrücklicher schriftlicher Befehl Hitlers ist nicht überliefert beziehungsweise bisher nicht nachweisbar), ideologische Verankerung (Rassismus, Antisemitismus), Kulminationsstufen sowie der Prozesscharakter der Genozidpolitik untersucht. Darüber rückten sowohl die Träger des Holocaust, d. h. die beteiligten Massenmörder und NS-Institutionen (besonders SS/RSHA, Einsatzgruppen; später auch Wehrmacht und Ordnungspolizei), als auch die Rolle der Juden beim Holocaust, der jüdische Widerstand sowie Rettungsversuche und die Reaktion von Nichtjuden (einschließlich der westlichen Regierung) stärker ins Zentrum der zunehmenden Detailforschung. Es erfolgten erste historiographische Zusammenfassungen (u. a. M. R. Marrus, 1987). Zur Gesamtdarstellung der NS-Gewaltverbrechen erlangten auch andere politisch (u. a. Kommunisten), rassisch (u. a. Sinti und Roma), religiös (Zeugen Jehovas) oder als soziale Randgruppen Verfolgte (Asoziale, Homosexuelle) Beachtung. Eine neue Generation von Forschern wandte sich in den 80er-/90er-Jahren den Mechanismen und der bürokratischen Selbstläufigkeit der »Vernichtungsmaschinerie«, der Rolle der Vordenker, SS/SD-Organisatoren und -Ideologen sowie lokaler Machthaber bei der Ingangsetzung des Holocaust zu. Größere Beachtung fand die Einbettung der NS-Vernichtungspolitik in die Wirtschafts-, Gesundheits- und Sozialpolitik des Dritten Reiches und damit das »Ineinandergreifen von Selektion und Völkermord«. Herausgearbeitet wurden dabei die Verbindungslinien zur nationalsozialistischen Bevölkerungspolitik zur »Germanisierung« und »rassischen Neuordnung« Europas (»Generalplan Ost« und andere »Umvolkungspläne«: massenhafte Deportationen von Juden, Polen, Sinti und Roma sowie Ansiedlung von Volksdeutschen). Bedeutung gewann - auch durch neuere Aktenerschließung in den 90er-Jahren - in letzter Zeit die Täterforschung. Dabei wurden die Untersuchungen auch auf die »ganz normalen Männer« (u. a. C. R. Browning) gerichtet. Daneben blieb die namentliche Erfassung der Opfer Ziel der Forschung. Auch die Nutznießung deutscher Großfirmen am Holocaust (u. a. IG Farben, Deutsche Bank, Volkswagen) wurde verstärkt untersucht. Eine kritischere Beleuchtung erfuhr auch die Haltung der Alliierten beziehungsweise neutraler Staaten (u. a. Schweden, Schweiz) zum Holocaust sowie die Problematik der Mitwisserschaft der deutschen Bevölkerung. - G. Hartmann (1979) und S. Spielberg (»Survivors of the Shoah Visual History Foundation«, neu gegründet 1994) bemühten sich um die videotechnische Archivierung von Zeugnissen der Überlebenden des Holocaust.
 
Öffentliche Diskussion und Aufarbeitung des Holocaust in Deutschland wurden nach den Nürnberger Prozessen immer wieder von außen beeinflusst, insbesondere auch durch kulturelle Ereignisse (u. a. Veröffentlichung des Tagebuchs von Anne Frank, 1946; deutsche Ausstrahlung der US-Fernsehserie »Holocaust«, 1979; Spielfilm »Schindlers Liste« von S. Spielberg, 1993 und u. a. durch die 1995 postum herausgegebenen Tagebücher V. Klemperers). Die These D. J. Goldhagens (1996) von einem kollektiven, spezifisch deutschen Vernichtungswillen (angeblich »eliminatorischer Antisemitismus« seit dem 19. Jahrhundert) wurde von der Forschung wegen ihrer pauschalen Simplifizierung überwiegend abgelehnt, gleichwohl aber in der (v. a. US-amerikanischen und deutschen) Öffentlichkeit heftig diskutiert, weil sie v. a. mit Rückgriff auf Browning den Blick wieder auf die Individualschuld der »ganz gewöhnlichen Deutschen« richtete.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste e. V. · Antisemitismus · Auschwitzlüge · Gerechter unter den Völkern · Judenverfolgung · ·jüdische Kunst · Nationalsozialismus · Rassismus · Raubgold · Vergangenheitsbewältigung · Völkermord · Yad Vashem · Zwangsarbeit
 
Literatur:
 
Quellen:
 
The H. Selected documents, hg. v. J. Mendelsohn u. a., 18 Bde. (1982);
 
Archives of the H. An international collection of selected documents, hg. v. H. Friedlander u. a., auf zahlr. Bde. ber. (New York 1990 ff.).
 
U. D. Adam: Judenpolitik im Dritten Reich (1972, Nachdr. 1979);
 
K. Fruchtmann: Zeugen. Aussagen zum Mord an einem Volk (1982);
 
Die Juden im nationalsozialist. Dtl., hg. v. A. Paucker u. a. (a. d. Engl., 1986);
 
Der Mord an den Juden im Zweiten Weltkrieg, hg. v. E. Jäckel u. J. Rohwer (Neuausg. 1987);
 
H. Graml: Reichskristallnacht. Antisemitismus u. Judenverfolgung im Dritten Reich (21989);
 
Die Ermordung der europ. Juden. Eine umfassende Dokumentation des H. 1941-1945, hg. v. P. Longerich (21990);
 
Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüd. Opfer des Nationalsozialismus, hg. v. W. Benz (1991);
 
R. Hilberg: Täter, Opfer, Zuschauer. Die Vernichtung der Juden 1933 bis 1945 (1992);
 
G. Reiltinger: Die Endlösung. Hitlers Versuch der Ausrottung der Juden Europas 1939-1945 (a. d. Engl., 71992);
 
R. Melson: Revolution and genocide. On the origins of the Armenian genocide and the H. (Chicago, Ill., 1992);
 
P. Burrin: Hitler u. die Juden. Die Entscheidung zum Völkermord (a. d. Frz., 1993);
 
R. Hilberg: Die Vernichtung der europ. Juden, 3 Bde. (a. d. Amerikan., Neuausg. 25.-28. Tsd. 1994);
 
Der Judenpogrom 1938. Von der »Reichskristallnacht« zum Völkermord, hg. v. W. H. Pehle (45.-46. Tsd.1994);
 
Die Normalität des Verbrechens. Bilanz u. Perspektiven der Forschung zu den nationalsozialist. Gewaltverbrechen, hg. v. H. Grabitz u. a. (1994);
 
G. Aly: Endlösung. Völkerverschiebung u. Mord an den europ. Juden (21995);
 
Enzykl. des H. Die Verfolgung u. Ermordung der europ. Juden, hg. v. E. Jäckel u. a., übers. v. M. Bergner u. a., 4 Bde. (Neuausg. 1995);
 
H. Friedlander: The origins of Nazi genocide. From euthanasia to the final solution (Chapel Hill 1995);
 
M. Gilbert: Endlösung. Die Vertreibung u. Vernichtung der Juden. Ein Atlas (a. d. Engl., Neuausg. 1995);
 
C. R. Browning: Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 u. die Endlösung in Polen (a. d. Amerikan., Neuausg. 1996);
 
D. J. Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnl. Deutsche u. der H. (a. d. Amerikan., 21996);
 
U. Herbert: Best. Biograph. Studien über Radikalismus, Weltanschauung u. Vernunft: 1903-1989 (1996).

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Ho|lo|caust [engl. 'hɔləkɔ:st], der; -[s], -s [engl. holocaust = Inferno; Zerstörung, eigtl. = Brandopfer < spätlat. holocaustum < griech. holókauston, zu: holókaustos = völlig verbrannt, zu: hólos (↑holo-, Holo-) u. kaustós = verbrannt]: a) (zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft) Verfolgung, Gettoisierung u. insbesondere Massenvernichtung der Juden in Deutschland u. Europa: Dokumentarfilmer Erwin Leisner ... porträtiert „Überlebende des Holocaust“: Kinder und Enkel ehemaliger KZ-Häftlinge (Spiegel 10, 1982, 223); b) Massenvernichtung menschlichen Lebens: H. in Kambodscha (Buchtitel in: Börsenblatt 37, 1980, 1047); ... diese Möglichkeit eines atomaren H. als Gewissheit anzunehmen (Alt, Frieden 42); Ü ein heimlicher „psychiatrischer H.“ (= Selbstmord; Theaterprogramm „Nachtwache“, Zürich 1980).

Universal-Lexikon. 2012.