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Eichmann
Eichmann,
 
Karl Adolf, * Solingen 19. 3. 1906, ✝ (hingerichtet) Ramla 1. 6. 1962; Handelsvertreter; seit 1932 Mitglied der österreichischen NSDAP und SS. Seit Oktober 1939 Leiter des Judenreferats im Reichssicherheitshauptamt (RSHA), seit 1941 Obersturmbannführer der SS, organisierte Eichmann im Zuge der Verschärfung der Judenverfolgung (Holocaust) den Transport jüdischer Menschen aus dem Deutschen Reich sowie den besetzten Gebieten in die Vernichtungslager, häufig in Zusammenarbeit mit der deutschen Militärverwaltung. Nach der Flucht aus einem amerikanischen Lager (ab Mai 1945) entkam er 1946 nach Argentinien. Im Mai 1960 vom israelischen Geheimdienst nach Israel entführt, wurde er in einem Prozess (ab 2. 4. 1961) in Jerusalem am 15. 12. 1961 u. a. wegen Verbrechen gegen das jüdische Volk und wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt.
 
Literatur:
 
R. M. W. Kempner: E. u. Komplizen (1961);
 R. Servatius: Verteidigung A. E.s (1961);
 B. Nellessen: Der Prozeß von Jerusalem (1964);
 
Das E.-Protokoll. Tonbandaufzeichnungen der israel. Verhöre, hg. v. J. von Lang (Neuausg. Wien 1991);
 H. Arendt: E. in Jerusalem (a. d. Amerikan., (91995);
 H. Safrian: E. u. seine Gehilfen (Neuausg. 1995).

Universal-Lexikon. 2012.