Akademik

Mendelsohn
Mẹndelsohn,
 
Erich, Architekt, * Allenstein 21. 3. 1887, ✝ San Francisco (Calif.) 15. 9. 1953; studierte in Berlin und München und eröffnete 1919 ein Büro in Berlin. Mit dem Einsteinturm in Potsdam (1920/21) leistete er einen wichtigen Beitrag zur Architektur des Expressionismus. Seine Bauten der Folgezeit sind durch großzügige Schwingungen mit Licht- und Schattenwirkungen und lange Fensterbänder rhythmisiert (z. B. Kaufhaus Schocken in Stuttgart, 1926-28, 1960 abgerissen; Kaufhaus in Chemnitz, 1928/29; Columbushaus am Potsdamer Platz in Berlin, 1931-32, zerstört). Mendelsohn emigrierte 1933 nach London, wo er mit S. I. Chermayeff zusammenarbeitete (De la Warr Pavillon in Bexhill, 1934), ging 1939 nach Palästina, wo er bereits 1936 ein Büro eröffnet hatte (u. a. Krankenhaus in Haifa, 1937/38, Gebäude der Hebräischen Universität und medizinisches Zentrum Hadassah in Jerusalem, 1936-38), 1941 in die USA (Maimonides-Hospital in San Francisco, Calif., 1946-50; Synagogen in Saint Louis, Missouri, 1946-50, Cleveland, Ohio, 1948-52, Saint Paul, Minnesota, 1950-54).
 
Ausgabe: Briefe eines Architekten, herausgegeben von O. Beyer (Neuausgabe 1991).
 
Literatur:
 
B. Zevi: E. M. (Zürich 1983);
 I. Heinze-Mühleib: E. M. Bauten u. Projekte in Palästina. 1934-1941 (1986);
 
E. M. 1887-1953. Ideen, Bauten, bearb. v. S. Achenbach, Ausst.-Kat. (1987);
 P. Virilio: »Das irreale Monument« (a. d. Frz., 1992);
 R. Palmer: Der Stuttgarter Schocken-Bau von E. M. (1995);
 
Vom Großen Refraktor zum Einsteinturm, Beitrr. v. J. Krausse u. a., Ausst.-Kat. Astrophysikal. Inst. Potsdam (1996).

Universal-Lexikon. 2012.