Akademik

Berg
Hügel; Anhöhe; Höhe

* * *

Berg [bɛrk], der; -[e]s, -e:
1.
a) größere Erhebung im Gelände:
ein hoher, steiler Berg; auf einen Berg steigen, klettern.
Syn.: Anhöhe.
b) ein Berg [von] …, Berge von …: viel[e], zahlreiche:
ein Berg [von] Akten liegt auf dem Tisch.
2. <Plural> Gebirge:
in die Berge fahren.

* * *

Bẹrg 〈m. 1
1. deutlich sichtbare, größere Geländeerhebung
2. 〈Pl.; Bgb.〉 \Berge taubes Gestein
3. 〈fig.〉 große Menge
● ein \Berg (von) Arbeit 〈fig.〉; einen \Berg Briefe zu beantworten haben 〈fig.〉; \Berg und Tal ● einen \Berg besteigen; die \Berge (oder: Berg und Tal) kommen nicht zusammen, wohl aber die Menschen; wenn der \Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet wohl zum \Berge kommen man muss sich selbst bemühen od. den ersten Schritt tun; der \Berg kreißt und gebiert eine Maus der große Aufwand hat ein lächerlich kleines Ergebnis; der Glaube kann \Berge versetzen ● jmdm. goldene Berge versprechen großartige Dinge ● dastehen wie der Ochs am \Berge 〈fig.〉 ratlos sein; auf einen \Berg steigen; mit etwas hinter dem, hinterm \Berg halten etwas verheimlichen; hinter dem \Berg wohnen auch Leute es gibt noch andere Leute, die etwas können; in die \Berge fahren, reisen ins Gebirge; der Kranke ist über den \Berg der K. hat das Schlimmste hinter sich; wir sind mit den Schwierigkeiten noch nicht über den \Berg das Schwerste (Schlimmste) steht uns noch bevor; er ist über alle \Berge er ist fort, ist geflohen; die Haare standen ihm zu \Berge 〈fig.〉 sein Haar sträubte sich (vor Schreck) [<ahd. berg <germ. *berga- <idg. *bhergho-; verwandt mit Burg]

* * *

1Bẹrg , der; -[e]s, -e [mhd. berc, ahd. berg, eigtl. = der Hohe]:
1. größere Erhebung im Gelände:
ein hoher, steiler B.;
vor ihnen ragte ein B. auf;
blaue -e (in einem Dunstschleier liegende Bergspitzen);
ein Feuer speiender B. (geh.; tätiger Vulkan);
bewaldete -e;
die -e (Bergspitzen) sind in Wolken gehüllt;
einen B. besteigen, bezwingen;
den B. hinuntersteigen;
Spitze des -es;
auf einen B. klettern;
die Fahrt ging über B. und Tal (bergauf u. bergab);
Spr wenn der B. nicht zum Propheten kommen will, muss der Prophet zum -e gehen (einer muss den ersten Schritt tun; der Spruch geht auf eine orientalische Quelle zurück);
-e versetzen [können] (bibl.; Wunder vollbringen, unmöglich Scheinendes schaffen: der Glaube versetzt -e);
mit etw. [nicht] hinter dem B. halten (etw. Wesentliches [nicht] verschweigen; urspr. milit.; von Truppen od. Geschützen, die hinter einem Berg dem Blick des Gegners entzogen waren);
[noch nicht] über den B. sein (ugs.; die größte Schwierigkeit, die Krise [noch nicht] überstanden haben);
[längst] über alle -e sein (ugs.; längst entkommen, schon weit weg sein).
2. <Pl.> Gebirge:
in die -e fahren;
über den -en zieht ein Wetter auf.
3. große Masse, Haufen:
ein B. von Schnee;
-e von Abfall;
über einem B./über -en von Akten sitzen.
4. <Pl.> (Bergbau) nicht erzhaltige Gesteinsbrocken:
die -e wegräumen.
2Bẹrg ; -s:
früheres Großherzogtum zwischen Rhein, Ruhr und Sieg.

* * *

I
Berg,
 
deutlich die Umgebung überragende Geländeerhebung, vom Hügel nur durch die relative Größe unterschieden. Vom Bergfuß leitet der Hang oder das Gehänge zum Scheitel (Gipfel, Grat, First, Kamm, Rücken). In der Regel ist ein Berg Teil eines Gebirges; einzeln aus einer Ebene aufragende Berge (Inselberge der Tropen, Vulkane, auch Tafelberge, Zeugenberge) sind verhältnismäßig selten. Berge können durch Aufschüttung entstehen (z. B. Vulkanberge, Moränen, Dünen), meist sind sie aber durch Abtragungsvorgänge aus höher gelegenen Teilen der Erdkruste herauspräpariert; sie zeigen verschiedenste Formen je nach Gestein, Erdkrustenbewegung, Klima, Abtragungsprozess und Alter. Entsprechend mannigfaltig sind die Benennungen, im allgemeinen Gebrauch meist nach der Form, z. B. Tafelberg (Platte) aus flach lagerndem Schichtgestein oder Lavadecken; Rücken und Dom aus alten Massen- und gefalteten Schichtgesteinen; Turm, Horn, Zacke, Spitze und Nadel (Zinken, Zinne, Zahn) in brüchigem Dolomit und Kalk; Gratberg, Pyramide oder Horn (z. B. Matterhorn) in ehemals vergletscherten Hochgebirgen in Schiefer- und Urgesteinen; Kuppe (Kopf, Koppe, Kulm, Belchen) als Vulkanrestberg, regelmäßiger Kegel oder Kogl als junger Vulkan. Durch die Wissenschaft werden sie nach der Entstehung unterschieden: Glockenberg, Inselberg, Umlaufberg, Zeugenberg. (Achttausender, Bergsteigen, Übersicht)
 
In vielen Religionen gelten Berge als Sitz von Göttern und als deren bevorzugte Kultorte (Höhenkult) und Offenbarungsstätten (im Alten Testament z. B. der Berg Sinai, 2. Mose 19, 11 u. a.). In mythischen Kosmologien befindet sich häufig ein Berg in der Mitte der Welt und verbindet Himmel, Erde und Unterwelt (Vorstellung von der Weltachse, der Axis Mundi). Tempelberge oder Tempeltürme (Zikkurat) unterliegen vergleichbaren Vorstellungen. Häufig bieten Höhlen im Berg Anlass für weitere kosmologische Anschauungen (Eingang zur Unterwelt oder in ein Totenreich). Die den Bergen zugeordneten Götter (Berggötter) finden sich häufig im Alten Orient; dargestellt sind sie mit Hörnerkrone und schuppenartigem, die Berggipfel schematisierendem Rock. Auf späthethitischen Reliefs hält der Berggott oft die geflügelte Sonnenscheibe, d. h. den Himmel, empor. Auch die griechischen Götter wohnen auf dem Berggipfel (Olymp), besonders Zeus. Die minoische Kultur verehrte ebenfalls Berggötter, wie Darstellungen von Bergheiligtümern bezeugen.
 
Literatur:
 
M. Albus: Wohnungen der Götter. Hl. Berge, mit einem Vorwort v. H. Küng (2002).
 
II
Bẹrg,
 
ehemaliges Herzogtum, rechts des Niederrheins zwischen Ruhr und Sieg mit der Hauptstadt Düsseldorf. Die Grafen von Berg (seit 1101 Grafentitel belegt) suchten seit dem 12. Jahrhundert ihre Herrschaft systematisch auszubauen. 1225 starb das Geschlecht, das seit 1132 fünf Erzbischöfe von Köln gestellt hatte, im Mannesstamm aus. Im Erbgang folgten die Häuser Limburg und Jülich, unter deren Herrschaft Berg, seit 1380 Herzogtum, seine charakteristische territoriale Geschlossenheit erlangte. Seit 1423 mit Jülich vereinigt, gelangte Berg 1511 mit diesem an das Herzogtum Kleve (Personalunion). Nach dem Jülich-Kleveschen Erbfolgestreit fiel Berg 1614 (endgültig 1666) mit Jülich an Pfalz-Neuburg, 1685 an die Kurpfalz und wurde 1777 bayerisch. Berg wurde 1806 an Napoleon I. abgetreten, unter dessen Schwager J. Murat es zum Großherzogtum erhoben wurde. 1815 fiel Berg an Preußen, das es in die Provinz Jülich-Kleve-Berg, 1824 in die Rheinprovinz eingliederte. Seit 1946 gehört Berg zu Nordrhein-Westfalen.
 
Literatur:
 
J. Hashagen u. a.: Berg. Gesch. (1958).
 
III
Bẹrg,
 
1) Alban, österreichischer Komponist, * Wien 9. 2. 1885, ✝ ebenda 24. 12. 1935; war in Wien 1904-10 Schüler von A. Schönberg, lebte als freischaffender Künstler und betätigte sich als Musikschriftsteller (u. a. Führer zu Schönbergs »Gurreliedern«, 1913; »Kammersymphonie«, 1918, »Pelleas und Melisande«, 1920) und Kompositionslehrer. 1921 vollendete er die Oper »Wozzeck« (nach G. Büchners Dramenfragment »Woyzeck«); Bruchstücke daraus gelangten 1924 in Frankfurt am Main zur Aufführung und machten ihn über Nacht berühmt. Die Uraufführung der Oper, eines der markantesten und erfolgreichsten Werke der Zweiten Wiener Schule, fand 1925 an der Berliner Staatsoper unter E. Kleiber statt. Ab 1928 arbeitete Berg an der Oper »Lulu« (nach den Dramen »Erdgeist« und »Die Büchse der Pandora« von F. Wedekind). Die beiden ersten Akte und Teile des dritten konnte Berg noch fertig stellen. Die Instrumentation des 3. Akts wurde 1962-74 von F. Cerha vollendet. Seine letzte Arbeit galt dem Violinkonzert »Dem Andenken eines Engels« (Manon Gropius, Tochter von Alma Mahler und W. Gropius, gewidmet).
 
Kompositorisch ging Berg von der Neuromantik aus. Seit 1909 verzichtete er auf die traditionellen Mittel der Tonalität und schuf als Erster große musikalische Formen im Bereich der Atonalität (Quartett Opus 3, Orchesterstücke Opus 6). Dennoch beziehen seine Werke, auch wenn sie (seit 1925) der Zwölftontechnik von Schönberg folgen, vielfach tonale Komplexe mit ein. Bei größter Differenziertheit und konstruktiver Dichte des Tonsatzes sind seine Kompositionen durch sinnliche Klangfülle und höchste Expressivität gekennzeichnet.
 
 
Werke: Sieben frühe Lieder (1907/08); 2 Lieder (»Schließe mir die Augen beide« von T. Storm, 1907 und 1926); Klaviersonate Opus 1 (1907/08, umgearbeitet 1920); 4 Lieder Opus 2 (1908/09, umgearbeitet 1920; nach Texten von A. Mombert und F. Hebbel); Streichquartett Opus 3 (1909/10, umgearbeitet 1924); 5 Orchesterlieder nach Ansichtskartentexten von P. Altenberg Opus 4 (1912); 4 Stücke für Klarinette und Klavier Opus 5 (1913); 3 Orchesterstücke (Praeludium, Reigen, Marsch) Opus 6 (1914); Wozzeck (1914-21, Uraufführung 1925; Oper); Kammerkonzert für Violine und Klavier mit 13 Bläsern (1923-25; Bearbeitung des Adagios für Violine, Klarinette und Klavier, 1934); Lyrische Suite für Streichquartett (1925/26; daraus 3 Sätze bearbeitet für Streichorchester, 1928); Lulu (1928-35; Oper, Uraufführung des Fragments 1937, daraus eine Lulu-Suite, auch Lulu-Sinfonie genannt, 1934, Uraufführung der von F. Cerha ergänzten Fassung 1979); Der Wein, Konzertarie für Sopran und Orchester (1929; nach Texten von C. Baudelaire/S. George); Violinkonzert (1935).
 
Schriften: Dialog »Was ist atonal?« (1930, abgedruckt u. a. in: Kontrapunkte II, herausgegeben von H. Lindlar, 1958); A. Berg. Briefe an seine Frau (1965).
 
Literatur:
 
K. Schweizer: Die Sonatensatzform im Schaffen A. B.s (1970);
 R. Hilmar: A. B. Leben u. Wirken in Wien. .. (Wien 1978);
 
A. B., Kammermusik, hg. v. H.-K. Metzger u. a., 2 Bde. (1-21979-81);
 
A.-B.-Studien, hg. v. F. Grasberger u. R. Stephan, auf mehrere Bde. ber. (Wien 1980 ff.);
 
A. B. Lulu, Texte, Materialien, Kommentare, hg. v. A. Csampai u. D. Holland (1985);
 
A. B. Wozzeck, hg. v. H.-K. Metzger u. R. Riehn (1985);
 
A. B. Leben u. Werk in Daten u. Bildern, hg. v. Erich A. Berg (31985).
 
 2) [bærj], Bengt Magnus Kristoffer, schwedischer Zoologe, Tierfotograf und Schriftsteller, * Kalmar 9. 1. 1885, ✝ Bokenäs (Verwaltungsbezirk Kalmar) 31. 7. 1967; betrieb hauptsächlich ornithologische Forschungen in seiner Heimat, in Afrika und Asien, deren Ergebnisse er in vielen, zum Teil verfilmten Büchern schilderte.
 
Werke: Min vän fjällpiparen (1917; deutsch Mein Freund der Regenpfeifer); Med tranorna till Afrika (1922; deutsch Mit den Zugvögeln nach Afrika); De sista örnarna (1923; deutsch Die letzten Adler); Abu Markúb (1924; deutsch); Gypaëtus, den flygande draken i Himalaya (1931; deutsch Der Lämmergeier im Himalaya); På jakt efter enhörningen (1932; deutsch Meine Jagd nach dem Einhorn); Tigrar (1934; deutsch Tiger und Mensch).
 
 3) [bærj], Carl Gustav Ragnar, schwedischer Physiologe und Ernährungsforscher, * Göteborg 1. 9. 1873, ✝ Borstel (Schleswig-Holstein) 31. 3. 1956; arbeitete über den Mineral- und Eiweißstoffwechsel und erkannte u. a., dass die Eiweißverwertung durch Basenüberschuss in der Nahrung günstig beeinflusst wird. Er forderte deshalb eine vorwiegend vegetarisch ausgerichtete Kost.
 
 4) [bærj], Christian, schwedischer Maler und Bildhauer, * Förslöv (Verwaltungsbezirk Kristianstad) 27. 11. 1893, ✝ Stockholm 27. 11. 1976; studierte hauptsächlich in Paris, zunächst Malerei unter dem Einfluss F. Légers. Seit 1926 wandte er sich v. a. bildhauerische Arbeiten zu. Mit seinen Skulpturen (häufig weibliche Akte) gehört Berg zu den Hauptvertretern der modernen Plastik in Schweden.
 
 5) Claus, Bildschnitzer und Maler, * Lübeck um 1470/75, ✝ ebenda (?) zwischen 1532 und 1535; arbeitete etwa seit 1504 im Dienst des dänischen Hofes, 1532 Rückkehr vermutlich nach Lübeck und letzte Arbeiten in Güstrow, wo ihm die 12 Apostelfiguren des Doms (nach 1532) zugeschrieben werden, und Wittstock. Das einzige urkundlich bezeugte Werk ist der große Allerheiligenaltar für die Franziskanerkirche in Odense (um 1515 bis nach 1521; heute in der Knudskirche). Er ist in seinen bewegten Ausdrucksformen verwandt mit süddeutschen Werken der Spägotik.
 
 6) Friedrich Wilhelm Rembert Graf von (seit 1849 österreichischer, seit 1856 finnischer), russisch Fjodor Fjodorowitsch Berg, russischer General und Vermessungsingenieur, * Schloss Sagnitz (Livland) 26. 5. 1793 (1794?), ✝ Sankt Petersburg 18. 1. 1874; aus deutsch-baltischem Adelsgeschlecht; nahm als Generalstabschef am Türkenkrieg 1828/29 teil, unter Generalfeldmarschall Paskewitsch 1831 an der Niederwerfung des polnischen Aufstandes beteiligt, während des ungarischen Aufstands 1849 russischer Generalbevollmächtigter in Wien; verteidigte im Krimkrieg 1855 Sveaborg (Suomenlinna) gegen die britisch-französische Flotte, war 1855-61 Generalgouverneur von Finnland und schlug als Statthalter in Polen (1863-74) den polnischen Aufstand 1863/64 nieder. 1866 wurde er Feldmarschall und Mitglied des Reichsrates.
 
 7) Georg Ernst Wilhelm, Geologe, * Dresden 13. 8. 1878, ✝ Berlin 13. 11. 1946; 1903-45 an der Preußischen Geologischen Landesanstalt; bedeutender Petrograph und Lagerstättenkundler.
 
Werke: Die mikroskopischen Untersuchungen der Erzlagerstätten (1915); Chemische Geologie (1927, mit F. Behrend); Vorkommen und Geochemie der mineralischen Rohstoffe (1929); Die metallischen Rohstoffe, Band 3-6 und 9 (1940-50, mit F. Friedensburg u. a.).
 
 8) Lew Semjonowitsch, sowjetischer Geograph, * Bendery (heute Tighina) 14. 3. 1876, ✝ Leningrad 24. 12. 1950; Professor in Leningrad, erforschte v. a. die Landschaftszonen der UdSSR (»Geografičeskie zony Sovetskogo Sojuza«, 1952; deutsch »Die geographischen Zonen der Sowjetunion«).
 
 9) Max, Architekt, * Stettin 17. 4. 1870, ✝ Baden-Baden 24. 1. 1947; war 1909-25 Stadtbaurat von Breslau, übersiedelte dann nach Berlin, später nach Baden-Baden. Berg gehört zu den Wegbereitern einer modernen Architektur in Deutschland. Er schuf bedeutende Stahlbetonbauten, u. a. die Jahrhunderthalle in Breslau (1911/13).
 
 10) [bəːg], Paul, amerikanischer Biochemiker und Molekularbiologe, * New York 30. 6. 1926; seit 1959 Professor an der Stanford University. Seine grundlegenden Arbeiten über die Biochemie der Nukleinsäuren trugen wesentlich zur Entwicklung der modernen Gentechnologie bei; so gelang ihm erstmals die Verknüpfung von DNS-Molekülen verschiedener Organismen. Berg war maßgeblich an der freiwilligen Selbstkontrolle der Genchirurgen durch einen mehrjährigen Aufschub (1973) für bestimmte besonders virulente Experimente beteiligt. 1980 erhielt Berg mit F. Sanger und W. Gilbert den Nobelpreis für Chemie.
 
 11) Sibylle, Schriftstellerin, * Weimar 2. 6. 1966; verließ die DDR 1984, arbeitete zunächst in der Werbebranche. Die erfolgreiche Kolumnistin (Sammlung unter dem Titel »Gold«, 2000) erreicht auch mit literarischen Texten, die vom Lebensgefühl ihrer Generation erfüllt sind, ein großes Publikum (Roman »Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot«, 1997; als Theaterstück Uraufführung 1999). Berg lässt ihre illusionslosen Figuren ohne materielle Sorgen in einer Kunst- und Medienwelt agieren, verzichtet auf kontinuierliche Handlungsstränge und sucht den Leser durch immer neue Tabubrüche zu schockieren. Damit gilt sie als eine Vertreterin der deutschen Pop-Literatur.
 
Weitere Werke: Romane: Sex II (1998); Amerika (1999).
 
Erzählungen: Das Unerfreuliche zuerst. Herrengeschichten (2001).
 
Stücke: Helges Leben (Uraufführung 2000); Hund Frau Mann (Uraufführung 2002).
 
 12) Werner, österreichischer Maler, Holzschneider, * Elberfeld (heute zu Wuppertal) 11. 4. 1904, ✝ bei Sankt Veit im Jauntale (Kärnten) 7. 9. 1981; siedelte sich 1930/31 auf dem Rutarhof in Unterkärnten an. Berg ging vom deutschen Expressionismus aus. Seine Ölbilder und Holzschnitte konzentrieren sich auf streng umrissene, typisierte Formen (Landschaften, Figurengruppen, Porträts).

* * *

1Bẹrg; -s: früheres Großherzogtum zwischen Rhein, Ruhr und Sieg.
————————
2Bẹrg, der; -[e]s, -e [mhd. berc, ahd. berg, eigtl. = der Hohe]: 1. größere Erhebung im Gelände: ein hoher, steiler B.; vor ihnen ragte ein B. auf; blaue -e (in einem Dunstschleier liegende Bergspitzen); ein Feuer speiender B. (geh.; tätiger Vulkan); bewaldete -e; die -e (Bergspitzen) sind in Wolken gehüllt; einen B. besteigen, bezwingen; den B. hinauf-, hinuntersteigen; riesige Planierraupen wühlen im Sommer die -e um, damit freie Pisten ohne Hindernisse für die Schussfahrt entstehen (Gruhl, Planet 154); der Fuß, Kamm, Gipfel, die Spitze des -es; auf einen B. klettern; die Fahrt ging über B. und Tal (bergauf u. bergab); R der B. [kreißt und] gebiert eine Maus (man trifft große Vorbereitungen, macht große Versprechungen, und es kommt kaum etwas dabei heraus); Spr wenn der B. nicht zum Propheten kommen will, muss der Prophet zum -e gehen (einer muss den ersten Schritt tun; der Spruch geht auf eine orientalische Quelle zurück); *jmdm. goldene -e versprechen (jmdm. große Versprechungen machen, die man nicht einhalten kann; jmdm. etw. vorgaukeln); -e versetzen [können] (bibl.; Wunder vollbringen, unmöglich Scheinendes schaffen): der Glaube versetzt -e; mit etw. [nicht] hinter dem B. halten (etw. Wesentliches [nicht] verschweigen; urspr. milit.; von Truppen od. Geschützen, die hinter einem Berg dem Blick des Gegners entzogen waren): er hat lange mit der Wahrheit hinter dem Berg gehalten; [noch nicht] über den B. sein (ugs.; die größte Schwierigkeit, die Krise [noch nicht] überstanden haben); [längst] über alle -e sein (ugs.; längst entkommen, schon weit weg sein). 2. <Pl.> Gebirge: in die -e fahren; über den -en zieht ein Wetter auf; Die -e haben ihn behalten (geh.; er ist bei einem Bergunfall umgekommen; Trenker, Helden 94). 3. große Masse, Haufen: im Keller liegt ein B. schmutziger Wäsche (Tatort 103); ein B. von Schnee; -e von Abfall; hinter einem B./hinter -en von Büchern; über einem B./über -en von Akten sitzen; man ... bettete den Toten, zwischen Kerzen und -en von Blumen, in verschwenderisch drapierte weiße Seide (Fest, Im Gegenlicht 242). 4. <Pl.> (Bergbau) nicht erzhaltige Gesteinsbrocken: die -e wegräumen.

Universal-Lexikon. 2012.