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Neuromantik
Neu|ro|man|tik 〈f.; -; unz.; Lit. u. Mus.〉 an die Romantik anknüpfende Stilrichtung (bes. um die Jahrhundertwende in Deutschland)

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Neu|ro|man|tik, die:
1. an die Romantik anknüpfende literarische Strömung in Deutschland um die Jahrhundertwende.
2. an die Romantik anknüpfende Stilrichtung in der neueren Musik.

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Neu|romantik,
 
Bezeichnung für die sich als Gegenbewegung zum Naturalismus verstehenden literarischen Strömungen (mit Ausnahme des Neuklassizismus) Ende des 19. Jahrhunderts bis Anfang der 1930er-Jahre in Deutschland. Die Neuromantik ist weniger durch eine historische Auseinandersetzung mit der Romantik als Epoche (z. B. bei Ricarda Huch, »Die Romantik«, 2 Bände, 1899-1902) als durch die Hinwendung zu Individualismus, Irrationalismus und Ästhetizismus, besonders auch durch den Einfluss der Werke F. Nietzsches und R. Wagners gekennzeichnet. Problematisch ist der Begriff v. a. wegen der heute unterschiedlich diskutierten Abgrenzung zu anderen Literaturströmungen, die teils als Einfluss nehmend, teils im Nebeneinander mit der Neuromantik oder auch unter Einwirkung der Neuromantik gesehen werden müssen, so z. B. die Dichtung der Dekadenz sowie des Impressionismus, des Jugendstils, des L'art pour l'art, des Symbolismus und der Wiener Moderne.
 
Beispiele neuromantischer Dichtung finden sich in der Lyrik, die Nähe zur Heimatkunst bezeugt, v. a. in den Balladendichtungen von Agnes Miegel, B. von Münchhausen und Lulu von Strauss und Torney, im Drama bei R. Beer-Hofmann, L. Greiner, G. Hauptmann, H. von Hofmannsthal, im Roman bei H. Hesse, Ricarda Huch, E. Stucken und S. Zweig.

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Neu|ro|man|tik, die: 1. an die Romantik anknüpfende literarische Strömung in Deutschland um die Jahrhundertwende. 2. an die Romantik anknüpfende Stilrichtung in der neueren Musik.

Universal-Lexikon. 2012.