Si|ẹr|ra Le|o|ne; - -s:
Staat in Afrika.
* * *
Siẹrra Leone,
Fläche: 71 740 km2
Einwohner: (2000) 5,2 Mio.
Hauptstadt: Freetown
Amtssprache: Englisch
Nationalfeiertag: 27. 4.
Zeitzone: 1100 Freetown = 1200 MEZ
amtlich englisch Republic of Sierra Leone [rɪ'pʌblɪk əv 'sɪerə lɪ'əʊn(ɪ)], deutsch Republik Sierra Leone, Staat in Westafrika am Atlantischen Ozean, grenzt im Norden und Nordosten an Guinea, im Osten an Liberia, mit 71 740 km2 etwas größer als Irland, (2000) 5,2 Mio. Einwohner, Hauptstadt ist Freetown, Amtssprache Englisch; Währung: 1 Leone (Le) = 100 Cent (c). Zeitzone: Westeuropäische Zeit (1100 Freetown = 1200 MEZ).
Staat und Recht:
Die am 1. 10. 1991 in Kraft getretene Verfassung (1992-98 nach Militärputschen mehrfach suspendiert) bestimmt Sierra Leone als präsidiale Republik im Commonwealth, garantiert die Grundrechte und das Mehrparteiensystem. Staatsoberhaupt ist der auf fünf Jahre direkt gewählte und mit weit reichenden Vollmachten ausgestattete Präsident. Er bestimmt als oberster Inhaber der Exekutivgewalt (Regierungschef) die Richtlinien der Politik und ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Ihm zur Seite in der Regierungstätigkeit steht (nach dem Vorbild des Präsidialsystems der USA) ein von ihm ernannter Vizepräsident Träger der Legislative ist das Repräsentantenhaus (Legislaturperiode fünf Jahre), ein Einkammerparlament mit 80 Abgeordneten; davon 68 nach dem System der Mehrheitswahl gewählt (Wahlrecht ab dem 18. Lebensjahr) und 12 den obersten Stammeshäuptlingen, als Vertretern der Provinz, vorbehaltene Mandate.
Parteien:
Einflussreichste Parteien im 1995 wiederhergestellten Mehrparteiensystem sind die Sierra Leone People's Party (SLPP), die United National People's Party (UNPP), die People's Democratic Party (PDP), der All People's Congress (APC), die National United Party (NUP) und die Democratic Centre Party (DCP).
Das Wappen zeigt im Schild oben drei schwarze Fackeln, darunter - durch eine Zackenlinie getrennt - in grünem Feld einen goldenen Löwen (Sinnbild des Namens »Löwenberge«, den die portugiesischen Entdecker dem Land gaben) sowie im Schildfuß blauweiße Wellenbalken. Als Schildhalter dienen zwei goldene Löwen, die je eine Ölpalme halten. Unter dem Schild der Wahlspruch »Unity, Freedom, Justice« (»Einheit, Freiheit, Gerechtigkeit«).
Nationalfeiertage:
Nationalfeiertag ist der 27. 4., der an die Erlangung der Unabhängigkeit 1961 erinnert.
Sierra Leone ist in vier Provinzen mit zusammen zwölf Distrikten untergliedert.
Das Rechtssystem fußt v. a. auf englischem Recht; daneben gilt auch islamisches und Stammesrecht. An der Spitze der Gerichtsorganisation stehen der Oberste Gerichtshof, der Appellationsgerichtshof und das Hochgericht; auf unterer Ebene gibt es Magistratsgerichte sowie Stammesgerichte.
Die Gesamtstärke der Regierungstruppen beträgt rd. 6 000, die der paramilitärischen Miliz etwa 5 000 Mann. Die Ausrüstung besteht im Wesentlichen aus leichten Waffen.
Landesnatur und Bevölkerung:
Die westliche Landeshälfte ist eine Rumpfflächenlandschaft (etwa 150 m über dem Meeresspiegel) mit aufsitzenden Inselbergen, der eine 40 km breite Küstenebene (15 m über dem Meeresspiegel) vorgelagert ist. Überragt wird die Küstenebene vom bis 888 m hohen Gebirge der Halbinsel Sierra Leone, auf der Freetown liegt. Dem mittleren Küstenabschnitt vorgelagert ist die Insel Sherbro. Die Plateaulandschaft im Osten (300-600 m über dem Meeresspiegel) gehört zum Guineahochland; sie wird von den Loma Mountains (1 950 m über dem Meeresspiegel) u. a. Bergmassiven überragt.
Sierra Leone hat randtropisches Klima mit einer Regenzeit von Juni bis September/Oktober. Die Niederschläge nehmen von der Küste nach Norden und landeinwärts ab: auf der Halbinsel Sierra Leone Jahresniederschlag über 5 500 mm (zweithöchste Werte Afrikas, nach dem Kamerunberg), an der Nordgrenze um 2 000 mm. Die tages- und jahreszeitlichen Temperaturunterschiede nehmen von der Küste zum Landesinneren zu. Im Norden kann sich der Harmattan aus der Sahara bemerkbar machen.
Trotz hoher Regenmengen hat das nördliche Binnenland infolge der ausgeprägten Trockenzeit (4-5 aride Monate) Savannenvegetation. Der ursprünglich tropische Regenwald im Süden und an der Küste ist bis auf geschützte Reste (etwa 5 % der Gesamtfläche) verschwunden. Im Küstenbereich liegen ausgedehnte Mangrovesümpfe, die nach Osten in grasbewachsene Sümpfe übergehen.
Größte der autochthonen ethnischen Gruppen sind die im Süden und Osten lebenden Mende (35 %) und die nordwestlich anschließenden Temne (32 %); an der Nordküste leben die Limba (8 %) und Susu, an der Südküste die Sherbro u. a. Rd. 2 % der Bevölkerung sind Nachkommen ehemaliger Sklaven (»Kreolen«), die ab 1787 aus Indien, Kanada und Großbritannien einwanderten. Sie leben v. a. in Freetown sowie auf der Halbinsel Sierra Leone (dem am dichtesten besiedelten Gebiet des Landes) und dominieren in Politik, Wirtschaft und Kultur. Sie sprechen Krio, ein mit zahlreichen spanischen, portugiesischen, französischen und afrikanischen Lehnwörtern durchsetztes Englisch mit eigener Syntax und Phonetik. Außerdem leben Minderheiten von Europäern und Asiaten (Libanesen v. a. als Händler) im Lande. Einzige Großstadt ist Freetown (1994: 1,3 Mio. Einwohner), die nächstgrößeren Städte sind Koidu im Zentrum (durch die Diamantenmine auf 82 500 Einwohner angewachsen), Bo (59 800 Einwohner), Kenema (52 500 Einwohner) und Makeni (49 500 Einwohner). Das durchschnittliche jährliche Bevölkerungswachstum beträgt (1985-95) 1,6 %, der Anteil der städtischen Bevölkerung (1995) 39 %.
Es besteht Religionsfreiheit. Alle Religionsgemeinschaften sind rechtlich gleichgestellt. Etwa die Hälfte der Bevölkerung wird nach Schätzungen traditionellen afrikanischen Religionen zugerechnet. Mindestens 40 % der Bevölkerung sind sunnitische Muslime der malikitischen Rechtsschule. Christliche Kirchen gehören rd. 8 % an: rd. 3 % der katholischen Kirche (Erzbistum Freetown und Bo mit zwei Suffraganbistümern), rd. 4,4 % protestantischen Kirchen, rd. 0,6 % der anglikanischen Kirche (Provinz Westafrika). Eine große Rolle spielen Geheimbünde, in denen sich Männer (Poro), aber auch Frauen zusammengeschlossen haben.
Das 1993 reformierte, britisch orientierte Schulsystem besteht aus einer sechsjährigen Grundstufe, darauf folgen zwei jeweils dreijährige Sekundarstufen und eine vierjährige Form der höheren Schule. Die Analphabetenquote beträgt 65,7 %. In der Hauptstadt gibt es eine Universität (gegründet 1967).
Durch die Wiedereinführung des Mehrparteiensystems 1995/96 befindet sich auch das Medienwesen im Umbruch; noch herrschen jedoch staatliche Kontrolle und Zensur vor. Einzige Tageszeitung ist die regierungseigene »Daily Mail« (gegründet 1931). 1980 wurde die staatliche Nachrichtenagentur »Sierra Leone News Agency« (SLENA) gegründet. Der staatlich kontrollierte »Sierra Leone Broadcasting Service« (gegründet 1934) verbreitet Hörfunk- und Fernsehprogramme in Englisch und vier Landessprachen.
Wirtschaft und Verkehr:
Obwohl Sierra Leone zu den an Bodenschätzen reichsten Ländern Westafrikas gehört, hat sich infolge des Bürgerkrieges, in dem es v. a. um die Vorherrschaft über die reichen Diamantvorkommen geht, seit 1991 die wirtschaftliche Situation erheblich verschlechtert. Gemessen am Bruttosozialprodukt je Einwohner von (1995) 180 US-$ gehört Sierra Leone zu den ärmsten Ländern Afrikas.
Der Agrarbereich, in dem (1995) 67 % der Erwerbstätigen beschäftigt sind und der 42 % zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) beiträgt, dient v. a. der Selbstversorgung. Weit verbreitet ist die kleinbäuerliche Subsistenzwirtschaft mit Wanderfeldbau, wobei jährlich nur ein Teil (636 000 ha) der potenziellen landwirtschaftlichen Nutzfläche bestellt wird. Am wichtigsten ist der Anbau von Reis (Erntemenge 1994: 405 000 t); er wird als Sumpfreis in der Küstenebene und als Bergreis im Landesinnern, oft in Kombination mit Mais, Hirse oder Wurzel- und Knollenfrüchten (z. B. Maniok, Bataten), angebaut. Das Anbaugebiet der Exportgüter Kakao und Kaffee liegt im Südosten an der Grenze zu Liberia. Viehzucht wird nur in den Savannen im Norden betrieben, meist mit gegen die Tsetsefliege weitgehend resistenten Ndamarindern. Lebensmittel (v. a. Getreide) müssen in erheblichem Umfang eingeführt werden (1994: 17 % der Gesamteinfuhr).
Aufforstungen sollen den Rückgang des Waldbestandes (1992: 2 Mio. ha) aufhalten. Fast der gesamte Holzeinschlag wird als Brennholz verwendet.
Trotz günstiger Voraussetzungen ist die Fischerei wenig entwickelt (die Fangmenge lag 1994 bei 63 900 t).
Die Produktivität des Bergbaus, der bedeutendsten Devisenquelle des Landes, ist durch den Bürgerkrieg stark beeinträchtigt. Hauptbedeutung hat die Diamantengewinnung, die sowohl industriell (in zwei Tagebauen im Osten des Landes) als auch durch zahlreiche private Schürfer erfolgt. Die Produktion ist wegen allmählicher Erschöpfung der Lagerstätten stark zurückgegangen (1982: 402 000 Karat; 1994: 197 000 Karat). Rutil, ein Mineral, das u. a. in Küstensanden auftritt, wird in Gbangbama im zentralen Küstengebiet abgebaut (1994: 144 000 t). Bauxit wird in den Mokanji Hills im Südwesten und auf der Halbinsel Sierra Leone gefördert (1994: 729 000 t). Der Abbau von Eisenerz wurde 1975 eingestellt.
Der Anteil des industriellen Sektors am BIP lag 1995 bei 27 %. Das verarbeitende Gewerbe ist wenig entwickelt und auf die Herstellung von Konsumgütern für den Binnenmarkt ausgerichtet. Nennenswert sind Nahrungsmittelindustrie (Öl- und Reismühlen), Diamantenschleifereien, Holzverarbeitung, die Herstellung von Zement und Baumaterial, von Schuhen, Textilien und Papierwaren sowie im ländlichen Raum das handwerkliche Kleingewerbe. Freetown ist der wichtigste Industriestandort. Größtes Unternehmen ist die Erdölraffinerie bei Freetown.
Die Handelsbilanz ist seit 1970 meist defizitär (1995: Einfuhrwert 135 Mio. US-$, Ausfuhrwert 42 Mio. US-$). Bei den Exporten stehen Rutil (48 % der Gesamtausfuhr), Diamanten (22 %), Bauxit (14 %) und Kakao (3 %) an der Spitze. Ein Großteil der Diamanten wird in die Nachbarländer geschmuggelt. Haupthandelspartner sind die USA (1994: 44 % des Außenhandelsvolumens), Großbritannien und die Beneluxstaaten. Der Schuldendienst für die (1995) 1,23 Mrd. US-$ Auslandsschulden beansprucht 60 % der Exporterlöse.
Verkehr:
Die bestehenden Eisenbahnlinien sind stillgelegt. Das Straßennetz (1995: 11 700 km) ist unzureichend und besteht häufig nur aus Erd- und Schotterstraßen. Wichtigste Straßenverbindung ist die Strecke zwischen Freetown und Monrovia (Liberia). Zwischen Freetown und dem Festland verkehren außerdem Fähren. Wichtigster Hafen ist der von Freetown, einer der größten Naturhäfen, der auch von Hochseeschiffen angelaufen werden kann. Der internationale Flughafen Lungi liegt 30 km nördlich von Freetown.
Das Küstengebiet, Mitte des 15. Jahrhunderts erstmals von Portugiesen besucht, diente bis ins 18. Jahrhundert dem Sklavenhandel. Die Engländer, die dort seit 1651 Faktoreien besaßen, gründeten 1787 die Kolonie Freetown für befreite Negersklaven. Diese wurde 1808 britische Kronkolonie, das Hinterland, um französischen Aktivitäten zu begegnen, 1896 britisches Protektorat; beide Gebiete wurden 1924 vereinigt. Erste allgemeine Wahlen fanden 1956 statt, 1958 erhielt Sierra Leone die volle innere Autonomie. Am 27. 4. 1961 wurde es unabhängig und zugleich Mitglied des Commonwealth.
Bestimmende Kraft in den ersten Jahren nach der staatlichen Unabhängigkeit war die Sierra Leone People's Party (SLPP); sie stellte mit Milton Margai (* 1895, ✝ 1964) 1961-64 und Albert Margai (* 1910, ✝ 1980) 1964-67 den Ministerpräsident; der Wahlsieg des in Opposition stehenden All People's Congress (APC) 1967 löste eine Folge von Militärputschen (1967 und 1968) aus. 1968 übernahm Siaka Stevens (* 1905, ✝ 1988) das Amt des Regierungschefs. Am 19. 4. 1971 rief er die Republik aus und trat als Staatspräsident (Einführung des Präsidialsystems) an ihre Spitze. Gestützt auf den von ihm geführten APC führte er 1978/79 das Einparteiensystem ein. Inflation, Arbeitslosigkeit, Produktionsrückgang und Korruption (der Oberschicht) beeinträchtigten die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. 1987 scheiterte ein Putschversuch gegen Präsident Joseph Saidu Momoh (* 1937), der 1985 die Nachfolge Stevens' übernommen hatte. 1991 beschloss das Parlament die Rückkehr zum Mehrparteiensystem.
Nach einem Militärputsch im April/Mai 1992 übernahm Hauptmann Valentine Strasser (* 1965) die Macht und verbot u. a. alle Parteien (1995 aufgehoben); Staatspräsident Momoh floh ins Ausland. Nur mit nigerianischer und guineischer Hilfe konnte sich die Regierung gegen die Aufstandsbewegung Revolutionary United Front (RUF) unter Foday Sankoh, die sich seit März 1991 unter dem Eindruck des liberianischen Bürgerkrieges im Osten von Sierra Leone ausgedehnt hatte, behaupten. 1995 weitete sich der Bürgerkrieg jedoch auf alle Landesteile aus. Dabei bildeten sich verschiedene, meist mit ethnisch verwandten liberianischen Gruppen verbündete Widerstandsgruppierungen, die sich untereinander und mit den Regierungstruppen Kämpfe lieferten. Nach einem unblutigen Staatsstreich innerhalb der Militärregierung übernahm am 17. 1. 1996 General Julius Maada Bio die Macht, der eine Demokratisierung einleitete. Bei den Wahlen im Februar/März 1996 siegte die SLPP; neuer Präsident wurde ihr Vorsitzender A. T. Kabbah, der am 30. 11. 1996 ein Friedensabkommen mit der RUF unterzeichnete, das die Kampfhandlungen jedoch nicht beenden konnte. Am 25. 5. 1997 übernahm nach einem Putsch abermals das Militär unter Führung von Johnny Paul Koroma die Macht, suspendierte die Verfassung und verbot alle Parteien. Nach einem Hilfeersuchen Kabbahs intervenierte die Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (ECOWAS) seit Juni 1997 militärisch mit einer Eingreiftruppe (ECOMOG) unter nigerianische Führung; gleichzeitig wurden internationale Sanktionen erlassen. Ein am 23. 10. 1997 geschlossenes Abkommen zwischen Regierung und RUF sah zwar u. a. einen sofortigen Waffenstillstand, die Wiedereinsetzung Kabbahs in sein Amt innerhalb von sechs Monaten sowie die Beteiligung des RUF-Führers Sankoh an der Regierung vor, wurde aber nicht umgesetzt, sodass die ECOMOG ihre Offensive verstärkte und schließlich nach schweren Gefechten am 13. 2. 1998 das Militärregime stürze. Anfang März 1998 kehrte Kabbah aus dem Exil zurück und wurde am 10. 3. 1998 wieder in sein Amt als Staatspräsident eingesetzt. Die Kämpfe zwischen ECOMOG-Einheiten und RUF-Rebellen brachen jedoch im Dezember 1998 erneut aus, konnten aber durch einen Waffenstillstand im Mai 1999 vorerst beendet werden. Im Juli 1999 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet, das u. a. eine Regierungsbeteiligung der RUF beinhaltete, die im November 1999 umgesetzt wurde. Der eingeleitete Friedensprozess kam jedoch ins Stocken, als im Frühjahr 2000 erneut Kampfhandlungen der RUF einsetzten, in deren Verlauf RUF-Führer Sankoh inhaftiert wurde und zeitweise auch UN-Soldaten von der RUF als Geiseln genommen wurden. Nach zahlreichen weiteren Friedensgesprächen begann die RUF (unter ihrem nun neuen Führer Issa Sesay) im Sommer 2001, ihre Waffen an die in Sierra Leone stationierten UN-Truppen abzugeben. Gleichzeitig begann die schrittweise Wiedereingliederung von ehemaligen Kämpfern der RUF in ein ziviles Leben. Nach der offiziellen Entwaffnung aller RUF-Kämpfer (etwa 45 000) verkündete schließlich die RUF im Januar 2002 das Ende des Bürgerkrieges, der seit seinem Ausbruch 1991 schätzungsweise 30 000 Menschenleben forderte und Hunderttausende zur Flucht zwang. Bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2002 wurde Kabbah im Amt bestätigt.
Zur Verfolgung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bürgerkrieges beschloss der UN-Sicherheitsrat am 14. 8. 2000 die Einsetzung eines Sondergerichtshofes, dessen Aufbau in einem Abkommen zwischen den Vereinten Nationen und der Regierung von Sierra Leone am 16. 1. 2002 vereinbart wurde.
Atlas of S. L. (London 1966);
S. von Gnielinski: Der traditionelle Fischfang in Westafrika. Liberia, Elfenbeinküste, S. L. (1976);
F. Mühlenberg: S. L. Wirtschaftl. u. soziale Strukturen u. Entwicklung (1978);
K. H. Ebert: Gewohnheitsrecht u. ländl. Entwicklung in Afrika. Der Einfluß des Customary Land Tenure Law auf den Entwicklungsprozeß u. die Bodenrechtsreform am Beispiel S. L.s (1982);
C. Nippold: Agrarverf. in S. L. (1988);
G. J. Sarif: Primary education in S. L. (ebd. 1989);
J. A. D. Alie: A new history of S. L. (London 1990);
S. B. Jalloh: S. L. (1994);
B. Thompson: The constitutional history and law of S. L. (Lunham, Md., 1997).
* * *
Si|ẹr|ra Le|o|ne, - -s: Staat in Afrika.
Universal-Lexikon. 2012.