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Fịsch|fang 〈m. 1u〉 das Fangen von Fischen
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Fịsch|fang, der <o. Pl.>:
das Fangen von Fischen:
auf F. gehen;
vom F. leben.
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Fischfang
Funde wie Angelhaken, Speere und Harpunen aus Knochen, Horn oder Holz belegen den Fischfang schon in der Altsteinzeit. Heute wird er überwiegend im industriellen Maßstab betrieben. Unter Einsatz modernster Fangmethoden und -geräte landen insgesamt etwa 3,5 Millionen große und kleine, technisch perfekt ausgerüstete Fangschiffe der Hochsee-, Küsten- und Binnenfischerei jährlich Millionen Tonnen Fisch an (1997: 93,3 Millionen Tonnen), von denen allerdings nur etwa zwei Drittel für die menschliche Ernährung unmittelbar genutzt werden; rund ein Drittel wandert in die Fischmehlfabriken und wird dort zu Tierfutter verarbeitet. Zwischen 17 und 39 Millionen Tonnen Fische und andere Meerestiere werden als so genannter Beifang ungenutzt wieder über Bord geworfen. Die Folgen der weltweiten Überfischung, also der ungebremsten Ausbeutung der Fischbestände, sind u. a. das Zurückgehen der Fangmengen und die Gefährdung auch der Meerestiere, die nicht direkt befischt werden.
Fische als Nahrungsquelle
Fisch ist als Eiweißlieferant seit jeher ein wichtiger Teil der menschlichen Nahrung. Für Küstenbewohner oder Siedler an Flüssen und Seen stellt Fisch auch heute noch oft die Hauptnahrung dar. Getrocknet und gesalzen kann Fisch leicht transportiert und gelagert werden und eignet sich so auch als Handelsware. Bis sich in jüngster Zeit die Überfischung der Meere in zunehmend geringeren Fangquoten niederschlug, war Fisch zudem ein relativ billiges Nahrungsmittel und scheinbar im Überfluss vorhanden. Erst das Aufkommen des Tierschutzgedankens im 19. Jahrhundert und der Ökologiebewegung im 20. Jahrhundert hob den mit dem Fischfang verbundenen Aspekt des Tötens von Tieren und die hemmungslose Ausbeutung der Bestände stärker in das Bewusstsein der Konsumenten.
Hochsee-, Küsten- und Binnenfischerei
Im Allgemeinen unterscheidet man drei Bereiche, in denen heute industrieller Fischfang betrieben wird. Hochseefischerei findet vor allem in weit entlegenen Fanggebieten statt, die nur über die hohe See zu erreichen sind. Eingesetzt werden bis zu 8 000 Bruttoregistertonnen (BRT) große Schiffe, die viele Wochen oder Monate im Einsatz sein können. Der Küstenfischerei werden in Deutschland die Fischer der Ost- und Nordsee sowie die Krabbenfischer zugerechnet. Unter Binnenfischerei wird die Forellen- und Karpfenzucht sowie die Fluss- und Seenfischerei verstanden. Ebenso wie Süßwasserfische lassen sich auch Salzwasserfische, Muscheln, Austern und Tintenfische züchten. Der moderne Ausdruck hierfür ist Aquafarming. Besonders erfolgreich ist dies bei Lachs, Forelle und Heilbutt, die in schwimmbadgroßen, meist stark überfüllten Becken gehalten werden.
Fangmethoden und Geräte
Zum Fangen frei lebender Fische gibt es eine Vielzahl von Techniken. Angeln, Reusen, Stell- und Treibnetze gehören zu den passiven Fangmethoden. Die ältesten erhaltenen Reusen sind zwischen 8 000 und 9 000 Jahre alt, Angeln mit Widerhaken wurden in Europa erstmals in der Bronzezeit (etwa ab 1900 v. Chr.) benutzt, Netze kannten bereits Ägypter und Griechen der Antike. Angeln werden heute in der Binnenfischerei meist zum Aalfang eingesetzt. In der Hochsee- und Küstenfischerei werden Handangeln, die aus einer Einzelleine mit ein bis drei Haken bestehen, und Langleinen benutzt. Letztere können, wie beim Thunfischfang, über 150 Kilometer lang sein, bis zu 3 000 Haken tragen und Tiefen von 200 Metern und mehr erreichen. Reusen sind fallenartige Fangkammern, die am Seeboden befestigt sind oder mithilfe von Hohlkugeln in der Schwebe gehalten werden. Ihre Eingänge sind so konstruiert, dass die Beutetiere zwar eindringen, aber nicht mehr herausfinden können. Reusen werden zum Fischfang in Flüssen, vor allem aber in der Küstenfischerei eingesetzt. Stellnetze, in deren Maschen sich die Fische mit ihren Kiemen verfangen, bilden senkrecht im Wasser stehende oder schwimmende Wände; ihre Unterkante (Untersim) ist am Meeresgrund verankert, während ihre Oberkante (Obersim) durch Korken Auftrieb erhält. Ebenfalls von der Wasseroberfläche aus durch Schwimmkörper und Taue gehalten werden die Treibnetze. Sie setzen sich aus einzelnen Netztüchern zu einer schwimmenden Netzwand zusammen, die bis 5 000 Meter lang sein kann. Treibnetze werden vor allem für den Herings-, Dorsch- und Lachsfang eingesetzt. Die Maschenweiten der Netze betragen beispielsweise beim Fang von Schollen mindestens acht und beim Kabeljaufang mindestens zehn Zentimeter.
Aktive Fangmethoden
bedienen sich bewegter Fanggeräte, die erst dann zum Einsatz kommen, wenn Fische geortet werden. Zugnetze, wie Strandwaden und Ringwaden, werden als Netzwände um einen Fischschwarm herum gesetzt und dann von einer Winde unter diesem mithilfe einer Leine zusammengezogen. Mit Ringwaden werden vor allem Sardinen, Sprotten, Makrelen, Lachse und Thunfische gefangen.
Das wichtigste Gerät der industriellen Hochseefischerei ist das Schleppnetz (Trawl). Als Grundnetz wird es von dem Fangschiff (Trawler) über den Meeresboden gezogen. Seitenscherbretter und ein Höhenscherbrett sorgen für eine möglichst große Öffnung. Heute wird vor allem das pelagische Schleppnetz oder Schwimmschleppnetz eingesetzt, das für den Fischfang im freien Wasser entwickelt wurde. Das Netz ist so ausbalanciert, dass es langsam auf den Boden sinkt, wenn es nicht geschleppt wird, bei üblicher Schleppgeschwindigkeit jedoch durch eine leichte Veränderung der Geschwindigkeit in jede beliebige Wassertiefe gesteuert werden kann. Die Tiefe, in der das Netz schwebt, die Höhe seiner Öffnung sowie das Fischvorkommen in der Netzöffnung und unter dem Netz werden von einer Sonde kontrolliert.
Auf den Reaktionen der Fische auf bestimmte äußere Reize basieren die taktischen Fangmethoden. Mithilfe von starken Über- oder Unterwasserlampen werden Fische je nach Wellenlänge und Intensität des Lichts angelockt oder vertrieben. In Japan werden mit dieser Methode beispielsweise Tintenfische gefangen. Nicht erforscht dabei ist, wie sich das grelle Licht und die UV-Strahlung, die u. a. Hautkrebs verursachen kann, auf die Fischer und das Verhalten der übrigen Meeresbewohner auswirken. Bei der so genannten Elektrofischerei wird im Wasser mithilfe von zwei Elektroden ein elektrisches Spannungsfeld aufgebaut. Der eingesetzte Gleichstrom reizt die Muskulatur der Fische so, dass sie sich »automatisch« zu dem als Anode funktionierenden Netz hinbewegen. Der Einsatz dieser Methode ist genehmigungspflichtig.
Geortet werden Fischschwärme heute mithilfe des Echolots (»Fischlupe«). Durch die Bestimmung des Zeitunterschiedes zwischen dem Aussenden des Schallimpulses und dem Empfang des Echoimpulses können nicht nur Ort und Größe des Fischschwarmes erfasst, sondern auch dessen höchste Dichte lokalisiert und sogar einzelne Fische erkannt werden.
Fangschiffe
Die unterschiedlichen Fangmethoden und die Ausweitung der Fangzonen auch auf entlegene Fischgründe führten zur Entwicklung von speziellen Fangschiffen. Logger (etwa 300 BRT, 30-40 Meter lang) wurden seit 1850 vor allem für den Heringsfang mit Schleppnetz eingesetzt. Die wesentlich größeren Trawler arbeiten mit dem Grundschleppnetz oder dem pelagischen Schleppnetz. Seit den 1960er-Jahren wurden die Seitentrawler (400-800 BRT, bis 70 Meter lang), bei denen das Netz über eine Seitenwand des Schiffes abgesetzt und auch wieder eingeholt wird, nach und nach von den Hecktrawlern mit Rampe und Winde (Fischgalgen) am Heck abgelöst.
Da Fisch eine leicht verderbliche Ware ist, wurde die Konservierung von Frischfisch bei Fängen in weit abgelegenen Gebieten ein immer größeres Problem. Bei Frischfischfängern (um 900 BRT), die höchstens 14 Tage unterwegs sind, kann der Fang noch relativ einfach mithilfe von Frischeis konserviert werden. Um auch längere Zeiträume überbrücken zu können, wurden Schiffe entwickelt, die neben den Fangeinrichtungen auch Verarbeitungsmöglichkeiten bieten: Auf den Frostern oder Vollfrostern (um 2 700 BRT, bis 100 Meter lang) werden die gefangenen Fische filetiert und tief gefroren. Einige Länder setzen Fabrikschiffe (bis 8 000 BRT) ein, die nur der Verarbeitung des Fanges dienen. Sie sind gleichzeitig Mutterschiffe für kleinere Fangschiffe, die im »Huckepackverfahren« mitgeführt werden.
Folgen des industriellen Fischfangs
Die Auswirkungen dieser Entwicklungen - immer größere Netze und Schiffe, immer entlegenere Fanggebiete, immer effektivere Fangmethoden - zeigen sich vor allem im Zurückgehen der Fangquote durch die Überfischung, im Verlust von Arbeitsplätzen besonders in der Küstenfischerei und in der Gefährdung auch der Arten, die nicht direkt befischt werden.
Überfischung
Ein Grund für die Überfischung der Meere ist die Überkapazität der (hoch subventionierten) Fangflotten. Zwischen 1970 und 1992 beispielsweise hat sich die Anzahl der großen Fischtrawler von 580 000 auf 1,2 Millionen erhöht. Im gleichen Zeitraum stieg die Anzahl der kleinen Fangschiffe von 1,5 auf 2,3 Millionen.
Dennoch gehen die Fangmengen zurück: Während 1996 in den Ozeanen und im Süßwasser noch rund 94,6 Millionen Tonnen Fisch gefangen wurden, sank die Zahl ein Jahr später um über eine Million Tonnen. Mehr als die Hälfte der Fänge entfällt auf China, Peru, Chile, Japan, die USA, Russland und Indonesien. Wie dem Weltfischereibericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) 1998 zu entnehmen ist, ist bei 44 % der wichtigsten Fischarten die Höchstgrenze für das Befischen erreicht; 16 % aller Fischarten gelten als überfischt und gefährdet, 6 % der Bestände als völlig erschöpft; lediglich bei 3 % ist eine langsame Erholung zu verzeichnen.
Nur 65 % des weltweit gefangenen Fischs kommen auf den Tisch. Das restliche Drittel wird größtenteils zu Fischmehl verarbeitet, das als Futter in der Massentierhaltung eingesetzt wird. 1995 wurden etwa insgesamt 4,9 Millionen Tonnen Fischmehl produziert; allein Peru verarbeitete 8,2 Millionen Tonnen Sardinen und Sardellen zu 1,8 Millionen Tonnen Tiernahrung. Die steigende Nachfrage nach dem für das schnelle Fleischwachstum wichtigen Eiweiß wird von einem eigenen Zweig der Branche befriedigt, der Gammelfischerei. Sie beschränkt sich nicht auf den Fang der Speisefischarten, sondern holt alle Fische aus dem Meer, die für die Produktion von Fischmehl zu nutzen sind. Da die Gammelfischerei beispielsweise hinsichtlich der Maschengröße an keinerlei Auflagen gebunden ist (die Maschenweite liegt teilweise unter zwei Zentimetern), enden auch viele Jungfische vor Erreichen des Fortpflanzungsalters in den Netzen, die dann für den Erhalt der Population nicht mehr zur Verfügung stehen.
Vernichtung von Arbeitsplätzen
Am Beispiel der Lofoten - einer Inselgruppe vor der norwegischen Küste - wird deutlich, wie verheerend sich die industriell betriebene Hochseefischerei auf das traditionelle Gewerbe auswirkt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen während der Hauptfangsaison über 30 000 Fischer zusammen, um vor allem Dorsch zu fangen. 1951 wurden noch 22 000 Fischer gezählt, die 116 000 Tonnen Dorsch anlandeten - Vorrat für ein ganzes Jahr. In den Folgejahren ging die Anzahl der Fischer und die Fangmenge drastisch zurück, bis 1988 der Tiefstpunkt erreicht war: In diesem Jahr fingen 2 300 Fischer gerade noch 6 000 Tonnen. Inzwischen sind die Zahlen wieder etwas angestiegen. Heute arbeiten 5 000 Lofoter hauptberuflich als Fischer, die angelandete Menge Dorsch erreichte in den 90er-Jahren wieder die 30 000-Tonnen-Grenze.
Auch der komplette Zusammenbruch ganzer Fischereien treibt immer wieder Fischer in die Arbeitslosigkeit. 1992 verloren aufgrund des drastischen Rückgangs der Kabeljaubestände in Kanada rund 30 000 Menschen ihre Arbeit; viele ehemalige Fischergemeinden in Neufundland sind heute auf Sozialhilfe angewiesen.
Auswirkungen auf die Meeresökologie
Die drastische Abnahme oder gar das völlige Verschwinden von Fischarten hat verheerende Auswirkungen auf den gesamten marinen Raum. In den 80er-Jahren führte etwa der Mangel an Sandaalen (einem begehrten Objekt der Gammelfischerei) zu einem Jungvogelsterben auf den Shetlandinseln; Tausende Jungvögel verhungerten in ihren Nestern. In der Barentsee in Nordnorwegen schrumpfte der Brutbestand von Lummen auf ein Zehntel, da Lodde und Hering total überfischt waren, und tausende halb verhungerter Robben wanderten nach Süden.
Für das Zusammenbrechen von Nahrungsketten ist auch die Tatsache verantwortlich, dass nach Schätzungen der FAO jährlich zwischen 17 und 39 Millionen Tonnen Fische und andere Meerestiere als unbenötigter Beifang wieder über Bord gehen. Ein drastisches Beispiel ist die Krabbenfischerei: In den besonders engen Maschen verheddern sich bei jedem Fang 80 bis 90 % Fische; »Trash-fish«, der schon tot oder sterbend zurück ins Meer geworfen wird und damit als Nahrung für andere Meeresbewohner verloren ist. Grundschleppnetze wie die der Krabbenfänger zerstören darüber hinaus die Bodenfauna.
Seevögel, Schildkröten, Robben, Haie, Wale und Delphine sind auch direkt bedroht - vor allem durch die Treibnetzfischerei. Sie verheddern sich in den kilometerlangen »Wänden des Todes« und verenden qualvoll. Im Mittelmeer starben beispielsweise zwischen 1993 und 1998 etwa 40 000 Streifendelphine und mindestens 30 Pottwale in Treibnetzen.
Fischfang und Seerecht
Grundsätzlich gibt die 1982 von den Vereinten Nationen angenommene Seerechtskonvention allen Staaten die Freiheit, unbegrenzt Fischfang zu betreiben. Küstenstaaten, denen durch die Seerechtskonvention exklusive Nutzungsrechte eingeräumt wurden, wie etwa das alleinige Recht zum Fischfang innerhalb einer 200-Meilen-Zone vor der jeweiligen Küste, beklagen jedoch, dass durch die Hochseefischerei die Fischfangerträge in den Küstengewässern reduziert werden. Probleme ergeben sich bei Fischpopulationen, die sich beiderseits der 200-Meilen-Grenze der exklusiven Wirtschaftszonen der einzelnen Länder finden, wie zum Beispiel beim Kabeljau an der Ostküste Kanadas, beim Seelachs in der Beringsee oder bei weit wandernden Arten, wie Thunfischen und Schwertfischen, die sich zwischen den exklusiven Wirtschaftszonen und der hohen See bewegen. Nach Angaben FAO sind die Bestände an kommerziell verwertbaren Fischen seit Anfang der 90er-Jahre stark zurückgegangen.
Eskalierende Probleme
Weil die Küstenstaaten in ihren Hoheitsgewässern immer weniger Fische fangen, beklagen sich diese Nationen über die industrialisierten Fangmethoden der auf hoher See fischenden, oft weit entfernten Länder, der »distant-water states«, deren Aktivitäten den Bemühungen um die Erhaltung und Erneuerung der Fischbestände in den Exklusivzonen zuwiderlaufen. Immer häufiger kam es daher zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Fischern der Küstenländer und den Hochseefischern aus fernen Ländern, vor allem während des »Kabeljaukrieges« in den 70er-Jahren. Einige Länder, wie Großbritannien und Norwegen, entsandten Flottenverbände zum Schutz ihrer Hochseefischereiflotten. Spanische Fischer gerieten im »Thunfischkrieg« mit englischen und französischen Treibnetzfischern aneinander. Zu den Küstenstaaten, die sich im Lauf der Verhandlungen besonders besorgt über den Einfluss der Hochseefischerei auf den einheimischen Fang zeigten, zählten Argentinien, Australien, Chile, Island, Kanada und Neuseeland. Auf sechs Länder, nämlich Russland, Japan, Spanien, Polen, Süd-Korea und Taiwan, entfallen 90 % der Hochseefischerei durch entfernte Länder. Auch für die Vereinigten Staaten von Amerika hat die Hochseefischerei, vor allem von Thunfisch, große Auswirkungen. Außerdem hat sich China in den letzten Jahren zu einer bedeutenden Fischfangnation entwickelt. Im Herbst 1995 wurden ausländische Fischereiflotten von einigen Küstenstaaten beschossen. Im Nordatlantik, in internationalen Gewässern jenseits der kanadischen 200-Meilen-Grenze, kaperte und konfiszierte Kanada ein spanisches Fischerboot.
Schutzmaßnahmen
Die Aufstellung von Fangquoten, die vom Fischereirat der Europäischen Union (EU) jährlich festgelegt werden, erwies sich als wirkungslos. 1991 verboten die Vereinten Nationen (UN) den Einsatz großer Treibnetze auf hoher See. Im gleichen Jahr erließ die EU ein Verbot für Treibnetze, die länger als 2,5 Kilometer sind; ab 2001 sind sie vollständig untersagt. Die Verordnung gilt für sämtliche Hoheitsgewässer und für die gesamte in der EU zugelassene Fischfangflotte.
Bei der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung, die im Juni 1992 in Rio de Janeiro stattfand, wurden die Vereinten Nationen von den Regierungen dazu aufgerufen, Wege zu finden, um die Fischbestände zu erhalten und internationale Konflikte in der Hochseefischerei zu vermeiden. Die Konferenz der Vereinten Nationen über gebietsübergreifende und weit wandernde Fischbestände (UN-Convention on the Regulation on High Migratory Fish Stocks and Straddling Fish Stocks) tagte im Juli 1993 zum ersten Mal. Nach sechs Verhandlungsrunden wurde am 4. Dezember 1995 ein rechtsverbindliches Abkommen zur Unterzeichnung vorgelegt. Erleichtert wird damit u. a. die Strafverfolgung illegaler Fischer in internationalen Gewässern.
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Fịsch|fang, der <o. Pl.>: das Fangen von Fischen: auf F. gehen; vom F. leben.
Universal-Lexikon. 2012.