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Stern [ʃtɛrn], der; -[e]s, -e:1. als silbrig-weißer, funkelnder Punkt besonders am nächtlichen Himmel sichtbares Gestirn:
die Sterne funkeln, leuchten.
Syn.: ↑ Himmelskörper.
Zus.: Abendstern, Doppelstern, Morgenstern, Schweifstern, Wandelstern.
2. Figur, Gegenstand mit kreis-, bzw. strahlenförmig angeordneten Zacken:
die Kinder schnitten Sterne aus buntem Papier.
Zus.: Blütenstern, Schneestern, Strohstern.
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Stẹrn1 〈m. 1〉
1. Himmelskörper, selbstleuchtendes Gestirn (Sonne)
2. sternförmiges gedrucktes Zeichen; →a. Sternchen
3. sternförmiger Gegenstand als Rangabzeichen (Ordens\Stern)
4. Blesse (des Pferdes)
5. Kreuzung von mehr als zwei Straßen
6. 〈poet.〉 strahlender, leuchtender Gegenstand (Augen\Stern)
7. 〈fig.〉 Berühmtheit, Star (Film\Stern)
8. Gütezeichen von Hotels u. Speiselokalen
● die \Sterne funkeln, strahlen, leuchten; \Sterne tanzten mir vor den Augen 〈fig.; umg.〉 es flimmerte mir vor den Augen ● zwei \Sterne auf den Schulterstücken haben; \Stern erster, zweiter Größe; ein guter \Stern hat mich davor bewahrt 〈fig.〉 eine günstige Fügung; neuer \Stern = Nova1; ein neuer \Stern am Film-, Theaterhimmel 〈fig.〉 ● das Schicksal aus den \Sternen deuten 〈Astrol.〉; in den \Sternen lesen 〈Astrol.〉; das steht noch in den \Sternen das ist noch ungewiss, unbestimmt; mit \Sternen besäter Himmel; nach den \Sternen greifen 〈fig.〉 nach dem Höchsten streben, Unmögliches wollen; unter einem günstigen, ungünstigen \Stern geboren sein 〈fig.〉 im Leben viel Glück, Unglück haben; die Veranstaltung stand unter (k)einem guten \Stern 〈fig.〉 sie fand unter guten (schlechten) Voraussetzungen statt [<mhd. stern <ahd. sterno <got. stairno „Stern“ <idg. *ster „ausbreiten“; also „am Himmel Ausgestreutes“]
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Stẹrn2 〈m. 1〉 Heck (des Schiffes) [<engl. stern „Heck“ <anord. stjorn „Schiffsteuer“; → steuern]
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Heck.
2Stẹrn , der; -[e]s, -e [mhd. stern(e), ahd. sterno, viell. zu ↑ Strahl u. eigtl. = am Himmel Ausgestreuter]:
1.
a) als silbrig weißer, funkelnder Punkt bes. am nächtlichen Himmel sichtbares Gestirn:
ein heller, funkelnder S.;
Sonne, Mond und -e;
die -e stehen am Himmel, blinken, flimmern, leuchten;
unter fremden -en (dichter.; in der Fremde) leben;
Ü mit jmdm. geht ein neuer S. auf (jmd. tritt als großer Könner auf seinem Gebiet hervor);
☆ -e sehen (ugs.; durch einen Schlag, Aufprall o. Ä. ein Flimmern vor den Augen haben u. einer Ohnmacht nahe sein);
die -e vom Himmel holen wollen (geh.; Unmögliches zu erreichen suchen);
jmdm./für jmdn. die -e vom Himmel holen (alles für jmdn. tun; Äußerung, mit der man jmdm. gegenüber seine große Liebe zum Ausdruck bringen will);
nach den -en greifen (geh.; etwas Unerreichbares haben wollen);
b) Gestirn im Hinblick auf seine schicksalhafte Beziehung zum Menschen:
die -e stehen günstig (Astrol.; ihre Konstellation kündet für jmdn. Glück o. Ä. an);
die -e befragen, in den -en lesen (durch Sterndeutung die Zukunft vorherzusagen suchen);
ein glücklicher S., sein guter S. (geh.; freundliches Geschick, Glücksstern) hat ihn geleitet, hat sie zusammengeführt, hat ihn verlassen;
jmds. S. geht auf, ist im Aufgehen (geh.; jmd. ist zunehmend erfolgreich, ist auf dem Weg, bekannt, berühmt zu werden);
jmds. S. sinkt, ist im Sinken, ist untergegangen, erloschen (geh.; jmds. Glück, Erfolg, Ruhm lässt nach, ist dahin);
jmd. ist unter einem/keinem guten, glücklichen S. geboren, zur Welt gekommen (geh.; jmd. hat [kein] Glück im Leben);
☆ in den -en [geschrieben] stehen (noch ganz ungewiss sein, sich noch nicht voraussagen lassen);
unter einem guten, glücklichen, [un]günstigen o. Ä. S. stehen (geh.; in Bezug auf Unternehmungen o. Ä. [un]günstige Voraussetzungen haben, einen guten, glücklichen, [un]günstigen Verlauf nehmen);
c) Himmelskörper [als Objekt wissenschaftlicher Untersuchung]:
ein S. erster, zweiter, dritter Größe;
auf diesem S. (dichter.; auf der Erde).
2.
a) Figur, Gegenstand, um dessen kreisförmige Mitte [gleich große] Zacken symmetrisch angeordnet sind, sodass er einem 2Stern (1 a) ähnlich ist:
ein sechszackiger S.;
b) 2Stern (2 a) als Rangabzeichen, Orden, Hoheitszeichen:
goldene -e auf den Schulterstücken;
c) sternförmiges Zeichen zur qualitativen Einstufung von etw. (bes. von Hotels, Restaurants):
ein Hotel, ein Kognak mit fünf -en;
d) sternförmiges Kennzeichen in Texten, grafischen Darstellungen o. Ä. als Verweis auf eine Anmerkung, Fußnote.
3. (bei Pferden u. Rindern) weißer Fleck auf der Stirn.
4. (Jägerspr.) (beim Wild) Iris.
5. (Kosew.) geliebte Person, Liebling:
du bist mein S.
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I Stern,
1) Astronomie: Sterne.
2) Mineralogie: Asterismus.
3) Ordenswesen: zur Kennzeichnung der höheren Klassen eines Ordens neben dem Kleinod am Band getragener 4- bis 12-strahliger, mit dem jeweiligen Ordenszeichen belegter Gold- oder Silberstern; wird in der Regel auf der linken Brustseite getragen.
4) politische Symbolik: weit verbreitetes Symbol (meist in fünfzackiger Form) mit unterschiedlichem Sinngehalt, häufig als Sinnbild der Freiheit, z. B. im Sternenbanner der USA (Stars and Stripes); weitere Ausprägungen sind der Rote Stern (Sowjetstern) als kommunistisches Symbol und der Schwarze Stern als afrikanisches Emanzipationssymbol. Ein altes Glaubenssymbol, heute auch Staatssymbol Israels, ist der sechsstrahlige Davidstern.
Stern,
aus der Jugendzeitschrift »Zick-Zack« hervorgegangenes illustriertes Magazin, gegründet 1948 von H. Nannen als politisch engagiertes Unterhaltungsblatt, zunächst im »Stern-Verlag Henri Nannen«, seit 1965 bei Gruner + Jahr in Hamburg erscheinend. Die Affäre um den Abdruck der gefälschten »Hitlertagebücher« (1983) zog redaktionsinterne Konflikte und Umstrukturierungen in Chefredaktion und Geschäftsführung nach sich. Auflage (2002): 1,04 Mio. - Seit 1990 tritt der Stern auch als Produzent von TV-Magazinen auf.
Stẹrn,
1) Anatol, polnischer Lyriker, * Warschau 24. 10. 1899, ✝ ebenda 19. 10. 1968; Mitbegründer des polnischen Futurismus durch seine Mitarbeit an Manifesten und seine Gedichtbände »Futuryzje« (1919) und »Nagi człowiek w śródmieściu, poemat« (1919); übersetzte französische und russische Literatur, u. a. G. Apollinaire und W. W. Majakowskij, über deren Werk er auch kritische Skizzen verfasste; später auch Drehbuchautor und Filmkritiker.
Ausgabe: Wiersze zebrane, herausgegeben von A. K. Waśkiewicz, 2 Bände (1986).
2) Carola, eigentlich Erika Zöger, geboren Ạssmus, Publizistin, * Ahlbeck 14. 11. 1925; 1970-85 Redakteurin und Kommentatorin im WDR; befasste sich mit den Machtstrukturen in der DDR, der Innenpolitik der Bundesrepublik Deutschland sowie Menschenrechtsfragen und verfasst Biographien. 1961-70 war sie 2. beziehungsweise 1. Vorsitzende der deutschen Sektion von Amnesty International, dann bis 1972 in deren Internationalen Exekutivkomitee.
Werke: Die SED. Ein Handbuch über Aufbau, Organisation und Funktion des Parteiapparates (1954); Ulbricht. Eine politische Biographie (1963); Willy Brandt in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (1975); In den Netzen der Erinnerung (1986); »Ich möchte mir Flügel wünschen«. Das Leben der Dorothea Schlegel (1990); Der Text meines Herzens. Das Leben der Rahel Varnhagen (1994); Isadora Duncan und Sergej Jessenin (1996); Die Sache, die man Liebe nennt. Das Leben der Fritzi Massary (1998).
Autobiographie: Doppelleben (2001).
3) [stɛrn], Daniel, Pseudonym der französischen Schriftstellerin Marie Catherine Sophie Comtesse d' Agoult.
4) Erich, Arzt, Psychologe und Pädagoge, * Berlin 30. 10. 1889, ✝ Paris 20. 1. 1959; wurde 1924 Professor für Psychologie und Pädagogik in Gießen; leitete 1927-33 das Institut für Psychologie, Jugendkunde und Heilpädagogik in Mainz; nach seiner Emigration nach Frankreich 1933-40 und 1950-55 an der »Clinique de Neuro-Psychiatrie infantile« in Paris, ab 1948 auch am Centre National de la Recherche Scientifique tätig.
Werk: Jugendpsychologie (1923).
5) Ernst, Bühnenbildner rumän. Herkunft, * Bukarest 1. 4. 1876, ✝ London 28. 8. 1954; in München Illustrator für die »Jugend« und den »Simplicissimus«; in Berlin Bühnenbildner bei M. Reinhardt (1906-21); emigrierte 1934 nach Großbritannien. Verfasste »My life, my stages« (1951; deutsch Auszug »Bühnenbildner bei Max Reinhardt«).
6) Fritz Richard, amerikanischer Historiker deutsch-jüdischer Herkunft, * Breslau 2. 2. 1926; ging mit seinen Eltern 1938 in die USA (seit 1947 Staatsbürgerschaft der USA); seit 1963 Professor für Europäische Geschichte an der Columbia University; widmete sich v. a. der Erforschung der politischen und Kulturgeschichte Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert. - Stern erhielt 1999 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Werke: Kulturpessimismus als politische Gefahr. Eine Analyse nationaler Ideologie in Deutschland, deutsch, 1961.
Der Traum vom Frieden und die Versuchung der Macht. Essays, deutsch, 1988.
7) Günther, Schriftsteller, Anders, Günther.
8) Horst, Journalist und Schriftsteller, * Stettin 24. 10. 1922; zunächst Bankkaufmann; nach dem Zweiten Weltkrieg Dolmetscher, Gerichtsberichterstatter, Chefredakteur verschiedener Zeitschriften, Rundfunkjournalist (ab 1969 die Fernsehserie »Sterns Stunde« über Tiere, besonders Haustiere) und freier Schriftsteller; zunehmend für den Natur- und Umweltschutz engagiert (u. a. Gründung der Zeitschrift »Natur«).
Werke: So verdient man sich die Sporen (1961); Gesang der Regenwürmer und andere Kuriosa, erzählt streng nach der Natur (1967); Bemerkungen über Bienen (1971); Bemerkungen über Hunde (1971); Bemerkungen über Pferde (1971); Mut zum Widerspruch (1974); Mann aus Apulien (1986); Jagdnovelle (1989).
Roman: Klint. Stationen einer Verwirrung (1993).
9) [stəːn], Isaac, amerikanischer Violinist ukrainischer Herkunft, * Kremenez (Ukraine) 21. 7. 1920, ✝ New York 22. 9. 2001; trat mit elf Jahren erstmals öffentlich auf. Sein Repertoire umfasst die bedeutenden Konzerte der Violinliteratur von A. Vivaldi bis zur Neuen Musik. 1961 gründete er mit dem Cellisten L. Rose und dem Pianisten E. Istomin ein Trio (bis 1984).
10) Julius, Dirigent und Musikpädagoge, * Breslau 8. 8. 1820, ✝ Berlin 27. 2. 1883; war Chordirigent u. a. in Berlin, wo er 1850 mit T. Kullak und A. B. Marx das Berliner (damals Stern'sche) Konservatorium gründete. Als Dirigent setzte er sich v. a. für J. S. Bach und G. F. Händel sowie für Kompositionen seiner Zeitgenossen ein.
11) Otto, amerikanischer Physiker deutscher Herkunft, * Sohrau (bei Rybnik) 17. 2. 1888, ✝ Berkeley (Calif.) 17. 8. 1969; Professor in Frankfurt am Main, Rostock und Hamburg. Stern emigrierte 1933 in die USA und arbeitete am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh (Pa.); er entwickelte die Molekularstrahlmethode zur Bestimmung der atomaren und nuklearen Eigenschaften, entdeckte 1921 mit W. Gerlach die Richtungsquantelung von Silberatomen im Magnetfeld (Stern-Gerlach-Versuch) und führte Beugungsversuche mit Wasserstoff- und Helium-Molekularstrahlen (1929) sowie die Bestimmung des magnetischen Momentes des Protons (ab 1933) durch; Nobelpreis für Physik (1943).
12) [stəːn], Robert A. M. (Arthur Morton), amerikanischer Architekt, Architekturkritiker und -theoretiker, * New York 23. 5. 1939. Mit der spielerischen Verwendung von Symmetrien, maskenhaften Fassaden, barocken Raumstrukturen, der Verarbeitung von Elementen des amerikanischen Shingle-Style und Formzitaten der Pioniere der modernen Architektur sowie der Art déco gehört Stern zu den bedeutendsten Vertretern der postmodernen Architektur.
Werke: Badehaus, Greenwich, Connecticut (1973-74, mit J. Hagmann); Wohnhaus Lang, Washington, Connecticut (1974); Wohnhaus Westchester Residence, Armonk, New York (1974-76, mit J. Hagmann); Point West Office Building in Framingham, Massachusetts (1983-85); Bauten für die Disney World, Florida (1989-90) und für das Euro Disneyland in Paris (1990-92).
Ausgabe: Moderner Klassizismus, übersetzt von A. Pehut (1990).
R. A. M. S., 1965-1980, hg. v. P. Arnell (New York 1981);
R. S., Einf. v. V. Sacully (London 1981);
R. A. M. S. Selected works, hg. v. A. Papadakis (London 1991);
R. A. M. S. Buildings and projects 1987-1992, hg. v. E. Kraft (New York 1992);
Architekten - R. A. M. S., bearb. v. U. Stark (31994).
13) William Louis, Psychologe und Philosoph, * Berlin 29. 4. 1871, ✝ Durham (North C.) 27. 3. 1938; studierte in Berlin u. a. bei H. Ebbinghaus. Ab 1897 lehrte Stern (seit 1907 als Professor) in Breslau, ab 1916 in Hamburg. 1933 emigrierte er in die Niederlande, dann in die USA, wo er 1934-38 an der Duke University in Durham (North C.) lehrte. Stern zählt zu den Pionieren der neueren Psychologie; Schwerpunkte: Kinder- und Jugendpsychologie, angewandte Psychologie und die von ihm begründete differenzielle Psychologie. Wesentliches Anliegen Sterns war die Verbindung seiner psychologischen Forschungen mit dem von ihm auf dem Gegensatzpaar »Person« und »Sache« aufgebauten philosophischen »System des kritischen Personalismus«.
Werke: Über Psychologie der individuellen Differenzen (1900, 1911 erweitert unter dem Titel Die differentielle Psychologie in ihren methodischen Grundlagen); Person und Sache, 3 Bände (1906-24); Psychologie der frühen Kindheit bis zum sechsten Lebensjahre (1914); Allgemeine Psychologie auf personalistischer Grundlage (1935).
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2Stẹrn, der; -[e]s, -e [mhd. stern(e), ahd. sterno, viell. zu ↑Strahl u. eigtl. = am Himmel Ausgestreuter]: 1. a) als silbrigweißer, funkelnder Punkt bes. am nächtlichen Himmel sichtbares Gestirn: ein heller, leuchtender, blasser, goldener, silberner S.; Der Himmel hoch und kalt und voll funkelnder -e (Plievier, Stalingrad 345); Sonne, Mond und -e; die -e des nördlichen, südlichen Himmels; die -e gehen auf, ziehen auf, stehen am Himmel, blinken, flimmern, glänzen, glitzern, leuchten, strahlen, verlöschen, gehen unter; ein mit -en besäter, übersäter Nachthimmel; unter fremden -en (dichter.; in der Fremde) leben; Ü mit jmdm. geht ein neuer S. auf (jmd. tritt als großer Könner auf seinem Gebiet hervor); sie ist ein aufgehender/der neue S. am Filmhimmel (eine zunehmend beliebter, bekannter werdende Filmschauspielerin/der gefeierte, berühmte Star); Yanez ist der jüngste S. am chilenischen Fußballhimmel (Kicker 6, 1982, 53); *-e sehen (ugs.; durch einen Schlag, Aufprall o. Ä. ein Flimmern vor den Augen haben u. einer Ohnmacht nahe sein); die -e vom Himmel holen wollen (geh.; Unmögliches zu erreichen suchen); jmdm./für jmdn. die -e vom Himmel holen (alles für jmdn. tun; Äußerung, mit der man jmdm. gegenüber seine große Liebe zum Ausdruck bringen will); nach den -en greifen (geh.; etwas Unerreichbares haben wollen); b) Gestirn im Hinblick auf seine schicksalhafte Beziehung zum Menschen: die -e stehen günstig (Astrol.; ihre Konstellation kündet für jmdn. Glück o. Ä. an); die -e befragen, in den -en lesen (durch Sterndeutung die Zukunft vorherzusagen suchen); ein glücklicher S., sein guter S. (geh.; freundliches Geschick, Glücksstern) hat ihn geleitet, hat sie zusammengeführt, hat ihn verlassen; jmds. S. geht auf, ist im Aufgehen (geh.; jmd. ist zunehmend erfolgreich, ist auf dem Weg, bekannt, berühmt zu werden); Nasos S. schien lange Zeit unangreifbar (Ransmayr, Welt 55); jmds. S. sinkt, ist im Sinken, ist untergegangen, erloschen (geh.; jmds. Glück, Erfolg, Ruhm lässt nach, ist dahin); Sei es, ... dass seine -e gerade besonders übel standen, jedenfalls war Lehrer Zeller bedeutend unwirsch (Sommer, Und keiner 102); Der wahre Feldherr ... muss an seinen S. (Glücksstern) glauben und darf an seiner Kraft nie verzweifeln (Bieler, Mädchenkrieg 182); jmd. ist unter einem/keinem guten, glücklichen S. geboren, zur Welt gekommen (geh.; jmd. hat [kein] Glück im Leben); R die -e lügen nicht (Schiller, Wallensteins Tod III, 9); *in den -en [geschrieben] stehen (noch ganz ungewiss sein, sich noch nicht voraussagen lassen): Insofern steht der Termin einer Wiedereröffnung des Lokals noch in den -en (MM 3./4.4.80, 28); unter einem guten, glücklichen, [un]günstigen o. ä. S. stehen (geh.; in Bezug auf Unternehmungen o. Ä. [un]günstige Voraussetzungen haben, einen guten, glücklichen, [un]günstigen Verlauf nehmen); c) Himmelskörper [als Objekt wissenschaftlicher Untersuchung]: ein S. erster, zweiter, dritter Größe; die Sonne ist ein S.; auf diesem S. (dichter.; auf der Erde); er ist [ein Mensch] von einem anderen S. (er passt nicht in diese Welt, ist weltfremd); Freier waren nun ja wirklich keine Wesen vom anderen S. mehr für mich (waren mir nicht mehr fremd; Christiane, Zoo 118). 2. a) Figur, Gegenstand, um dessen kreisförmige Mitte [gleich große] Zacken symmetrisch angeordnet sind, sodass er einem ↑Stern (1 a) ähnlich ist: ein sechszackiger S.; am Weihnachtsbaum hängen goldene -e; -e zeichnen, malen, ausschneiden, aus Stroh basteln, aus Teig ausstechen; b) ↑Stern (2 a) als Rangabzeichen, Orden, Hoheitszeichen: silberne, goldene -e auf den Schulterstücken; auf dem Banner ist ein fünfzackiger, roter S.; Klack - wieder ein S. mehr auf der Schulterklappe (Loest, Pistole 66); Der Orden „S. der Völkerfreundschaft“ in Gold wurde auch ... überreicht (DDR; Schweriner Volkszeitung 29.4.78, 1); c) sternförmiges Zeichen zur qualitativen Einstufung von etw. (bes. von Hotels, Restaurants): ein Hotel, ein Kognak mit fünf -en; das berühmte Lokal, von dem der Reiseführer mit drei -en meldet, dass seine Spezialität Schlangen seien (Koeppen, Rußland 26); Ü etw. ist eine Eins mit S. (eine ganz hervorragende Leistung); d) sternförmiges Kennzeichen in Texten, grafischen Darstellungen o. Ä. als Verweis auf eine Anmerkung, Fußnote: Ein S. mit Klammer wäre eigentlich nötig, auf eine klein gedruckte Fußnote unten verweisend (Lentz, Muckefuck 19). 3. (bei Pferden u. Rindern) weißer Fleck auf der Stirn. 4. (Jägerspr.) (beim Wild) Iris. 5. (Kosewort) geliebte Person, Liebling: du bist mein S.
Universal-Lexikon. 2012.