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Florida
Flo|ri|da; -s:
1. nordamerikanische Halbinsel.
2. Bundesstaat der USA.

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I
Florida
 
[englisch 'flɔrɪdə], Abkürzung Fla., postamtlich FL, der südöstlichste Bundesstaat der USA, 170 314 km2, (1999) 15,11 Mio. Einwohner (1950: 2,77 Mio., 1970: 6,79 Mio., 1980: 9,75 Mio. Einwohner). Florida ist in 67 Verwaltungsbezirke eingeteilt. Hauptstadt ist Tallahassee, größte Städte sind Jacksonville, Miami, Tampa und Saint Petersburg.
 
Recht:
 
Verfassung von 1968, in Kraft seit 1969: Senat mit 40 (für 4 Jahre gewählt), Repräsentantenhaus mit 120 Mitgliedern (für 2 Jahre gewählt). Im Bundeskongress ist Florida durch 23 Repräsentanten vertreten.
 
Landesnatur:
 
Der Staat umfasst die rd. 650 km lange Halbinsel Florida, die sich zwischen Atlantik und Golf von Mexiko nach Süden erstreckt, sowie einen Streifen der im Nordwesten anschließenden Golfküstenebene. Die Ostküste Floridas ist Ausgleichsküste mit Anlandungen, Sandstrand, Nehrungen, Strandseen und Haffs; die Westküste schließt Buchten (z. B. Tampa Bay) und Haffs ein, was auf eine Senkung hinweist. Von der Südspitze zieht eine Kette von Koralleninseln nach Südwesten (Florida Keys). Florida ist eine geologisch junge Sedimenttafel (bis 100 m über dem Meeresspiegel) mit zum Teil verkarsteten Kalkplateaus, Sandablagerungen und Seen. Im Süden der Halbinsel erstreckt sich das Sumpfgebiet der Everglades. Das Klima ist subtropisch, wintermild und wintertrocken, im äußersten Süden tropisch; Niederschläge über 1 300 mm pro Jahr, Maximum von Mai bis Oktober. Gelegentlich wird Florida von Kälteeinbrüchen bedroht, häufiger sind Hurrikans, die starke Zerstörungen verursachen können.
 
Bevölkerung:
 
Der Anteil der Weißen belief sich 1990 auf 83,1 %, der der Schwarzen auf 13,6 %, andere 3,3 % (u. a. 1 000 Seminolen). Die Hispanos (Einwanderer aus spanischsprachigen Ländern unterschiedlicher Rasse) sind v. a. Kubaner, sie konzentrieren sich besonders im Großraum Miami. 1990 lebten 84,8 % der Bevölkerung in Städten.
 
Wirtschaft:
 
Begünstigt durch das Klima wurde der Fremdenverkehr zum wichtigsten Wirtschaftszweig (jährlich 30-40 Mio. Touristen). Besondere Anziehungspunkte sind die Strände an der Ostküste, der Everglades National Park, die Vergnügungsparks »Walt Disney World« und »EPCOT Center« (beide bei Orlando), Busch Gardens (in Tampa), Cape Canaveral. Amerikaner aus allen Teilen der USA wählen Florida als Altersruhesitz. Zweitwichtiger Wirtschaftsfaktor wurde inzwischen die vielfältige Industrie (Lebensmittel-, chemische, elektrotechnische, Raumfahrt-, Papierindustrie). Das um Mulberry (östlich der Tampa Bay) in verschiedenen Tagebauen gewonnene Phosphat deckt 80 % des Bedarfs der USA. Nur etwa 5 % der Fläche dienen dem landwirtschaftlichen Anbau (Zitrusfrüchte, Gemüse). Bedeutung haben auch Forstwirtschaft, Fischerei und Viehzucht (Rinder, Pferde, Hühner).
 
Geschichte:
 
Florida wurde um Ostern (spanisch »Pascua florida«) 1513 von J. Ponce de León entdeckt und für Spanien in Besitz genommen. Frühe Missionierungsversuche scheiterten am Widerstand der Indianer wie auch an Streitigkeiten mit Frankreich. Die erste ständige Siedlung (1565) und der erste von Europäern gegründete Ort in den USA war der Stützpunkt Saint Augustine. Im Frieden von Paris (1763) musste Spanien Florida bis zum Mississippi (später in Ost- und Westflorida aufgeteilt) an Großbritannien abtreten, erhielt es 1783 infolge des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges zurück und verkaufte es 1819 (Adams-Onís-Vertrag, ratifiziert 1821) an die USA. Seit 1822 Territorium, wurde Florida 1845 als 27. Staat in die Union aufgenommen. Obgleich Gründungsmitglied der Konföderierten Staaten von Amerika, blieb Florida vom Sezessionskrieg nahezu verschont. Die Verfassung von 1885 wurde 1968 revidiert.
 
Literatur:
 
C. W. Tebeau: A history of F. (Coral Gables, Fla., 1971);
 P. M. Pötke: Retirement u. Tourismus an der Westküste F.s (1972);
 M. P. Obst: F. (1981);
 H.-M. Hinz: Sozio-ökonom. Bedingungen u. Auswirkungen sowie Raumprobleme des amerikan. Tourismus unter besonderer Berücksichtigung F.s (1985).
 
II
Florida,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Florida [flo'riȓa, spanisch], Hauptstadt des Departaments Florida, Uruguay, 28 600 Einwohner; katholischer Bischofssitz.
 
 2) Florida [flo'riȓa, spanisch], Departamento von Uruguay.
 
 
 3) Florida Keys ['flɔrɪdə 'kiːz], Kette aus etwa 150 Inseln südlich der Halbinsel Florida, USA, aufgebaut aus Kalkstein, etwa 240 km lang; tropisches Klima, mit Palmen und Mangroven bestanden; Fischerei, Fremdenverkehr. Eine Dammstraße verbindet die Inseln untereinander und mit dem Festland. Bekanntester Ort ist Key West (24 800 Einwohner) am Westende der Inselkette.
 
 

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Flo|ri|da; -s: 1. nordamerikanische Halbinsel. 2. Bundesstaat der USA.

Universal-Lexikon. 2012.