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Pseudonym
Alias; Parallelbezeichnung; Künstlername; Tarnname; Alias-Name; Deckname; Nickname (umgangssprachlich); falscher Name

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Pseu|do|nym [psɔy̮do'ny:m], das; -s, -e:
Name, den jmd. (besonders ein Autor) anstelle seines richtigen Namens führt:
sie veröffentlichte den Roman unter einem Pseudonym.

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pseud|o|nym auch: pseu|do|nym 〈Adj.〉 unter einem Pseudonym (verfasst od. erschienen)

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pseu|d|o|nym <Adj.> [griech. pseudo̅̓nymos = mit falschem Namen (auftretend), zu: ónyma = Name] (bildungsspr.):
unter einem Pseudonym [verfasst]:
ein -es Werk.

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I
Pseudonym
 
[zu griechisch pseudo̅́nymos »mit falschem Namen (auftretend)«, zu ónyma »Name«] das, -s/-e, fingierter Name, Deckname, Künstlername, besonders bei Künstlern und Schriftstellern (pseudonyme Literatur). Gründe für die Wahl eines Pseudonyms sind u. a.: Furcht vor Verfolgung, v. a. bei politischen, religiösen, erotischen oder satirischen Schriften, Familien- oder Standesrücksichten, Vermeidung häufig vorkommender oder als zu auffallend oder zu schwierig empfundener Namen, Freude an orginellen Namen, Lust an der Mystifikation. Es gibt eine Vielzahl pseudonymer Formen; am häufigsten ist die Wahl eines Fantasienamens, wobei Frauen auch Männernamen (Pseudandronym; z. B. George Sand statt Aurore Dudevant), seltener Männer Frauennamen (Pseudogynym; z. B. Clara Gazul statt Prosper Mérimée) wählen; es gibt ferner Teilpseudonyme: Zusätze (F. Müller-Partenkirchen statt Fritz Müller) oder Verkürzungen, z. B. auf den Vornamen (Prenonym; z. B. Jean Paul) oder auf das Namenende (z. B. N. Lenau) sowie Anagramm.
 
Es gibt ephemere, nur für eine Zeitspanne oder einzelne Werke gewählte Pseudonyme (die Pseudonyme K. Tucholskys) und beständige Pseudonyme, die an die Stelle des Namens treten (z. B. Molière, Voltaire, Novalis, Mark Twain, Knut Hamsun, Maksim Gorkij). Manchmal bleiben die Träger eines Pseudonyms auch unbekannt (z. B. Bonaventura als Pseudonym des Romans »Nachtwachen. Von Bonaventura« (1804). Grenzfälle des Pseudonyms sind Gräzisierungen (z. B. P. Melanchthon aus P. Schwarzert) und Latinisierungen (z. B. J. A. Comenius aus J. A. Komenský), ferner Mystifikationen und literarische Fälschungen. (Asteronym)
 
Rechtlich
 
genießt das Pseudonym gleichen Schutz wie der Name (§ 12 BGB, Namensrecht). Wer unter einem bekannten Pseudonym ein Werk veröffentlicht, wird unter dieser Bezeichnung als Urheber des Werkes angesehen; bei unbekanntem Pseudonym kann der Herausgeber oder (mangels einer solchen Angabe) der Verleger die Rechte des Urhebers wahrnehmen (§ 10 Urheberrechtsgesetz).
 
Literatur:
 
F. Rassmann: Lexikon Dt. Pseudonymer Schriftsteller (1830, Nachdr. Leipzig 1973);
 E. Weller: Lexicon pseudonymorum (21886, Nachdr. 1977);
 M. Holzmann u. H. Bohatta: Dt. P.-Lex. (Wien 1906, Nachdr. 1989);
 J. Weigand: P.e. Ein Lex. Decknamen der Autoren deutschsprachiger erzählender Lit. (21994);
 
Pseudonyme - Lex. von berühmten Künstlern, Politikern, Persönlichkeiten (1995);
 W. Eymer: Eymers P.en-Lex. Realnamen u. P.e in der dt. Lit. (1997).
 
II
Pseudonym
 
[griech. pseudonymos »fälschlich so genannt«], ein fingierter Name, der von Teilnehmern an Chats, Diskussionsforen (Usenet), Mailboxen oder anderen Formen der Online-Kommunkation gewählt wird, um die Anonymität zu wahren bzw. bei den Gesprächspartnern bestimmte Assoziationen zu wecken. Oft handelt es sich um nur Insidern bekannte Wortspiele oder Abkürzungen (Talk Mode).

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Pseu|do|nym, das; -s, -e: angenommener, nicht der wirkliche Name (bes. eines Autors); ↑Deckname (a): Warum die bei Kranzler sitzen? Dein Joachim Schenk will meinen Joachim Schenk dazu bringen, dass er sich ein P. zulegt (Bieler, Bär 404); das Buch erschien unter einem P.

Universal-Lexikon. 2012.