Bleichröder,
Gerson von (seit 1872), Bankier * Berlin 22. 12. 1822, ✝ ebenda 19. 2. 1893; brachte das von seinem Vater Salomon Bleichröder (* 1779, ✝ 1855) 1803 gegründete Bankhaus zu voller Blüte, wurde Hofbankier des Hauses Hohenzollern und Vertrauensmann O. von Bismarcks, dessen Kapitalvermögen er betreute und den er auch finanziell bei der Reichsgründung 1870/71 beriet; im Deutschen Krieg 1866 verschaffte er Preußen die zur Kriegführung notwendigen Gelder. Durch seine Beziehungen zur Rothschild-Bank in Paris konnte Bleichröder wichtige politische Informationen beschaffen und an Bismarck weiterleiten. Wegen seiner Verdienste wurde er auf Bismarcks Betreiben 1872 als erster Jude in Preußen, der sich nicht taufen ließ, in den erblichen Adelsstand erhoben.
F. Stern: Gold u. Eisen. Bismarck u. sein Bankier B. (a. d. Engl., 31978).
Universal-Lexikon. 2012.