Akademik

Ebbinghaus
Ẹbbinghaus,
 
1) Hermann, Psychologe, * Barmen (heute zu Wuppertal) 24. 1. 1850, ✝ Halle/Saale 26. 2. 1909, Vater von 2); Professor (ab 1894) in Breslau und Halle/Saale, Pionier auf dem Gebiet der experimentellen Psychologie. Ebbinghaus wurde v. a. durch seine lerntheoretischen Untersuchungen mit gefühls- und wertneutralen Sprachelementen (»sinnarmen Silben«) bekannt. Nach ihm benannt wurden die Ebbinghauskurve (Ersparnismethode) und der Ebbinghaustest (Lückentest).
 
 2) Julius, Philosoph, * Berlin 9. 11. 1885, ✝ Marburg 16. 6. 1981, Sohn von 1); seit 1927 Professor in Freiburg im Breisgau, 1930 in Rostock, 1940 in Marburg. Ebbinghaus versuchte zunächst eine systematische Weiterentwicklung der Denkansätze G. W. F. Hegels; später entschiedener Anhänger der Philosophie I. Kants; Arbeiten zu Kant, zur Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie sowie zu Fragen der aktuellen Tagespolitik (z. B. Atombombe, Todesstrafe).
 
Werke: Relativer und absoluter Idealismus (1910); Kants Lehre vom ewigen Frieden und die Kriegsschuldfrage (1929); Über die Fortschritte der Metaphysik (1931); Zu Deutschlands Schicksalswende (1946); Die Formeln des kategorischen Imperativs und die Ableitung inhaltlich bestimmter Pflichten (1960); Die Strafen für Tötung eines Menschen und Prinzipien einer Rechtsphilosophie der Freiheit (1968); Autobiographie in: Philosophie in Selbstdarstellungen, herausgegeben von L. J. Pongratz, Band 3 (1977).
 
Ausgabe: Gesammelte Schriften, herausgegeben von H. Oberer und G. Geismann, auf mehrere Bände berechnet (1986 ff.).

Universal-Lexikon. 2012.