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wert
würdig

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wert [ve:ɐ̯t] <Adj.>:
1. (geh.) jmds. Hochachtung besitzend:
mein werter Freund; wie war bitte Ihr werter Name?; werter Herr.
Syn.: geehrt, geliebt, geschätzt, gnädig, lieb, sehr geehrt, sehr verehrt, teuer, verehrt.
2. etwas (Akk.) wert sein: einen bestimmten Wert, Preis haben:
der Schmuck war eine halbe Million Euro wert; diese Maschine ist nichts wert, ist ihr Geld nicht wert;
jmds., einer Sache (Gen.) wert sein: jmds., einer Sache würdig sein; jmdn., etwas verdienen:
das Thema ist einer näheren Betrachtung wert; die Umbaukosten sind nicht der Rede wert; das ist nicht der Mühe wert.

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wẹrt 〈Adj.; -er, am -es|ten〉
1. einen bestimmten Preis kostend, einen bestimmten Wert habend
2. lieb, teuer
3. bedeutungsvoll, wichtig
4. würdig
5. veraltet; noch iron.〉 geehrt (als Höflichkeitsformel, bes. in Briefen)
● \werter Herr X! 〈geh.〉; wie ist Ihr \werter Name?veraltet; noch iron.〉; wir haben Ihr \wertes Schreiben erhalten 〈veraltet〉 ● etwas \wert sein einen bestimmten Wert, Preis haben; jmdm. etwas \wert sein jmdm. sehr wichtig sein; er ist es \wert, dass man ihn unterstützt 〈fig.〉 er verdient es; diese Tat ist aller Achtung \wert verdient Achtung; diese Frau ist aller Ehren \wert ist ehrbar; das ist ja Gold \wert! das ist (für einen bestimmten Zweck) sehr wertvoll; der Ring ist 1.000 Euro \wert; das Wiedersehen mit dir war mir die Reise \wert ich habe die R. gern auf mich genommen, um dich wiederzusehen; er ist unseres Vertrauens \wert er verdient unser Vertrauens; was, wie viel ist der Schmuck \wert? ● er ist mir lieb und \wert 〈verstärkend〉; Ihre Auskunft, Ihre Hilfe ist mir sehr viel \wert; der Ring ist (nicht) viel \wert ● etwas (nicht) für \wert erachten, finden, halten (nicht) wichtig finden, (nicht) für wichtig erachten, halten; ich bin heute gar nichts \wert 〈umg.; scherzh.〉 ich bin heute nicht in Stimmung, bin sehr müde [<mhd. wert <ahd. werd „einen gewissen Preis kostend, käuflich; von hohem Wert; herrlich, vornehm“ <got. wairþs „wert, würdig“; → Würde]

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wert <Adj.> [mhd. wert, ahd. werd, viell. eigtl. = gegen etw. gewendet, dann: einen Gegenwert habend]:
1. (veraltend) jmds. Hochachtung besitzend, teuer (2):
mein werter Freund;
wie war noch Ihr -er Name?;
-e Frau Meyer (veraltete Anrede im Brief).
2.
etwas w. sein (einen bestimmten Wert haben: das ist viel, wenig, nichts w.; der Schmuck ist einige Tausende w.; der Teppich ist nicht das/sein Geld w.; deine Hilfe, dein Urteil ist mir viel w. (bedeutet viel für mich); wie viel ist es Ihnen w.? [was bieten Sie dafür?]);
jmds., einer Sache/eine Sache w. sein (jmds., einer Sache würdig sein; jmdn., etw. verdienen; eine bestimmte Mühe lohnen: sie ist dieses Mannes nicht w.; dieses Thema wäre einer näheren Betrachtung w.; das ist der Mühe nicht w.; sie sind [es] nicht w., dass man sie beachtet; Berlin ist immer eine Reise w.)

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I
Wert,
 
zwischen Menschen bestehendes Übereinkommen über das ihnen Zu- beziehungsweise Abträgliche. Durch Schätzung und Abwägung (Bewertung) von Dingen, Sachverhalten, Denken und Handeln entstanden, ordnen die Werte diese in Bezug auf den Menschen. Die breite Skala faktischer Bewertungen und theoretische Bewertungsmöglichkeiten stellt das Wertesystem einer Gesellschaft dar. Aus dem Wertesystem ergeben sich Orientierungs- und Handlungsmaßstäbe, Normen, die wiederum zur Grundlage von Bewertungen dienen. Hinsichtlich einer Typisierung der Werte können als wichtigste Formen die relativen von den absoluten sowie die subjektiven von den objektiven Werten abgehoben werden. Allerdings liegt beiden Formen bereits eine bestimmte Interpretation des Wesens von Werten zugrunde. »Relativ« ist ein Wert z. B. als »Mittel zum Zweck« (instrumenteller Wert). »Hypothetisch« ist er als Folgerung aus einer Voraussetzung. Als »funktional« bezeichnet man ihn, wenn er für den Zustand eines Systems förderlich ist. Inhaltlich können die Werte nach einer Vielzahl verschiedener Erscheinungsformen auseinander gehalten werden. Dies sind z. B. wirtschaftliche, politische, religiöse, historische, soziale, ästhetische, ethische, praktische, theoretische sowie mathematische (z. B. Wahrheitswerte) und physikalische Werte (Größe), je nachdem, welchem Lebensgebiet ein Wertaspekt zugeordnet wird.
 
 Werte aus soziokultureller Sicht
 
Soziologisch gesehen ist Wert eine grundlegende, zentrale, allgemeine Zielvorstellung und Orientierungsleitlinie für menschliches Handeln und soziales Zusammenleben innerhalb einer Kultur. Nach erfahrungswissenschaftlicher Auffassung sind Werte geschichtlich entstanden, kulturspezifisch, wandelbar und somit auch bewusst gestaltbar. Werte sind maßgeblich an der Prägung der Eigenart der jeweiligen Kultur beteiligt und wirken somit als Standards selektiver Orientierung für Richtung, Ziele, Intensität und Auswahl der Mittel des Handelns (Orientierungsfunktion). - Werte fundieren und rechtfertigen in sinngebender Weise die mehr konkret ausgeprägten sozialen Normen, die für ein gegenseitig abgestimmtes, berechenbares Verhalten der Angehörigen einer Gesellschaft in den mannigfaltigen Situationen des Alltagslebens unerlässlich sind (Legitimationsfunktion). Durch die Verbindung sozialer Normen mit Sanktionen (Belohnungen und Strafen) sind Werte zugleich sozial indirekt sanktioniert.
 
Werte bilden hierarchisch strukturierte Wertesysteme (Rangordnung der Werte; Wertehierarchie). Die höchsten, obersten Werte (Ideal- und Grundwerte) decken sich mit den Terminalwerten (terminal values, Milton Rokeach, * 1918, ✝ 1988), die auf letzte Ziele und angestrebte Endzustände der menschlichen Existenz ausgerichtet sind, z. B. die Achtung allen Lebens, die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen, der Wunsch nach einem eigenen sinnerfüllten Leben (Glück), Frieden und Gerechtigkeit. Auf tieferen Ebenen des Wertesystems liegen die instrumentellen Werte (instrumental values), die als Sollvorstellungen auf Mittel und Handlungsweisen zur Erreichung von Terminalwerten gerichtet sind; sie decken sich mit moralischen Werten und Tugenden und sind weniger abstrakt und umfassend, z. B. die Eigenschaften fähig, logisch, hilfreich, verantwortungsvoll. Eine weitere Kategorie von Werten bilden jene objektgerichteten Wertschätzungen, die sich mehr auf konkrete Aspekte und Bereiche des soziokulturellen Lebenszusammenhanges beziehen, z. B. Gesundheit, Umweltschutz, Familie.
 
Die vom Individuum in seiner Sozialisation internalisierten Werte kommen in persönlichen Wertorientierungen und -Vorstellungen zum Ausdruck, die wiederum die konkreteren, lebenspraktisch ausgerichteten Einstellungen, Interessen, Sinnvorstellungen, Präferenzen und Wünsche stark beeinflussen. Historische Veränderungen und Veränderungen im gesellschaftlichen sowie im individuellen Leben gehen meist mit Veränderungen in den jeweils geltenden Wertesystemen einher (Paradigmenwechsel; Wertewandel).
 
 Die Frage nach den Werten in der Philosophie
 
Werte stellen Qualitäten unterschiedlicher Verbindlichkeit auf verschiedenen Betrachtungsebenen dar. Der Begriff des Werts bildete sich seit dem 17. Jahrhundert heraus, zunächst in der Ökonomie, besonders seit dem 19. Jahrhundert (R. H. Lotze), in der Philosophie im Zusammenhang von allgemeinen Wertelehren (Axiologie; Wertphilosophie). Die Versuche der philosophischen oder psychologischen Erklärung von Werten beinhalten dabei die Frage nach dem Grund der Werte, dem Sinn und der Berechtigung ihrer Verbindlichkeit. Von der Diskussion über den Status von Werten, deren Charakter, Objektivität oder Subjektivität, absolute oder relative Geltung ist die gesamte abendländische Geistesgeschichte geprägt.
 
Unterschieden werden Werte hinsichtlich ihres Verhältnisses zum Sein, ihres Realitätscharakters und ihres Bezuges zum werterkennenden, Werte verwirklichenden und Werte setzenden Subjekt. In sittlichen Dimension (Ethik) tragen Werte einen Norm- beziehungsweise Sollenscharakter, aus dem sich das Problem der Verantwortung (im Kontext einer bestimmten Situation oder als Aufgabe einer Organisation) ergibt. Der Werterealismus beziehungsweise die metaphysische Wertelehre betrachtet das Sein als untrennbar mit dem Wert verbunden. Wert ist dann entweder das Sein selbst oder eine Qualität desselben und hat den Charakter der Notwendigkeit. Eine Trennung zwischen Sein und Wert nimmt der Wertidealismus an, z. B. im Platonismus mit der transzendenten Idee eines höchsten Guten, im Neukantianismus mit der Annahme eines irrealen Reiches der Geltung als einer formalen Norm des Sollens, und in der Phänomenologie (v. a. bei M. Scheler) als a priori gegebene ideale Qualitäten, die in einer steigenden Ordnung hierarchisiert sind. Gemeinsam ist diesen Auffassungen, dass Werte als objektive Qualitäten, d. h. als absolut verstanden werden. Dem entgegen wird im »Wertsubjektivismus« der Wert als relativ auf ein werterkennendes, Werte verwirklichendes und Werte setzendes Bewusstsein bezogen, das wiederum bestimmten Bedingungen (u. a. historischen, sozioökonomischen, kulturellen) unterworfen ist. In einer Generalisierung dieses relativen Ansatzes entstanden die philosophischen Formen des Wertrelativismus und Wertpositivismus, die beide annehmen, dass die Werte nur in der Empirie verankert sind. Aus dem Bezug zwischen Wert und Subjekt ergibt sich das Problem der Werterkenntnis. V. a. unterschieden werden hier ein rationales Werterkennen, ein spekulativ-emotionales Wertfühlen sowie das intellektuelle Werterfassen, das beide zu verbinden sucht. Werte können den Erkenntnissen der neueren Ethik zufolge jedoch nicht unmittelbar aus einer Seinserkenntnis, z. B. aus dem gegenwärtigen Zustand der Natur, hergeleitet werden (»naturalistischer Fehlschluss«, G. E. Moore), sie setzen vielmehr immer einen menschlichen Konsens (eine Übereinstimmung) hierüber voraus, der von bestimmten Bedingungen ausgeht (z. B. im ökologischen Sinne: es ist »gut« und daher notwendig, die Natur zu schützen und zu erhalten, um des künftigen Lebens auf der Erde willen und weil das Leben höchstes Gut ist). Die Wegbereiter des spezifischen Wertgedankens in der Philosophie waren v. a. Platon und Aristoteles mit ihrer Frage nach dem höchsten Gut und ihrer Klassifikation der Tugenden, Thomas von Aquino, I. Kant, Lotze (als Begründer der Wertphilosophie), F. Brentano, M. Scheler und N. Hartmann. Eine kritische Absetzung vom Denken in Werte vollzogen F. Nietzsche (der sich mit seinem Gedanken der »Umwertung aller Werte« hauptsächlich gegen die christliche Wertelehre wendet) und M. Heidegger (der das Denken in Werten überhaupt ablehnt).
 
 Werte in den Wirtschaftswissenschaften
 
In der Volkswirtschaftslehre steht Wert für die Bedeutung, die einem Gut im Hinblick auf die Bedürfnisbefriedigung beigemessen wird. Als wertbestimmend gelten der Nutzen, den ein Gut stiftet, und der Grad der Knappheit im Verhältnis zum Bedarf.
 
Die volkswirtschaftlichen Werttheorien (Wertlehren) entspringen der Frage, wonach sich das Verhältnis bestimmt, zu dem Güter ausgetauscht werden. Die von Adam Smith begründete objektivistische Werttheorie (klassische Kostentheorie) geht von den Produktionskosten (Kosten der Arbeit, des Kapitals und des Bodens) aus, die den Wert der Güter und damit ihren Tauschwert bestimmen. D. Ricardo baute darauf seine (relative) Arbeitswerttheorie auf, die besagt, dass die Güter im Verhältnis der auf sie verwendeten Arbeitskosten gegeneinander getauscht werden; sie wurde weiterentwickelt durch die Lehre von der Wertarbeit. Für K. Marx war dagegen die Arbeit selbst Quelle und Substanz des Werts, sodass der Wert jedes Gutes durch die für seine Herstellung durchschnittlich benötigte Arbeit ausgedrückt werden kann ohne Rücksicht auf den Wert anderer Güter (absolute Arbeitswerttheorie). Die subjektivistische Werttheorie geht vom konkreten Nutzen aus (Grenznutzenschule). Danach werden die Güter nach der subjektiven Wertschätzung der am Tausch Beteiligten getauscht. Nach der modernen Werttheorie (Gleichgewichtstheorie, funktionale Werttheorie) bestimmen Angebot und Nachfrage die Tauschverhältnisse. (Preis)
 
Gemäß den einzelnen Werttheorien werden verschiedene Wertbegriffe unterschieden: der objektive Gebrauchswert ist die objektiv messbare Verwendbarkeit eines Gutes für einen bestimmten Zweck (z. B. Gebrauchswert einer Heizungsanlage, ausgedrückt in Wärmeeinheiten); der subjektive Gebrauchswert ist die Nützlichkeit eines Gutes für eine bestimmte Person zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort (z. B. Nutzen einer Heizungsanlage für die Person X am Tage Y in Z). Der Tauschwert (Verkehrswert) ist gleich dem Preis eines Gutes. Er hängt nach Auffassung der klassischen Nationalökonomie von den Produktionskosten ab (objektiver Tauschwert), nach der Neoklassik von der subjektiven Bewertung durch die Nachfrage (subjektiver Tauschwert).
 
In der Betriebswirtschaftslehre meint der Wert den Preis oder die Kosten von Produkten beziehungsweise Produktionsfaktoren. Besonders im Bereich des betrieblichen Rechnungswesens (Bilanz, Kostenrechnung) und bei der Investitionsrechnung gibt es zahlreiche, vom jeweiligen Rechnungszweck abhängige Wertbegriffe. Nicht zuletzt enthalten die Normen von Handels- und Steuerrecht und der Sprachgebrauch der Wirtschaftspraxis eine Vielzahl von Wertbegriffen, z. B. Anschaffungs-, Veräußerungs-, Niederst-, Ertrags-, Tages-, Substanzwert (Bewertung, Unternehmensbewertung).
 
Literatur:
 
J. E. Heyde: W. (1926);
 J. E. Heyde: Bibliogr. des W.-Begriffs, in: Literar. Berichte aus dem Gebiete der Philosophie (1928-29), H. 15-19;
 Max Müller: Über Grundbegriffe philosoph. W.-Lehre (1932);
 F. J. von Rintelen: Der W.-Gedanke in der europ. Geistesentwicklung, Tl. 1: Altertum u. MA. (1932);
 J. Hessen: W.-Philosophie (1937);
 O. Kraus: Die W.-Theorien (Brünn 1937);
 W. Rudolph: Die amerikan. »Cultural anthropology« u. das W.-Problem (1959);
 
Sinn u. Sein, hg. v. R. Wisser (1960);
 J. N. Findlay: Values and intentions (London 1961);
 R. B. Perry: General theory of value (Neuausg. Cambridge, Mass., 1967);
 M. S. Frings: Person u. Dasein. Zur Frage der Ontologie des W.-Seins (Den Haag 1969);
 R. Lautmann: W. u. Norm (21971);
 M. Rokeach: The nature of human values (New York 1973);
 M. Rokeach: Beliefs, attitudes and values (Neudr. San Francisco, Calif., 1989);
 M. Scholl-Schaaf: W.-Haltung u. W.-System (1975);
 G. Debreu: W.-Theorie (a. d. Engl., 1976);
 C. Kluckhohn: Values and value-orientations in the theory of action, in: Toward a general theory of action, hg. v. T. Parsons u. a. (Cambridge 71976);
 M. Dobb: W.- u. Verteilungstheorien seit Adam Smith (a. d. Engl., 1977);
 J. Kurt Klein: W. im Wandel. Die Ethik im Spannungsfeld der Freiheit (Bern 1987);
 M. Heidegger: Über den Humanismus (91991);
 
The origin of values, hg. v. M. Hechter (New York 1993);
 G. H. von Wright: The varieties of goodness (Neudr. Bristol 1993);
 R. Werner: Dem ökonom. W. auf der Spur? (1996);
 W. Holzhausen: Woran soll ich mich halten? Auf der Suche nach verbindl. W. (1997);
 H. Joas: Die Entstehung der W. (1997).
 
Weitere Literatur: Wertethik
 
II
Wert,
 
der Werder.
 
III
Wert
 
[engl. value], die Größe, die eine Zahl, Variable, ein Parameter, ein Symbol, ein Objekt o.Ä. in einem konkreten Fall annimmt.

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Wert, der; -[e]s, -e [mhd. wert, ahd. werd]: 1. <Pl. selten> a) [Kauf]preis, [in Zahlen ausgedrückter] Betrag, zu dem etw. gekauft wird od. werden könnte; Marktwert: der W. dieses Schmuckstücks ist hoch, gering; der W. des Geldes schwankt; den W. einer Handelsware festsetzen; etw. behält seinen W., bekommt wieder W., gewinnt an W.; Aktien steigen, fallen im W.; Exporte im W. von mehreren Millionen Mark; etw. unter seinem W. verkaufen; der Außenstürmer werde unter W. gehandelt (Kicker 6, 1982, 4); Da sonst kaum ernsthafte Bieter gekommen waren, ging das meiste zu einem Preis weit unter dem halben W. an Georg Glasl (Kühn, Zeit 52); b) (marx.) in einer Ware vergegenständlichte, als Tauschwert erscheinende gesellschaftliche Arbeit, deren Maß die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit ist: Nicht nur die Arbeitszeit, in der die -e der Gesellschaft entstehen, ist kostbar (Freiheit 21. 6. 78, 1); Im Rahmen der Gemeinschaftsaktion ... wollen die Bürger dieses Jahr -e in Höhe von 24 Millionen Mark schaffen (Freie Presse 9. 2. 89, 2). 2. <Pl.> Dinge, Gegenstände von großem Wert, die zum persönlichen od. allgemeinen Besitz gehören: bleibende, dauernde -e; Dabei wurde ganz übersehen, dass nicht nur -e geschaffen, sondern auch in einem immer schneller werdenden Tempo vernichtet werden (Gruhl, Planet 93); -e erhalten; der Krieg hat unersetzbare kulturelle -e zerstört. 3. positive Bedeutung, die jmdm., einer Sache [für jmdn., etw.] zukommt; an einem [ethischen] Maßstab gemessene Wichtigkeit: der persönliche, gesellschaftliche, erzieherische W.; der künstlerische W. eines Films; geistige, ideelle, ewige -e; man hat der Entscheidung großen W. beigemessen; diese Erfindung hat keinen [praktischen] W.; Doch auch das hat ausschließlich statistischen W. (Kicker 82, 1981, 7); diese Untersuchung ist ohne jeden W. für meine Arbeit; sie ist sich ihres eigenen -es bewusst; die ewige Jagd nach dem Erfolg, den Sebastian brauchte zur Bestätigung seines eigenen -es (Schreiber, Krise 159); das ist eine Umkehrung der -e; das hat doch keinen W.! (ugs.; das nützt gar nichts); jmdn. nach seinen inneren -en beurteilen; In den Augen de Gaulles verlor der Vertrag damit von seinem W. (W. Brandt, Begegnungen 53); über W. oder Unwert dieses Vertrages kann man streiten; *W. auf etw. legen (etw. für sehr wichtig halten, einer Sache für sich selbst Bedeutung beimessen): viel, wenig, großen, gesteigerten, keinen W. auf Kontakte legen. 4. in Zahlen od. Zeichen ausgedrücktes Ergebnis einer Messung, Untersuchung o. Ä.; Zahlenwert: meteorologische, arithmetische, mathematische, technische -e; die mittleren -e des Wasserstandes; der gemessene W. stimmt mit dem errechneten überein; In der Zuschauerresonanz wurden gleichfalls nicht die -e des vergangenen Spieljahres erreicht (Freie Presse 21. 8. 89, 5); die Messung ergab den W. 7,5; den W. ablesen, eintragen; eine Gleichung auf den W. null bringen. 5. a) Briefmarke (mit aufgedruckter Angabe des Wertes (1 a): Allerdings kam es mitunter vor, dass sich zwei oder drei gesuchte -e darunter befanden, Fehldrucke, Farbabweichungen und anderes mehr (Bastian, Brut 122); von der Serie gibt es noch einen W. zu 50 Pf.; b) <Pl.> kurz für Wertpapiere: Angesichts der widrigen Umstände mussten praktisch alle Titel Federn lassen. Besonders betroffen waren -e im zyklischen Industriesegment (Tages Anzeiger 3. 12. 91, 5).

Universal-Lexikon. 2012.