Akademik

wenig
klein; marginal; gering; kaum; winzig; mickerig (umgangssprachlich); dünn (umgangssprachlich); mickrig (umgangssprachlich); unbedeutend; kümmerlich; schwach; eine Prise; ein wenig; ein Spritzer (umgangssprachlich); etwas; ein kleines bisschen; (ein) bissel (umgangssprachlich); einen Tick (umgangssprachlich); ein klein bisschen; ein Schuss (umgangssprachlich); (ein) bisschen; (ein) bisserl (umgangssprachlich)

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we|nig ['ve:nɪç] <Indefinitpronomen und unbestimmtes Zahlwort>:
1.
a) <Singular> eine geringe Menge (von etwas); nicht viel:
das wenige Wasser; mit sehr wenig Geld auskommen; weniger, aber echter Schmuck; sie hat heute wenig Zeit; das Kind hat wenig gegessen; in dem Geschäft gefiel mir nur weniges.
b) <Plural> eine geringe Anzahl (einzelner Personen oder Sachen):
die Arbeit weniger Menschen; es sind nur wenige mitgegangen; sie hat es mit wenig[en] Worten erklärt.
Syn.: ein paar, einig..., lumpig (ugs. abwertend), spärlich.
c) <adverbial> selten oder nur für kurze Zeit:
er schläft zu wenig; sie kommt wenig unter Leute; ich komme leider nur wenig zum Lesen.
Syn.: kaum.
2. unflektiert; vor einem Adjektiv nicht sehr:
diese Handlung war wenig schön.

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we|nig 〈Adj.〉
I 〈attributiv u. prädikativ〉
1. in kleiner Zahl, Menge (vorhanden), nicht viel, nicht viele
2. spärlich
● ein (klein) wenig Zucker nur eine geringe Menge an Zucker ● ich kann nur \wenig Englisch; ich habe bei ihm \wenig Entgegenkommen gefunden; es ist nur in \wenigen Fällen, 〈umg.〉 in den \wenigsten Fällen gutgegangen; mit ein \wenig Geduld wird es schon gehen; \wenig Geld; er hat von allen das \wenigste Geld; ich habe (nur noch) \wenig Hoffnung; \wenig Leute, \wenige Leute; dazu habe ich \wenig Lust; wir haben uns nur \wenige Male getroffen; dort, wo die \wenigsten Menschen sind; es sind nur \wenige Schritte bis dorthin; in \wenigen Tagen wird er kommen; hast du so \wenig Vertrauen zu mir?; es gibt hier \wenig Wald; etwas mit \wenigen Worten erklären; er hat \wenig Zeit; das hat \wenig Zweck 〈umg.〉 ● sein: das ist (recht, sehr) \wenig; es ist einer, eins zu \wenig; das ist mir aber zu \wenig ● einige \wenige Leute 〈umg.〉; mehr oder \weniger eher mittelmäßig; das Stück wird oft gespielt, mit mehr oder \weniger Erfolg ● \weniger als 100 Personen; nicht \weniger als 100 Personen 〈betonend〉 tatsächlich (sogar) 100 Personen
II 〈substantivisch〉
1. nicht viel, eine kleine Menge, kleine Anzahl
2. \wenige eine kleine Zahl von Menschen
● das \wenige/Wenige, was ich dir sagen kann; die \wenigen/Wenigen, die dabei waren ● \wenig essen, trinken; es gehört \wenig dazu, zu begreifen, dass ...; sein: das ist das \wenigste/Wenigste! 〈umg.〉 das ist nicht von Bedeutung; das ist das \wenigste/Wenigste, was man tun sollte; sprechen: er hat während des ganzen Abends nur \wenig gesprochen, \wenig gesagt; er wird immer \weniger 〈umg.〉 immer magerer; die Arbeit ist nicht \weniger geworden; das wissen die \wenigsten/Wenigsten (Personen) ● in dem Zimmer hingen zu viele Bilder, hier wäre \weniger mehr gewesen weniger Bilder hätten besser gewirkt; der Schauspieler hat zu sehr übertrieben, ein Weniger an Übertreibung wäre mehr gewesen ein zurückhaltenderes Spiel hätte mehr Eindruck gemacht ● ich kann Ihnen das Stück, die Ware nicht für \weniger geben nicht für weniger Geld, nicht für einen niedrigeren Preis; je \weniger, umso besser; ich komme mit \wenigem/Wenigem aus mit wenig Essen, wenig Geld; es waren nicht \wenige/Wenige es waren eine ganze Menge; er ist um (ein) \weniges/Weniges älter als ich
III 〈adv.〉
1. nicht viel
2. nicht oft, selten
3. nicht sehr
● ein (klein) \wenig ein bisschen; sie ist schon ein klein \wenig schlauer als er; sechs \weniger zwei ist vier ● ankommen: es kommt \weniger auf die Menge als auf die Güte an; danach frage ich \wenig; es gefällt mir immer \weniger; er hat mir (nur) \wenig geholfen; das interessiert mich \wenig; ich kenne ihn \wenig 〈umg.〉 nicht sehr gut; es kümmert mich \wenig, ob ...; wir sehen uns/einander \wenig; spielen: das Stück wird \wenig gespielt; das stört mich \wenig ● er ist nur \wenig älter, größer als ich; das ist \wenig angenehm, \wenig erfreulich 〈umg.〉; er ist \wenig beliebt 〈umg.〉; er ist \weniger klug als schön; ich habe dir hier unser Haus aufgezeichnet, mehr oder \weniger schön, aber du wirst es schon erkennen 〈umg.〉 (zwar) nicht bes. schön; das ist \wenig nett, \wenig schön von dir 〈umg.〉; \wenig gelesen = weniggelesen ● das hätte ich am \wenigsten erwartet; er war nicht \wenig erstaunt er war recht erstaunt; er ist nichts \weniger als klug gar nicht klug; ich kann sein Verhalten umso \weniger gutheißen, als ... ● daran siehst du, wie \wenig er davon weiß
[<mhd. weinic, wenec „klein, gering, schwach; beklagenswert“ <ahd. wenag „bejammernswert“ <got. wainahs „geplagt, elend“; verwandt mit weinen, winzig]

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1we|nig <Indefinitpron. u. unbest. Zahlw.> [mhd. weinic, wēnec = klein, gering, schwach, beklagenswert, ahd. wēnag = beklagenswert, zu weinen u. eigtl. = beweinenswert]:
1.
a) <weniger, wenige, weniges (Sg.)> bezeichnet eine geringe Zahl von Einzeldingen, -teilen, aus denen sich eine kleine Menge o. Ä. zusammensetzt:
<attr.:> -es erlesenes Silber;
er fand -es Gutes in dem Buch;
<allein stehend:> der Prüfling konnte -es/Weniges richtig beantworten;
er hat von dem Vortrag nur -es/Weniges verstanden;
seine Punktzahl liegt um -es/Weniges höher als meine;
b) <weniger, wenige, weniges (Sg.); (oft unflektiert:) wenig> bezeichnet eine geringe Menge, ein niedriges Maß von etw.; nicht viel:
<attr.:> es ist [zu] w. Regen gefallen;
das -e Geld reicht nicht weit;
w. Zeit, Glück haben;
w. Gutes;
-er Bier trinken;
der -e, heftige Regen;
ich habe nicht w. Arbeit damit gehabt;
auf w. Verständnis stoßen;
<allein stehend:> das ist [sehr] w.;
das -e/Wenige, was ich habe;
sie wird immer -er (ugs.; magert ab);
das ist das -ste, was man erwarten kann;
dazu kann ich w. sagen;
mit -em/Wenigem zufrieden sein;
er verdient -er als ich.
2. <wenige, (unflektiert:) wenig (Pl.)> eine geringe Anzahl von Personen od. Sachen; nicht viele, nur einzelne:
<attr.:> -e Leute;
er hatte w./-e Zuhörer;
noch [einige] -e Äpfel hingen am Baum;
in -en Stunden;
mit -en Ausnahmen;
etwas mit w./-en Worten erklären;
nach -en Augenblicken;
<allein stehend:> -e, die -sten haben den Vortrag verstanden;
der Reichtum -er.
3. <mit vorangestelltem, betontem Gradadverb; wenige, (unflekt.:) wenig> bezeichnet eine erst durch eine bekannte Bezugsgröße näher bestimmte kleine Anzahl, Menge:
<attr.:> sie haben gleich w. Geld;
es waren so w./-e Zuhörer da, dass der Vortrag nicht stattfinden konnte;
es wurden zu -e Mitarbeiter vorher informiert;
heute habe ich noch -er Zeit als gestern;
<allein stehend:> zu -e wissen, wie schädlich das ist;
so w., wie du glaubst, ist es auch wieder nicht;
was ihr anbringt, ist zu w.
2we|nig <Adv.> [zu: 1wenig]:
1. <bei Verben> drückt aus, dass etw. nicht häufig, nicht ausdauernd geschieht; kaum, selten, in geringem Maße:
w. schlafen, fernsehen;
die Medizin hilft w.;
du hast dich [zu] w. darum gekümmert.
2. <bei Adjektiven, Adverbien u. Verben> in geringem Grad, nicht sehr, unwesentlich:
eine w. ergiebige Quelle;
das ist -er (nicht so) schön/w. schön (hässlich)/nichts -er als schön (sehr hässlich);
er freut sich nicht w. (sehr);
diese Antwort ist -er dumm als frech;
ein w. (etwas: es ist ein w. laut hier; ich habe ein w. geschlafen).

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we|nig [mhd. weinic, wēnec = klein, gering, schwach, beklagenswert, ahd. wēnag = beklagenswert, zu ↑weinen u. eigtl. = beweinenswert]: I. <Indefinitpron. u. unbest. Zahlw.> 1. weniger, wenige, weniges <Sg.> a) bezeichnet eine geringe Zahl von Einzeldingen, -teilen, aus denen sich eine kleine Menge o. Ä. zusammensetzt: <attr.:> -er, aber echter Schmuck; -es erlesenes Silber; er fand -es Gute (wenige gute Stellen) in dem Buch; <allein stehend:> der Prüfling konnte -es (wenige Fragen) richtig beantworten; er hat von dem Vortrag nur -es (wenige Passagen) verstanden; Weniges (wenige Dinge) beelendete mich so sehr wie die Punktsiegstrategie seines trüben Gewissens (Meckel, Suchbild 86); seine Punktzahl liegt um -es höher als meine; b) <oft unflekt.:> wenig; bezeichnet eine geringe Menge, ein niedriges Maß von etw.; nicht viel: <attr.:> es ist [zu] w. Regen gefallen; das -e Geld reicht nicht weit; w. Zeit, Glück haben; die Legierung enthält w. Silber; w. Gutes; -er Bier trinken; der -e, heftige Regen; nach -em kurzen Üben; ich habe nicht w. (ziemlich viel) Arbeit damit gehabt; auf w. Verständnis stoßen; Ach, es war w. Verkehr ... Wollen Sie mir eine Strafe wegen zu schnellen Fahrens geben, Sergeant? (Kemelman [Übers.], Dienstag 111); <allein stehend:> das ist [ziemlich, sehr, erschreckend] w.; das -e, was ich habe; Es gab ... so gut wie keine freie Zeit für sie. Die -e, über die sie verfügte, und das knappe Geld ... waren für das Theater bestimmt (Danella, Hotel 88); sie wird immer -er (ugs.; magert ab); das ist das -ste, was man erwarten kann; dazu kann ich w. sagen; er verdient -er als ich; aus -em mehr machen; mit -em zufrieden sein; R -er wäre mehr (hätte mehr Wirkung, mehr Qualität). 2. wenige, <unflekt.:> wenig <Pl.>: eine geringe Anzahl von Personen od. Sachen; nicht viele, nur Einzelne: <attr.:> -e Leute; er hatte w./-e Zuhörer; noch [einige] -e Äpfel hingen am Baum; es gab nur w./-e solcher Steine; einige -e Burschen werden jährlich als Aupairs an österreichische Familien vermittelt (profil 39, 1993, 41); die Hilfe -er guter Menschen, -er Angestellter/(seltener:) Angestellten; in -en Stunden; mit -en Ausnahmen; etwas mit w./-en Worten erklären; nach -en Augenblicken (ganz schnell); An den -en Tagen ohne Arbeit besetzten sie die Steinbalkone (Ransmayr, Welt 160); Über ein neues Verfahren zur Erzeugung und Speicherung von Eisbrei berichtete vor -en Tagen Jacob Fortuin, ehemals Geschäftsführer des ... Verdichterherstellers Maneurop (CCI 1, 1999, 22); Dabei wusste er tagsüber von den -sten Sachen, was sie kosteten (Kronauer, Bogenschütze 205); <allein stehend:> -e, die -sten (nur ganz wenige) haben den Vortrag verstanden; Obwohl die meisten germanischen Männer und Jugendlichen zweifellos als Berufssoldaten in der spätrömischen Armee zum Einsatz kamen, haben anfangs nur die -sten von ihnen Waffen mit ins Grab bekommen (Archäologie 2, 1997, 33); ... dass bis zum Jahr 2010 mehr als 1 Million Akademiker keinen Arbeitsplatz finden werden, der ihrer Qualifikation entspricht. In die Arbeitslosigkeit rutschen aber wohl nur die -sten ab (Woche 7. 3. 97, 27); der Reichtum -er, von wenigen; Ich glaube, dass hier das Sicherheitsbedürfnis der Allgemeinheit höher zu bewerten ist als der Wunsch einiger -er (ADAC-Motorwelt 3, 1986, 141); Und die Reichen zu schonen, weil es ihrer so -e sind, dass das Recht sich nicht lohnt? (Stern, Mann 196); er ist einer von, unter [den] -en; viele sind berufen, aber -e sind auserwählt (Matth. 20, 16); Spr viele Wenig machen ein Viel. 3. <mit vorangestelltem, betontem Gradadverb> wenige, <unflekt.:> wenig; bezeichnet eine erst durch eine bekannte Bezugsgröße näher bestimmte kleine Anzahl, Menge: <attr.:> sie haben gleich w. Geld; es waren so w./-e Zuhörer da, dass der Vortrag nicht stattfinden konnte; es waren zu -e Mitarbeiter vorher informiert worden; heute habe ich noch -er Zeit als gestern; <allein stehend:> zu -e wissen, wie schädlich das ist; so w., wie du glaubst, ist es auch wieder nicht; das ist doch gar nicht so w. (ist doch recht viel); was ihr da gebracht habt, ist zu w.; die Betten waren zu w., obwohl in jedem Bett zwei Kinder lagen (Wimschneider, Herbstmilch 32). II. <Adv.> 1. <bei Verben> drückt aus, dass etw. nicht häufig, nicht ausdauernd geschieht: kaum, selten, in geringem Maße: w. essen, trinken; die Medizin hilft w.; du hast dich [zu] w. darum gekümmert; sie haben auf dem Fest [nur] w. getanzt; Nach Kriegsende haben die Amerikaner ihn ... eingesperrt ..., ausgerechnet den, der von den Parteileuten am wenigsten dafür konnte (Wimschneider, Herbstmilch 81). 2. <bei Adjektiven, Adverbien u. Verben> in geringem Grad, nicht sehr, unwesentlich: eine w. ergiebige Quelle; da ich in jenen Jahren diese „Krakauer Zeitung“ zu lesen das w. beneidenswerte Vergnügen hatte (Reich-Ranicki, Th. Mann 183); das ist -er (nicht so) schön/w. schön (hässlich)/nichts -er als schön (sehr hässlich); er freut sich nicht w. (sehr); diese Antwort ist -er dumm als frech; es geht ihm [nur] w. besser; ein Mädchen, ungefähr paar Wochen -er alt als ich (Bastian, Brut 27); *ein w. (etwas): es ist ein w. laut hier; ich habe ein w. geschlafen.

Universal-Lexikon. 2012.