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Oman
Oman; -s:
Staat auf der Arabischen Halbinsel.

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Oman,
 
 
Kurzinformation:
 
Fläche: 309 500 km2 (amtliche Angaben 1996; früher 212 457 km2)
 
Einwohner: (2000) 2,5 Mio.
 
Hauptstadt: Maskat
 
Amtssprache: Arabisch
 
Nationalfeiertag: 18. 11.
 
Währung: 1 Rial Omani (R. O.) = 1 000 Baizas (Bz.)
 
Zeitzone: 1500 Maskat = 1200 MEZ
 
amtlich arabisch Saltanat Oman, deutsch Sultanat Oman, bis 1970 Mạskat und Oman, Staat in Vorderasien, im Osten der Arabischen Halbinsel, grenzt an den Indischen Ozean (Arabisches Meer und Golf von Oman), mit 309 500 km2 (offizielle amtliche Angaben 1996; frühere Angaben 212 457 km2) fast so groß wie Rumänien, (2000) 2,5 Mio. Einwohner. Zu Oman gehören die Kuria-Muria-Inseln und die Nordspitze (Kap Musandam) der in die Straße von Hormus vorspringenden Halbinsel. Hauptstadt ist Maskat, Amtssprache Arabisch. Währungseinheit: 1 Rial Omani (R. O.) = 1 000 Baizas (Bz.). Uhrzeit: 1500 Maskat = 1200 MEZ.
 
 Staat und Recht:
 
Verfassung:
 
Mit der am 6. 11. 1996 in Kraft getretenen Verfassung besitzt Oman zum ersten Mal in seiner Geschichte eine geschriebene Verfassung Diese bestätigt die Staatsform des Sultanats als absolute Monarchie und legt verbindlich die Rechte und Pflichten der Staatsbürger nieder. Staatsoberhaupt und Regierungschef ist der Sultan. Die Gesetzgebung erfolgt durch Dekrete des Monarchen; ein Parlament besteht nicht. Dem Sultan als Beratungsorgan zur Seite steht seit 1991 der Konsultativrat (Madjlis asch-Schura), dessen 82 Mitglieder er aus in den Provinzen gewählen Kandidaten (bis 1994 nur Kandidatur von Männern, seit 1997 landesweit auch von Frauen) beruft und jeweils für eine Amtsperiode von drei Jahren einsetzt. Das Kabinett als Exekutivorgan erhält seine Befugnisse vom Sultan und ist ihm verantwortlich. Der seit 1997 bestehende Staatsrat (41 vom Sultan ernannte Mitglieder) soll die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Regierung und Bürgern gewährleisten.
 
Parteien:
 
Parteien und Gewerkschaften bestehen in Oman nicht.
 
Wappen:
 
Das Wappen (seit 1971) wird von traditionellen Waffen der Omani, einem arabischen Dolch und zwei gekreuzten Krummsäbeln, gebildet.
 
Nationalfeiertage:
 
18. 11., der Geburtstag des gegenwärtig herrschenden Sultans.
 
Verwaltung:
 
Oman ist in 8 Regionen und 59 Provinzen (Wilajate) gegliedert, an deren Spitze jeweils ein vom Sultan ernannter Gouverneur (Wali) steht.
 
Recht:
 
Die Rechtsprechung liegt bei islamischen Schariagerichten. Den örtlichen Gerichten stehen Kadis vor, die der Justizminister ernennt; Berufungen gegen ihre Entscheidungen werden vom Appellationsgericht in Maskat behandelt, wo auch der Oberste Gerichtshof tagt. Für entlegene Gebiete gibt es mobile Gerichte.
 
Streitkräfte:
 
Die Gesamtstärke der Freiwilligenarmee beträgt etwa 34 000 Mann. Das Heer (rd. 25 000 Soldaten) ist gegliedert in acht Infanterie-, vier Artillerieregimenter sowie je ein Panzer-, Aufklärungs-, Pionier- und Fallschirmjägerregiment. Die Luftwaffe hat etwa 5 000, die Marine rd. 4 000 Mann. Die Ausrüstung umfasst im Wesentlichen rd. 80 Kampfpanzer, etwa 50 Kampfflugzeuge britischer Herkunft sowie zwölf Kleine Kampfschiffe.
 
 Landesnatur und Bevölkerung:
 
Landschaft:
 
Oman wird im Norden vom Omangebirge, das im zentralen Teil, dem Djebel al-Achdar, 3 107 m über dem Meeresspiegel erreicht, durchzogen. Ihm ist die Küstenebene Al-Batina, eine alluviale Aufschüttungsebene, vorgelagert. Im Westen, Osten und Süden hat Oman Anteil an der Sandwüste Rub al-Chali. Im äußersten Süd, in der Provinz Dhofar, ist der Rand der Arabischen Tafel, die auch den Untergrund der Rub al-Chali darstellt, aufgebogen und bildet die Karaberge (bis 1 680 m über dem Meeresspiegel), denen eine Küstenebene (maximal 20 km breit) vorgelagert ist.
 
Klima:
 
Oman hat randtropisches Klima mit nach Nordosten abgelenkten äquatorialen Westwinden im Sommer und vorherrschend nordwestlichen Winden im Winter. Maskat zählt zu den heißesten Städten der Erde. Die Niederschläge fallen in Dhofar als Monsunregen von Mai bis September, im übrigen Land im Winter; die Jahressumme beträgt an den Küsten etwa 110 mm, steigt in höheren Lagen bis 500 mm an, fällt aber im Landesinneren schnell ab. In den Küstengebieten ist es im Sommer drückend schwül.
 
Vegetation:
 
Vorherrschend sind - abgesehen von Oasen (meist dank künstlicher Bewässerung) mit großen Dattelpalmbeständen - Büschelgräser und Dornsträucher. Lediglich auf den beregneten Flanken der Gebirge wachsen Laub abwerfende, zum Teil auch immergrüne Bäume und Sträucher; die höchsten Lagen tragen lichte Bestände an Euphorbien, Wacholder, wilden Ölbäumen, Zedern u. a. In Dhofar sind Weihrauchbaum, Myrrhenstrauch und andere Balsampflanzen vertreten.
 
Bevölkerung:
 
Einflüsse aus dem Jemen sowie dem Zentrum Arabiens und den Gegenküsten von Oman (Belutschistan/Sind, Iran, möglicherweise Äthiopien) bestimmen das Profil der sich einheitlich als Araber fühlenden Bevölkerung. Sie lässt sich unterteilen in Küstenbewohner mit stärkerem iranischem und indischem Einfluss, in Bergbewohner (arabischer Einfluss) und altsüdarabische Dialekte sprechende Dhofaris. Rückwanderer von der Insel Sansibar (heutiger Name Unguja Island) bringen negroide Elemente ein.
 
Die ehemaligen geschlossenen Oasensiedlungen sind durch großzügige Neubauten erweitert. Zunehmend lebt die Bevölkerung in Städten, mehrheitlich an der Nordostküste in der Hauptstadtregion Maskat (Palast), Matrah (Hafen, Handel), Ruwi (Ministerien, Börse) und Seeb (internationaler Flughafen, Hotels). Hier konzentrieren sich die überwiegend südasiatischen Gastarbeiter, die 27 % der Gesamtbevölkerung ausmachen. Die größte Siedlung im Landesinneren ist die Oase Nizwa; zentraler Ort des Dhofar ist Salala.
 
Religion:
 
Über 90 % der Bevölkerung, darunter die gesamte einheimische Bevölkerung, bekennen sich zum Islam. Die bedeutendste Glaubensgemeinschaft bilden die Ibaditen (Charidjiten), denen das Herrscherhaus und über 70 % der Bevölkerung angehören. Etwa 20 % sind sunnitische Muslime, zum Teil wahhabitischer Prägung. Eine Minderheit bilden die wenigen Imamiten (»Zwölferschiiten«). Die Religionsausübung der in Oman lebenden Ausländer mit nichtislamischen Bekenntnissen (v. a. Christen und Hindus) ist gewährleistet.
 
Bildungswesen:
 
Die Primarstufe umfasst sechs Jahre; es folgt die »Vorbereitungsschule« (Schulzeit drei Jahre) und darauf aufbauend die allgemein bildende »Sekundarschule« (ebenfalls drei Jahre); es gibt auch einige beruflich orientierte Schulen. Für alle Stufen gibt es Erwachsenenbildungsprogramme. Die Analphabetenquote beträgt 32,9 %. In Ruwi besteht die 1986 eröffnete Universität (Sultan Qaboos University) mit fünf Fakultäten.
 
Publizistik:
 
Seit Anfang der 70er-Jahre erscheinen mehrere Tages- und Wochenzeitungen, unter denen die arabische Tageszeitung »Al-Watan« mit 32 500 Exemplaren und unter den Wochenblättern der englisch-sprachige »Oman Daily Observer« mit 22 000 Exemplaren die höchsten Auflagen erreichen. Daneben erscheinen in arabischer Sprache mehrere allgemeine Wochenmagazine sowie eine Monatszeitschrift für Frauen. - Rundfunk: Seit 1970 verbreiten zwei Rundfunkstationen landesweite Hörfunkprogramme in arabischer und englischer Sprache, ferner seit 1974 ein ebenfalls zweisprachiges Fernsehprogramm in Farbe.
 
 Wirtschaft und Verkehr:
 
Wirtschaft:
 
Seit Beginn der Erdölförderung 1967 hat sich die agrarisch geprägte Wirtschaftsstruktur des Wüstenstaates grundlegend gewandelt. Oman gehört mit einem Bruttosozialprodukt je Einwohner von (1996) 7 365 US-$ zu den Entwicklungsländern der oberen Einkommenskategorie (zum Vergleich Griechenland: 7 700 US-$). Bei stagnierenden Erdölerlösen wächst das Bruttoinlandsprodukt (BIP) derzeit um 0,5 % (1980-90: durchschnittlich jährlich + 8,3 %). Die auf den Erdölerlösen basierende wirtschaftliche Entwicklung wird stark von ausländischen Arbeitskräften (zwei Drittel der Beschäftigten) getragen.
 
Landwirtschaft:
 
Obwohl im Zeitraum 1965-95 der Anteil des Agrarsektors am BIP von 61 % auf 3 % zurückging, bilden Landwirtschaft und Fischerei nach wie vor die Erwerbsgrundlage für etwa 30 % der Bevölkerung. Rd. 56 000 ha (0,3 % der Landesfläche) werden agrarisch genutzt, v. a. die nördliche Küstenebene (Al-Batina), die Gebirgsrandoasen (Nizwa, Bahla) sowie das monsuntropische Umland von Salala. Die moderne Landwirtschaft konzentriert sich auf die Kultivierung von Grünfutter, Gemüse, Obst und Mais; Weizenanbau soll gefördert werden. Der Export von Datteln (Produktion: 150 000 t/Jahr), Zitronen, Bananen, Kokosnüssen sowie Weihrauch nimmt wieder zu. Nur 44 % des Nahrungsmittelbedarfs können durch lokale Erzeugnisse gedeckt werden, Getreideimporte sind deshalb notwendig. Die an den Gebirgsrändern und in Dhofar betriebene Viehzucht sowie moderne Milchfarmen werden gefördert.
 
Fischerei:
 
Die Fischerei (Fangmenge 1996: rd. 130 000 t, davon zwei Drittel durch traditionelle Fischer) wird staatlich unterstützt und reguliert.
 
Bodenschätze:
 
Die im Vergleich zu den arabischen Nachbarstaaten geringen Erdölvorkommen (Reserven 1996: 695 Mio. t) werden seit 1967 genutzt. Die Lagerstätten liegen verstreut in der Wüste, v. a. am Südfuß des Omangebirges und in Dhofar. Das geförderte Rohöl (1990: 33 Mio. t; 1996: 42 Mio. t) gelangt über Pipelines zum Exporthafen Mina al-Fahal (bei Maskat, mit Raffinerie) und wird zu 84 % exportiert. Oman ist kein OPEC-Mitglied. Seit 1978 wird auch Erdgas (Förderung 1996: 5 Mrd. m3; Reserven: 680 Mrd. m3) gefördert und in Rusayl für die Industrie und in Sohar für die Kupferverhüttung (20 000 t Reinkupfer/Jahr) genutzt, daneben für die Elektrizitätserzeugung. Nach weitgehender Erschöpfung der Kupfererzevorräte bei Sohar wird Goldbergbau bei Yanqul (seit 1994) und Chromerzabbau (6 000 t/Jahr) betrieben.
 
Industrie:
 
Der Bergbau erwirtschaftete (1994) 37 % des BIP, verarbeitendes und Baugewerbe weitere 5 %. Die verarbeitende Industrie hat durch die Integration in den Golf-Kooperationsrat neue Märkte gefunden. Neben traditionellem Handwerk und Kleinindustrie entstanden mit staatlicher Beteiligung Großbetriebe wie die Kupferhütte in Sohar, die Erdölraffinerie in Mina al-Fahal und Zementfabriken. Petrochemische Anlagen sind geplant (z. B. in Sur). Neben dem Gewerbepark von Rusayl (nahe dem Flughafen Seeb) sind weitere in Sohar, Raysut (bei Salala) und Nizwa im Aufbau.
 
Außenwirtschaft:
 
Die Handelsbilanz ist zwar stets positiv (Exportwert 1994: 5,4 Mrd. US-$, Importwert 3,9 Mrd. US-$), Gastarbeitertransfers sorgen jedoch für ein Leistungsbilanzdefizit, das man durch wachsenden regionalen und internationalen Tourismus ausgleichen will. Haupthandelspartner sind Japan, Süd-Korea und China (Exporte) sowie die Vereinigten Arabischen Emirate, die EU-Staaten und die USA (Importe).
 
Verkehr:
 
Erst 1970 wurde mit der verkehrsmäßigen Erschließung des Landes begonnen. Wichtigste Straße ist die 1 000 km lange Nord-Süd-Verbindung, die von der Hauptstadt Maskat am Golf von Oman durch das Landesinnere bis Salala (Provinz Dhofar) am Arabischen Meer verläuft. Das Straßennetz umfasst (1996) 6 000 km asphaltierte Straßen und rd. 24 000 km Schotterpisten. Die stark gegliederte Küste erlaubte die Anlage moderner Tiefwasserhäfen in Matrah (Mina Kabus), Mina al-Fahal (Erdölhafen) und Raysut (in Dhofar bei Salala). Der Flughafen in Seeb (bei Maskat) bewältigt den internationalen Verkehr, seit einigen Jahren können Ausländer auch auf dem Landweg einreisen. Der Staat besitzt eine eigene Fluglinie und ist mit 25 % an der regionalen Luftverkehrsgesellschaft Gulf Air beteiligt.
 
 
Das Gebiet von Oman war schon im 4./3. Jahrtausend v. Chr. Schauplatz früher Kulturen (Bat, Golfkultur). Später gehörte es zum Machtbereich des südarabischen Reiches Hadramaut und war mit diesem seit dem 3. Jahrhundert n. Chr. Teil des himjarosabäischen Großreiches, seit dem 6. Jahrhundert unter äthiopischer und persischer (sassanidischer) Oberhoheit; es hatte schon im frühen Altertum große Bedeutung als Zwischenstation im Handelsverkehr zwischen den mesopotamischen Stadtstaaten und Indien. Das im Norden des heutigen Landes gewonnene Kupfer wurde ebenso ausgeführt wie der im Süden (Dhofar) erzeugte Weihrauch. Seit 634 war Oman Teil des arabisch-islamischen Herrschaftsbereichs, 751-1154 und ab 1428 als faktisch unabhängiges ibaditisches (charidjitisch, Charidjiten) Imamat. Die Imame aus der Dynastie der Jarubiden (seit 1624) vertrieben 1649 die Portugiesen aus der von ihnen 1507 erworbenen Niederlassung Maskat und eroberten ab 1698 deren Besitzungen an der Küste Ostafrikas. 1741 schlug der Gouverneur von Sohar, Ahmad Ibn Said (* um 1700, ✝ 1783), ein persisches Invasionsheer, nahm 1749 den Titel »Imam« an und wurde der Begründer der Saiddynastie, die bis heute herrscht. Seine Nachfolger führten die Titel »Sajid« oder »Sultan«. Mittelpunkt ihres blühenden Seereichs war Maskat (seit 1793 Residenz), 1828-57 auch Sansibar. Niedergang des Handels, Trennung von den ostafrikanischen Kolonien (1856) und dynastische Kämpfe führten zu verstärktem britischem Einfluss (zwischen 1798 und 1958 20 Verträge; der Freundschafts- und Wirtschaftsvertrag von 1891 machte Oman de facto zum britischen Protektorat). Der Bürgerkrieg (seit 1913) nach Wahl eines Imams wurde mit dem Vertrag von As-Sib zur Festlegung der politischen Gewalt des Sultans und der geistlichen Aufgaben des Imams (25. 9. 1920 beendet.
 
Sultan Sir Said Ibn Taimur (* 1910; seit 1932) bestätigte mit Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsverträgen (abgeschlossen 1939 und 1951) das enge Verhältnis Omans zur britischen Schutzmacht; 1957 schlugen britische Truppen einen Aufstand (1955-57) des 1954 neu gewählten Imams nieder. Seit 1967 wurde die Erdölförderung bestimmend.
 
Die »Volksfront für die Befreiung Omans und des arabischen Golfes« (englische Abkürzung PFLOAG), v. a. 1964/65 mit Guerillaaktionen im Gebiet von Dhofar aktiv, suchte ab 1970, gestützt von der Volksrepublik Jemen, in dem von ihr kontrollierten Gebiet sozialistische Vorstellungen (nach marxistischen Prinzipien) zu verwirklichen; 1975 wurde sie mithilfe v. a. von Truppen Irans und Großbritanniens zerschlagen, 1982 löste sie sich auf.
 
Am 23. 7. 1970 stürzte Kabus Ibn Said Ibn Taimur (* 1940) seinen Vater und übernahm als Sultan die Herrschaft. Er setzte mit Reformen eine Modernisierung in Gang, u. a. Nationalisierung der Erdölförderung, Verbesserung des Erziehungs- und Ausbildungswesens sowie der Infrastruktur. Nach dem Abzug der britischen Truppen (1977/78) und der fundamentalistisch-islamischen Revolution in Iran (1979) sah sich Oman (seit 1971 Mitglied der Arabischen Liga) in seiner staatlichen und gesellschaftlichen Existenz bedroht; der Sultan, der die Friedensinitiative (Camp David) des ägyptischen Präsidenten A. as-Sadat gegenüber Israel billigte, rief ägyptische Truppen ins Land (1979) und gewährte den USA die Nutzung osmanischer Militäranlagen (1980). 1981 beteiligte sich Oman an der Gründung des Golfrates. Im 1. Golfkrieg zwischen Irak und Iran (1980-88) gewann es mit seiner Exklave auf der Halbinsel Musandam eine strategisch bedeutsame Position an der Straße von Hormuz. Nach der Besetzung Kuwaits durch irakische Truppen (2. 8. 1990 beteiligte sich Oman am Aufmarsch internationaler Streitkräfte in Saudi-Arabien sowie am 2. Golfkrieg gegen Irak (17. 1. bis 28. 2. 1991). Am 21. 12. 1991 ging aus der im November 1981 eröffneten Nationalen Konsultativversammlung die Madjlis asch-Schura hervor (in der seit 1995 zwei Frauen vertreten sind); im Dezember 1997 wurden die Mitglieder des neuen Konsultativrats erstmals nach einer Wahl ernannt. Ihnen steht mit dem Zweikammernsystem der Verfassung von 1996 nunmehr ein direkt vom Sultan bestimmter Staatsrat gegenüber (seit 1997/98). Im September 2000 wurden 83 Mitglieder des Konsultativrats gewählt, ohne dass der Sultan sein Selektionsrecht in Anspruch nahm. Dennoch gilt noch immer ein allgemeines Verbot politischer Parteien.
 
Im Februar 1995 begann die Normalisierung der Beziehungen zu Israel. Für seine eigenständige und initiativreiche Außenpolitik innerhalb der Region erhielt der Sultan internationale Anerkennung.
 
 
J. C. Wilkinson: Water and tribal settlement in south-east Arabia (Oxford 1977);
 J. C. Wilkinson: The imamate tradition of O. (Cambridge 1987);
 
Beduinen im Zeichen des Erdöls, hg. v. F. Scholz (1981);
 
O. and the Persian Gulf, 1835-1949, hg. v. J. D. Porter (Salisbury, N. C., 1982);
 T. Bierschenk: Weltmarkt, Stammesgesellschaft u. Staatsformation in Südostarabien. Sultanat O. (1984);
 C. Eickelman: Women and community (New York 1984);
 F. Scholz: Muscat. Sultanat O., 2 Tle. (1990);
 M. Joyce: The Sultanate of O. A twentieth century history (Westport, Conn., 1995).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Suahelikultur (12. bis 19. Jahrhundert): Ostafrika zwischen den Kulturen
 

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Oman; -s: Staat auf der Arabischen Halbinsel.

Universal-Lexikon. 2012.