Fernsehen gucken (umgangssprachlich); in die Röhre schauen (umgangssprachlich); in die Röhre gucken (umgangssprachlich)
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fern|se|hen ['fɛrnze:ən], sieht fern, sah fern, ferngesehen <itr.; hat:Sendungen im Fernsehen ansehen, verfolgen:
er sah den ganzen Abend fern; Kinder sollten nur wenig fernsehen.
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fẹrn||se|hen 〈V. intr. 235; hat〉 eine Fernsehsendung anschauen
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fẹrn|se|hen <st. V.; hat:
sich Fernsehsendungen ansehen:
wir sahen den ganzen Abend fern;
wir haben lange ferngesehen;
<subst.:> das kommt vom vielen Fernsehen.
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I Fernsehen,
englisch Television, auch kurz TV. Das Fernsehen spielt als Massenmedium im Entwicklungsprozess der populären Musik eine entscheidende Rolle. Neben der als Hintergrund fungierenden Musik für Filme (Filmmusik) und Werbespots finden sich hier regelmäßig Musiksendungen, die insbesondere auf die Rock- und Popmusik nicht ohne Einfluss geblieben sind. Ein Prototyp dieser Sendungen ist mit der 1952 in Philadelphia durch WFIL-TV gestarteten und seit 1957 über ABC-TV wöchentlich in allen US-amerikanischen Bundesstaaten ausgestrahlten Show American Bandstand geschaffen worden. Während der nun schon über vierzigjährigen Geschichte dieses Programms mit seinen mehr als zwanzig Millionen Zuschauern in der Woche hat es nicht einen unter den namhaften Rock- und Popmusikern gegeben, der nicht seinen Platz in dieser Sendung gefunden hätte. Ihr Moderator, Dick Clark (* 1929), gehört zu den einflussreichsten Persönlichkeiten im amerikanischen Musikgeschäft. Das hier entwickelte Grundmuster, der Synchronauftritt von Pop- und Rockstars zu ihren eingespielten Schallplatten-Hits vor einem vor der Kamera arrangierten Livepublikum mit talkshow-ähnlichen Gesprächsrunden dazwischen, hat seither unzählige Nachahmungen gefunden, zumal sich solche Sendungen ausgesprochen werbewirksam für das Schallplattengeschäft erwiesen. Mit der Ausstrahlung von Fernseh-Hitparaden begann 1958 NBC-TV, deren Your Hit Parade 1981 durch Solid Gold bei CBS-TV einen modernisierten Nachfolger erhielt. Das Fernseh-Rockkonzert führte ABC 1972 ein, sowohl von NBC mit Midnight Special als auch von CBS mit Don Kirshner's Rock Concert aufgegriffen.
In Großbritannien waren es Popmusik-Sendungen wie die im August 1963 im ITV, dem kommerziellen Independent Television, angelaufene Ready! Steady! GO! und das von der BBC als Alternative dazu aufgebaute Programm Top Of The Pops, die der britischen Beatmusik, den Beatles, Rolling Stones, den Who und den Kinks, eine Plattform gaben. Top Of The Pops erfreut sich neben dem hauptsächlich Newcomern vorbehaltenen Tube noch immer sehr großer Beliebtheit in Großbritannien. Damit sind Prototypen benannt, aus denen unzählige Versionen entwickelt wurden, die die Geschichte von Rock- und Popmusik begleitet haben. In Deutschland waren es der Beat-Club von Radio Bremen, der nach diesem Vorbild bis Anfang der Siebzigerjahre über die Dritten Programme ausgestrahlt wurde, sowie die Konzert-Show Rock-Palast, die der WDR veranstaltete und übertrug.
Eine neue Etappe in dieser Entwicklung leitete1981 das von der Warner-Amex-Gruppe, einem Gemeinschaftsunternehmen von Warner Communications (heute Time-Warner) und American Express, in Betrieb genommene Music Television (MTV) ein, das über einen Kabelkanal bzw. via Satellit rund um die Uhr nonstop laufende Hit-Präsentation in Form von Videoklipps anbietet. Damit ist der visuellen Seite der populären Musikformen ein völlig neuer Stellenwert zugewachsen, der den durchgestylten Videostar ins Zentrum des kommerziellen Interesses hat treten lassen. Die Bedeutung, die das Fernsehen für die Rock- und Popmusik inzwischen erlangt hat, ist auch an dem gewaltigen Medienspektakel »Live Aid« ablesbar, das im Juli 1985 als konzertierte Benefiz-Aktion internationaler Rock- und Popstars ein sechzehnstündiges Doppelkonzert via Satellit aus dem Wembley-Stadion in London und dem John-F.-Kennedy-Stadion in Philadelphia mit Liveeinspielungen aus Moskau, Tokio, Peking, Wien und Köln in über 150 Länder und vor rund 2 Milliarden Zuschauer brachte (Charity-Rock). In Deutschland ist dem enorm gewachsenen Stellenwert des Fernsehens Ende 1993 durch eine Gemeinschaftsgründung von Time-Warner, PolyGram, Sony und Thorn-EMI in Form des Kölner Senders VIVA Rechnung getragen worden, der sich im deutschsprachigen Raum zu einem ernsthaften Konkurrenten von MTV entwickelt hat.
II
Fernsehen,
englisch Television ['telɪvɪʒn], Abkürzung TV, die Aufnahme (gegebenenfalls Speicherung), drahtlose oder kabelgebundene Übertragung und Wiedergabe sicht- und hörbarer bewegter Vorgänge oder fester Vorlagen als Schwarzweiß- oder Farbbilder (einschließlich des zugehörigen Tons) mit Mitteln der Rundfunk- und Nachrichtentechnik. Fernsehsendungen sind nur mit sehr hohen Sendefrequenzen zu übertragen, weil die Bildsignale selbst zur Wiedergabe der Bildeinzelheiten analoge oder digitale elektrische Signale hoher Frequenz (bis zu mehreren MHz) benötigen. Die Senderfrequenz muss vielfach höher sein. Man verwendet für den Fernsehrundfunk Frequenzen im Ultrakurzwellen- und Dezimeterwellenbereich (VHF- und UHF-Bereich). Diese Wellen breiten sich nahezu geradlinig (»quasioptisch«) aus, sodass man guten Empfang nur bei Bestehen direkter Sicht zwischen Sende- und Empfangsantenne erhält (hohe Aufstellung der Antennen). Für Entfernungen jenseits des Radiohorizonts sind daher Relaisstationen zur Weitergabe der Fernsehsendungen erforderlich.
Technische Grundlagen
1) Umwandlung der Helligkeitswerte (beim Schwarzweißfernsehen) oder der Farbtöne und deren Sättigung (beim Farbfernsehen) innerhalb eines Bildfeldes in elektrische Signale; 2) Weiterleitung dieser Signale über Kabel (z. B. Industriefernsehen, Verkehrsüberwachung) oder Ausstrahlung über Fernsehsender zum allgemeinen Empfang (Fernsehrundfunk), wofür weitgehend und in zunehmendem Maße auch das Kabelfernsehen (Kabelrundfunk) angewandt wird; 3) Rückwandlung der elektrischen Signale in entsprechende Helligkeits- oder Farbwerte. - Beim Schwarzweißfernsehen wird nur ein Helligkeitsauszug des Bildfeldes zur Signalumwandlung benötigt gegenüber drei Farbauszügen beim Farbfernsehen. Daher ist bei diesem in den Um- und Rückwandlungsabschnitten der technisch-wirtschaftliche Aufwand mehrfach größer als beim Schwarzweißfernsehen.
Ein Bildfeld enthält eine Vielzahl örtlich und zeitlich wechselnder Helligkeits- oder Farbinformationen, die beim Sehen über die Augenoptik auf Millionen von lichtempfindlichen Stäbchen- und Zapfenzellen gleichzeitig abgebildet, über Nervenbahnen zum Großhirn geleitet und dort ausgewertet werden. Weil eine entsprechende Zahl von elektrischen Übertragungskanälen nur mit für praktische Zwecke unverhältnismäßig hohem Aufwand zur Verfügung gestellt werden könnte, müssen die einzelnen Helligkeits- oder Farbwerte eines Bildfeldes nacheinander übermittelt werden. Das Bildfeld wird zu diesem Zweck in waagerechte Zeilen zerlegt.
In Mitteleuropa gilt seit 1952 gemäß der CCIR-Norm (Fernsehnormen) die Normzahl von 625 Zeilen. Bei gleichem Auflösungsvermögen in Zeilen- und Bildrichtung (senkrecht zur Zeilenrichtung) können bei einem Format von 4 : 3 (Breite : Höhe) 4/3 · 6252 ≈ 500 000 Einzelheiten (»Bildpunkte«) aufgelöst werden. Zur Darstellung bewegter Vorgänge wären mindestens 16 Einzelbilder pro Sekunde erforderlich. Das dabei auftretende, stark störende Flimmern erfordert jedoch eine höhere Bildwechselzahl (mindestens 25 pro Sekunde). Bestünde das Bildfeld schachbrettartig aus schwarzen und weißen Bildpunkten von Zeilenhöhe und gleicher Breite, so ergäbe jeder Bildpunkt nach der elektrischen Umwandlung einen der halben Wechselspannungsperiode entsprechenden Rechteckimpuls. Bei 50 Bildern dieser Art in 1 s wäre daher eine Frequenz von 12,5 MHz (bei Bildern mit breiteren Schwarzweißbereichen entsprechend geringere Frequenzen) und damit insgesamt ein Frequenzband von 12,5 MHz erforderlich. Dieses wäre nur mit unwirtschaftlichem Aufwand übertragbar; daher wird allgemein das Zeilensprungverfahren angewendet: Je Sekunde werden nur 50 Halbbilder abgetastet (und zwar zuerst die 1., 3., 5., 7.,. .. Bildzeile, dann die 2., 4., 6., 8.,. .. Zeile) und zu zwei ineinander geschachtelten »Zeilenrastern« zusammengesetzt. Das benötigte Frequenzband wird dadurch halbiert und im Betrieb nochmals um den Faktor 0,8 auf 5 MHz herabgesetzt. Bildzerlegung beim Sender und Bildaufbau beim Empfänger erfordern exakten zeitlichen Gleichlauf zwischen Sender und Empfänger. Der Gleichlauf wird durch mitübertragene Synchronsignale, d. h. Bild- und Zeilensynchronimpulse zu Beginn jedes Halbbildes und jeder Zeile, erreicht.
Signalumwandlung:
Bei der Aufnahme von Sendungen im Fernsehstudio werden zur Umwandlung der Helligkeits- beziehungsweise Farbwerte des Bildfeldes in elektrische Signale (Videosignale) elektronische Fernsehkameras verwendet. Diese sind heute meist mit Festkörperbildsensor (für Farbaufnahmen auch mit integriertem Farbteiler) ausgestattet. Während der Zeilen- und Bildrückläufe wird das Abtastsignal »ausgetastet«, d. h., das Signal entspricht einem schwärzeren Helligkeitswert als dem Bildschwarzwert, sodass die Rückläufe unsichtbar bleiben. Die Ablenkimpulse erhält die Kamera von der Impulszentrale des Fernsehsenders, die den Takt der Abtastung angibt. Nach Vorverstärkung gelangt das Kamerasignal zum Bildkontrollempfänger (Monitor) im Regieraum. Danach werden die Synchronsignale dem Kamerasignal zugemischt. Dieses Gemisch, das eigentliche Fernsehsignal oder Videosignal, wird weiter verstärkt und dann entweder dem Sender zugeführt oder auf Magnetband (magnetische Bildaufzeichnung) gespeichert. Der Begleitton wird in der bei Hörrundfunk üblichen Art aufgenommen und entweder dem Tonsender des Fernsehsenders zugeführt oder mitgespeichert.
Für Fernsehaußenaufnahmen gibt es tragbare Anlagen, deren Baueinheiten in Koffern untergebracht sind, und in Kfz installierte Anlagen mit mehreren Kameras sowie einer vollständigen Sendeausrüstung, sodass z. B. über Richtfunkverbindungen (Richtfunktechnik) oder Nachrichtensatelliten ein Anschluss zum Fernsehsender oder Sendezentrum hergestellt werden kann. Festkörperbildsensoren ermöglichen sehr kleine, leichte und Energie sparende Fernsehkameras, die häufig mit Baustufen zur Bild- und Tonaufnahme kombiniert sind. Diese handlichen Kameras haben auch weite Verbreitung im privaten Anwendungsbereich gefunden (z. B. als Videokamerarekorder, Camcorder). Zur Aufzeichnung von Aufnahmen für spätere Ausstrahlung, Bearbeitung oder Wiederholung hat sich das Magnetband fast ausnahmslos gegenüber dem herkömmlichen fotografischen Film durchgesetzt.
Übertragung der Fernsehsignale:
Die Verbindung zwischen den Fernsehstudios und den Fernsehsendern erfolgt z. B. in Deutschland über ein Fernsehverbindungsnetz von Richtfunkstrecken, vereinzelt über Kabelstrecken. Die Knotenpunkte dieses Netzes, meist Fernmeldetürme an besonders günstigen, erhöhten Standorten mit einem Abstand zwischen 50 und 200 km, sind Relaisstationen, die das zugestrahlte Richtfunksignal mittels großer Parabolspiegelantennen empfangen und über gleichartige Antennen weitergeben. Die Programmverteilung über Entfernungen von mehr als 200 km ist ohne feste Relaisstellen technisch unmöglich. Für weltweites Fernsehen werden Kontinente und Ozeane mit Nachrichtensatelliten als Relaisstationen oder zur Direktversorgung der Fernsehteilnehmer überbrückt. Die allgemeine »terrestrische« Fernsehversorgung erfolgt über Fernsehsender, die aus einem Fernsehbild- und einem Fernsehtonsender mit gemeinsamer Antenne bestehen; beide sind durch einen Diplexer entkoppelt. Der Standort ist wegen der quasioptischen Ausbreitung der hohen Trägerfrequenzen (VHF-Bereich: in Band I zwischen 41 und 68 MHz, in Band III zwischen 174 und 230 MHz; UHF-Bereich: in Band IV/V zwischen 470 und 854 MHz) von entscheidender Wichtigkeit (Idealfall: hoher Berg in weiter Ebene oder Hochgebirgskante mit Abstrahlung in die Ebene; in allen anderen Fällen sind hohe Masten oder Türme erforderlich). Täler oder Senken im Strahlungsschatten von Fernsehsendern werden durch Fernsehumsetzer kleiner Leistung versorgt. Dies sind Empfänger-Sender-Kombinationen, die den Muttersender empfangen und dessen Signal nach Umsetzung in einen anderen Frequenzkanal im gleichen oder in einem anderen Band verstärkt abstrahlen.
Die Fernsehsendeantennen bestehen aus Gruppen von Lambdahalbedipolen (Antenne), die die elektromagnetischen Wellen entweder horizontal (waagerechte Stäbe) oder vertikal (senkrechte Stäbe) polarisiert abstrahlen; dadurch verringern sich Störungsmöglichkeiten von zwei Sendern im gleichen Kanal. Die Reichweite von Fernsehgroßsendern mit 100 kW oder mehr Strahlungsleistung der Antenne beträgt bei störungsfreier Ausbreitung ohne Abschattierungs- oder Beugungshindernisse etwa 50 bis 100 km.
Fernsehempfangsantennen sind auf den Sender auszurichtende Dipolantennen und Antennengruppen aus Lambdahalbedipolen, bei geringen Empfangsfeldstärken Yagi-Uda-Antennen. Um sowohl im VHF-Bereich (Bereich I/III, Kanal 2-12) als auch im UHF-Bereich (Bereich IV/V, Kanal 21-68) einen guten Empfang zu erzielen, sind zwei Antennen erforderlich (VHF- und UHF-Antenne). Im Empfänger eingebaute Antennen oder »Zimmerantennen« ergeben nur selten (z. B. in unmittelbarer Sendernähe) einwandfreien Empfang. Besonders in größeren Siedlungen und in Städten bereitet der Empfang mit Einzelantennen häufig Schwierigkeiten, v. a. wegen auftretender Geisterbilder. Hier ist der Übergang zur Gemeinschaftsantennenanlage erforderlich.
Fernsehempfänger arbeiten sowohl im Bild- als auch im Tonteil nach dem Überlagerungsprinzip. Die Frequenzen gewünschter Bild-Ton-Senderpaare werden mit dem Kanalwähler durch Abstimmung mit Kapazitätsdioden gewählt, verstärkt und mittels einer Oszillatorstufe auf feste Zwischenfrequenzen (ZF: 38,9 MHz für den Bildträger, 33,4 MHz für den Tonträger bei CCIR-Norm) umgesetzt. Darauf folgt entweder getrennte ZF-Verstärkung (»Paralleltonverfahren«) oder gemeinsame ZF-Verstärkung (Differenzträgerfrequenzverfahren). Nach der Gleichrichtung (Demodulation) des Bild-Ton-ZF-Signals entstehen das Videosignal mit Bild- und Synchronisierungsanteil sowie die Tonzwischenfrequenz von 5,5 MHz unter Einsparung eines eigenen Ton-ZF-Verstärkers. Nach weiterer Verstärkung wird das Videosignal der Helligkeitssteuerelektrode der Bildröhre zugeführt, die Synchronsignale werden zur Steuerung der Ablenkeinheit der Bildröhre abgetrennt. Aus der 5,5-MHz-Ton-ZF wird durch Demodulation die Tonfrequenz zurückgewonnen und über den Tonfrequenzverstärker dem Lautsprecher zugeleitet.
Die Rückwandlung der Fernsehsignale zum Bild erfolgt in der Fernsehbildröhre, einer speziellen Bildröhre. Großes Interesse der Entwickler und Nutzer gilt seit Jahren Flachbildschirmen mit Bautiefen von wenigen Zentimetern. Versuche, sie auf der Basis der Elektronenstrahlröhre (z. B. durch Strahlführung parallel zum Bildschirm mit 90º-Umlenkung vor den wiederzugebenden Zeilen) zu erhalten, verliefen wenig erfolgreich. Daher orientierten sich Forschung und Entwicklung auf LCD (Flüssigkristallanzeige), Plasmadisplays oder Displays auf der Grundlage der Dünnschichtelektrolumineszenz (Elektrolumineszenz).
Die Funktion des Fernsehempfängers beschränkt sich nicht mehr auf den Empfang der gesendeten Programme; er dient vielmehr als Display für ein immer stärker ausgebautes Angebot an Breitbandkommunikation: Mit speziellen Decodern können Schriftinformationen (z. B. Bildschirmtext über den Telefonanschluss, Videotext über die Fernsehantenne) empfangen werden; durch das Kabelfernsehen wird wegen der größeren Zahl verfügbarer Kanäle das Programmangebot erweitert; mit Videorekordern und Videokameras können Sendungen aufgezeichnet (gespeichert beziehungsweise selbst gestaltet) werden, die ihrerseits in das Kabelnetz eingespeist werden können. Außerdem kann das Fernsehgerät zur Darstellung von Videospielen verwendet werden.
Jede Farbe ist durch Mischung der drei den maximalen Farbreizempfindlichkeiten der Netzhautzapfen entsprechenden Grundfarben Rot (R), Grün (G) und Blau (B) gemäß der Farbgleichung darstellbar. Die Umformung des von B über G nach R (Magenta) verlaufenden Spektralfarbenzugs (Farbtafel) zusammen mit der Purpurlinie R nach B zu einem Farbkreis oder einer »Farbuhr« erlaubt die Zuordnung von Farbsättigung und Farbton zu zwei voneinander unabhängigen Größen, z. B. Betrag und Phase einer Schwingung. Hierauf beruhen die Farbfernsehübertragungssysteme NTSC und PAL.
Grundprinzip des Farbfernsehens:
1) Umwandlung der Farbtöne (»Farben«) und der Farbsättigung (»Farbstärke«) in elektrische Signale; 2) elektrische Übertragung über Leitungen oder drahtlos an den Empfangsort; 3) Rückwandlung in ein farbiges Bild. Zur Umwandlung werden drei Farbauszüge (wie beim Farbdruck) in den Grundfarben Rot (R), Grün (G) und Blau (B) mit drei gleichen Bildspeicherröhren z. B. vom Vidikon- oder Plumbikontyp unter Verwendung von Farbfiltern hergestellt. Die einzelnen Aufnahmeröhren gleichen prinzipiell denen des Schwarzweißfernsehens. Die lichtempfindlichen Schichten sind den Filtern angepasst. Die Abtastraster der Kameraröhren müssen Deckungsgleichheit (Konvergenz) besitzen, andernfalls entstehen Farbsäume; deshalb wird nur ein Objektiv mit Zwischenabbildung verwendet. Die Größe der elektrischen Farbwertsignale ER, EG, EB ist ein Maß für die Farbsättigung der Farbauszüge. Besonderer Nachteil der Dreiröhrenkamera: Das Helligkeits-, Leuchtdichte- oder Luminanzsignal EY, das bei Farbsendungen im Schwarzweißempfänger das Schwarzweißbild liefert, wird durch bewertete Summierung der RGB-Anteile gebildet, die sich wegen der hohen Auflösung des Helligkeitssignals sehr genau decken müssen, während die Deckungsgenauigkeit der drei Farbauszüge viermal geringer sein darf. Daher ging man zur Vierröhrenkamera mit getrennter Kameraröhre für das Helligkeitssignal über (Y-RGB-Prinzip). Später wurden Dreiröhrenkameras nach dem Y-RB-Prinzip (ohne Grünsignal) bevorzugt. Der hohe technische Aufwand für Mehrröhren-Farbkameras stimulierte die Entwicklung von Einröhrenkameras. Sie haben, z. B. als »Farbstreifenvidikon« mit integriertem »Farbstreifenfilter« oder mit entsprechenden Festkörperbildsensoren wegen einfacherer Ausführung, geringer Masse, geringer Abmessungen und geringen Leistungsbedarfs weite Verbreitung erlangt. Während die Probleme der Aufnahmetechnik relativ leicht lösbar sind, werden an das Übertragungssystem und an den Empfänger sehr hohe Anforderungen gestellt: Das Fernsehverbindungsnetz mit den angeschlossenen Fernsehsendern für das Schwarzweißfernsehen muss auch Farbsendungen bei gleichem Frequenzbedarf übernehmen. Schwarzweißempfänger sollen Farbsendungen in Schwarzweiß empfangen können, umgekehrt Farbfernsehempfänger Schwarzweißsendungen als Schwarzweißbilder (Grundsatz der Kompatibilität).
Der Farbcoder: Die elektrischen Farbwertsignale ER, EG und EB werden, da die Steilheitswerte γ der Umwandlungskennlinien von Kamera- und Bildröhren nicht übereinstimmen, γ-korrigiert. In einer Matrixschaltung (Widerstandsnetzwerk) wird das Helligkeitssignal EY mit voller Bandbreite (5 MHz) gebildet. Zur Farbinformation genügt es, im Coder das Farbart- oder Chrominanzsignal aus zwei Farbdifferenzsignalen (z. B. ER — EY und EB — EY) herzustellen (das fehlende grüne Differenzsignal EG — EY lässt sich aus den beiden anderen leicht wiedergewinnen). Das Helligkeitssignal EY bedeckt das Frequenzband bis 5 MHz nicht durchgehend, sondern zeigt gleichmäßig verteilte Lücken im Abstand der Zeilenfrequenz, in die die Farbinformation (Chrominanzsignal) eingeschachtelt wird. Nach einem vom NTSC vorgeschlagenen Verfahren (NTSC-System) dient hierzu ein Farbhilfsträger, dessen Frequenz ein ungeradzahliges Vielfaches (Faktor 567) der halben Zeilenfrequenz ist und am oberen Ende des Übertragungsbereiches, im CCIR-System bei 4,4296875 (≈ 4,43) MHz, liegt.
NTSC-Farbmodulator:
Im Farbträgergenerator werden zwei um 90º phasenverschobene Schwingungen erzeugt, in zwei Modulatoren getrennt mit ER — EY und EB — EY moduliert und mit EY zu einem FBAS-Signal (Farb-Bild-austast-synchron-Signal), d. h. Gesamtsignal addiert. Dieses Farbbildsignal enthält außerdem als Phasenbezugswert für die spätere Farbdecodierung einen Farbträgerburst von zehn bis zwölf Schwingungen auf der hinteren Zeilen-Schwarzschulter. Die Farbe Magenta z. B. wird aus je einem Anteil ER — EY und EB — EY gebildet, wobei der Winkel den Farbton, die Länge des Farbpfeiles die Farbsättigung bestimmt.
Das NTSC-Verfahren hat als Nachteil z. B. eine hohe Empfindlichkeit bezüglich der Phasenlage von Farbsignal und Phasenbezugswert, die zu verfälschter Farbwiedergabe führen kann. Eine Verbesserung stellt das PAL-System dar, bei dem die Phase des Farbdifferenzsignals ER — EY von Zeile zu Zeile um 180º geändert (umgepolt) wird. Im Empfänger wird die Umpolung rückgängig gemacht. Das in der ursprünglichen Polung und das in der umgekehrten Polung übertragene Farbbild werden in einer Schaltung über eine Verzögerungsleitung elektrisch addiert, wobei sich praktisch alle Übertragungsfehler kompensieren. Ein weiteres verbreitetes System ist das SECAM-System (SECAM). Hier erfolgt die Übertragung des Helligkeitssignals EY wie beim NTSC- und PAL-System, die der Farbdifferenzsignale (ER — EY) und (EB — EY) aber nicht mehr gleichzeitig (simultan), sondern nacheinander (sequenziell). Da jedoch für die drei Steuersignale ER, EG, EB der Farbbildröhre neben EY die beiden Differenzsignale gleichzeitig gebraucht werden, muss das zuerst übertragene während der Übertragungszeit des zweiten gespeichert werden. Da der Farbhilfsträger frequenzmoduliert wird, haben nichtlineare Phasen- und Amplitudenverzerrungen praktisch keinen Einfluss.
Rückwandlung in ein farbiges Bild:
Farbfernsehempfänger sind im VHF/UHF- und ZF-Teil mit Schwarzweißempfängern identisch. Der Videomodulator liefert unmittelbar das Helligkeitssignal EY, das gemeinsam die drei Kathoden einer Farbbildröhre mit drei Strahlsystemen R, G, B steuert, sodass zunächst ein Schwarzweißbild, aus roten, grünen und blauen Schirmfarben zusammengesetzt, entsteht. Aus den beiden Differenzsignalen EB — EY und ER — EY wird in einer Matrixschaltung das dritte EG — EY gebildet. Alle drei Signale werden den Steuergittern (Wehnelt-Zylinder) der drei Strahlsysteme getrennt zugeführt, sodass sich im Zusammenspiel mit der gemeinsamen Kathodensteuerung durch EY die Steuerwirkung von EY für jedes Strahlsystem aufhebt und nur die Farbsignale ER, EG, EB selbst wirksam bleiben.
Farbbildröhren:
Zur Sichtbarmachung des farbigen Fernsehbildes werden unterschiedliche Typen von Bildröhren eingesetzt. (Schattenmaskenröhre, Inlineröhre, Trinitron)
Entwicklungsrichtungen und -tendenzen:
Fortschritte macht die digitale Bild- und Tonverarbeitung in Fernsehempfängern, wodurch sich weite Möglichkeiten zur Komforterhöhung ergeben. Gegenwärtig steht die Verbesserung der Wiedergabequalität durch größere Bildschärfe, kräftigere Farben, Flimmerfreiheit und CD-Qualität des Begleittons im Vordergrund. Das Bildformat wird dabei zu einem »Breitwandformat« mit einem Breite-Höhe-Verhältnis von 16 : 9 (bisher 4 : 3). Mit diesem Bildformat arbeitet die unter dem Namen PALplus 1994 eingeführte verbesserte PAL-Norm. Wie PAL benutzt PALplus eine Bildauflösung von 625 Zeilen (davon sind 576 sichtbar). Damit die Kompatibilität zu konventionellen Fernsehempfängern mit einem Bildformat von 4 : 3 gewahrt ist, werden PALplus-Sendungen vor der Abstrahlung codiert. Allerdings lassen sich schwarze Balken von zusammen 144 Zeilen am oberen und unteren Bildschirmrand nicht vermeiden (konventionelle Fernsehempfänger nutzen daher nur 423 Zeilen zum eigentlichen Bildaufbau). In PALplus-Empfängern mit eingebauten Decodern werden die codierten Signale jedoch für den Aufbau des 16:9-Bildes benutzt. Farb- und Helligkeitssignale können bei PALplus exakter getrennt werden, sodass Cross-Colour-Effekte (flimmernde Farbüberlagerungen, regenbogenfarbige Moiréstörungen) vermieden werden. Unterstützt wird die Flimmerfreiheit noch durch die »100-Hz-Technik«, mit der die Bildwechselfrequenz des Zeilensprungverfahrens auf 100 Hz verdoppelt wird. An modernen Breitwandfernsehempfängern ist beim Empfang von 4:3-Sendungen eine PoP-Funktion (Abkürzung für englisch picture outside picture) vorhanden. Damit kann man in einer horizontalen Randleiste neben dem Hauptprogramm mehrere andere Programme im Kleinstformat einblenden. Mit der PiP-Funktion (Abkürzung für englisch picture in picture) kann ebenfalls ein kleines Bild eines zeitgleich gesendeten Programms in das Bild des laufenden Programms eingeblendet werden.
Unter den Entwicklungen in Europa, den USA und Japan erscheint das HDTV als aussichtsreich. Dieses hochauflösende Fernsehen arbeitet gegenüber der PAL-Norm mit einer verdoppelten Zeilenzahl (1 250 Zeilen), das japanische System Muse nur mit 1 125 Zeilen. Die Anzahl der Pixel erhöht sich von 170 000 auf 700 000. Bei einem größeren Bildschirmformat von 16 : 9 liefert HDTV damit brillantere, flimmerfreie Bilder und einen klareren Ton. Die in Europa und Japan entwickelten HDTV-Standards sehen eine analoge Übertragung des Bildes, jedoch digitale Tonübertragung vor. Zu den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurden europaweit HDTV-Sendungen nach dem analogen Verfahren HD-Mac übertragen. HD-Mac kann aber nur über Satellit und Kabel, nicht über terrestrische Sender ausgestrahlt werden. Die Ausstrahlung analoger HDTV-Sendungen erfordert eine bis zu fünfmal so große Übertragungskapazität und dadurch weitaus größere Kanalbandbreite als das bisherige Fernsehen. Im Frequenzspektrum ist daher erst oberhalb 20 GHz Platz für HDTV-Sendungen. Mit bisherigen Heimempfängern ist HDTV deshalb nicht kompatibel. Das digitale HDTV hat den Vorteil einer Datenkompression, die eine schmalbandige Ausstrahlung der Programme auch durch erdgebundene Sender ermöglicht. Datenkompression beim Fernsehen bedeutet, dass nicht mehr das gesamte Fernsehbild 25-mal je Sekunde aufgebaut wird, sondern lediglich die Abweichungen vom vorangegangenen Bild; unveränderte Bildteile werden nur im Empfänger wiederholt. Bei Anwendung dieser Technik können Satelliten eine vervielfachte Zahl von Fernsehkanälen abstrahlen; in Glasfaser-Breitbandkabeln sind etwa 200 Fernsehkanäle parallel zu übertragen. Der Nutzer kann sich aus einer großen Anzahl von Sparten- und Lokalkanälen sein Wunschprogramm selbst zusammenstellen, das er nach dem »Pay-per-View«-Modus bezahlt (nur die tatsächlich abgerufenen Sendungen). Eine Entscheidung über international gültige HDTV-Normen ist noch nicht gefallen. HDTV erfordert tief greifende Veränderungen in der Gerätetechnik und in der Signalübertragung. Ein Problem bereitet dabei die geforderte Kompatibilität von HDTV-Sendungen auch mit eingeführten PAL-Empfängern innerhalb einer mehrjährigen Übergangsphase. Nach dem Veto Großbritanniens von 1993, mit dem EU-Subventionen zur Entwicklung des analogen HDTV-Systems HD-Mac blockiert wurden, ist mit der Einführung eines digitalen HDTV-Systems zu rechnen, wobei allerdings in den USA an verschiedenen Systemen gearbeitet wird.
Ein gerätetechnischer Entwicklungsschwerpunkt sind Konzepte für ein Ökofernsehgerät. Dabei geht es neben der Senkung des Energieverbrauchs v. a. um die Verwendung von recyclingfähigen Materialien. Leiterplatten aus Kunststoff werden durch Keramikwerkstoffe ersetzt, die Gehäuse aus Stahl und nicht mehr aus Kunststoff produziert. Das hat den Vorteil, dass auf giftige Flammschutzmittel verzichtet werden kann.
Technisch und publizistisch ist das Fernsehen (Fernsehrundfunk) eine Weiterentwicklung des Hörfunks (Tonrundfunk). Es wurde gewöhnlich in Verbindung mit Einrichtungen des Hörfunks organisiert, entweder staatlich oder öffentlich-rechtlich (Integrationssystem) oder privatwirtschaftlich (Koordinationssystem). Rundfunk. - In der Bundesrepublik Deutschland besteht seit 1984 ein Mischsystem (»duales System«) mit Fernseheinrichtungen öffentlichen Rechts (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Zweites Deutsches Fernsehen) und privaten Rechts (Privatfernsehen).
Die gemeinsame Programmarbeit der europäischen Fernseheinrichtungen wird über die Eurovision betrieben. Daneben gibt es auch einen weiter gehenden internationalen Programmaustausch und -handel. Neue Techniken erlauben über Fernmeldesatelliten eine weltweite und über Rundfunksatelliten und Kabelnetze eine örtliche und regionale Programmverbreitung.
Die Finanzierung der Fernsehsender hängt von der Organisationsform ab: In Ländern mit privatwirtschaftlicher Rundfunkordnung und ohne Zuschauergebühren (z. B. in den USA und in vielen Ländern Lateinamerikas) wird Fernsehen ausschließlich mit den Einnahmen aus der Werbung finanziert. Bei staatlichen oder körperschaftlichen Rundfunksystemen mit Zuschauergebühren (z. B. in den meisten europäischen Ländern) gibt es, wenn überhaupt, beschränkte Sendezeiten für Werbung; in manchen Ländern werden die zweiten und folgenden Programme durch die Werbung finanziert. Daneben gibt es von werbenden Unternehmen präsentierte »Sponsor-Programme«. Da der seit Ende der 1980er-Jahre explosionsartig gewachsene Fernsehwerbemarkt mit zunehmender Zahl kommerzieller Sender an seine Grenzen stößt, gewinnt als dritte Finanzierungsform, insbesondere bei der weiter voranschreitenden Entwicklung des digitalen Fernsehens, das Pay-TV an Bedeutung.
In der Bundesrepublik Deutschland haben die Rundfunkanstalten seit 1956 für die Fernsehwerbung besondere, in privater Rechtsform organisierte (GmbH), regionale »Werbefernsehgesellschaften« geschaffen. Als Erster begann der Bayerische Rundfunk 1956 mit Fernsehwerbung; seit 1959 verbreitet die ARD regional, seit 1963 das ZDF überregional Werbesendungen. Seit 1984 gibt es daneben die werbefinanzierten Programme privater Fernsehgesellschaften. Da aufgrund der zunehmenden Anzahl privater Sendeanstalten die Werbeeinnahmen der ARD und insbesondere des ZDF kontinuierlich sanken, sind - im Zuge der ARD-Strukturreform - Überlegungen im Gange, die öffentlich-rechtlichen Sender ausschließlich aus Gebühreneinnahmen zu finanzieren, regional gestaffelte Gebühren zu erheben, eine geräteunabhängige Gebühr in Form einer vom Finanzamt einzuziehenden Steuer einzuführen oder aber Werbung auch nach 20 Uhr zuzulassen. Die Nettowerbeeinnahmen von ARD und ZDF stiegen nach einem rapiden Absinken in der 1. Hälfte der 1990er-Jahre (ARD und ZDF 1992 gesamt: 1,3 Mrd. DM; 1994: 591,6 Mio. DM) Ende der 90er-Jahre wieder leicht an (1999: 673,7 Mio. DM, 2000: 726,7 Mio. DM). Die Durchschnittskosten einer Programmminute betrugen 1999 bei der ARD 7 172 DM und beim ZDF 1 242 DM. Die ARD beschäftigte 1999 rd. 22 000 Personen, das ZDF rd. 3 700.
Rechtliches
Die rechtliche Stellung des Fernsehens wird in Deutschland wie die der Presse durch die aus dem GG abgeleiteten Grundsätze der Kommunikationsfreiheit (Pressefreiheit) bestimmt. Die für die Pressemedien bestehenden Rechte und Pflichten (Presserecht) gelten analog. Die Gesetzgebungskompetenz für den Rundfunk (Hörfunk und Fernsehen) kann vom Bund nur für den fernmeldetechnischen Bereich (Art. 73 Nummer 7 GG) beansprucht werden, der sonstige Wirkungsbereich, besonders die Rundfunkorganisation, fällt in die Zuständigkeit der Länder (Art. 30, 70 GG). Medienrecht.
Aufgrund des von den Ländern abgeschlossenen Rundfunkgebührenstaatsvertrages vom 31. 8. 1991 werden Rundfunkgebühren für das Bereithalten eines Empfangsgerätes, bestehend aus einer Grundgebühr und einer Fernsehgebühr, erhoben. Gläubiger der Gebühr sind zu bestimmten Anteilen die Landesrundfunkanstalten, die Landesmedienanstalten und das ZDF (nur Fernsehgebühr). Seit 1975 werden die Gebühren über die gemeinsame Gebühreneinzugszentrale (GEZ) erhoben.
Fernsehprogramme genießen ein Leistungsschutzrecht, das eine unkontrollierte Weiterverbreitung oder Wiederholung durch Dritte ausschließen soll. Außerdem erwirbt das Fernsehen von Autoren, Komponisten und Interpreten oder ihren Rechtsvertretern (Agenturen, Verlagen, Bühnen- und Musikvertriebsgesellschaften, Verwertungsgesellschaften) die Senderechte, d. h. das Recht, die Werke mit eigenen Mitteln auf Ton- und Bildträger aufzuzeichnen, um sie in einem Programm einmalig zu verbreiten.
Zur rechtlichen Stellung und zur Organisation des Fernsehens in Österreich und der Schweiz Rundfunk.
Programme
In Deutschland können durchschnittlich knapp 30 deutsche und ausländische Fernsehprogramme empfangen werden (mit Satellitendirektempfang mehr als 50, mit Kabelanschluss etwa 30, in terrestrisch versorgten Haushalten etwa sieben Programme). Mehr als ein Drittel (35,7 %) der insgesamt 33,68 Mio. Fernsehhaushalte verfügt über Satellitendirektempfang und mehr als die Hälfte (55,7 %) über Kabelanschluss; nur noch 8,6 % der Haushalte empfangen Fernsehen ausschließlich über die terrestrische Antenne. Das Programm der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland unterliegt einem gesetzlich fixierten Programmauftrag: Es muss informieren, unterhalten und bilden. In einigen Gesetzen wird auch der Begriff der Beratung erwähnt. Die Programmbereiche sind aufgegliedert in fiktionale (z. B. Fernsehspiele, Spielfilme) und nichtfiktionale Teile (z. B. Nachrichten, Magazine); dieser Aufteilung entspricht die organisatorische Unterteilung vieler Fernsehanstalten in Programmdirektion und Chefredaktion. Das Fernsehen entwickelte im Laufe seiner Geschichte medienspezifische Formen wie Fernsehspiel, Fernsehserie (Soapopera), Talk-, Game- und Quizshow, andere Formen wurden modifiziert aus den Printmedien und dem Hörfunk übernommen, wie Reportage, Interview und Dokumentation. Eine vom Institut für empirische Medienforschung (IFEM, Köln) seit 1996 jährlich durchgeführte Programmanalyse für die Fernsehsender ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und ProSieben vergleicht die Programmangebote der TV-Anstalten in den Sparten Information/Bildung, Fiction, nonfiktionale Unterhaltung, Musik, Sport, Kinder-/Jugendsendungen, Sonstiges und Werbung. Ihrem Programmauftrag gemäß haben die öffentlich-rechtlichen Sender einen hohen Anteil (ARD: 44,6 %, ZDF: 45,7 %) an Informationsangeboten im Programm, der mehr als doppelt so groß ist wie bei den Privatsendern (RTL: 23,2 %, Sat.1: 19,2 %, ProSieben: 13,3 %), während die Privatsender, bei denen zudem die Werbung rd. 15,6 % Raum einnimmt, den Schwerpunkt auf fiktionale (Spielfilme, Serien, Krimis; RTL: 27,6 %, Sat.1: 35,6 %, ProSieben: 43,5 %) sowie insbesondere nonfiktionale Unterhaltung (Talk-, Quiz-, Gameshows u. Ä.; RTL: 21,5 %, Sat.1: 19,3 %, ProSieben: 15,3 %) legen. Das ARD-Programm setzte sich (1999) aus 63,8 % Erstsendungen und 36,2 % Wiederholungen zusammen. Die Erstsendungen gliedern sich auf in 31,3 % Eigenproduktionen, 8,8 % Koproduktionen, 5,9 % Ko-Eigenproduktionen, 7,8 % Auftragsproduktionen und 10,0 % Kauffilme. Beim ZDF waren (1999) 59,3 % der Ausstrahlungen Erstsendungen und 40,7 % Wiederholungssendungen.
Die Ausstrahlung eines gemeinsamen Vormittagsprogramms der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF endete im Dezember 1997, beide Sender strahlen seitdem auch am Morgen eigene Programme aus. Sie weiteten ihr Programmangebot ferner durch die vollständige Schließung der »Nachtlücke«, Erweiterung der dritten Programme der ARD zu Vollprogrammen, Gründung neuer Spartensender (Phoenix, Kinderkanal, BR alpha) sowie durch neue digitale und Online-Zusatzprogramme aus. - Kritiker warnen vor einer mit der Gründung von neuen Sendern und zahlreichen Spartensendern seit den 1990er-Jahren einhergehenden Programmflut, die zu einer starken Kommerzialisierung und »Boulevardisierung« von Unterhaltungs- wie auch Informationsangeboten geführt und mittlerweile auch die öffentlich-rechtlichen Sender erreicht habe.
Daten zur Mediennutzung erhebt seit 1985 regelmäßig die Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF), der neben den öffentlich-rechtlichen auch die großen kommerziellen Fernsehveranstalter angehören. Die Versorgung der Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland mit Fernsehgeräten lag 1964 bei 55 %, 1970 bei 85 % und seit 1995 bei 98,5 % (Vollversorgung). Etwa die Hälfte der Haushalte verfügt heute über ein Zweit- oder Drittgerät. Das Fernsehen erreicht mehr Menschen (1999: 94,9 %) als Hörfunk (84,9 %) und Tageszeitungen (81,5 %), v. a. bei Kindern und Jugendlichen ist es neben dem Hörfunk und der CD ein beliebtes Medium. Der Zeitaufwand für das Fernsehen (1999: 182 min täglich) entspricht nahezu dem für den Hörfunk (179 min), die Verweildauer für den durchschnittlichen Nutzer beträgt circa 3 Stunden pro Tag (zum Teil parallel mit anderen Medien).
Zuschauerbefragungen fanden in der Bundesrepublik Deutschland bereits seit 1957 statt; seit 1966 gibt es eine kontinuierliche Zuschauerforschung (Einschaltquote). Die Hauptnachrichtensendungen hatten (1999) bei den öffentlich-rechtlichen Sendern einen Marktanteil von 34,8 % (ARD, »Tagesschau«) beziehungsweise 24,2 % (ZDF, »heute journal«), bei den Privatsendern zwischen 4,6 % (»ProSieben Nachrichten«) und 20,6 % (»RTL aktuell«). Politische Magazine (z. B. ARD, »Brennpunkt«; ZDF, »Auslandsjournal«) hatten eine Reichweite von 19,1 % beziehungsweise 9,7 %, die Informations- und Infotainmentsendungen der Privatsender (z. B. Sat.1, »Akte 98/99« und »Focus TV«) zwischen 14,9 % und 8,9 %. Im Bereich der Unterhaltungssendungen konnten Krimiserien und Shows mit durchschnittlich 19,8 % beziehungsweise 16 % die höchsten Reichweiten vor Fernsehfilmen (14,9 %) und Serien (12,7 %) verzeichnen. Allgemein neigen die Fernsehzuschauer bei Unterhaltungsangeboten eher dazu, die Privatsender (60 %) als die öffentlich-rechtlichen (40 %) einzuschalten.
Auswirkungen
Die Frage der Fernsehwirkungen wird auf unterschiedlichen Ebenen und zum Teil kontrovers diskutiert. Unterschieden wird zwischen allgemeinen und konkreten Fernsehwirkungen, zwischen solchen auf das Individuum und solchen auf die Gesellschaft, zwischen unmittelbaren Reaktionen auf bestimmte Fernsehprogramme und langfristigen Wirkungen des Fernsehkonsums; von Interesse sind sowohl die Zeitbindungsfunktion des Mediums wie die von einzelnen Sendungen vermittelten Inhalte und Formen. Der Existenz des Fernsehens als Massenmedium wird große Wirkung auf das Zusammenleben in einer Gesellschaft zugeschrieben, da sich die Kenntnis über sie wie über viele Bereiche des Lebens vielen Individuen durch das Fernsehen vermittele; entsprechend werden auch die Gefahren des Fernsehens (»Leben aus zweiter Hand«) eingeschätzt.
Umfassende Wirkungen des Fernsehens - jenseits konkreter Formen vermittelter Inhalte und individueller Verfasstheit von Individuum wie Gesellschaft - werden in neueren Studien angenommen: Danach ersetzt das Fernsehen Primärerfahrungen, definiert und verfälscht jede andere Art von Wirklichkeitsaneignung (N. Postman, auf Beobachtungen in den USA aufbauend). Intensiver Fernsehkonsum verändert die menschliche Wahrnehmung zentral und macht passiv; Wirklichkeitsaneignung durch das Fernsehen führt zur Orientierungslosigkeit (Sabine Jörg). Die wissenschaftliche Medienwirkungsforschung nahm bis zum Ende der 30er-Jahre starke Wirkungen der damaligen Medien an, bis zum Ende der 60er-Jahre schwache, seither eher subtile und indirekte. Die qualitative wie quantitative Veränderung der elektronischen Medienlandschaft hat der Frage nach den Auswirkungen des gestiegenen Fernsehkonsums, besonders auf Kinder und Jugendliche, neues Gewicht verliehen. Entgegen einer verbreiteten Vorstellung ist es jedoch sehr schwierig, die Wirkungen des Fernsehens zu bestimmen, da sie nicht direkt und nicht unmittelbar auftreten und sich überwiegend unbewusst vollziehen, außerdem gleiche Inhalte bei verschiedenen Rezipienten nicht in gleicher Weise wirken. Unterschiedliche persönliche Erfahrungen und Informationen sowie der soziokulturelle Hintergrund jedes Einzelnen spielen eine Rolle, ebenso das gesellschaftliche und politische Umfeld, die mediale Organisation und Infrastruktur und nicht zuletzt die Art der medienspezifischen Präsentation eines Beitrags. Trotz unterschiedlicher und zum Teil gegensätzlicher Theorien über die Wirkungen von fiktiven Gewaltdarstellungen ist es unbestritten, dass es zu Nachahmungstaten kommen kann. Noch verhältnismäßig wenig erforscht ist dagegen die Wirkung der Darstellung realer Gewalt, z. B. in Nachrichtensendungen oder im Reality-TV.
Geschichtliches
Auf die Notwendigkeit, elektrisch zu übertragende Bilder punkt- und zeilenweise abzutasten, wies schon 1843 Alexander Bain (* 1810, ✝ 1877) hin. Eine Lösung fand 1884 Paul Nipkow (* 1860, ✝ 1940) mit dem ersten brauchbaren mechanischen Bildfeldzerleger (Nipkow-Scheibe), dessen Leistungsfähigkeit sich jedoch als zu gering erwies, da geeignete Verstärker fehlten. 1906 führte M. Dieckmann eine braunsche Röhre für 20-zeilige Schattenbilder ein. Aber erst nach Einführung des Röhrenverstärkers konnte D. von Mihály 1919 mithilfe eines oszillographischen Bildfeldzerlegers einfache Bilder über mehrere Kilometer übertragen. Ähnliches gelang 1925 Dieckmann mit einer braunschen Röhre in München. Die Fernsehvorführungen von A. Karolus im selben Jahr beruhten auf der Ausnutzung des elektrooptischen Kerr-Effekts, die Karolus mithilfe der von ihm verbesserten Kerr-Zelle erreichte. Alle diese Versuche hatten mit den in den 20er-Jahren von J. L. Baird in Großbritannien und Herbert Eugene Ives (* 1882, ✝ 1953) und Charles Francis Jenkins (* 1867, ✝ 1934) in den USA unternommenen Vorführungen gemeinsam, dass mechanische Bildzerleger eingesetzt wurden. Die ersten regelmäßigen Fernsehsendungen wurden 1928 mit einem von der Firma General Electric entwickelten System über die Station WGY in Schenectady (N. Y.) ausgestrahlt. Am 30. 9. 1929 begann die British Broadcasting Corporation (BBC) mit regelmäßigen Übertragungen für die Öffentlichkeit nach dem System von Baird. Den ersten brauchbaren elektronischen Bildabtaster schuf 1923/24 W. K. Zworykin. Seine »Ikonoskop-Röhre« wurde ab 1934 serienmäßig hergestellt. Inzwischen hatte in Berlin M. von Ardenne gleichfalls einen Leuchtschirmabtaster konstruiert und am 24. 12. 1930 das erste vollelektronische Fernsehbild der Fachwelt vorgeführt. Das Reichspostzentralamt in Berlin hatte, angeregt durch Mihály, 1928 ein Forschungslaboratorium für Fernsehtechnik eingerichtet und begann 1929 mit der Ausstrahlung von Versuchssendungen. 1934 nahm die Reichsrundfunkgesellschaft die technische Entwicklung auf und strahlte gemeinsam mit der Post über den »Fernsehsender Paul Nipkow« (Berlin) Versuchsprogramme aus. Das Programm bestand zunächst aus Kurz- und Spielfilmen sowie aus Wochenschauen. Von der Olympiade 1936 in Berlin fanden die ersten Übertragungen statt. 1937 wurden die ersten Fernsehspiele gesendet, seit 1938 die ersten einstündigen Spiele. In 15 »öffentlichen Fernsehstellen« in Berlin und Potsdam konnte seit April 1935 das Programm kostenlos betrachtet werden. 1938 begann die Forschungsanstalt der Reichspost mit mehreren deutschen Firmen die Gemeinschaftsentwicklung eines deutschen Einheitsfernsehempfängers; ein Prototyp der ersten Rechteckbildröhre wurde Ende Juli 1939 auf der Funkausstellung in Berlin gezeigt. Vor 1945 gab es, außer in Deutschland, in Großbritannien (seit 1936), Frankreich (seit 1938), in der UdSSR (seit 1939) und den USA (seit 1941) regelmäßige Fernsehprogramme, die über das Versuchsstadium hinausgelangt waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das öffentliche Fernsehen in Deutschland am 25. 12. 1952 vom NWDR aufgenommen.
Die Geschichte des Farbfernsehens beginnt mit einem 1902 an O. von Bronk erteilten Patent. Baird und die Bell Company stellten 1928 praktische Versuche an, die aber für den Fernsehrundfunk noch nicht zu nutzen waren. In Deutschland unternahmen W. Bruch und Bronk 1936 bei der Firma Telefunken erste, damals nicht weitergeführte Versuche. Erst von etwa 1956 an beschäftigte man sich in Europa wieder ernsthaft mit dem Farbfernsehen, nachdem in Amerika 1954 die NTSC-Norm eingeführt worden war. Gewisse Mängel dieses Systems waren in dem von H. de France entwickelten System SECAM überwunden worden. 1963 schlug dann Bruch sein PAL-System vor, das 1966/67 von den westeuropäischen Ländern außer Frankreich eingeführt wurde. 1985 entschied sich die Deutsche Bundespost, für das Satellitenfernsehen das D2-MAC-System einzuführen. Geplant ist, bis zum Jahr 2010 schrittweise den Übergang von der analogen zur (kostengünstigeren) digitalen Übertragung zu vollziehen, um dadurch Frequenzengpässe abzubauen und die in der Entwicklung befindliche Verknüpfung von Fernsehen, Hörfunk, Internet und Mobiltelefon voranzutreiben. (digitales Fernsehen, interaktives Fernsehen)
W. Bruch: Kleine Gesch. des dt. F. (1967);
W. Bruch: Die Fernseh-Story (1969);
W. Dillenburger: Einf. in die Fernsehtechnik, 2 Bde. (3-41969-75);
V. Dittel u. a.: Televisionen (1978);
Massenkommunikation, hg. v. K. Berg u. a., 2 Bde. (1978-82);
J. Mander: Schafft das F. ab! (a. d. Engl., 1979);
E. Reiss: »Wir senden Frohsinn«, F. unterm Faschismus (1979);
K. Wehmeier: Die Gesch. des ZDF, Bd. 1 (1979);
R. Mäusl: Fernsehtechnik. Von der Kamera bis zum Bildschirm (1981);
Fernseh-Journalismus, hg. v. G. Schult u. a. (1982);
W. Keller: Hundert Jahre F.: 1883-1983 (1983);
Gewalt im F. - Gewalt des F., bearb. v. B. Schorb u. a. (1984);
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K. W. Bernath: Technik des F. (1985);
Die entfernte Wirklichkeit. Journalistisch-dokumentar. Programme im F., hg. v. H. H. Hillrichs u. a. (1985);
Medienwirkungsforschung in der Bundesrep. Dtl., hg. v. Winfried Schulz, 2 Bde. (1986);
P. Winterhoff-Spurk: F. Psycholog. Befunde zur Medienwirkung (Bern 1986);
H. Buddemeier: Illusion u. Manipulation (1987);
Norbert Mayer: Die neue Fernsehtechnik. Die zukünftige TV-Perfektion: 3D - MAC - high definition - Satelliten-TV (1987);
J. Meyrowitz: Die Fernseh-Gesellschaft (a. d. Amerikan., 1987);
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N. Postman: Wir amüsieren uns zu Tode. Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie (a. d. Amerikan., Neuausg. 113.-124. Tsd. 1994);
B. Sichtermann: F. (1994);
H. Schönfelder: Fernsehtechnik im Wandel (1996).
ZDF Jb. (1965 ff.);
ARD-Jb. (1969 ff.).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Farbfernsehen: Filmübertragung in jedes Haus
digitales Fernsehen: Neue Generation der Signalverarbeitung
Fernsehen: Übertragung von Bild und Ton
Satellitenkommunikation: Sendestationen in bevorzugter Lage
Massenmedien: Die digitale Revolution
Fernsehen: Fenster zur Welt oder Weltersatz
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Fẹrn|se|hen, das; -s: 1. a) mithilfe der Hochfrequenztechnik meist drahtlos erfolgende Übertragung gewöhnlich vertonter [bewegter] Bilder, die auf dem Bildschirm eines Empfangsgeräts sichtbar gemacht werden: die Technik des digitalen -s; in einem Technologiezentrum für hochauflösendes F. (Spiegel 27, 1991, 202); b) als Massenkommunikationsmittel eingesetztes ↑Fernsehen (1 a): damals gab es kein F.; da spielt das Massenmedium F. ... eine erhebliche Rolle (Schreiber, Krise 97). 2. in einem bestimmten Bereich sendende Fernsehanstalten: das F. brachte ein Interview mit dem Minister; aus den USA, einem Land, das fast ausschließlich das private F. kennt (Hörzu 3, 1980, 32); sie arbeitet beim F.; ein Herr vom F.; das Spiel wird vom F. aufgezeichnet, direkt übertragen; Schließlich kommt wirklich das F. (kommen Vertreter, Mitarbeiter des Fernsehens) daher, mit einem Kamerateam in Badehosen (Zenker, Froschfest 159). 3. a) Sendungen des Fernsehens (2): im F. auftreten; das Spiel kommt im F., wird im F. übertragen; das F. hat gezeigt, wo und wie ich wohne (Frisch, Montauk 60); ich habe jeden Abend F. geguckt (ugs.; ferngesehen; Fichte, Wolli 324); b) Fernsehsendungen, -programme: Der Vollblutjournalist bemüht sich, bürgernahes F. zu machen (Hörzu 2, 1988, 63). 4. (ugs.) Fernsehgerät: unser F. ist kaputt; wir haben kein F.
Universal-Lexikon. 2012.