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Wiederholung
Turnus; Wiederaufflammung; Rotation; Rückkehr; Wiederauftauchen; Iteration (fachsprachlich); Repetition; (periodische) Wiederkehr

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Wie|der|ho|lung [vi:dɐ'ho:lʊŋ], die; -, -en:
a) das [Sich]wiederholen, das nochmalige Ausführen einer Handlung o. Ä.:
es gibt für diese Prüfung nicht die Möglichkeit der Wiederholung; ich verzichte auf die wörtliche Wiederholung seiner Worte; es wird eine Wiederholung der angefochtenen Wahl geben.
b) Sendung, Film, der im Rundfunk oder Fernsehen erneut ausgestrahlt wird:
während der Sommermonate gibt es viele Wiederholungen im Fernsehen.

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Wie|der|ho|lung 〈f. 20das Wiederholen ● im Fernsehen laufen nur noch \Wiederholungen

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Wie|der|ho|lung , die; -, -en:
1.
a) das 2Wiederholen (1 a); das Wiederholtwerden:
eine W. der Wahl ist notwendig geworden;
in der W. (im Wiederholungsspiel) erreichten sie ein 1 : 0;
die Sendung ist eine W. (ist früher schon einmal ausgestrahlt worden);
b) das 2Wiederholen (1 b); das Wiederholtwerden:
eine W. der Prüfung ist nicht möglich.
2.
a) das 2Wiederholen (2 a):
auf eine wörtliche W. ihrer Äußerung verzichte ich;
b) das 2Sichwiederholen (2 b):
seine Rede war voller -en.
3. das 2Wiederholen (3):
bei der W. der unregelmäßigen Verben.
4.
a) das Sichwiederholen;
b) das 2Sichwiederholen (4 b):
die W. eines Motivs als künstlerisches Stilmittel.

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I
Wiederholung,
 
1) Musik: wesentliches Mittel der musikalischen Formbildung. Die unmittelbare, oft buchstäbliche Wiederholung von Tonpartikeln, Figuren und Formteilen wird angezeigt durch Abkürzung der Notenschrift (Abbreviaturen) sowie durch Wörter beziehungsweise deren Abkürzung (z. B. da capo, dal segno) und ist formkonstituierend, z. B. bei den Teilen der Liedform und der Exposition der Sonatensatzform. Bei der fortschreitenden unmittelbaren Wiederholung verändert sich in der Regel nur der Text, z. B. beim Strophenlied. Die Wiederholung als Wiederkehr findet sich in der dreiteiligen und zusammengesetzten Liedform, in allen Formen mit Refrain oder Ritornell sowie in der Arie in Da-capo-Form. In fortschreitenden Kompositionen ist die Wiederholung jedoch meist verbunden mit Veränderung, z. B. in der Art der Transposition (Sequenz), Modifikation (dynamisch Echo; tonal Reprise der Sonatensatzform), Variation oder Permutation. Bei der partiellen Wiederholung handelt es sich um die (auch veränderte) Wiederkehr eines konstitutiven Moments des musikalischen Satzes, so schon bei Mensur und Takt, Harmonie- oder Rhythmusfolge (auch als Ostinato), ferner bei Cantusfirmus-Bearbeitung, Soggetto, Thema, Leitmotiv oder Reihe. - Im Anschluss an die Rhetorik wurde die Wiederholung im Mittelalter als Schmuck des musikalischen Satzes verstanden und bildete im Barock eines der häufigsten Ausdrucksmittel der musikalisch-rhetorischen Figurenlehre, während ab dem 19. Jahrhundert die unmittelbare Wiederholung zugunsten der Informations- und Ausdruckssteigerung und -differenzierung zunehmend durch Techniken des Entwickelns, Veränderns und der Variantenbildung zurückgedrängt wurde. Im 20. Jahrhundert spielt die Wiederholung eine große Rolle in der Reihentechnik der Zwölfton- und der seriellen Musik.
 
 2) Pädagogik: mehrfacher bewusster, planmäßiger Vollzug von Gedankengängen oder Handlungen zum Festigen oder Vervollkommnen von Kenntnissen oder Fertigkeiten, auch ein Weg zum Verstehen (Übung).
II
Wiederholung,
 
Variation.

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Wie|der|ho|lung, die; -, -en: 1. a) das Wiederholen (1 a); das Wiederholtwerden: eine W. der Wahl ist notwendig geworden; in der W. (im Wiederholungsspiel) erreichten sie ein 1 : 0; die Sendung ist eine W. (ist früher schon einmal ausgestrahlt worden); b) das Wiederholen (1 b), Wiederholtwerden: eine W. der Prüfung ist nicht möglich. 2. a) das Wiederholen (2 a): auf eine wörtliche W. ihrer Äußerung verzichte ich; b) das Sichwiederholen (2 b): seine Rede war voller -en. 3. das Wiederholen (3): bei der W. der unregelmäßigen Verben. 4. a) das Sichwiederholen (4 a): die stete W. geschichtlicher Ereignisse (Menzel, Herren 14); b) das Sichwiederholen (4 b): Die ... Tapete zeigte in unermüdlicher W. zwei Papageien (Roth, Beichte 112); c) das Wiederholen (4 c): die W. eines Motivs als künstlerisches Stilmittel.

Universal-Lexikon. 2012.