Grundfarben,
die zur Herstellung von Farbmischungen in der Malerei und Drucktechnik als Ausgangsfarben (Primärfarben) verwendeten drei Farben, mit denen sich alle anderen Mal- beziehungsweise Druckfarben subtraktiv ermischen lassen. Erfahrung und Experimente haben gezeigt, dass es sich bei den Grundfarben um eine Qualität von Rot, eine Qualität von Blau und um ein volles Gelb handelt. Die Grundfarben des Deckfarbkastens (DIN 5021) sind Karminrot, Ultramarinblau und Gelb, die Grundfarben für den Mehrfarbendruck (Farbendruck) Gelb, Cyan und Magenta, die bezüglich Farbton, Sättigung und Dunkelstufe auf nationaler und internationaler (europäischer) Basis genormt wurden (DIN 16 508, DIN 16 509, DIN 16 538: Normdruckfarben).
In der neueren Farbenlehre (H. Küppers u. a.) beziehen sich die Grundfarben auf die acht extremen Empfindungsmöglichkeiten des Sehorgans. Bei einem Mischsystem von deckenden Farbmitteln (Gesetz der integrierten Mischung) müssen alle 8 Grundfarben vorhanden sein. Man unterscheidet zwischen den bunten Grundfarben Gelb (Y von yellow), Orangerot (O), Magentarot (M), Violettblau (V), Cyanblau (C) und Grüm (G) und den unbunten Grundfarben Weiß (W) und Schwarz (S). Bei der subtraktiven Mischung werden die Grundfarben W, Y, M und C zu Primärfarben, die Grundfarben V, G und O entstehen durch Zusammenwirken als Sekundärfarben und die unbunte Grundfarbe S als Tertiärfarbe. Bei der additiven Mischung ist es reziprok; hier sind die Grundfarben S, O, G und V (S und RGB) die Primärfarben, Y, M und C entstehen als Sekundärfarbe und W als Tertiärfarbe. In der Literatur und in der klassischen Farbenlehre werden gelegentlich auch solche Farben aus Grundfarben bezeichnet, die durch Mischung von Buntarten entstanden sind oder die nur ein einziges Pigment haben.
Universal-Lexikon. 2012.