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Kreuzer
Kreu|zer1 〈m. 3; 1300-1900〉 Scheidemünze in Dtschld. u. Österr.-Ungarn von wechselndem Wert, im allg. 1/60 Gulden bzw. 1/90 Taler [mhd. kriuzer; zu kriuz(e) „Kreuz“; nach dem aufgeprägten liegenden Kreuz]
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Kreu|zer2 〈m. 3
1. gut ausgestattetes (Segel-)Schiff od. Jacht für größere Schiffsreisen (Jollen\Kreuzer, Luxus\Kreuzer)
2. 〈Mil.〉 gepanzertes, schnelles Kriegsschiff
[<ndrl. kruiser „Kriegsschiff, das hin und her fahrend eine Küste schützt“; → kreuzen2]

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Kreu|zer, der; -s, -:
1. [niederl. kruiser, eigtl. = hin u. her fahrendes Schiff] (Militär) für Aufklärung, Sicherung von Geleitzügen o. Ä. verwendetes Kriegsschiff.
2. [niederl. kruiser, eigtl. = hin u. her fahrendes Schiff] (Segelsport) Segelschiff, das für größere Reisen ausgerüstet u. geeignet ist (z. B. Jollenkreuzer, Kielkreuzer).
3. [mhd. kriuzer] (vom 13. bis 19. Jh. in Süddeutschland, Österreich u. der Schweiz verbreitete) ursprünglich silberne Münze mit zwei aufgeprägten Kreuzen, später Münze aus unedlerem Metall von relativ geringem Wert.

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I
Kreuzer,
 
Abkürzung kr., Xer, kleine silberne Groschenmünze, die in Meran (Tirol) ab etwa 1274 geprägt wurde, 1 Kreuzer = 20 Veroneser (Berner) Pfennige (deshalb auch Zwanziger oder Zwainziger, später auch Etschkreuzer genannt). Die Bezeichnungen Kreuzer war ursprünglich ein volkstümlicher Ausdruck in Süddeutschland für diese Münze, die auf der Vorderseite zwei ineinander gestellte Kreuze zeigte.
 
1458 wurde der Kreuzer von Österreich mit einer Bewertung von 4 Wiener Pfennigen übernommen. Ab etwa 1500 prägten auch süddeutsche Münzstände Kreuzermünzen, stets als 4-Pfennig-Stücke. In die Reichsmünzordnungen von 1551 und 1559 wurde der Kreuzer als 1/60 des Guldens aufgenommen. Der Taler (mit Ausnahme des Guldentalers zu 60 Kreuzer) wurde anfangs mit 68, dann 72, 90, 120 und im 24-Gulden-Fuß (Konventionsfuß), schließlich zu 144 Kreuzer gerechnet. Mehrfachstücke des Kreuzers wurden häufig nach der Anzahl der enthaltenen Kreuzer benannt, z. B. Dreißiger (30 Kreuzer). Der Kreuzer wurde schon im 16. Jahrhundert zur Billon-, im 18. Jahrhundert zur Kupfermünze (vorübergehend schon in der Kipper-und-Wipper-Zeit). Dennoch wurden Silber-(Billon-)Kreuzer noch bis 1871 von verschiedenen deutschen Staaten geprägt.
 
In Österreich-Ungarn gab es den Kreuzer bis zur Einführung der Kronenwährung 1892. (Batzen, Gulden)
 
Literatur:
 
H. Moser u. a.: Tiroler Münzbuch (Innsbruck 1984);
 H. Rizzolli: Münzgesch. des alttirol. Raumes im MA. u. Corpus nummorum tirolensium mediaevalium, auf 2 Bde. ber. (Bozen 1991 ff.).
 
II
Kreuzer
 
[niederländisch kruiser, eigentlich »hin und her fahrendes Schiff«], Kriegsschifftyp; mit 6 000-25 000 t größer als der Zerstörer und kleiner als Schlachtschiff und Flugzeugträger. Zur Kriegsschiffgattung Kreuzer (NATO-Leitbuchstabe: C) gehören die Hubschrauberkreuzer, die Lenkwaffenkreuzer, die Schweren Kreuzer und die Leichten Kreuzer. Seit den 1960er-Jahren werden nur noch Lenkwaffen- und Hubschrauberkreuzer in Dienst gestellt, einige von ihnen verfügen über Kernenergieantrieb. Moderne Lenkwaffenkreuzer sind mit verschiedenartigen Angriffs- und Verteidigungswaffen (v. a. Raketen) zum Einsatz gegen Luft-, Überwasser- und Unterwasserziele sowie mit den dazu notwendigen Zielerfassungs- und Waffenleitsystemen ausgerüstet. Ihre Aufgabe besteht v. a. darin, Flugzeugträger gegen Angriffe aller Art zu schützen.
 
Geschichte:
 
In der Zeit der Segelschiffe bezeichnete man als Kreuzer Fregatten und Korvetten, die zum Schutz eigener Seeverbindungen und zur Bekämpfung gegnerischer Handelsschiffe eingesetzt wurden (Kreuzerkrieg). Als eigene Schiffsklasse bildete sich der Kreuzer mit dem Aufkommen des Dampfantriebs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts heraus. Aus Fregatte und gedeckter Korvette entwickelte sich die Kreuzerfregatte, aus dieser schließlich der Große Kreuzer oder Panzerkreuzer, dem ab 1906/07 der Schlachtkreuzer folgte. Aus der Glattdeckskorvette ging die Kreuzerkorvette hervor, aus dieser der Kleine Kreuzer. Im Washingtoner Flottenabkommen (1922) wurde die Wasserverdrängung von Kreuzern auf 10 000 ts, das Kaliber ihrer Geschütze auf 203 mm begrenzt. Die nun in dieser Größenklasse gebauten Kreuzer wurden als Washington- oder Schwere Kreuzer, kleinere Typen zwischen 3 000 und 8 000 ts von da ab als Leichte Kreuzer bezeichnet. Kreuzer verfügten im Verhältnis zu Linien- und Schlachtschiffen über eine höhere Geschwindigkeit, dafür aber über eine schwächere Bewaffnung und Panzerung; eingesetzt wurden sie zur Aufklärung und zur Sicherung bei der Flotte, im Auslandsdienst als Rückhalt leichter Streitkräfte sowie im Kreuzerkrieg. Im Zuge seestrategischer und waffentechnischer Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich der Kreuzer v. a. in den 60er-Jahren - in Richtung auf ein universell einsetzbares Großkampfschiff.
 

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Kreu|zer, der; -s, - [1, 2: niederl. kruiser, eigtl. = hin u. her fahrendes Schiff; 3: mhd. kriuzer]: 1. (Milit.) für Aufklärung, Sicherung von Geleitzügen o. Ä. verwendetes Kriegsschiff. 2. (Segelsport) Segelschiff, das für größere Reisen ausgerüstet u. geeignet ist (z. B. Jollenkreuzer, Kielkreuzer). 3. (vom 13. bis 19. Jh. in Süddeutschland, Österreich u. der Schweiz verbreitete) ursprünglich silberne Münze mit zwei aufgeprägten Kreuzen, später Münze aus unedlerem Metall von relativ geringem Wert.

Universal-Lexikon. 2012.