Akademik

Francis
Francis
 
['frɑːnsɪs],
 
 1) Emerich, Soziologe, * Gablonz an der Neiße 27. 6. 1906, ✝ München 14. 1. 1994; nach seiner Emigration 1939-58 Lehrtätigkeit in Kanada und den USA; 1958-74 Professor in München; seit 1954 auch Gastprofessuren. Neben wissenschaftstheoretischen Arbeiten zur Soziologie v. a. auf dem Gebiet der Minderheitenforschung arbeitend, entwickelte Francis eine »Soziologie der ethnischen Gebilde«.
 
Werke: Wissenschaftliche Grundlagen soziologischen Denkens (1957); Ethnos und Demos (1965); Interethnic relations (1976).
 
 2) James Bicheno, britischer Ingenieur, * Southleigh (bei Axminster) 18. 5. 1815, ✝ Lowell (Massachusetts) 18. 9. 1892; wirkte seit 1833 in Nordamerika, schuf bemerkenswerte hydraulische und wasserbauliche Anlagen und baute 1849 die Francis-Turbine.
 
 3) Richard (Dick) Stanley, britischer Schriftsteller, * Tenby (Südwales) 31. 10. 1920; war einer der erfolgreichsten Jockeys (bis 1956) des englischen Reitsports. Francis schreibt populäre Kriminalromane, ausschließlich aus dem Milieu des Reitsports.
 
Werke: Romane: Dead cert (1962; deutsch Totsicher); In the frame (1976; deutsch Die ganze Palette des Todes); Reflex (1980; deutsch); Comeback (1991; deutsch); Wild horses (1994; deutsch Zügellos).
 
Autobiographie: The sport of Queens (1957).
 
 4) Sam, amerikanischer Maler und Grafiker, * San Mateo (Calif.) 25. 6. 1923, ✝ Santa Monica (Calif.) 4. 11. 1994; studierte zunächst Botanik, Medizin und Psychologie, später Malerei und Kunstgeschichte; ein wichtiger Vertreter des abstrakten Expressionismus. Francis entwickelte bereits Ende der 40er-Jahre, inspiriert vom Action-painting, seinen eigenen künstlerischen Stil, der den Duktus des Farbauftrags in einer fleckenartigen Technik betont. 1950-57 lebte er in Paris, wo er von einer Malerei mit fein abgestuften, blassen Tönen zu lichterfüllter Farbgebung mit intensiven Kontrasten überging. Reisen nach Thailand, Indien und Japan führten zur Auseinandersetzung mit fernöstlicher Kunst, die sich in den Gitter- und Rasterkompositionenen der späten 70er-Jahre widerspiegelt. Sein reiches Œuvre umfasst auch Handzeichnungen und Druckgrafik in den verschiedensten Techniken.
 
Literatur:
 
S. F., bearb. v. P. Holten, Ausst.-Kat. Kunst- u. Ausstellungshalle der Bundesrepublik Dtl. Bonn (1993);
 
S. F. The monotypes. Les monotypes. Die Monotypien (1994);
 
S. F. The shadow of colors, hg. v. I. Mössinger, Ausst.-Kat. Kunstverein Ludwigsburg (1995);
 
S. F., les années parisiennes. 1950-1961, hg. v. F. Bonnefoy u. a., Ausst-Kat. Galerie Nationale du Jeu de Paume, Paris (Paris 1995).

Universal-Lexikon. 2012.