Ka|bel|netz 〈n. 11; Tech.〉 Netz aus verlegten Kabeln, z. B. für das Kabelfernsehen; →a. Festnetz, Funknetz ● viele Haushalte sind an das \Kabelnetz angeschlossen
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Ka|bel|netz, das:
ein Programm in das K. einspeisen.
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Kabelnetz,
Verteilnetz für Fernseh- und Rundfunksignale, das zurzeit im Frequenzbereich 47-450 MHz arbeitet. Die Verwendung von abgeschirmten Kupferkoaxialkabeln, teilweise auch von Glasfaserkabeln, ermöglicht eine hohe Bild- und Tonqualität, sodass Empfangsstörungen wie bei der Hausantenne ausgeschlossen sind. Die ersten Kabelnetze in Deutschland wurden Anfang der 1980er-Jahre für die Übertragung von Fernseh- und Hörfunksendungen aufgebaut, inzwischen sind über 21 Millionen Haushalte angeschlossen. Das TV-Kabelnetz gehört zurzeit noch der Deutschen Telekom AG. Der fast sicher geglaubte Verkauf an das Privatunternehmen Liberty Media Corp. u. a. war im Februar 2002 vom Bundeskartellamt untersagt worden.
Das Kabelnetz soll demnächst in großem Maßstab auch für einen schnellen Internetzugang nutzbar gemacht werden. Dazu sind jedoch größere Umrüstungen nötig (z. B. neue Verstärker und Frequenzumsetzer), denn zum einen muss das Frequenzband erweitert werden (geplant ist eine Ausdehnung auf den Bereich 5-850 MHz), zum anderen muss dafür gesorgt werden, dass die Nutzer Daten über einen Rückkanal ins Netz einspeisen können. Beim bisherigen Kabelnetz muss als Rückkanal eine separate Telefon- oder ISDN-Leitung verwendet werden.
Bereits seit 1993 bieten Kabelnetzbetreiber in den USA einen Internetzugang über das TV-Kabelnetz an. Dazu benötigt der Nutzer ein Kabelmodem (Modem), das den Computer mit dem Kabelnetz verbindet. Der Zugang zum Internet ist auf diesem Wege mit (theoretisch) rund 50 Mbit/s um ein Vielfaches schneller als ISDN mit 64 Kbit/s oder ADSL mit 768 Kbit/s. Auch in Deutschland haben die Netzbetreiber inzwischen begonnen, das Netz entsprechend umzurüsten.
Ähnliche Anforderungen wie ein Internetzugang über das Kabelnetz stellen neue Varianten des Bezahlfernsehens (Pay-TV), insbesondere das sog. Pay-per-View.
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Universal-Lexikon. 2012.