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ạl|tern 〈V. intr.; ist/selten a. hat〉
2. die ursprüngl. Beschaffenheit verändern (Metalle, Aromen, Weine)
● er ist früh gealtert; er ist in den letzten Jahren sehr (rasch) gealtert; die Luftverschmutzung lässt Sandstein schnell \altern
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Ạl|tern: das Altwerden von Organismen (vgl. Alterung).
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ạl|tern <sw. V.>:
in Würde a.;
sie ist stark, vorzeitig, um Jahre gealtert;
der alternde Rockstar;
eine schnell alternde Gesellschaft, Bevölkerung.
2.
a) <ist/(selten:) hat> sich in seiner Beschaffenheit im Laufe der Zeit verändern:
Metalle altern (ihre Werkstoffeigenschaften ändern sich, das Gefüge ihrer Kristalle wird verändert);
Öl lässt den Kat schneller a.;
gealterter (lange gelagerter) Wein;
b) <hat> in seiner Beschaffenheit verändern, alt machen:
Weine [künstlich] a.
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Altern,
Prozess, der in Abhängigkeit von der Zeit zu charakteristischen Zustandsveränderungen führt. Altern ist ein universaler, multifaktoriell bedingter, irreversibler Vorgang, dem Belebtes und Unbelebtes unterliegen. Das Altern lebendiger Organismen - hier wird der Begriff üblicherweise eingesetzt - geht mit einer reduzierten Anpassungsfähigkeit homöostatischer Systeme einher und ist in seinen Einzelheiten und Ursachen bislang wenig erforscht. M. Bürger, Begründer der modernen Alternsforschung, nennt Altern »eine als Funktion der Zeit entstehende irreversible Veränderung der lebenden Substanz«.
Altern im biologischen Bereich ist durch involutive (rückbildende) Vorgänge geprägt, die sich beim Einzelnen früher oder später und in ihren Auswirkungen unterschiedlich einstellen. Beim Menschen wird physiologisches Altern als Eugerie bezeichnet; genetisch bedingtes frühzeitiges Altern vor dem 20. Lebensjahr als Progerie, exogen bedingtes vorzeitiges Altern vor dem 50. Lebensjahr als Proterogerie; ein genetisch bedingtes, erst nach dem 65. Lebensjahr einsetzendes verzögertes Altern heißt Diatrigerie.
Bisher fehlt eine schlüssige Theorie, die alle Aspekte des komplexen Alternsvorganges erklärt. Die vielen vorhandenen Theorien zum Altern beleuchten jeweils nur Teilaspekte. So wie der Mensch in zahlreichen Dimensionen existiert, verläuft auch das Altern eines Menschen in mehreren Dimensionen. Zur biologischen Dimension des Alterns treten psychologische, soziale, ökonomische und finanzielle Aspekte. Da Alterungsprozesse individuell unterschiedlich verlaufen, bedeutet Altern stets eine Zunahme der Individualität.
Biologische Aspekte des Alterns und Theorien zum Alterungsprozess
Altern verläuft bei Pflanzen anders als bei Mensch und Tier. Im Unterschied zu Mensch und Tier erfasst bei Pflanzen die Alterung nicht den ganzen Habitus, sondern erfolgt im Rahmen des Weiterwachsens. An Spross und Wurzel finden sich weiterhin teilungsfähige Zellen, die weiteres Wachstum ermöglichen. Außerdem kann bei bestimmten Pflanzen das Altern in weitaus stärkerem Maße als bei Tieren auf einzelne Organe begrenzt sein, z. B. das herbstliche Welken der Blätter bei sommergrünen Pflanzen. Die zahlreichen Theorien zum Altern bei Mensch und Tier beleuchten diesen Vorgang aus unterschiedlichen Perspektiven. Immer wieder werden Theorien über Abnutzung und vermehrte Störanfälligkeit der biologischen Funktionen diskutiert. Eine Theorie sieht eine Verbindung zwischen dem Altern und Irrtümern der Proteinbiosynthese, die sich über Jahrzehnte hinweg anhäufen und zu einer gestörten Zellfunktion, v. a. zu einem gestörten Zellstoffwechsel führen. Eine weitere Theorie sieht Altern als eine Folge der kumulativen Schädigung, insbesondere der DNA (Desoxyribonukleinsäure), die ein Organismus während des Lebens erfährt. Beispielsweise können Teile der DNA, die an den Enden der Chromosomen lokalisiert sind, verloren gehen. So steht die Lebenserwartung einer Spezies mit der Fähigkeit, geschädigte DNA reparieren zu können, in Wechselwirkung. Hochreaktive Moleküle, die beim Stoffwechsel anfallen, so genannte freie Radikale, schädigen ebenfalls den Organismus und können Alterungsprozesse beschleunigen.
Neben externen Faktoren (z. B. Umweltfaktoren) existieren beim Altern auch interne Faktoren. Insbesondere genetische Faktoren bestimmen die Lebensspanne wesentlich mit. Die Mechanismen im einzelnen sind bislang unklar. Möglicherweise kommt dem Immunsystem, insbesondere dem Hypothalamus, eine Schrittmacherfunktion beim Altern zu. Die Abnahme der Funktion bestimmter Teile des Immunsystems (T-Zell-Funktion) kann im Zusammenhang mit der gesteigerten Häufigkeit bösartiger Tumoren im Alter gesehen werden. Untersuchungen menschlicher Bindegewebszellen konnten belegen, dass nach etwa 50 Teilungen die Fähigkeit zu weiteren Teilungen erlischt. Dies deutet auf eine genetisch festgesetzte maximale Lebensdauer hin, die beim Menschen bei etwa 115-120 Jahren anzusetzen wäre. Bislang sind allerdings weltweit nur einige wenige Personen bekannt, die nachweislich dieses hohe Alter erreicht haben. In erster Linie sind es Krankheiten, die den Menschen heute noch daran hindern, ein Alter von 120 Jahren zu erreichen. Weitere Verbesserungen in der Prophylaxe, Diagnostik und Therapie von Krankheiten werden den Menschen an seine physiologische Altersgrenze näher heranbringen.
Medizinische Aspekte des Alterns und Krankheiten im Alter
Unter medizinischen Gesichtspunkten ist grundsätzlich zu unterscheiden zwischen physiologischen Alternsveränderungen und Erkrankungen im Alter. In der Praxis ist eine solche Trennung nicht immer möglich. Eine physiologische Veränderung wird erst dann zur Krankheit, wenn Schmerzen auftreten oder Probleme, die den täglichen Lebensablauf beeinflussen. So hat fast jeder über 60-Jährige degenerative Wirbelsäulenveränderungen im Röntgenbild; zur Krankheit werden diese Veränderungen aber erst durch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Ähnliches gilt für die Prostatavergrößerung des über 70-Jährigen. Zu den physiologischen Alternsveränderungen zählt eine Abnahme der Adaptationsfähigkeit. Die Antwort des Körpers auf Hormone, z. B. Insulin, ist reduziert. So findet sich im Alter gehäuft eine reduzierte Glukosetoleranz, d. h., der Blutzucker ist im Alter häufiger erhöht, v. a. nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit. Zudem nimmt die Funktion zahlreicher Organe kontinuierlich ab, z. B. sinkt die Kreatinin-Clearance als Maß der Nierenfunktion alle 10 Jahre um etwa 10 ml/min (Norm: > 110 ml/min/1,73 m2 Körperoberfläche). Praktische Konsequenzen hat dies bei der Einnahme von Arzneistoffen. Medikamente, die überwiegend über die Nieren ausgeschieden werden, müssen bei älteren Personen in geringerer Dosis gegeben werden. Manche Lungenfunktionsparameter eines 90-Jährigen betragen nur etwa die Hälfte derjenigen eines gesunden 30-Jährigen. Da die Funktionsreserven im Allgemeinen groß sind, verursachen die alternsbedingten Verluste meist keine sichtbaren Symptome. Treten allerdings Erkrankungen auf, beispielsweise eine Lungenentzündung bei einem 90-Jährigen, kann die verminderte Reserve zu einer ausgeprägten Hypoxämie (Sauerstoffunterversorgung) und damit zu einer erheblichen Verschlechterung des Gesundheitszustandes führen. Altern ist ein physiologischer Prozess und nichts Krankhaftes, obwohl der Vorgang des Alterns mit seinen involutiven Organveränderungen den Einzelnen für Krankheiten anfälliger macht beziehungsweise bestimmte Krankheiten entstehen lässt. Beispielhaft finden sich Gefäßkrankheiten, Demenz oder bösartige Tumoren gehäuft im fortgeschrittenen Lebensalter. Dazu nimmt die Multimorbidität (das gleichzeitige Auftreten mehrerer Krankheiten) mit steigendem Alter zu. Erkrankungen, die im mittleren Lebensalter typische Beschwerden hervorrufen, verlaufen im Alter oft atypisch. So kann bei einem Herzinfarkt der im mittleren Lebensalter häufig geschilderte Brustschmerz fehlen; stattdessen findet sich aufgrund der verminderten Gehirndurchblutung eine neu aufgetretene Verwirrtheit. Die Arzneimitteltherapie im Alter hat veränderte Bedingungen zu berücksichtigen. So führt der im Alter erhöhte Körperfettanteil zu einer verlängerten Wirkungsdauer bestimmter Medikamente (z. B. Beruhigungsmittel vom Benzodiazepintyp). Andere Medikamente wie bestimmte Herzmittel (z. B. Digitalispräparate) erreichen infolge des im Alter verminderten Gesamtkörperwassers rascher wirksame Serumkonzentrationen. Insgesamt ist die Rate unerwünschter Arzneimittelwirkungen im Alter jedoch höher als bei jüngeren Personen. Mit dem Alter nimmt aber nicht nur die Krankheitshäufigkeit mit altersbedingten Problemen (atypische Krankheitsbilder und altersangepasste therapeutische Konsequenzen) zu, sondern auch die Krankheitsdauer und die Länge der Rekonvaleszenzperiode. Letztere beträgt beispielsweise nach einer schweren Grippe bei 10-50-Jährigen 3-4 Wochen, bei 50-60-Jährigen etwa 9-10 Wochen und bei bis zu 90-Jährigen etwa 12-20 Wochen.
In der Geriatrie (Zweig der Medizin, der sich bewusst mit der Prävention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Erkrankungen im Alter beschäftigt) stehen die funktionellen Defizite im Vordergrund. Im Unterschied zur Medizin früherer Lebensabschnitte ist vordergründig nicht die Heilung das Ziel des therapeutischen Bemühens, sondern ein Wiederherstellen von Funktionen mit dem Ziel, die Selbstständigkeit und damit die Lebensqualität des betagten Patienten möglichst sicherzustellen.
Psychosoziale Aspekte des Alterns
Das früher weit verbreitete Defizitmodell des Alterns konnte durch neuere Ergebnisse von Längsschnittuntersuchungen nicht gestützt werden. Die oft im Alter angetroffenen Veränderungen wie Abnahme der Interessen und Aktivitäten sowie nachlassende Mitteilsamkeit und Kontaktfähigkeit sind eher auf bestimmte Lebensumstände und nicht auf das Altern selbst zurückzuführen. Größere Beachtung findet das Kompetenzmodell. Auch wenn wahrnehmungs- und geschwindigkeitsabhängige Leistungen des Gehirns im Alter abnehmen, bleiben andere Bereiche der geistigen Leistungsfähigkeit, insbesondere die Informationsverarbeitung, bei ausreichendem Training unverändert. Unter optimalen Bedingungen kann sogar eine Leistungssteigerung erzielt werden.
Charakteristisch für das Altern ist ein Ausscheiden aus sozialen Beziehungen. Besondere Beachtung verdienen das Ende der Berufstätigkeit mit Übergang in den Ruhestand sowie die räumliche Trennung von den Kindern. Die Disengagementtheorie sieht in der Verminderung sozialer Kontakte eine Voraussetzung für Zufriedenheit im Alter. Im Unterschied dazu hält die Aktivitätstheorie ein Aufrechterhalten von Sozialkontakten und Aktivitäten für unerlässlich, um in Zufriedenheit zu altern.
Juristische Aspekte des Alterns
Eine juristische Definition des Begriffes Alter liegt nicht vor. Das Erreichen eines bestimmten höheren Lebensalters ist nicht mit dem Verlust von Rechtspositionen verbunden. Ein bestimmtes Altersstrafrecht existiert nicht (beispielsweise im Unterschied zum Jugendstrafrecht). Für die Praxis von großer Bedeutung ist allerdings das seit 1992 geltende neue Betreuungsgesetz. Es findet bei Personen Anwendung, die nicht in der Lage sind, ihre eigenen Angelegenheiten ganz oder teilweise zu erledigen. Dabei sind die Voraussetzungen nicht an ein bestimmtes Lebensalter gebunden, sondern vielmehr an Behinderungen und Erkrankungen, insbesondere psychische, z. B. Demenz. Nach Vorlage eines (nerven)ärztlichen Gutachtens wird vom Amtsgericht ein Angehöriger des Betroffenen oder eine andere Person als Betreuer bestimmt. Der Betreuer erledigt entweder alle Angelegenheiten oder kümmert sich nur um bestimmte Aufgabenbereiche wie z. B. die Regelung finanzieller oder gesundheitlicher Belange.
Demographischer Wandel in Deutschland und weltweit
Kennzeichen des demographischen Wandels ist, dass immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen. Lag vor 250 Jahren die durchschnittliche Lebenserwartung für Neugeborene beiderlei Geschlechts bei etwa 33 Jahren, so liegt sie heute für Frauen bei etwa 79 Jahren und für Männer bei etwa 73 Jahren. Eine erheblich verminderte Säuglingssterblichkeit, eine bessere Ernährung und Hygiene sowie die erfolgreiche Bekämpfung zahlreicher Infektionskrankheiten (z. B. Tuberkulose) haben wesentlich zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. Verglichen mit den Lebenserwartungen der anderen Länder in der EU ist die Lebenserwartung in Deutschland leicht unterdurchschnittlich. Die maximale Lebenserwartung hat sich dagegen nicht wesentlich geändert. Ein 80-Jähriger hatte vor 250 Jahren eine Restlebenserwartung von 3,6 Jahren (eine 80-jährige Frau von 5,5 Jahren). Heute liegt die Restlebenserwartung nur geringfügig höher als damals; sie beträgt 6 Jahre für Männer und 7,6 Jahre für Frauen. Auch diese Beobachtung stützt die These, dass Altern v.a. genetisch festgelegt ist.
Das am schnellsten wachsende Bevölkerungssegment ist das der über 80-Jährigen. Das Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung in Deutschland wird durch den Anstieg der Hochbetagten von zurzeit 39,3 Jahren auf 46,9 Jahre (Jahr 2020) angehoben. Diese Zunahme der »alten Alten« bedeutet für die Gesellschaft eine erhebliche Herausforderung. Im Unterschied zu den »jungen Alten« bedürfen die Hochbetagten in deutlich höherem Maße einer medizinischen Versorgung und Pflege (von den 60- bis 65-Jährigen benötigen nur 0,5 % einen Pflegeheimplatz, bei den 80- bis 90-Jährigen sind es dagegen 15,1 %). Bei gleichzeitig konstant niedriger Geburtenrate und steigendem Anteil Hochbetagter wird sich die Alterspyramide vom Tannenbaum zur Pilzform verändern. Lag der Anteil der über 60-Jährigen 1990 noch bei 21 %, so wird er bis zur Jahrtausendwende auf 26 % und bis zum Jahr 2030 auf über 35 % ansteigen. Neben den wichtigen Bereichen der sozialen Sicherheitssysteme berührt diese Entwicklung den Arbeitsmarkt, aber auch die sozialen Dienste, den Wohnungsmarkt, das Verkehrswesen sowie den Kultur- und Freizeitsektor. Die Zunahme der Hochbetagten ist nicht nur ein Faktum in Deutschland, sondern betrifft die ganze Welt. Während 1950 weltweit 200 Mio. Menschen über 60 Jahre (5 % der Weltbevölkerung) lebten, werden es im Jahr 2020 1,2 Mrd. (14 %) sein. Dabei wird die Anzahl der über 80-Jährigen von 13 Mio. auf 135 Mio. steigen.
Altersbilder in der Gesellschaft
In der westlichen Gesellschaft ist das Altersbild eher negativ. In früheren Zeiten, als es weitaus weniger alte Menschen gab, war es durchweg positiver. In der leistungsorientierten Gesellschaft, in der die benötigten Kenntnisse und Fertigkeiten mit dem technischen Fortschritt rasch wechseln, sind ältere Menschen weniger gefragt. Mit dem Schwinden allgemein anerkannter Wertesysteme sinkt ihre Bedeutung als Vermittler von Traditionen und Werten. Es können aber auch neue Rollen übernommen werden, insbesondere in der Familie, z. B. im Umgang mit Enkeln. Ein negatives Fremdbild von alten Menschen hat Auswirkungen auf das Selbsterleben im Alter; die Verhaltenserwartungen der Gesellschaft beeinflussen das Verhalten alter Menschen. Die »Neuen Alten« sind eine Bewegung unserer Zeit, die gegen das Negativimage angeht. Zunehmend entdecken auch Industrie und Werbung ältere Menschen als eine oft finanzkräftige Zielgruppe und sprechen sie vermehrt an. Ältere Bürger gründen Selbsthilfegruppen und setzen ihre eigenen Rechte durch (z. B. Lebensabend-Bewegung, Graue Panther), rufen aber auch zum Einsatz für die Gesellschaft auf. Eine zunehmende Selbstbestimmung der älteren Generation ist zu beobachten.
Geroprophylaxe
Altern wird von internen und externen Faktoren bestimmt. Die Möglichkeiten, interne Faktoren, z. B. genetische Faktoren, zu beeinflussen, befinden sich im experimentellen Stadium. Für die Praxis wichtige Ergebnisse sind vorläufig nicht zu erwarten. Externe Faktoren, v. a. Umweltfaktoren, lassen sich dagegen leichter beeinflussen. Generell lässt sich sagen, dass eine erhöhte Zellteilungsrate den Alterungsprozess beschleunigt. Beispielsweise führt eine erhöhte UV-Strahlung zu einem gesteigerten Zellumsatz der Haut oder eine erhöhte Cholesterinkonzentration im Blut zu einem gesteigerten Zellumsatz der Endothelzellen (in Blutgefäßen) und auf diesem Weg zu einer vorschnellen Alterung. Die hoch dosierte generelle Gabe von Radikalfängern (Stoffe, die freie Radikale binden), z. B. Vitamin E oder C, wird untersucht, aber noch nicht allgemein empfohlen. Noch liegen ausreichende Erfahrungen über unerwünschte Wirkungen bei Langzeiteinnahme und ein zweifelsfreier Wirksamkeitsnachweis nicht vor. Wenn sich auch dem Altern kaum vorbeugen lässt, so doch Krankheiten, die im Alter besonders häufig sind. An erster Stelle stehen Gefäßerkrankungen, insbesondere die koronare Herzkrankheit und der Schlaganfall. Sie werden durch Risikofaktoren in ihrem Auftreten begünstigt. Durch Behandlung oder Ausschaltung der Risikofaktoren (z. B. Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Bewegungsmangel, Fettstoffwechselstörungen oder Nikotin) lässt sich der Beginn dieser Krankheiten erheblich verzögern beziehungsweise das Auftreten verhindern. Unverzichtbar für ein Altern in Gesundheit sind außerdem regelmäßige körperliche Bewegung und geistige Aktivität. Umfassende Geroprophylaxe bedeutet aber nicht nur ein Bemühen um eine Verlängerung der Lebenszeit, sondern auch eine aktive Auseinandersetzung mit den Anforderungen dieses letzten Lebensabschnitts vor dem Hintergrund des nahenden Todes. Die Annahme der Endlichkeit kann in Gelassenheit und innere Freiheit münden.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
Alter · Altersgliederung · Alterskrankheiten · Bevölkerungsentwicklung · Geriatrie · Gerontologie
M. Bürger: A. u. Krankheit als Problem der Biomorphose (41960);
R. W. Schrier: Geriatric Medicine (Philadelphia 1990);
W. D. Oswald u. a.: Gerontologie (1991);
U. Lehr: Psychologie des A. (71991);
H. Klostermann: Alter als Herausforderung (71992);
W. Saup: Alter u. Umwelt (1992);
T. Nikolaus: Älterwerden (1993);
Pharmakotherapie u. Alter, hg. v. D. Platt (21993);
Aging and Health, hg. v. Weltgesundheitsorganisation (Genf 1995);
A. Auer: Geglücktes A. (1995);
I. Füsgen: Der ältere Patient (1995);
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Altern: Alterungstheorien und Lebenserwartung
Altern: Körperliche und geistige Veränderungen
Altern und Tod
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ạl|tern <sw. V.>: 1. a) Merkmale des Alters zeigen, [sichtlich] älter werden; alt werden <ist/(selten:) hat>: er ist rasch, stark, vorzeitig, um Jahre gealtert; wenn ich meine Hand betrachte, wie sie altert, vor meinen Augen fortwährend zu a. scheint, gealtert erscheint (Mayröcker, Herzzerreißende 36); ein alternder Künstler; b) (selten) älter erscheinen lassen, alt machen <hat>. 2. a) sich in seiner Beschaffenheit im Laufe der Zeit verändern <ist/(selten:) hat>: Metalle altern (ihre Werkstoffeigenschaften ändern sich, das Gefüge ihrer Kristalle wird verändert); Gewaschene Möhren sehen zwar hübscher aus, aber sie altern auch schneller (e & t 5, 1987, 25); Öl in größeren Mengen belastet den Kat und lässt ihn schneller a. (ADAC-Motorwelt 2, 1987, 35); gealterter Wein (lange gelagerter Wein); b) in seiner Beschaffenheit verändern, alt machen <hat>: Weine [künstlich] a.
Universal-Lexikon. 2012.