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Hygiene
Körperpflege; Gesundheitspflege

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Hy|gi|ene [hy'gi̯e:nə], die; -:
1. Sauberkeit, Reinlichkeit:
die Hygiene in diesem Lokal ist mangelhaft.
Zus.: Körperhygiene.
2. Gesamtheit der Maßnahmen, die dazu dienen, die Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern und Krankheiten zu verhüten bzw. zu bekämpfen:
die Hygiene der Luft, der Umwelt.

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Hy|gi|e|ne 〈f. 19; unz.〉
1. Gesamtheit aller Bestrebungen u. Maßnahmen zur Verhütung von Krankheiten u. Gesundheitsschäden; Sy Gesundheitslehre
2. Gesundheitspflege
[zu grch. hygieinos „heilsam, der Gesundheit zuträglich“; zu hygies „gesund, munter“]

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Hy|gi|e|ne , die; - [griech. hygieine̅̓ (téchnē) = der Gesundheit zuträglich(e Kunst, Wissenschaft), zu: hygieinós = gesund, heilsam]:
1. (Med.) Bereich der Medizin, der sich mit der Erhaltung u. Förderung der Gesundheit u. ihren natürlichen u. sozialen Vorbedingungen befasst; Gesundheitslehre.
2. Gesamtheit der Maßnahmen in den verschiedensten Bereichen zur Erhaltung u. Hebung des Gesundheitsstandes u. zur Verhütung u. Bekämpfung von Krankheiten; Gesundheitspflege.
3. Sauberkeit, Reinlichkeit; Maßnahmen zur Sauberhaltung:
die H. des Körpers.

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Hygiene
 
[zu griechisch hygieinós »der Gesundheit zuträglich«] die, -, Gesundheitslehre, Bereich der Medizin, der sich mit der Infektionsprävention und dem umweltbezogenen Gesundheitsschutz befasst.
 
Die Hygiene umfasst verschiedene Teildisziplinen: Die Umwelthygiene untersucht die Beziehungen zwischen Gesundheit und äußeren Lebensbedingungen (Wasser, Boden, Luft, Nahrung, Kleidung, Arbeit). Die Krankenhaushygiene beschäftigt sich mit der Verhütung, Erkennung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen. Die Sozialhygiene befasst sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen der gesellschaftlichen Lebensbedingungen und der Beziehungen zwischen Individuum und Kollektiv. In den Bereich der Infektionsprävention und -epidemiologie fällt die Bekämpfung von Infektionskrankheiten und deren statistische Erfassung. Hierzu gehören als wesentliche Präventionsmaßnahmen die Schutzimpfungen. Als Spezialgebiet richtet sich die Tropenhygiene auf die klimatischen und allgemeinen Lebensbedingungen in den Tropen und die Tropenkrankheiten. Die Maßnahmen des Einzelnen zur Gesunderhaltung fallen in den Bereich der persönlichen oder Individualhygiene. Der Forschung und Lehre auf den Gebieten der Hygiene dienen die Hygieneinstitute der Universität, die staatliche und kommunale Institutionen und Behörden in ihrer Arbeit unterstützen. Ein neues Teilgebiet der Hygiene ist die Umweltmedizin. Im Mittelpunkt stehen dabei die individualmedizinischen Aspekte der durch den Menschen verursachten Umweltbelastungen.
 
Geschichte:
 
Die ältesten Vorschriften, die dem Bereich der Hygiene zugeordnet werden können (u. a. bei den Indern, Ägyptern, Assyrern und Juden), sind kulturellen beziehungsweise religiösen Ursprungs. Die Bestimmungen gliedern sich in Gebote - etwa zu bestimmten Waschungen oder zur Einhaltung eines wöchentlichen Ruhetags - und Verbote, wie z. B. das Verbot des Schweinefleisch- oder Alkoholgenusses. Bei Griechen und Römern standen Körperpflege und -ertüchtigung durch Bäder und Leibesübungen im Vordergrund. Zu den hygienischen Maßnahmen gehörte schon in verschiedenen Kulturen des Altertums auch die Anlage von Wasserleitungen und Kanalisationen, die Einrichtung eines Gesundheitsdienstes und - wie bei den Römern - die Überwachung von Lebensmitteln durch eine Art Marktpolizei. Im Mittelalter wurde die Bedeutung hygienischer Fragen stark unterschätzt. Zwar wurden in Frankreich und Italien in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts eine systematische Bekämpfung der Pest durchgeführt und Isolierhäuser für Aussätzige gegen Ende des 13. Jahrhunderts (v. a. in Frankreich) in großer Zahl eingerichtet, doch wurde nicht zuletzt infolge weitgehender Missachtung hygienischer Maßnahmen die Ausbreitung von Infektionskrankheiten begünstigt. Erst im 19. Jahrhundert begann, von Großbritannien ausgehend und veranlasst durch das Auftreten der Cholera in Mittel- und Westeuropa, ein allmählich, im 20. Jahrhundert dann steiler Anstieg der Hygiene, deren Erfolge sich deutlich in den Bevölkerungs- und Medizinalstatistiken niederschlagen. - Die Hygiene als Wissenschaft wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts von J. P. Frank, die experimentelle Hygiene von M. von Pettenkofer und die experimentelle Bakteriologie als eines der wichtigsten Teilgebiete der modernen Hygiene von R. Koch begründet.
 
Literatur:
 
H. Zankl u. G. Zieger: Gesundheitslehre (1987);
 J. u. M. Borneff: H. (51991);
 
H. in Krankenhaus u. Praxis, hg. v. E. G. Beck u. a., Losebl. (21995 ff.);
 E. G. Beck u. Pavel Schmidt: H., Umweltmedizin (61996).
 

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Hy|gi|e|ne, die; - [griech. hygieine̅́ (téchnē) = der Gesundheit zuträglich(e Kunst, Wissenschaft), zu: hygieinós = gesund, heilsam]: 1. (Med.) Bereich der Medizin, der sich mit der Erhaltung u. Förderung der Gesundheit u. ihren natürlichen u. sozialen Vorbedingungen befasst; Gesundheitslehre: Solche Mittel der H. und medizinischen Hilfeleistung bei oft schweren Massenerkrankungen ... werden leider ... nicht so hoch geschätzt, wie sie es verdienen (Medizin II, 209). 2. Gesamtheit der Maßnahmen in den verschiedensten Bereichen zur Erhaltung u. Hebung des Gesundheitsstandes u. zur Verhütung u. Bekämpfung von Krankheiten; Gesundheitspflege: die H. des Waldes, der Luft; die H. der sozialen Lebensformen und der öffentlichen Versorgung. 3. Sauberkeit, Reinlichkeit; Maßnahmen zur Sauberhaltung: die H. des Körpers; mit der H. ist es in diesem Lokal nicht gut bestellt.

Universal-Lexikon. 2012.