Hy|po|thạ|la|mus 〈m.; -, -la|mi; Anat.〉 unter dem Thalamus liegender Teil des Zwischenhirns [<grch. hypo „unter“ + Thalamus]
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unterhalb des Thalamus liegender Teil des Zwischenhirns.
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I Hypothalamus,
unterer Wandteil des Zwischenhirns; Teil des Thalamus. Im Hypothalamus befinden sich verschiedene übergeordnete Zentren des vegetativen Nervensystems. Er reguliert die Erhaltung der normalen Körpertemperatur, die Kreislauf- und Atmungsanpassung (z. B. bei körperlicher Anstrengung) und steuert außerdem den Wärme-, Wasser-, Salz- und Energiehaushalt des Körpers. Über die Hypophyse regelt der Hypothalamus die Funktion verschiedener Hormondrüsen und wird selbst wieder durch deren Hormone beeinflusst. - Der Hypothalamus ist auch für Hunger, Sättigungsgefühl und Durst verantwortlich.
II
Hypothạlamus
der, -, basaler Wandteil des Zwischenhirns der Wirbeltiere (einschließlich des Menschen); mit mehreren vegetativen Kerngebieten und Verbindungen zum sympathischen und parasympathischen Nervensystem, zum limbialen System, zum Hirnstamm, zum Rückenmark und zu peripheren vegetativen Rezeptoren. Der Hypothalamus ist ein wichtiges Integrationszentrum für somatische, vegetative und hormonelle Funktionen und ist u. a. zuständig für die Erhaltung der Körpertemperatur, die Regulation von Blutkreislauf, Menstruationszyklus, Wasser- und Mineralhaushalt, Schlaf-wach-Rhythmus. Er ist ferner Sitz des Hunger-, Sattheits- und Durstzentrums. - Während im lateralen Teil des Hypothalamus die nervösen Verbindungen zu den übergeordneten Zentren liegen, ist der mediale Teil sowohl nervös als auch humoral mit der dem Hypothalamus nachgeordneten Hypophyse (Hirnanhangdrüse) verbunden, mit der er das hypothalamisch-hypophysäre System bildet. Die durch Neurosekretion im Hypothalamus gebildeten Hormone Vasopressin und Oxytocin werden zur Neurohypophyse geleitet und dort bis zu ihrer Ausschüttung gespeichert. Auf der der Adenohypophyse zugewandten Seite des zum Hypothalamus gehörenden Hypophysenstiels (Infundibulum) werden in einer »Eminentia mediana« genannten Region Releasinghormone gebildet, über die der Hypothalamus die Bildung und Sekretion der Hormone der Adenohypophyse steuert. Aufgrund seiner Stellung werden im Hypothalamus zahlreiche vegetative Funktionen und emotionale Reaktionen verknüpft, so z. B. wenn man »vor Angst schwitzt« oder »kalte Füße« bekommt.
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Universal-Lexikon. 2012.