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Lebenserwartung
Le|bens|er|war|tung 〈f. 20Zeitraum, den ein Mensch wahrscheinlich durchleben wird ● hohe, niedrige \Lebenserwartung

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Le|bens|er|war|tung, die:
Zeitspanne, die ein Mensch voraussichtlich [noch] leben wird:
höhere L. durch bessere Lebensbedingungen;
die mittlere L. (Lebensalter, das innerhalb einer bestimmten Gruppe durchschnittlich erreicht wird);
Ü der Motor hat eine durchschnittliche L. von acht Jahren.

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Lebenserwartung,
 
die durchschnittliche Lebensdauer, die Individuen einer Organismenart oder einer Population zu erwarten haben.
 
In der Bevölkerungsstatistik wird als mittlere Lebenserwartung eines Neugeborenen die wahrscheinliche Zahl der Jahre bezeichnet, die es entsprechend den Sterbeverhältnissen (Sterblichkeit) eines Beobachtungszeitraums leben wird. Sie wird anhand von Sterbetafeln errechnet, in der Regel getrennt für Männer und Frauen. Auch wird sie als »fernere Lebenserwartung« für jedes Lebensalter errechnet. Diese altersspezifische mittlere Lebenserwartung gibt an, wie viele Jahre ein Mensch eines bestimmten Alters wahrscheinlich noch leben wird.
 
Die mittlere Lebenserwartung von Neugeborenen hat sich in den Industrieländern in weniger als einem Jahrhundert verdoppelt und stieg z. B. in Deutschland von rd. 35 Jahren Ende des 19. Jahrhunderts auf 50 beziehungsweise 60 Jahre vor dem Ersten beziehungsweise Zweiten Weltkrieg. Die Lebenserwartung bei der Geburt liegt heute in vielen Industrieländern um 73 Jahre bei Männern und um 80 Jahre bei Frauen. Die höhere Lebenserwartung der Frauen um rd. sieben Jahre (Ausnahmen bilden meist islamische Länder) ist in den Industrieländern stärker ausgeprägt als in den Entwicklungsländern und beruht v. a. auf genetische, weniger auf gesellschaftliche Ursachen (Ausnahme ist z. B. Indien, wo die Lebenserwartung der Frauen infolge Benachteiligung und Ausbeutung niedriger ist als die der Männer). Ende der 1970er- bis Mitte der 1980er-Jahre stagnierte die Lebenserwartung der Frauen in Osteuropa, die der Männer ging zurück. - Die höhere Lebenserwartung wird auf das Zusammenwirken verschiedenster Faktoren (z. B. genetische und hormonelle), Gesundheitsverhalten, Ernährung, Umgang mit Stress und seelischer Belastungen zurückgeführt. Die maximale Lebensspanne des Menschen ist genetisch auf etwa 120 Jahre begrenzt. Berichte über eine weit darüber hinausgehende Lebenserwartung bestimmter Bevölkerungsgruppen z. B. im Kaukasus gelten in der Wissenschaft als unzutreffend.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Altern: Alterungstheorien und Lebenserwartung
 
Altern und Tod
 
Wanderungen: Menschen auf der Flucht
 
Medizin: Zwischen Chancen, Ethik und Finanzierbarkeit
 

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Le|bens|er|war|tung, die: Zeitspanne, die ein Mensch voraussichtlich [noch] leben wird: höhere L. durch bessere Lebensbedingungen; die mittlere L. (Lebensalter, das innerhalb einer bestimmten Gruppe durchschnittlich erreicht wird); Ü Der Wagen ist zwischen vier und sechs Jahre alt und hat noch gut zehn Jahre L. (ADAC-Motorwelt 3, 1983, 94).

Universal-Lexikon. 2012.