Akademik

selten
alle Jubeljahre (umgangssprachlich); fast nie; kaum; nicht oft; gelegentlich; wenige Male; rar; besonders; Seltenheitswert haben

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sel|ten ['zɛltn̩] <Adj.>:
1. in kleiner Zahl vorkommend, vorhanden, nicht häufig [vorkommend] /Ggs. oft/: ein seltenes Tier; eine seltene und deshalb sehr wertvolle Briefmarke; ihre Besuche bei uns sind selten geworden; der Vorgang wird selten richtig verstanden; wir wissen selten vorher, was geschehen wird.
Syn.: alle Jubeljahre (ugs. scherzh.), fast nie, knapp, nicht oft, rar, singulär (bildungsspr.), sporadisch, vereinzelt.
2. <verstärkend bei Adjektiven> ein selten schönes Tier; das Angebot ist selten günstig.
Syn.: ausnehmend, außergewöhnlich, außerordentlich, sehr, ungewöhnlich, unvergleichlich.

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sẹl|ten 〈Adj.〉
1. sehr wenig, kaum
2. kaum vorkommend, rar, knapp
3. 〈umg.〉
3.1 außergewöhnlich, besonders
3.2 merkwürdig, sonderbar
● ein Mensch von einer \seltenen Begabung; er sammelt \seltene Bücher; \seltene Erden 〈Chem.; veraltetOxide der Erdmetalle; ein \seltener Gast; \seltene Pflanzen, Tiere ● wir sehen uns nur noch sehr \selten; sein: das ist ganz \selten der Fall; diese Pflanzen sind sehr \selten geworden ● ein \selten schönes Exemplar 〈umg.〉 ● es kommt nicht \selten vor, dass ... ziemlich oft [<mhd. <ahd. seltan <got. sildaleiks „wunderbar“, germ.*selda- „für sich, alleinstehend“; → seltsam]

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sẹl|ten <Adj.> [mhd. selten, ahd. seltan (Adv.), H. u.]:
1. in kleiner Zahl [vorkommend, vorhanden]; nicht oft, nicht häufig [geschehend]:
ein -es Ereignis;
-e Ausnahmen;
-e Pflanzen, Tiere, Arten, Steine;
ein -er Gast;
das geht in den -sten Fällen gut;
sie war eine -e (außergewöhnliche) Schönheit;
Störche werden immer -er;
er spricht s. darüber;
s. so gelacht! (ugs. iron.; das ist aber gar nicht komisch od. witzig);
Ü er ist ein -er Vogel (ugs.; ein seltsamer, sonderbarer Mensch);
wir sehen uns nur noch s.
2. <intensivierend bei Adjektiven> besonders:
ein s. schönes Exemplar;
ein s. preiswertes Angebot;
er hat sich s. dumm angestellt.

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Sẹlten,
 
Reinhard, Mathematiker und Volkswirtschaftler, * Breslau 5. 10. 1930; Professor in Berlin (1969-72), Bielefeld (1972-84) und Bonn (seit 1984); Vertreter der Spieltheorie und der experimentellen Wirtschaftsforschung. Selten analysiert u. a. Theorien nichtkooperativer Spiele und zieht daraus Rückschlüsse auf das strategische Verhalten von Marktteilnehmern (z. B. im Oligopol). Insbesondere modifizierte Selten das nach J. F. Nash benannte Nash-Gleichgewicht, wonach Handlungsstrategien des Einzelnen rational sein können, ohne dass sie für die Gesamtheit der Spiel- oder Marktteilnehmer optimal sein müssen. In seinem Konzept des »teilspielperfekten Gleichgewichts« werden alle ökonomisch sinnlosen Gleichgewichtslösungen ausgeschaltet, beim zweiten Konzept (»Gleichgewicht der zitternden Hand«) führen kleinere strategische Fehler nicht automatisch zu einer Destabilisierung. Selten erhielt 1994 als erster Deutscher zusammen mit Nash und J. C. Harsanyi den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.
 
Werke: Preispolitik der Mehrproduktenunternehmung (1970); General equilibrium with price-making firms (1974, mit T. A. Marschak); A general theory of equilibrium selection in games (1988, mit J. C. Harsanyi); Models strategic rationality (1988).

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sẹl|ten <Adj.> [mhd. selten, ahd. seltan (Adv.), H. u.]: 1. in kleiner Zahl [vorkommend, vorhanden]; nicht oft, nicht häufig [geschehend]: ein -es Ereignis; -e Ausnahmen; -e Pflanzen, Tiere, Arten, Steine; bei diesem barocken Schrank handelt es sich um ein sehr -es Stück; ein -er Gast; das geht in den -sten Fällen gut; eine -e (ungewöhnliche) Begabung; sie war eine -e (außergewöhnliche) Schönheit; -e Erden (Chemie veraltend; Oxide der Seltenerdmetalle); In der Tat war der Wein lange ziemlich s. und in manchen Epochen sehr teuer (André [Übers.], Essen 139); die gemahlenen Hörner der Drachen ... bestehen aus einem Stoff, der noch -er als Elfenbein ist (Funke, Drachenreiter 261); Störche werden immer -er; ihre Besuche sind s. geworden; wir sehen uns nur noch s.; er spricht s. darüber; ein Sommer wie s. einer (Dürrenmatt, Meteor 9); ich habe s. so gelacht [wie in diesem Film]; s. so gelacht! (ugs. iron.; das ist aber gar nicht komisch od. witzig); <subst.:> Besonders im Frühsommer sind schnelle Wetterstürze nichts Seltenes (Eidenschink, Fels 88); Ü er ist ein -er Vogel (ugs.; ein seltsamer, sonderbarer Mensch). 2. <intensivierend bei Adjektiven> besonders: ein s. schönes Exemplar; ein s. preiswertes Angebot; Wir meinen, die Gelegenheit sei heute s. günstig (Dönhoff, Ära 93); sie hat sich s. dumm angestellt.

Universal-Lexikon. 2012.