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Keller
Kellergeschoss; Untergeschoss; Souterrain; Kellner; Cellarius (frühes Mittelalter); Kellerer; Stapel (umgangssprachlich); Stapelspeicher; Kellerspeicher; Stack (fachsprachlich)

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Kel|ler ['kɛlɐ], der; -s, -:
a) teilweise oder ganz unter der Erde liegendes Geschoss eines Hauses:
ein dunkler, feuchter Keller; diese Häuser wurden ohne Keller gebaut.
b) einzelner Raum (als Abstell- oder Vorratsraum) im Kellergeschoss eines Hauses:
zu jeder Wohnung gehört ein Keller.

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Kẹl|ler 〈m. 3
1. Geschoss des Hauses unter Straßenhöhe
2. unterird. Aufbewahrungsraum (Kartoffel\Keller, Wein\Keller)
3. (urspr. im Keller liegende) Bierwirtschaft, Gaststätte (Löwenbräu\Keller, Rats\Keller), hervorgegangen aus den Bierkellern der Brauereien, die dort oft auch einen kleinen Ausschank betrieben, bzw. aus der Gaststätte im Rathaus
4. 〈fig.〉 Tiefpunkt (Stimmung, Preis)
● auftischen, was Küche und \Keller zu bieten haben reichlich Speise u. Trank auftischen; Wein, Bier aus dem \Keller holen; die Stimmung ist im \Keller 〈fig.〉 auf dem Tiefpunkt; zum Lachen in den \Keller gehen 〈fig.; umg.〉 humorlos, schlecht gelaunt sein [<ahd. kellari <lat. cellarium „Speisekammer, Vorratskammer“; zu lat. cella „Kammer, Zelle“]

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Kẹl|ler , der; -s, - [mhd. keller, ahd. kellari < spätlat. cellarium = Speise-, Vorratskammer, zu lat. cella = Vorratskammer, enger Wohnraum; vgl. Zelle]:
1.
a) teilweise od. ganz unter der Erde liegendes Geschoss eines Gebäudes:
ein dunkler, tiefer, feuchter K.;
den K. ausbauen;
Ü der Umsatz, der Kurs ist in den K. (ugs.; sehr tief) gefallen;
im K. sein (1. Sport ugs.; am Tabellenende stehen. 2. Skatjargon; Minuspunkte haben);
b) abgeteilter Raum in einem Keller (1 a), Kellerraum, bes. als Aufbewahrungs- od. Vorratsraum:
jede Mietpartei hat Anspruch auf einen K.;
seinen K. als Hobbyraum einrichten;
Kartoffeln aus dem K. holen;
in den K. gehen, [herab]steigen.
2. (ugs.) im Keller (1 a) lagernder Vorrat an Wein; Weinkeller:
einen guten K. haben.
3. Kurzf. von Luftschutzkeller:
ein splittersicherer K.;
den K. aufsuchen.
4. meist in Verbindung mit einem Namen; Lokal, Diskothek, Klubraum o. Ä. in einem hierfür hergerichteten Keller[raum]:
Auerbachs K.;
die Bar ist ein gemütlicher K.

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I
Keller
 
(Kellerspeicher), Stapelspeicher.
II
Keller
 
[althochdeutsch kellari, von spätlateinisch cellarium »Speise-«, »Vorratskeller«, zu lateinisch cella »enger Wohnraum«],
 
 1) unterstes, teilweise oder ganz unter der Erde liegendes Geschoss eines Gebäudes. Die Kellerräume von Wohnhäusern dienen u. a. als Vorratsräume, als Schutzraum (Luftschutzkeller), Heiz- oder Hobbyraum. Kelleranlagen unter mehreren Gebäuden (z. B. eines Gutes) sind meist in die Wirtschaft integrierte Lager- und Wirtschaftsräume (z. B. bei Weingütern und Kellereien). Wasserundurchlässige Sperrschichten oder Anstriche verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit; falls der Grundwasserspiegel knapp unterhalb der Kellersohle liegt, wird der Keller als wasserdichte Wanne mit verstärktem, biegungssicherem Boden ausgeführt.
 
 2) Informatik: Stapel, englisch Stack [stæk], eine Form der Datenorganisation in einem Speicher (Kellerspeicher, Stapelspeicher) oder in einer Gruppe von Registern, bei der, wie bei einem (Kohlen-)Keller oder (Bretter-)Stapel, der zuletzt abgelegte Inhalt als erster wieder entnommen wird (Lifo-Prinzip, Lifo, Abkürzung für englisch last in, first out). Prinzipiell wird bei einem Keller daher immer nur ein einziges Register beziehungsweise ein einziger Speicherplatz aufgerufen und beschrieben oder gelesen, während die übrigen Inhalte entsprechend um einen Speicherplatz weitergeschoben werden. Anstelle dieser aufwendigen Übertragungsoperationen wird meist so verfahren, dass in einem Adressregister die Adresse des Registers angegeben wird, das jeweils als »erstes« fungiert. Dieses Adressregister wird als Stapelzeiger (englisch stack pointer) bezeichnet. Keller sind u. a. von Bedeutung für den Ablauf eines Interrupts, bei dem die Inhalte des Befehlszählers und der Register in einen Keller geschrieben und so gesichert werden. Durch Lesen des Kellers kann das Programm an der früheren Stelle wieder aufgenommen werden. Keller spielen eine wichtige Rolle bei der syntaktischen Analyse und beim Bau von Übersetzern.
III
Kẹller,
 
1) Adelbert von, Germanist und Romanist, * Pleidelsheim 5. 7. 1812, ✝ Tübingen 13. 3. 1883; Schüler von L. Uhland, wurde 1844 Professor in Tübingen.
 
Werke: Altdeutsche Gedichte (1846); Uhland als Dramatiker; mit Benutzung seines handschriftlichen Nachlasses dargestellt (1877); Verzeichnis altdeutscher Handschriften (1890).
 
Herausgeber:
 
Romancero del Cid (1840); Gesta Romanorum (1841); Fastnachtsspiele aus dem 15. Jahrhundert, 3 Bände (1853, Nachlese 1858); Karl Meinet (mittelhochdeutsch) (1858); Uhlands Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage, 8 Bände (1865-73); Das deutsche Heldenbuch (1867); Hans Sachs' Werke, 26 Bände (1870-1908).
 
 2) Adolf, schweizerisch reformierter Theologe, * Rüdlingen (Kanton Schaffhausen) 7. 2. 1872, ✝ Los Angeles (Calif.) 10. 2. 1963; war 1896-99 Pfarrer in Kairo, 1920-41 Sekretär des »Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes«, 1937-48 Vizepräsident des »Reformierten Weltbundes«; initiierte 1922 die Europäische Zentralstelle für kirchliche Hilfsaktionen und war am Entstehen des Ökumenischen Rates entscheidend beteiligt. Als Theologe widmete er sich v. a. der Sozialethik (Lehrtätigkeit in Basel, Zürich und Genf) und betonte die soziale Verpflichtung der Kirchen.
 
Werke: Dynamis. Formen und Kräfte des amerikanischen Protestantismus (1922); Die Kirchen und der Friede (1927); Wiederaufbau der Welt (1944); Zeitwende (1946).
 
Herausgeber: Zur Lage des europäischen Protestantismus (1922).
 
 3) Albert von (seit 1898), schweizerischer Maler, * Gais (Kanton Appenzell) 27. 4. 1844, ✝ München 14. 7. 1920; malte in einem von H. Makart und A. Böcklin angeregten Stil mit zunehmend impressionistischen Mitteln Genrebilder mit vornehmen Interieurs und mondäne Porträts, auch Szenen mit religiöser und okkulter Thematik.
 
Literatur:
 
A. v. K., bearb. v. Oskar A. Müller (1981);
 Oskar A. Müller: A. v. K. Das Ambiente des Malers (1984).
 
 4) Augustin, schweizerischer Politiker und Pädagoge, * Sarmenstorf (Kanton Aargau) 10. 11. 1805, ✝ Lenzburg 8. 1. 1883; liberal-katholischer Schulpolitiker; Initiator der Klosteraufhebung im Aargau; Mitbegründer der altkatholischen (christkatholischen) Kirche der Schweiz.
 
 5) Ferdinand, Maler, * Karlsruhe 5. 8. 1842, ✝ Baden-Baden 8. 7. 1922; lehrte ab 1870 an der Kunstschule in Karlsruhe. Keller malte virtuose Historienbilder von großer Kostümpracht; er schuf auch Wandbilder, Porträts und Illustrationen.
 
Literatur:
 
M. Koch: F. K. (1978);
 
F. K. 1842-1922. Gemälde, Zeichnungen, bearb. v. E.-M. Froitzheim, Ausst.-Kat. Staatl. Kunsthalle Karlsruhe (1992).
 
 6) Friedrich Gottlob, Techniker, * Hainichen 27. 6. 1816, ✝ Krippen (bei Bad Schandau) 8. 9. 1895; erfand 1843 das Holzschliffverfahren zur Papierherstellung.
 
 7) Gottfried, schweizerischer Schriftsteller, * Zürich 19. 7. 1819, ✝ ebenda 15. 7. 1890. Keller wuchs in städtisch-kleinbürgerlichem Milieu auf; der Vater starb früh. Im September 1845 entschloss sich Keller nach künstlerischer Ausbildung in München (1840-42) - zur Aufgabe der Malerei als Beruf. Seine Entscheidung zum Schriftstellertum war dabei mitbeeinflusst von den Erfahrungen während der schweizerischen Auseinandersetzungen zwischen liberalen und katholisch-konservativen Kantonen, in denen sich Keller literarisch engagierte. Nach dem Vorbild der politischen Lyrik G. Herweghs und F. Freiligraths (die sich damals als Emigranten in der Schweiz aufhielten) schrieb er »Gedichte«, die 1846 in Buchform erschienen. Ihr Erfolg verschaffte ihm ein Stipendium der liberalen Züricher Regierung. Hierdurch wurde es Keller möglich, zunächst 1848-50 nach Heidelberg (Einfluss von H. Hettner und L. Feuerbach, die dort wirkten), dann 1850-55 nach Berlin zu gehen. In dieser Zeit griff Keller das Thema der bildenden Kunst als literarisches Thema auf und gestaltete es in »Der grüne Heinrich«, seinem ersten Romanen Dieser steht in der Tradition des Bildungsromans und orientiert sich in Aufbau und Sprache stark an Goethes »Wilhelm Meister«, zum Teil auch an Jean Paul. Schließt die erste Fassung (1854/55, 4 Bände) mit dem Motiv der Schwermut über verfehltes Leben und der Sühne durch den Tod, so änderte Keller später das Schlussmotiv in Buße durch Arbeit und Bewährung (1879/80, 4 Bände). Die Erziehung des Menschen zum Staatsbürger ist ein zentrales Thema seines Werkes.
 
In Berlin entstanden auch die ersten Novellen, die bedeutenden Zyklen wurden allerdings erst in Zürich, wohin er 1855 zurückgekehrt war und wo er 1861-76 das Amt des Ersten Staatsschreibers innehatte, gedruckt. Kellers Novellen, die zu den Meisterwerken der Gattung in deutscher Sprache zählen, gestalten zeitgeschichtliche oder historische Stoffe gleichermaßen mit Humor und Satire wie mit Wehmut und tragischen Untertönen. In der Sammlung »Die Leute von Seldwyla« (1856, erweitert 4 Bände, 1874) ist Seldwyla das Symbol der Kleinstadt; liebevoll werden hier die Höhen und Tiefen des menschlichen Alltags geschildert. Im Unterschied zur lockeren Rahmung der Seldwyler Novellen sind die drei Binnenerzählungen des ersten Bandes der »Züricher Novellen« (1878, 2 Bände), die beiden im Mittelalter in Zürich angesiedelten Geschichten »Hadlaub« und »Der Narr auf Manegg« sowie »Der Landvogt von Greifensee«, eine Geschichte um Salomon Landolt (* 1741, ✝ 1818), durch eine in die Zeit von 1830 verlegte pädagogische Rahmenerzählung verbunden. In der Sammlung »Das Sinngedicht« (1882) sind die einzelnen Erzählungen mit der Rahmenfabel kunstvoll zu einer Einheit zusammengeschlossen; ein Epigramm des Barockdichters F. von Logau begleitet - als Devise und Rezept - schalkhaft die Liebe eines jungen Paares. Entstehungsgeschichtlich eng verbunden mit dem Umkreis des »Sinngedichts« sind »Die sieben Legenden« (1872). Keller bedient sich hier des christlichen Legendenschatzes und formt ihn aus ironischer Distanz zu weltlichen Märchen von poetischer Heiterkeit um. Das Spätwerk Kellers, »Martin Salander« (1886), ist ein gegenwartskritischer Roman ohne jedes romantische Element: die Geschichte eines Zürichers in der »Gründerzeit« und seiner Angefochtenheit durch mancherlei Zeitgenossenschaft. Im Gegensatz zur Welt von Seldwyla dominiert hier das im Industriezeitalter aufkommende Krisenbewusstsein. 1884 gab Keller, dessen dramatisches Schaffen erfolglos geblieben war, seine »Gesammelten Gedichte« heraus, die durch zarte und sublime Töne gekennzeichnet sind.
 
Kellers Werk hat die unterschiedlichsten Deutungen erfahren. Bis ins 20. Jahrhundert sah man in ihm den poetischen Realisten, der (v. a. mit der 2. Fassung des »Grünen Heinrich«) über Goethe hinaus menschliche Entwicklung an bürgerliche Tugenden knüpft. Moderne Interpretationen betonen stärker die Spannungen und Widersprüche, die sich aus der Biographie ergeben: Die unglücklichen Liebesbeziehungen, die enge Bindung an die Mutter, das Leiden an der eigenen Person (Keller war kleinwüchsig), die Achtung, die ihm die Öffentlichkeit entgegenbrachte, werden herangezogen, um die ironische Zurücknahme gesellschaftlichen Engagements, die immer wieder aufscheint, zu erklären. Seine Gestaltungskunst, die allgemein menschlichen Konflikten unverwechselbares Lokalkolorit verlieh, gab der schweizerischen Literatur erstmals eine weltliterarische Dimension.
 
 
Ausgaben: Sämtliche Werke, herausgegeben von J. Fränkel, 22 in 24 Bänden (1926-49); Gesammelte Briefe, herausgegeben von C. Helbling, 4 in 5 Bänden (1950-1954); G. Kellers Werke, herausgegeben von G. Steiner, 8 Bände (Neuausgabe 1978); Sämtliche Werke, herausgegeben von T. Böning u. a., auf 7 Bände berechnet (1985 folgende).
 
Literatur:
 
G. Lukács: G. K. (21947);
 E. Ermatinger: G. K.s Leben (Zürich 81950);
 A. Hauser: G. K. (Zürich 1959);
 R. Wildbolz: G. K.s Menschenbild (Bern 1964);
 M. Kaiser: Literatursoziolog. Studien zu G. K.s Dichtung (21968);
 R. Luck: G. K. als Literaturkritiker (Bern 1970);
 F. Hildt: G. K. Literar. Verheissung u. Kritik der bürgerl. Gesellschaft im Romanwerk (1978);
 A. Muschg: G. K. (Neuausg. 1980);
 G. Kaiser: G. K. (1985);
 W. Baumann: G. K. Leben, Werk, Zeit (Zürich 1986);
 
G. K. 1819-1890. Gedenkband zum 100. Todesjahr, hg. v. H. Wysling (Zürich 21990);
 C. Renz: G. K.s »Sieben Legenden«. Versuch einer Darst. seines Erzählens (1993);
 B. Breitenbruch: G. K. (61.-63. Tsd. 1994).
 
 8) Hans Peter, Schriftsteller, * Rosellerheide (heute zu Neuss) 11. 3. 1915, ✝ 11. 5. 1989; nach Studium der Philosophie 1945 Verlagslektor in der Schweiz, 1955-80 Lehrer für Literatur in Düsseldorf. Seine Lyrik ist gekennzeichnet durch freie Rhythmen, präzise Bildsprache und einen sarkastisch-lapidaren Ton mit zeitkritisch-pessimistischer Haltung.
 
Werke: Lyrik: Die wankende Stunde (1958); Herbstauge (1961); Grundwasser (1965); Stichwörter, Flickwörter (1969).
 
Prosa: Kauderwelsch (1971); Extrakt um 18 Uhr (1975).
 
 9) Harald, Kunsthistoriker, * Kassel 24. 6. 1903, ✝ Frankfurt am Main 5. 11. 1989; wurde 1944 Professor in München, 1948 in Frankfurt am Main. Seine Forschungen umspannen den Zeitraum vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert.
 
Werke: Giovanni Pisano (1942); Bamberg (1950, mit W. Hege); Die Kunstlandschaften Italiens (1960); Die Kunstlandschaften Frankreichs (1963); Die Kunst des 18. Jahrhunderts (1971); Französische Impressionisten (herausgegeben 1993).
 
 10) ['kelə], Helen Adams, amerikanische Schriftstellerin, * Tuscumbia (Ala.) 27. 6. 1880, ✝ Westport (Conneticut) 1. 6. 1968; seit dem zweiten Lebensjahr taubblind. Dennoch schloss sie - mithilfe ihrer Lehrerin Anne Sullivan Macy (* 1866, ✝ 1936) - das Studium am Radcliffe College mit Auszeichnung ab (1904) und setzte sich viele Jahre als Sozialreformerin insbesondere für andere Taubblinde ein. Ihre Werke sind vorwiegend autobiographisch.
 
Werke: The story of my life (1902; deutsch Die Geschichte meines Lebens); Optimism (1903; deutsch Optimismus); The world I live in (1908; deutsch Meine Welt); Out of the dark (1913; deutsch Dunkelheit); Midstream (1929; deutsch Mitten im Lebensstrom).
 
Literatur:
 
V. W. Brooks: H. K. (New York 41956);
 M. Jaedicke: H. K. (Berlin-Ost 1979);
 J. P. Lash: Helen and teacher. The story of H. K. and Anne Sullivan Macy (New York 1980).
 
 11) Johann Balthasar, schweizerischer Erzgießer, * Zürich 16. 3. 1636, ✝ Paris 1702; goss viele Bronzestandbilder für den Park in Versailles und 1693 (nach dem Modell von F. Girardon) das Reiterdenkmal Ludwigs XIV. (1792 zerstört). Meist arbeitete er mit seinem Bruder Johann Jakob (* 1635, ✝ 1700) zusammen, der auf den Geschützguss spezialisiert war.
 
 12) Marthe, schweizerische Schauspielerin, * Basel 28. 1. 1945; Bühnendarstellerin u. a. in Berlin, Paris und Salzburg; bekannte Film- (seit 1966) und Fernsehschauspielerin (u. a. »Eine Frau«, 1988, 2 Teile).
 
Filme: Ein Leben lang (1974); Fedora (1978); Schwarze Augen (1986).
 
 13) Paul, Schriftsteller, * Arnsdorf (bei Schweidnitz) 6. 7. 1873, ✝ Breslau 20. 8. 1932; Volksschullehrer, ab 1908 freier Schriftsteller. In seinen volkstümlich-gemütvollen Romanen und Erzählungen schildert er meist die Menschen seiner schlesischen Heimat. Besonders bekannt wurde sein 1934 und 1952 verfilmter Roman »Ferien vom Ich« (1915).
 
Ausgabe: Werke, 14 Bände (1922-25).
 
 14) Paul Anton, österreichischer Schriftsteller, * Bad Radkersburg 11. 1. 1907, ✝ Hart bei Sankt Peter (bei Graz) 22. 10. 1976; heimatverbundener Lyriker und Erzähler mit Neigung zur Darstellung übersinnlicher Vorgänge; daneben verfasste er auch Essays und Landschaftsbücher.
 
Werke: Lyrik: Gesang vor den Toren der Welt (1931); Du holde Frühe (1954).
 
Roman: Salvatore und sein Hund (1966).
 
Erzählungen: Die Garbe fällt (1941); Der Mann im Moor (1953).
 
Autobiographisches: Jahre, die gleich Wolken wandern (1948); Gast der Erde (1957).
 
 15) Werner, Pseudonym Norman Ạlken, Sachbuchautor, * Gut Nutha (bei Zerbst) 13. 8. 1909, ✝ Ascona 29. 2. 1980; verfasste mit »Und die Bibel hat doch recht« (1956, 251973; revidierte Neuausgabe 1991) eines der erfolgreichsten Sachbücher der Nachkriegszeit.
 
Weitere Werke: Und wurden zerstreut unter alle Völker (1966); Denn sie entzündeten das Licht. Geschichte der Etrusker. .. (1970).

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Kẹl|ler, der; -s, - [mhd. keller, ahd. kellari < spätlat. cellarium = Speise-, Vorratskammer, zu lat. cella = Vorratskammer, enger Wohnraum; vgl. ↑Zelle; 5: mhd. kellære < lat. cellarius = Keller-, Küchenmeister, Substantivierung von: cellarius = zur Vorratskammer gehörend, zu: cella = Vorratskammer]: 1. a) teilweise od. ganz unter der Erde liegendes Geschoss eines Gebäudes: ein dunkler, tiefer, feuchter K.; als Ede ... die Laube baute, sorgte er für einen großen, kühlen K. (Lentz, Muckefuck 8); den K. ausbauen; ... saß Walter Matern im K. des Polizeipräsidiums ... in Untersuchungshaft (Grass, Hundejahre 293); Im Laufe der nächsten Wochen kamen noch viele an, mit ... dem Grauen der K. (der Gestapokeller) in den Augen (W. Langhoff, Die Moorsoldaten, Stuttgart 1976, S. 43); Ü der Außenhandel ist in den K. (ugs.; sehr tief ) gefallen; Die Plattenumsätze sackten in den K. (ugs.; sanken beträchtlich; Hörzu 43, 1978, 22); ... dass Walter Wagner den SV Röchling Völklingen aus dem K. (ugs.; vom Tabellenende ) herausschießen wird (Saarbr. Zeitung 4. 12. 79, 7); ... fuhr den Favoriten erbarmungslos „in den K.“ (ugs.; schlug, besiegte ihn vernichtend), wie Sechstagefahrer das nennen würden (Maegerlein, Triumph 97); *im K. sein (Skat Jargon; Minuspunkte haben); b) abgeteilter Raum in einem ↑Keller (1 a), Kellerraum, bes. als Aufbewahrungs- od. Vorratsraum: jede Mietpartei hat Anspruch auf einen K.; seinen K. als Hobbyraum einrichten; Kartoffeln aus dem K. holen; in den K. gehen, [herab]steigen. 2. (ugs.) im ↑Keller (1) lagernder Vorrat an Wein; Weinkeller: einen guten K. haben; Vielleicht habt Ihr meinen K. gelobt, da jetzt ein Gespräch über Weine folgt (Frisch, Gantenbein 417). 3. kurz für ↑Luftschutzkeller: ein splittersicherer K.; den K. aufsuchen. 4. (meist in Verbindung mit einem Namen) Lokal, Diskothek, Klubraum o. Ä. in einem hierfür hergerichteten Keller[raum]: Auerbachs K.; die Bar ist ein gemütlicher K.; am „Butler-Keller“ vorbei - August Kühn hatte schon mitbekommen, dass der K. ein Ausflugslokal war (Kühn, Zeit 23). ∙ 5. Kellermeister; Kellner: Das ist just so ein Musje, wie sie in der Leute Häuser herumriechen, über K. und Koch räsonieren (Schiller, Kabale I, 2).

Universal-Lexikon. 2012.