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Appenzell
Ap|pen|zẹll:
Hauptort von Appenzell Innerrhoden.

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I
Appenzẹll,
 
Hauptort des Kantons Appenzell Innerrhoden, Schweiz, Höhenkurort im Tal der Sitter, an der Appenzeller Bahn, 780 m über dem Meeresspiegel, 5 400 Einwohner; Landesarchiv;
 
Wirtschaft:
 
Textil- und Möbelindustrie, Handel mit Stickereien, Leinen- und Baumwollwaren; Fremdenverkehr (Seilbahnen, Lifte).
 
Stadtbild:
 
Pfarrkirche Sankt Mauritius (1061 durch das Kloster Sankt Gallen gegründet, spätgotischer Chor, klassizistisches Langhaus 1823-25), Rathaus (1561-63); charakteristisch sind die zum Teil bemalten Holzhäuser.
 
Geschichte:
 
Appenzell, lateinisch Abatis cẹlla, wurde 1061 zuerst erwähnt.
 
II
Appenzẹll,
 
Land im Nordosten der Schweiz, im Bereich des Alpsteins und in dessen Vorland bis nahe an den Rhein und Bodensee (Appenzeller Hügelland); heute geteilt in die Kantons Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden.
 
Geschichte:
 
Das Land heißt nach dem Ort Appenzell. Die Abtei Sankt Gallen hatte die Grundherrschaft in Appenzell und erwarb im 14. Jahrhundert auch die Vogteirechte. Als Sankt Gallen die Vogtei zur vollen Landesherrschaft ausbauen wollte, erhoben sich die Gemeinden des Appenzeller Landes im Appenzeller Krieg (1401/03-1408), der bis zum Bodensee und ins Allgäu übergriff. 1411 schloss Appenzell ein Bündnis mit der Eidgenossenschaft und wurde 1513 gleichberechtigt in sie aufgenommen. Die Reformation setzte sich 1522-30 v. a. in den äußeren Rhoden (Gemeinden) durch. Während der Gegenreformation verschärften sich die Gegensätze zwischen den weitgehend katholischen gebliebenen inneren und den protestantischen äußeren Gemeinden, bis sich schließlich 1597 der Kanton in die beiden Halbkantone spaltete.
 
Literatur:
 
Appenzellerland. Landschaft, Gesch., Kultur, hg. v. R. Fischer (1978);
 
Das Land A., hg. v. H. Maeder (Olten 21983);
 M. Fuchs u. a.: Appenzellerland (Zürich 1985).
 

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Ap|pen|zẹll: 1. Kanton in der Schweiz: A. Außerrhoden, A. Innerrhoden (Halbkantone der Schweiz). 2. Hauptort von Innerrhoden.

Universal-Lexikon. 2012.