Akademik

Programm
Manifest; Grundsatzerklärung; Kanal; Sender; Fernsehprogramm; Sendung; Softwareanwendungen; Software; Anwendung; Computerprogramm; Applikation; Softwaresystem

* * *

Pro|gramm [pro'gram], das; -s, -e:
1. Gesamtheit von [schriftlich] dargelegten Konzeptionen, von Grundsätzen, die zum Erreichen eines bestimmten Zieles angewendet werden sollen:
die Partei wird ein neues Programm vorlegen; das Programm für die Produktion im nächsten Jahr festlegen.
Syn.: Manifest.
Zus.: Grundsatzprogramm, Parteiprogramm, Regierungsprogramm.
2. festgelegte Folge, vorgesehener Ablauf:
das Programm der Tagung, eines Konzertes.
3. Heft, Zettel, auf dem der Ablauf von etwas mitgeteilt wird:
das Programm kostet zwei Euro.
Zus.: Konzertprogramm, Theaterprogramm.
4. Folge von Arbeitsanweisungen für einen Computer:
er hat ein Programm zur Erkennung sämtlicher Hardware geschrieben; welches Programm benutzt du?
Syn.: Software.
Zus.: Computerprogramm, Korrekturprogramm, Textverarbeitungsprogramm.

* * *

Pro|grạmm 〈n. 11
1. Folge der Darbietungen einer Veranstaltung, Rundfunk- od. Fernsehsendung usw. (Rundfunk\Programm, Sende\Programm)
2. Blatt od. Heft mit dem Verzeichnis der Darbietungen, der Darsteller usw., oft bebildert (Film\Programm, Theater\Programm)
3. Warenangebot, Sortiment (Möbel\Programm)
4. Plan, Pläne, Vorhaben
5. öffentlich verkündete Gesamtheit der Tätigkeiten u. Ziele einer polit. Partei (Partei\Programm)
6. EDV; Kyb.〉 eindeutige Anweisung an eine Maschine, bestimmte Aufgaben in einer bestimmten Reihenfolge zu erfüllen
7. 〈bildende Kunst〉 Gesamtheit der Szenen einer einen Ablauf schildernden künstlerischen Darstellung
● ein \Programm für einen Rechner entwickeln, in einen Rechner eingeben ● das \Programm der Woche (beim Rundfunk, Fernsehfunk, Theater, Kino) ● ein (Partei-)\Programm aufstellen, verkünden; ein \Programm für einen Computer entwickeln, in einen Computer eingeben; hast du für heute schon ein \Programm?; ein \Programm kaufen; jmds. \Programm störenauf dem \Programm stehen tänzerische und artistische Darbietungen; das steht nicht auf unserem \Programm 〈fig.〉 das haben wir nicht vor; das passt nicht in mein \Programm [<grch.-lat. programma „schriftl. Bekanntmachung, Tagesordnung“ <grch. pro „vor“ + graphein „schreiben“]

* * *

Pro|grạmm , das; -[e]s, -e [unter Einfluss von frz. programme < spätlat. programma < griech. prógramma = schriftliche Bekanntmachung, Aufruf; Tagesordnung, zu: prográphein = voranschreiben; öffentlich hinschreiben]:
1.
a) Gesamtheit der Veranstaltungen, Darbietungen eines Theaters, Kinos, des Fernsehens, Rundfunks o. Ä.:
das erste P. eines Senders;
ein P. ausstrahlen;
das Kabarett bringt ein neues P.;
eine Oper in das P. aufnehmen;
die Weltmeisterschaft wird im zweiten P. übertragen;
b) [vorgesehener] Ablauf [einer Reihe] von Darbietungen (bei einer Aufführung, einer Veranstaltung, einem Fest o. Ä.):
ein erlesenes P.;
das P. läuft, rollt reibungslos ab;
das P. einer Tagung ändern;
c) vorgesehener Ablauf, die nach einem Plan genau festgelegten Einzelheiten eines Vorhabens:
wie sieht mein P. (Tagesablauf) [für] heute aus?;
nach P. (so, wie man es sich vorgestellt hat, wie zu erwarten war);
d) festzulegende Folge, programmierbarer Ablauf von ↑ Arbeitsgängen (1) einer Maschine:
die Waschmaschine schließen und das gewünschte P. einstellen.
2. Blatt, Heft, das über eine Veranstaltung [u. ihren vorgesehenen Ablauf] informiert:
was kostet ein P.?;
die Darsteller werden im P. genannt;
auf jmds./auf dem P. stehen (beabsichtigt, geplant sein).
3. Gesamtheit von Konzeptionen, Grundsätzen, die zur Erreichung eines bestimmten Zieles dienen:
das P. einer Partei;
ein P. zur Bekämpfung des Hungers in der Dritten Welt;
ein P. entwickeln.
4. (EDV) Folge von Anweisungen für eine Anlage zur elektronischen Datenverarbeitung zur Lösung einer bestimmten Aufgabe:
ein P. schreiben;
dem Computer ein P. eingeben.
5. (Wirtsch.) Angebot (2) an Artikeln, Waren, Produkten o. Ä.:
das neue P. unserer Polstermöbel.

* * *

Programm
 
[griech. programma »Vorschrift«], eine nach den Regeln einer Programmiersprache zusammengestellte Abfolge von Anweisungen, die zur Erledigung einer oder mehrerer Aufgaben dient. Der inhaltliche Kern eines Programms ist ein Algorithmus, also eine eindeutig formulierte Rechenvorschrift. Neben dem eigentlichen Algorithmus regelt ein Programm die Eingabe der zu verarbeitenden Daten, die Ausgabe der Ergebnisse und den Zugriff auf Speicherplätze. Dabei definiert es sog. Variablen, das sind für die Dauer der Programmausführung (oder auch nur einen Teil dieser Zeit) reservierte Speicherplätze, deren jeweiliger Inhalt für bestimmte, in der Rechnung benötigte Größen steht. Durch die Angabe von Datentypen wird eine effektive Speicherausnutzung gewährleistet. Das Erstellen eines Programms nennt man Programmierung, die formale Sprache, in der die Anweisungen eines Programms formuliert sind, eine Programmiersprache. Wenn ein Programm bei der Ausführung Eingaben durch einen Benutzer benötigt und/oder Statusmeldungen an diesen ausgibt, nennt man es interaktiv.
 
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen System-, Anwendungs- und Hilfsprogrammen.
 
- Systemprogramme sind Teil des Betriebssystems und dienen zur Verwaltung, Speicherung, Ausgabe usw. von Dateien sowie generell zur Steuerung der Computeraktivitäten.
 
- Anwendungsprogramme erfüllen die eigentlichen Aufgaben eines Computers, also etwa wissenschaftliche Berechnungen, Textverarbeitung, Verwaltung von Personendaten, Prozesssteuerung oder Spiele.
 
- Hilfsprogramme erweitern die Fähigkeiten von Anwendungen oder Systemkomponenten ohne für die Erledigung der jeweiligen Aufgabe notwendig zu sein. Während Systemprogramme und Anwendungen fast ausschließlich von professionellen Programmierern oder nicht kommerziell tätigen Experten erstellt werden, gehen Hilfsprogramme oft auf Amateure zurück bzw. werden vom fortgeschrittenen Nutzern je nach Bedarf selbst verfasst.
 
Eine Datei mit Programmbefehlen in einer höheren Programmiersprache wie C, Pascal oder Java heißt zwar Programm, ist aber in dieser Form nicht lauffähig, d. h., kann vom Prozessor eines Rechners nicht interpretiert werden. Deshalb muss eine solche Quellcode-Datei in eine Abfolge von Maschinenbefehlen umgesetzt werden, also in Befehle, welche vom Prozessor ausgeführt werden können. Dabei unterscheidet man zwei Vorgehensweisen: Ein Compiler übersetzt vor dem ersten Programmaufruf den Quellcode und erzeugt eine ausführbare Datei (Erweiterung üblicherweise ».exe«), die unmittelbar lauffähig ist. Im Gegensatz dazu wird ein Interpreter erst aktiviert, wenn das Programm aufgerufen wird, in diesem Fall wird der Quellcode bei jeder Ausführung neu übersetzt. Da kompilierte Programme offenkundig wesentlich schneller arbeiten, werden Interpreter nur noch sehr selten eingesetzt. Eine Ausnahme bildet die Sprache Java, bei der die Kombination aus Vorkompilierer und Interpreter eine weitgehende Systemabhängigkeit der in dieser Sprache verfassten Programme ermöglicht. Umgehen lässt sich die Umsetzung in Maschinencode nur, indem man direkt in Maschinensprache programmiert. Dies ist allerdings nicht nur sehr unübersichtlich, sondern legt darüber hinaus ein Programm auf genau den Prozessortyp fest, für dessen Sprache es geschrieben wurde, denn jeder Prozessor verfügt über einen eigenen, an die jeweilige Hardware-Konfiguration angepassten Befehlssatz.

* * *

Pro|grạmm, das; -s, -e [unter Einfluss von frz. programme < spätlat. programma < griech. prógramma = schriftliche Bekanntmachung, Aufruf; Tagesordnung, zu: prográphein = voranschreiben; öffentlich hinschreiben]: 1. a) Gesamtheit der Veranstaltungen, Darbietungen eines Theaters, Kinos, des Fernsehens, Rundfunks o. Ä.: das P. der neuen Spielzeit, für die kommende Woche; das erste, zweite P. eines Senders; ein P. ausstrahlen, empfangen können; das Kabarett bringt ein neues P.; Ich habe das ganze P. gesehen, von Theater habe ich für eine Weile genug (Danella, Hotel 310); eine Oper, einen Film in das P. aufnehmen, vom P. absetzen; die Weltmeisterschaft wird im zweiten P. übertragen; b) [vorgesehener] Ablauf [einer Reihe] von Darbietungen (bei einer Aufführung, einer Veranstaltung, einem Fest o. Ä.): ein gutes, abwechslungsreiches, volles, erlesenes P.; das P. einer Tagung, der Olympischen Spiele; unser P. beginnt am frühen Morgen und endet spät in der Nacht; das P. läuft, rollt reibungslos ab; das P. [des Abends] ansagen, einhalten; das P. einer Tagung zusammenstellen, ändern; der Conférencier führte gekonnt durch das bunte P.; c) vorgesehener Ablauf, die nach einem Plan genau festgelegten Einzelheiten eines Vorhabens: wie sieht mein P. (Tagesablauf) [für] heute aus?; das P. unserer Reise musste geändert werden; der Präsident hatte während des Staatsbesuchs ein umfangreiches P. zu absolvieren; Die Gretchenfrage, die sich nun die Vereine stellen ...: Halten wir das happige P. in den nächsten Wochen durch? (Kicker 6, 1982, 33); *nach P. (so, wie man es sich vorgestellt hat, wie zu erwarten war): Der Amerikaner ... setzte sich - nach P. - über 200 m zum dritten Mal durch (NZZ 10. 8. 84, 20); d) festzulegende Folge, programmierbarer Ablauf von Arbeitsgängen (1) einer Maschine: die Waschmaschine schließen und das gewünschte P. einstellen. 2. Blatt, Heft, das über eine Veranstaltung [u. ihren vorgesehenen Ablauf] informiert: was kostet ein P.?; Menschen ... kauften an den geöffneten Türen des Konzertsaales ein P. (Wellershoff, Körper 262); die Darsteller werden im P. genannt; auf jmds./auf dem P. stehen (beabsichtigt, geplant sein): In dieser Zeit hat die Nationalelf absoluten Vorrang, denn die Weltmeisterschaftsqualifikationsspiele ... stehen auf dem P. (Kicker 82, 1981, 34). 3. Konzeptionen, Grundsätze, die zur Erreichung eines bestimmten Zieles dienen: ein politisches, wirtschaftliches P.; das P. einer Partei; ein P. zur Bekämpfung des Hungers in der Dritten Welt; Die Regierungen verkünden -e, die nur noch den Stempel des Lächerlichen tragen (Gruhl, Planet 271); Sein P. vermittelt der Autor des „Tonio Kröger“ den Lesern mithilfe schroffer Antithesen (Reich-Ranicki, Th. Mann 95); ein P. entwickeln, vertreten, erfüllen; man kennt ihn in aller Welt, und sein Name ist P. (steht für ganz bestimmte Grundsätze, Konzeptionen, Zielsetzungen). 4. (EDV) Folge von Anweisungen für eine Anlage zur elektronischen Datenverarbeitung zur Lösung einer bestimmten Aufgabe: ... wird dem Anwender ... Schritt für Schritt auf einem Großbildschirm gezeigt, wie das P. arbeitet (CCI 10, 1984, 52); ein P. schreiben; dem Computer ein P. eingeben, vorgeben; Mit einer Magnetplatte lässt sich hier ein P. speichern (MM 11. 9. 79, 13). 5. (Kaufmannsspr.) Sortiment eines bestimmten Artikels in verschiedenen Ausführungen: das neue P. unserer Polstermöbel.

Universal-Lexikon. 2012.