Akademik

Optimismus
positives Denken; Lebensbejahung; Zuversicht; Zuversichtlichkeit

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Op|ti|mis|mus [ɔpti'mɪsmʊs], der; -:
optimistische Haltung, [Lebens]einstellung /Ggs. Pessimismus/: übertriebener, verhaltener Optimismus; es herrscht gedämpfter Optimismus; ihr Optimismus ist ungebrochen; voller Optimismus an eine Sache herangehen.
Syn.: Zuversicht.

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Op|ti|mịs|mus 〈m.; -; unz.〉 Ggs Pessimismus
1. Lebensbejahung, Zuversichtlichkeit in allen Dingen, Lebenseinstellung, infolge deren man alle Dinge von der besten Seite sieht
2. 〈Philos.〉 Auffassung, dass diese Welt die beste aller möglichen Welten u. in stetem Fortschritt begriffen sei
[zu lat. optimum „das beste“]

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Op|ti|mịs|mus, der; - [nach frz. optimisme, zu lat. optimus, Optimum]:
a) Lebensauffassung, die alles von der besten Seite betrachtet; heitere, zuversichtliche, lebensbejahende Grundhaltung:
sich seinen O. bewahren;
b) zuversichtliche, durch positive Erwartung bestimmte Haltung angesichts einer Sache, hinsichtlich der Zukunft:
übertriebener, verhaltener, gedämpfter O.;
c) philosophische Auffassung, wonach die bestehende Welt die beste aller möglichen Welten ist, in der Welt alles gut u. vernünftig ist od. sich zum Besseren entwickelt:
der fortschrittsgläubige O. der Aufklärung.

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Optimịsmus
 
[nach französisch optimisme, zu lateinisch optimus »der Beste«] der, -, die Grundanschauung, die - reflektiert - durch eine positive, bejahende Beurteilung und Wertung von Welt, Leben und Möglichkeiten des Menschen (wie Entwicklung von Kultur, Realisierung von Freiheit, Fortschritt in der Geschichte) bestimmt ist, im Gegensatz beziehungsweise Unterschied zu Pessimismus, Skeptizismus, Nihilismus. Der Optimismus geht entweder trotz des Bösen in der Welt von der seinsmäßigen Gutheit der Welt aus (kosmologischer, metaphysischer Optimismus) oder gründet sich auf die Annahme der Möglichkeit von Fortschritt und/oder auf die Hoffnung auf die Realisierbarkeit der zunächst utopischen (Selbst-)Entwürfe des Menschen (eschatologischer Optimismus). Ein kosmologischer Optimismus wurde in der Stoa entwickelt. Mit der von rationalistischen Positionen geprägten These von der faktischen Welt als der bestmöglichen aller Welten (auf die der Terminus »Optimismus« zunächst angewendet wurde) ist bei G. W. Leibniz ein metaphysischer Optimismus begründet, den Voltaire unter dem Eindruck des Erdbebens von Lissabon (1755) in »Candide ou l'optimisme« (1759) als realitätsfern charakterisiert. In ihrer Grundstruktur optimistisch ist z. B. die Philosophie G. W. F. Hegels, der Marxismus wie überhaupt jede Philosophie des Fortschritts (u. a. auch das »Prinzip Hoffnung« bei E. Bloch).
 

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Op|ti|mịs|mus, der; - [nach frz. optimisme, zu lat. optimus, ↑Optimum]: a) Lebensauffassung, die alles von der besten Seite betrachtet; heitere, zuversichtliche, lebensbejahende Grundhaltung: der O. des Bürgers; Aber die Völker sind unsicher geworden, der fröhliche O. ist verflogen (Gruhl, Planet 209); sich seinen O. bewahren; b) zuversichtliche, durch positive Erwartung bestimmte Haltung angesichts einer Sache, hinsichtlich der Zukunft: übertriebener, kindlicher, leichtsinniger, durch nichts gerechtfertigter, verhaltener, gedämpfter O.; Was das Geschäftsjahr 1985 generell anbetrifft, herrscht bei der Viscosuisse einiger O. (Vaterland 27. 3. 85, 7); c) philosophische Auffassung, wonach die bestehende Welt die beste aller möglichen Welten ist, in der Welt alles gut u. vernünftig ist od. sich zum Besseren entwickelt: der fortschrittsgläubige O. der Aufklärung.

Universal-Lexikon. 2012.