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Stimmung
Ambiance (schweiz.); Atmosphäre; Flair; Ambiente; Klima; Atmo (umgangssprachlich); Laune; Gemütszustand; Gemütsverfassung; Kaprice

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Stim|mung ['ʃtɪmʊŋ], die; -, -en:
Zustand, Verfassung des Gemüts; Art der psychischen Reaktion auf Eindrücke:
es herrschte eine fröhliche Stimmung; die Stimmung war gedrückt; er war in schlechter Stimmung (Laune); lass mich in Ruhe, ich bin nicht in Stimmung.
Syn.: Atmosphäre, Klima, Laune, Verfassung.
Zus.: Abschiedsstimmung, Arbeitsstimmung, Aufbruchsstimmung, Festtagsstimmung, Hochstimmung, Kampfstimmung, Karnevalsstimmung, Katerstimmung, Reisestimmung, Siegesstimmung, Untergangsstimmung, Weihnachtsstimmung.

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Stịm|mung 〈f. 20
1. das Stimmen, Gestimmtsein (von Instrumenten)
2. Gefühlslage, Gemütslage, Laune
3. für etwas Bestimmtes (Raum, Natur u. a.) charakteristischer Zustand (Abend\Stimmung, Gewitter\Stimmung)
4. fröhliche Laune, Fröhlichkeit, Ausgelassenheit
● die \Stimmung der Geige ist nicht einwandfrei, nicht rein; die \Stimmung des Sonnenuntergangs im Bild wiedergeben ● die (allgemeine) \Stimmung heben, beeinträchtigen; hier herrscht \Stimmung; \Stimmung machen allgemeine Fröhlichkeit hervorrufen; jmdm. die \Stimmung verderbenabendliche \Stimmung; es herrscht eine angeregte \Stimmung; frohe, gute, heitere, schlechte, traurige, düstere \Stimmung; günstige, ungünstige \Stimmung; guter, schlechter \Stimmung sein; zu hohe, zu tiefe \Stimmung (eines Instruments); das Mondlicht erzeugte eine märchenhafte \Stimmung ● in \Stimmung geraten, kommen; ich bin nicht in der \Stimmung, aufmerksam zuzuhören; in guter, schlechter \Stimmung sein; jmdn. in gute, schlechte \Stimmung versetzen; sie ist sehr von \Stimmungen abhängig

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Stịm|mung , die; -, -en:
1.
a) bestimmte augenblickliche Gemütsverfassung:
seine düstere S. hellte sich auf;
ihre fröhliche S. verflog;
seine miese S. an jmdm. auslassen;
etw. trübt, hebt jmds. S.;
jmdm. die S. (die gute Stimmung, Laune) verderben;
jmdn. in S. versetzen (animieren);
in bester, aufgeräumter, gedrückter, nachdenklicher, gereizter S. sein;
in S. (in guter Laune, Stimmung) sein;
der Conférencier brachte alle gleich in S. (in gute, ausgelassene Stimmung);
nicht in der [rechten] S. sein, etw. zu tun;
b) augenblickliche, von bestimmten Gefühlen, Emotionen geprägte Art u. Weise des Zusammenseins von [mehreren] Menschen; bestimmte Atmosphäre in einer Gruppe o. Ä.:
es herrschte eine fröhliche, ausgelassene, feierliche, feindselige, deprimierte S.;
die S. schlug plötzlich um;
für [gute] S. im Saal sorgen;
c) <Pl.> wechselnde Gemütsverfassung:
-en unterworfen sein.
2. [ästhetischer] Eindruck, Wirkung, die von etw. ausgeht u. in bestimmter Weise auf jmds. Empfindungen wirkt; Atmosphäre (2 a):
die merkwürdige S. vor einem Gewitter;
eine feierliche S. umfängt die Besucher;
der Maler hat die S. des Sonnenaufgangs sehr gut eingefangen, getroffen;
das Bild strahlt S. aus.
3. vorherrschende [öffentliche] Meinung, Einstellung, die für od. gegen jmdn., etw. Partei ergreift:
die S. war gegen ihn;
für, gegen jmdn., etw. S. machen (versuchen, andere für, gegen jmdn., etw. einzunehmen).
4. (Musik)
a) das als verbindliche Norm geltende Festgelegtsein der Tonhöhe eines Instrumentes:
die reine, temperierte S.;
die S. auf Kammerton;
b) das Gestimmtsein eines Instruments:
die S. der Geige ist unsauber, zu hoch.

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I
Stimmung,
 
1) Musik: die Festlegung absoluter beziehungsweise relativer Tonhöhen der Klänge von Musikinstrumenten, die sich in der abendländischen Musik v. a. aus dem jeweils geltenden zwölfstufigen Tonsystem (Unterteilung der Oktave in 12 Intervalle) und aus den Erfordernissen des Zusammenspiels z. B. in einem Orchester ergibt. Die Stimmung von Instrumenten und der auf ihnen gespielten Musik wird zunächst durch die absolute Tonhöhe bestimmt, die heute allgemein durch die Frequenz des Stimmtons a1 festgelegt ist. Darüber hinaus hängt die Stimmung vom System der auf einem Instrument spielbaren und durch ein Musikstück geforderten Tonhöhenverhältnisse, den relativen Tonhöhen, ab. Die Stimmung der meisten Blasinstrumente (Ausnahme u. a. Zugposaune) und der gestimmten Schlaginstrumente wird überwiegend durch den Instrumentenbau bestimmt und kann nur geringfügig vom Spieler beeinflusst werden. Saiteninstrumente können vor jedem Spiel (z. B. Gitarre, Violine) oder in größeren Zeitabständen (z. B. Cembalo, Harfe) gestimmt werden. Bei Instrumenten, deren Tonhöhen während des Spiels konstant sind (z. B. Klavier, Orgel), muss die Stimmung auf das der zu spielenden Musik zugrunde liegende Tonsystem abgestellt sein; bei den anderen Instrumenten vollzieht der Musiker während des Spiels diese Anpassung.
 
Die abendländische Musik ist durch einen nicht auflösbaren Widerspruch zwischen mathematisch möglichst einfachen Stimmungen, die musikpraktische Beschränkungen mit sich bringen, und mathematisch komplizierten Stimmungen, die musikalisch noch praktikabel sind, gekennzeichnet. Von historischer Bedeutung sind die pythagoreische Stimmung und die reine Stimmung. Die pythagoreische Stimmung ist zur Gewinnung der 12 Intervalle der Oktave aus 12 reinen Quinten aufgebaut. Die Schwingungszahlen werden jeweils nach dem Verhältnis 2 : 3 berechnet. Bei Reduzierung der Tonstufen auf eine Oktave ergeben sich mit dem Oktavenverhältnis 1 : 2 als Verhältniszahlen für die Tonschritte eines Ganztons jeweils 9/8 und eines Halbtons jeweils 256/243. Z. B. für die Stammtöne von c aus
 
 
Allerdings entsprechen die Frequenzen, die sich durch Aneinanderreihen von 12 reinen Quinten aus einer Grundfrequenz ergeben, nicht genau denen, die - bei gleicher Grundfrequenz - durch Aneinanderreihen von sieben Oktaven entstehen. Es gilt vielmehr
 
 
Dieses auch als pythagoreisches Komma bezeichnete Verhältnis entspricht bei zwei entweder durch 12 Quinten oder sieben Oktavschritte erzeugten Frequenzen (z. B. fis/ges) einem Unterschied von 23,46 cent.
 
In der reinen Stimmung verhalten sich die Frequenzen der Dreiklangstöne (etwa c-e-g, f-a-c und g-h-d) wie 4 : 5 : 6. Die Terz der pythagoreischen Stimmung (Frequenzverhältnis 81 : 64) wird in der reinen Stimmung durch die große Terz 5 : 4 ersetzt. Berechnet man ausgehend von c die Schwingungszahlen der Stammtöne, so weisen die Ganztöne c-d, f-g, a-h das Verhältnis 9/8 auf, die Ganztöne d-e und g-a das Verhältnis 10/9 und die Halbtöne 16/15. Es ergeben sich also große und kleine Ganztöne. Das Verhältnis zwischen einem großen und einem kleinen Ganzton
 
 
bezeichnet man als syntonisches Komma. Es entspricht einem Frequenzunterschied von 21,506 cent. Ein in einer Tonart (etwa C-Dur) »rein« gestimmtes Klavier klingt in jeder anderen Tonart unrein, und zwar um so mehr, je weiter diese von der »reinen« Tonart entfernt ist. Die in der pythagoreischen und der reinen Stimmung durch die Kommata bedingten Differenzen werden in der von A. Werckmeister 1691 geforderten und erstmals von J. S. Bach im »Wohltemperierten Klavier« (1722-44) umgesetzten zwölfstufigen temperierten Stimmung (Temperatur ) umgangen.
 
Als praktischer Vorgang wird das regelmäßig zu wiederholende Stimmen vom erstmaligen Einstimmen eines Instruments durch den Instrumentenbauer (Intonation) unterschieden.
 
Literatur:
 
W. Neumaier: Was ist ein Tonsystem? Eine historisch-systemat. Theorie der abendländ. Tonsysteme. .. (1986);
 J. Nix: Lehrgang der Stimmkunst (41988);
 H. A. Kellner: Stimmungssysteme des 17. u. 18. Jh., in: Alte Musik u. Musikpädagogik, Bd. 1 (Wien 1997).
 
 2) Psychologie: Gefühl.
 
 3) Verhaltensforschung: Motivation, Handlungsbereitschaft, die von einer spezifischen, inneren (instinktiven) Antriebssituation und von bestimmten Außenreizen (Auslöser, Schlüsselreize) abhängige Bereitschaft zu bestimmten Verhaltensweisen.
II
Stimmung,
 
1) das Einstimmen eines Instruments bzw. das Stimmen innerhalb eines Ensembles;
 
2) die Grundstimmung eines Instruments, bezogen auf die Tonhöhe der Saiten (z. B. Gitarre: E A d g h e1 beziehungsweise offene Stimmungen ) oder die Grundtonreihe eines Blasinstruments (z. B. Altsaxophon in Es, Tenorsaxophon in B);
 
3) die im Tonsystem begründete, nach akustischen Gesetzmäßigkeiten berechnete Ordnung der Tonhöhen und Intervallabstände. Die reine Stimmung basiert auf den natürlichen Intervallverhältnissen von Oktave, Quinte, Quarte, großer und kleiner Terz in der Obertonreihe, sie ist jedoch für das praktische Musizieren in unserem Kulturkreis durch unterschiedlich große Ganztonschritte kaum geeignet. Die Teilung der Oktave in zwölf gleichgroße Halbtonschritte umging dieses Problem und ergab die seit dem 18. Jahrhundert gebräuchliche temperierte Stimmung. Die dabei auftretende geringfügige Unreinheit der Intervalle, gehörsmäßig kaum relevant, wird überwogen von dem Vorteil, dass seither das Musizieren auf Instrumenten mit festen Tonhöhen (z. B. Tasten- und Bundinstrumenten) in allen Tonarten möglich ist. Außereuropäischen Tonsystemen liegen zum Teil andere Berechnungen zugrunde. Experimente mit eindeutig definierten Viertel- oder Dritteltönen traten in der populären Musik kaum auf. Eine Ausnahme ist die »Studie für Viertelton-Trompete« (1966) von Pavel Blatny (* 1934), eingespielt vom Orchester Gustav Brom (* 1921). Moderne Synthesizer erlauben das Musizieren in unterschiedlichsten historischen und individuell erfundenen Stimmungen. So verfügt z. B. der DX7II (Yamaha) über 11 werksprogrammierte Stimmungen (auch selbst erdachte sind zusätzlich speicherbar): die wohl temperierte, die reine Dur, die reine Moll, die mitteltönige und die pythagoräische Stimmung, die Stimmung nach Werckmeister, Kirnberger, Vallotti & Young und die Microtunings (Viertelton, Achtelton).

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Stịm|mung, die; -, -en: 1. a) bestimmte augenblickliche Gemütsverfassung: seine düstere S. hellte sich auf; ihre fröhliche S. verflog; Seine schlechte S. verflog auf der Stelle (Edschmid, Liebesengel 142); seine miese S. an jmdm. auslassen; etw. trübt jmds. S.; Dass sie da mit dabei sein durfte, hob ihre S. so, dass sie der Rede des Dr. Stöcker gar nicht folgen konnte (Kühn, Zeit 101); Ich schlief wieder schlechter, aber das konnte meine gute S. nicht mehr beeinträchtigen (Fallada, Trinker 196); jmdm. die S. (die gute Stimmung, Laune) verderben; jmdn. in S. versetzen (animieren); in bester, aufgeräumter, gedrückter, gereizter S. sein; Sie befanden sich beide in nachdenklicher S. (A. Kolb, Daphne 41); die Passagiere unter Lampions saßen in fröhlicher S. (Döblin, Märchen 37); in S. (in guter Laune, Stimmung) sein; der Conférencier brachte alle gleich in S. (in gute, ausgelassene Stimmung); nicht in der [rechten] S. sein, etw. zu tun; haben Sie nicht Lust mitzukommen? Ich könnte mir vorstellen, dass Sie genau in der richtigen S. dafür sind (Kemelman [Übers.], Mittwoch 81); b) augenblickliche, von bestimmten Gefühlen, Emotionen geprägte Art u. Weise des Zusammenseins von [mehreren] Menschen; bestimmte Atmosphäre in einer Gruppe o. Ä.: es herrschte eine fröhliche, ausgelassene, bierselige, gelockerte, tolle, feierliche, feindselige, deprimierte, gespannte S.; die an Meuterei grenzende S. unter den Truppen (Thieß, Reich 114); die S. schlug plötzlich um; es war eine S. wie Weihnachten; es gelang ihm, die S. zu glätten (Lenz, Brot 598); für [gute] S. im Saal sorgen; In diese grantige S. hinein platzte der Benno Lechner mit seinen Sorgen (Feuchtwanger, Erfolg 598); c) <Pl.> wechselnde Gemütsverfassung: -en unterworfen sein; warum beziehst du mich denn ein in deine -en? (Schwaiger, Wie kommt 38). 2. [ästhetischer] Eindruck, Wirkung, die von etw. ausgeht u. in bestimmter Weise auf jmds. Empfindungen wirkt; ↑Atmosphäre (2 a): die merkwürdige S. vor einem Gewitter; eine feierliche S. umfängt die Besucher; Eine trostlose S. zog mit der grauen Dämmerung in die schmucklose Wohnküche ein (Sommer, Und keiner 308); der Maler hat die S. des Sonnenaufgangs sehr gut eingefangen, getroffen; das Bild strahlt S. aus. 3. vorherrschende [öffentliche] Meinung, Einstellung, die für od. gegen jmdn., etw. Partei ergreift: die S. war gegen ihn; Die Sache ist die, dass die öffentliche S. und Meinung uns nicht sonderlich günstig war (Th. Mann, Hoheit 184); für, gegen jmdn., etw. S. machen (versuchen, andere für, gegen jmdn., etw. einzunehmen); die Stadionsprecher ..., die vor dem Spiel gegen Schiedsrichter und die Gastmannschaft S. machen (Saarbr. Zeitung 29./30. 12. 79, 7). 4. (Musik) a) das als verbindliche Norm geltende Festgelegtsein der Tonhöhe eines Instrumentes: die reine, temperierte S.; die S. auf Kammerton; b) das Gestimmtsein eines Instruments: die S. der Geige ist unsauber, zu hoch.

Universal-Lexikon. 2012.