Akademik

Adams
Adams
 
['ædəmz],
 
 1) Ansel, amerikanischer Fotograf, * San Francisco 20. 2. 1902, ✝ Monterey Peninsula (Calif.) 22. 4. 1984; ursprünglich Konzertpianist, seit 1927 Berufsfotograf. Seine Fotos amerikanischer Landschaften, veröffentlicht in Bildbänden und »Portfolios«, errangen internationale Anerkennung. 1932 gründete er mit E. Weston, I. Cunningham u. a. die »Gruppe f/64«.
 
Werke: Making a photograph (1935); Basic photo series (Buchreihe 1948-80); A.Adams: Images 1923-1974 (1974); Unberührte Landschaften (1991).
 
 2) Brooks, amerikanischer Historiker, * Quincy (Massachusetts) 24. 6. 1848, ✝ Boston 13. 2. 1927, Sohn von 3), Bruder von 7); versuchte, in soziologisch orientierten, zeitkritischen Schriften historische Gesetzmäßigkeiten aufzuzeigen.
 
Werke: The emancipation of Massachusetts (1887); The law of civilization and decay (1895, deutsch Das Gesetz der Zivilisation und des Verfalls); America's economic supremacy (1900; deutsch Amerikas ökonomische Vormacht); The theory of social revolutions (1913).
 
 3) Charles Francis, amerikanischer Diplomat und Politiker, * Boston 18. 8. 1807, ✝ ebenda 21. 11. 1886, Sohn von 11), Vater von 2) und 7); war 1848 Vizepräsidentschaftskandidat der Free Soil Party, 1859-61 republikanischer Kongressmitglied. Als Gesandter in London (1861-68) trug er entscheidend dazu bei, die aus dem Sezessionskrieg entstandenen Spannungen (Alabamafrage) zwischen Großbritannien und den USA zu entschärfen. Adams gab die Schriften seines Großvaters John Adams (10 Bände, 1850-56) sowie die Tagebücher seines Vaters (12 Bände, 1874-77) heraus.
 
Literatur:
 
M. Dubermann: C. F. A., 1807-1886 (Stanford, Calif., 1961).
 
 4) Douglas Noël, englischer Schriftsteller, * Cambridge 11. 3. 1952, ✝ Santa Barbara (Calif.) 11. 5. 2001; war 1974-78 Autor von Radio- und Fernsehshows, schrieb seit 1979 v. a. von doppelbödigem Humor gekennzeichnete, scharfsinnige Science-Fiction- und Kriminalromane; international bekannt wurde Adams mit der Hörspielreihe »The hitch hiker's guide to the Galaxy« (1978, als Roman 1979; deutsch »Per Anhalter durch die Galaxis«), dem ersten Teil (bisher 5 Bände erschienen) der gleichnamigen »intergalaktischen Trilogie« (»The restaurant at the end of the universe«, 1980, deutsch »Das Restaurant am Ende des Universums«; »The long dark tea-time of the soul«, 1988, deutsch »Der lange dunkle Fünfuhrtee«; »Mostly harmless«, 1992, deutsch »Einmal Rupert und zurück« u. a.).
 
Weiteres Werk: Last chance to see...; mit Mark Cawardine (1990; deutsch Die letzten ihrer Art. Eine Reise zu den aussterbenden Tieren unserer Erde).
 
 5) Frank Dawson, kanadischer Geologe, * Montreal 17. 9. 1859, ✝ ebenda 26. 12. 1942; Professor in Montreal, arbeitete über das Archaikum in Kanada und führte grundlegende Experimente zur Plastizität der Gesteine durch.
 
 6) Gerry, noririscher Politiker, * Belfast 6. 10. 1948; aus einer katholischen Arbeiterfamilie, die seit Jahrzehnten gegen die britische Herrschaft in Nordirland kämpft; war 1971/72, 1973-77 und 1984 in Haft; wurde 1983 Präsident der Sinn Féin; errang 1983 ein Abgeordnetenmandat im britischen Unterhaus (bis 1992 und erneut seit 1997, nie wahrgenommen); 1984 bei einem Attentat der Ulster Defence Association verletzt. Adams vertrat zunächst eine Doppelstrategie von »armalite and ballotbox« (»Gewehr und Wahlurne«); er einigte sich 1993 mit J. Hume (Vorsitzender der gemäßigten katholischen Social Democratic and Labour Party) auf eine gemeinsame Friedensinitiative und vermittelte den Gewaltverzicht der IRA (1994, nach dessen Aufkündigung 1996 durch die Untergrundbewegung einen neuen 1997) als Vorausetzung für die Beteiligung von Sinn Féin an den Nordirlandgesprächen; er unterstützte das nordirische Friedensabkommen vom 10. 4. 1998.
 
 7) Henry, amerikanischer Historiker, Geschichtsphilosoph und Essayist, * Boston 16. 2. 1838, ✝ Washington (D. C.) 27. 3. 1918, Sohn von 3), Bruder von 2); war 1870-77 Professor für Geschichte (Mediävistik) an der Harvard University. Nach bedeutenden Arbeiten über die Geschichte der USA wandte er sich einer kritischen Geistesgeschichte zu, indem er der Einheit des Mittelalters (»Mont Saint Michel and Chartres«, 1904) die Vielfalt der Neuzeit (»Education of Henry Adams«, 1906 beziehungsweise 1918, deutsch 1953) gegenüberstellte.
 
Weitere Werke: History of the United States during the administrations of Jefferson and Madison (9 Bände, 1889-91); The degradation of democratic dogma (1919).
 
Literatur:
 
E. Samuels: H. A., 3 Bde. (Cambridge, Mass., 1948-64).
 
 8) John, 2. Präsident der USA (1797-1801), * Braintree (heute Quincy, Massachusetts) 30. 10. 1735, ✝ ebenda 4. 7. 1826, Vater von 11); ein Führer des kolonialen Widerstandes gegen Großbritannien; 1774-77 Delegierter im Kontinentalkongress, wo er sich als Verteidiger der Unabhängigkeitserklärung (1776) hervortat. Als Diplomat in verschiedenen europäischen Staaten (1778-88) war er wesentlich am Abschluss des Pariser Friedens beteiligt. Adams war 1789-97 erster Vizepräsident der USA. 1796 wurde er zum Nachfolger Präsident G. Washingtons gewählt. Er versuchte, die Autorität der Bundesregierung zu stärken. Innenpolitisch glücklos, vermochte er den Konflikt mit Frankreich (»Quasi-War«, 1798-1800) beizulegen.
 
Literatur:
 
P. Smith: J. A., 2 Bde. (Garden City, N. Y., 1962).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Vereinigte Staaten von Amerika (1783 bis 1815): Die Geburt einer Nation
 
 9) John Coolidge, amerikanischer Komponist und Dirigent, * Worcester (Massachusetts) 15. 2. 1947; studierte u. a. bei L. Kirchner und R. Sessions Komposition und wirkte während seiner Ausbildung als freier Klarinettist beim Boston Symphony Orchestra. 1971-82 lehrte er Komposition am San Francisco Conservatory und leitete das New Music Ensemble des Konservatoriums. Seine Kompositionen werden meist der Minimalmusic zugerechnet, reichen jedoch in ihrer stilistischen Vielfalt darüber hinaus.
 
Werke: Klavierquintett (1970); Onyx (1976; für Tonband); Saxophon (1976; Videotape); Shaker Loops (1978; für Streichseptett, 1983 Fassung für Streichorchester); Harmonium (1981; Orchesterwerk mit Chor); Tromba lontana, Short Ride in a Fast Machine (beide 1986; Fanfaren für großes Orchester); Nixon in China (1987; Oper); The Death of Klinghoffer (1991; Oper).
 
 10) John Couch, britischer Astronom, * Laneast (Cornwall) 5. 6. 1819, ✝ Cambridge 21. 1. 1892; Professor in Cambridge, seit 1860 Leiter der dortigen Sternwarte; schloss aus den Unregelmäßigkeiten der Uranusbewegung auf die Existenz des bis dahin unbekannten Planeten Neptun und errechnete seine Bahn, ohne von den gleichzeitigen Rechnungen des französischen Astronomen U. Le Verrier zu wissen, nach dessen Angaben Neptun 1846 von J. G. Galle in Berlin gefunden wurde.
 
Werk: Scientific papers, 2 Bände (1896-1900).
 
 11) John Quincy, 6. Präsident der USA (1825-29), * Braintree (heute Quincy, Massachusetts) 11. 7. 1767, ✝ Washington 23. 2. 1848, Sohn von 8), Vater von 3); seit 1794 Diplomat. Als Außenminister (1817-25) J. Monroes war er wesentlich am Erwerb Floridas (1819) und an der Formulierung der Monroe-Doktrin (1823) beteiligt. Als Präsident vertrat er ohne Erfolg eine Politik der nationalen Konsolidierung. 1831-48 gehörte er als Unabhängiger dem Kongress an, wo er besonders die Sache der Abolitionisten unterstützte.
 
Ausgabe: Memoirs, herausgegeben von C. F. Adams, 12 Bände (Philadelphia 1874-77).
 
Literatur:
 
S. F. Bemis: J. Q. A., 2 Bde. (New York 1949-56, Nachdr. in 1 Bd. London 1981).
 
 12) Richard George, englischer Schriftsteller und Kinderbuchautor, * Newbury (Berkshire) 9. 5. 1920; verfasste v. a. erfolgreiche Tierfabeln.
 
Werke: Romane: Watership down (1972; deutsch Unten am Fluß); The plague dogs (1977; deutsch Die Hunde des schwarzen Todes); Traveller (1988).
 
Geschichten: The tyger voyage (1976; mit N. Bayley); The iron wolf and other stories (1980).
 
Voyage through the Antarctic (1982; mit R. Lockley); The bureaucats (1985).
 
Autobiographie: The day gone by (1990).
 
 13) Robert, britischer Bildhauer, Grafiker und Zeichner, * Northampton 5. 10. 1917; entwickelte unter dem Einfluss von H. Moore und J. González einen eigenwilligen geometrisierenden Stil. Er bildet seine abstrakten Skulpturen und Reliefs (Fassadenrelief am Stadttheater in Gelsenkirchen, 1959) aus Holz, Metall oder Beton.
 
 14) Samuel, amerikanischer Politiker, * Boston 27. 9. 1722, ✝ ebenda 2. 10. 1803; organisierte als radikaler Wegbereiter der amerikanischen Revolution die Boston Tea Party. Als Mitglied des Kontinentalkongresses (1774-81) war er am Entwurf der Konföderationsartikel beteiligt; die Verfassung von 1787 unterstützte er nur zögernd. 1794-97 war Adams Gouverneur von Massachusetts.
 
Literatur:
 
J. C. Miller: Sam A. (Stanford, Calif., 1967; mit Bibliogr.).
 
 15) Walter Sydney, amerikanischer Astronom, * Kessab (bei Antakya, Türkei) 20. 12. 1876, ✝ Pasadena (Calif.) 11. 5. 1956; untersuchte v. a. die Spektren von Fixsternen und interstellarer Materie, entwickelte mit A. Kohlschütter eine Methode der spektroskopischen Bestimmung der absoluten Helligkeit (spektroskopische Parallaxe) und damit der Entfernung von Sternen.

Universal-Lexikon. 2012.