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Jackson
I
Jackson
 
[dʒæksn], Hauptstadt des Bundesstaates Mississippi, USA, (1990) 196 600 Einwohner (1950: 98 300 Einwohner); katholischer Bischofssitz; Colleges, Kunst-, Staatsmuseum, Staatsbibliothek. Jackson ist das wichtigste Industrie-, Handels- und Verkehrszentrum in Mississippi. Verarbeitet wird das nahebei geförderte Erdöl und Erdgas; außerdem Textil-, Holz-, Glasindustrie.
 
Geschichte:
 
An der Stelle der Handelsstation Le Fleur's Bluff (gegründet 1792) wurde Jackson 1821/22 als Hauptstadt angelegt und nach A. Jackson benannt; im Sezessionskrieg erlitt es durch die Truppen des Unionsgenerals W. T. Sherman 1863 schwere Verwüstungen.
 
II
Jackson
 
['dʒæksn],
 
 1) Andrew, 7. Präsident der USA (1829-37), * Waxhaw (S. C.) 15. 3. 1767, ✝ The Hermitage (Tennessee) 8. 6. 1845; Anwalt, Bodenspekulant und Pflanzer in Tennessee. Nach wechselhafter politischer Karriere (Bundessenator 1797/98, Richter am Obersten Gericht von Tennessee 1798-1804) und seiner Wahl zum Generalmajor der Miliz von Tennessee (1802) gewann er in Kämpfen gegen die Indianer (1814 Sieg über die Creek in der Schlacht von Horsehoe Bend) und durch die Verteidigung von New Orleans gegen die Engländer (8. 1. 1815 nationaler Ruhm (Beiname »Old Hickory«), der durch kühne, jedoch umstrittene Unternehmungen gegen das spanische Florida noch gesteigert wurde (Unterwerfung der Seminolen, Besetzung von Pensacola 1817/18). Nachdem Jacksons erste Präsidentschaftskandidatur 1824 gescheitert war, wurde er 1828 und 1832 in heftigen Wahlkämpfen als Exponent einer von agrarisch-kleinbürgerlichen Interessen besonders im Westen getragenen demokratisch-liberalen Bewegung zum Präsidenten gewählt (»Jacksonian democracy«). Anstelle der Entwicklungspolitik (Internal Improvements) und des Zollprotektionismus seiner Vorgänger verfolgte Jackson eine nicht immer konsequente, gemäßigt liberale und antimonopolistische Linie. Partikularistische Bestrebungen der Südstaaten (Nullifikation) trat er mit Nachdruck entgegen. Die Zerstörung der mächtigen Nationalbank trug allerdings wesentlich zur Finanzkrise von 1837 bei. Weder sein Regierungsstil (Spoils System) noch seine aggressive Indianerpolitik (Zwangsumsiedlung der im Südosten alteingesessenen »Fünf Zivilisierten Stämme« in das Gebiet westlich des Mississippi, Indianerreservationen) schadeten seinem Ansehen als Symbol seiner Zeit und demokratischer Führer.
 
 
Ausgaben: Correspondence, herausgegeben von J. S. Bassett, 7 Bände (1926-35); The papers of A. Jackson, herausgegeben von S. B. Smith u. a., auf mehrere Bände berechnete (1980 ff.).
 
Literatur:
 
M. P. Rogin: Fathers and children. A. J. and the subjugation of the American Indians (New York 1975);
 R. B. Latner: The presidency of A. J. (Athens, Ga., 1979);
 R. V. Remini: A. J., 3 Bde. (New York 1977-84).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Vereinigte Staaten von Amerika (1815 bis 1854): Expansion von Meer zu Meer
 
 
 2) Sir (seit 1925) Barry Vincent, britischer Regisseur und Theaterleiter, * Birmingham 6. 9. 1879, ✝ ebenda 3. 4. 1961; Vorkämpfer des modernen künstlerischen Theaters (»Hamlet« im Frack, 1925). Jackson leitete 22 Jahre das von ihm 1913 gegründete Repertory Theatre in Birmingham, gründete das Malvern Festival (1929) und war 1945-48 Direktor des Shakespeare Memorial Theatre in Stratford-upon-Avon.
 
 3) Glenda, britische Schauspielerin, * Birkenhead 9. 5. 1936; am Theater (u. a. in der Royal Shakespeare Company) künstlerischer Durchbruch in Rollen von P. Weiss und durch die Arbeit mit P. Brook; seit 1966 auch mit Filmen und Fernsehserien (»Elizabeth, Queen of England«, 1972) international bekannt.
 
Weitere Filme: Liebende Frauen (1969); Sunday, Bloody Sunday (1971); Mann, bist du Klasse! (1972); Ein irres Paar (1978); Die Rückkehr des Soldaten (1982); Ozean. Gefühle (1988); Der Regenbogen (1989).
 
 4) Helen Maria Fiske Hunt, amerikanische Schriftstellerin, * Amherst (Massachusetts) 15. 10. 1830, ✝ San Francisco (Calif.) 12. 8. 1885; Jugendfreundin Emily Dickinsons; sie veröffentlichte zunächst Erzählungen (unter dem Pseudonym Saxe Holm [həʊm]) und Gedichte (als Helen Hunt [hʌnt]), später auch Kinder- und Reisebücher sowie zahlreiche Zeitschriftenartikel. Bekannt wurde sie v. a. durch ihre Kritik an der Indianerpolitik der amerikanischen Regierung in der historischen Darstellung »A century of dishonor« (1881) und in dem historischen Roman »Ramona« (1884; deutsch).
 
Weitere Werke: Verses (1870); Mercy Philbrick's choice (1876); Sonnets and lyrics (herausgegeben 1886).
 
Literatur:
 
E. I. Banning: H. H. J. (New York 1973).
 
 5) John Baptist, genannt John of Battersea [ɔf 'bætəsɪ], englisch Holzschneider, * 1701, ✝ Newcastle upon Tyne (?) um 1780; schuf meisterhafte Farb- und Helldunkelholzschnitte, v. a. nach Gemälden Tintorettos, Tizians, Veroneses und I. Bassanos.
 
 6) Laura Riding, amerikanische Lyrikerin, Riding, Laura.
 
 7) Mahalia, amerikanische Sängerin, * New Orleans (Louisiana) 26. 10. 1911, ✝ Chicago (Illinois) 27. 1. 1972; wurde in den 50er-Jahren als Interpretin von Gospelsongs weltberühmt. Ihr an den Blues anknüpfender Gesangsstil führte sie bisweilen in die Nähe des Jazz (Schallplattenaufnahmen mit D. Ellington), doch lag ihr Hauptinteresse stets beim geistlichen Lied der amerikanischen Farbigen. Autobiographie »Movin' on up« (1966; deutsch »Mein Leben«).
 
 8) Michael Joseph, amerikanischer Popsänger, * Gary (Indiana) 29. 8. 1958; unternahm bereits Ende der 60er-Jahre als singender Kinderstar in der Soulgruppe »Jackson-Five« (zusammen mit seinen Brüdern) Tourneen durch die USA. Als Solist erzielte er seinen internationalen Durchbruch 1982 mit der LP »Thriller. Neben weiteren LPs (u. a. »Bad«, 1987; »Dangerous«, 1991) veröffentlichte er seine Autobiographie »Moonwalk« (1988; deutsch), die auch verfilmt wurde, sowie den Gedichtband »Dancing the dream« (1992; deutsch). 1994 erschien die Doppel-CD »HIStory«. Jackson, der mit seiner exzentrischen Lebensweise oft in die Schlagzeilen geriet, gilt als der bisher kommerziell erfolgreichste Künstler der Popgeschichte.
 
 
 9) Milt (Milton), amerikanischer Jazzmusiker (Vibraphonist), * Detroit (Michigan) 1. 1. 1923, ✝ New York (N. Y.) 9. 10. 1999; trat seit 1945 in verschiedenen Bebopgruppen hervor (D. Gillespie, T. Monk) und wurde v. a. als Mitglied des »Modern Jazz Quartet« bekannt, dem er seit 1953 angehörte. Jackson galt als der führende Vertreter seines Instruments im Modernjazz.
 
 10) Robert Houghwout, amerikanischer Bundesrichter, * Spring Creek (Pennsylvania) 13. 2. 1892, ✝ Washington (D. C.) 9. 10. 1954; vertrat als Justizminister (1940/41) und Richter am »Supreme Court« (seit 1941) eine unabhängige, doch zurückhaltende Rechtsprechung im Sinne des New Deal und der Bürgerrechte. 1946 war er amerikanischer Hauptankläger im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess.
 
 11) Thomas Jonathan, genannt Stonewall ['stəʊnwɔːl, »Steinmauer«], amerikanischer General, * Clarksburg (W. Va.) 21. 1. 1824, ✝ Guiney's Station (Virginia) 10. 5. 1863; ; zeichnete sich im Krieg mit Mexiko (1846-48) aus; lehrte 1851-61 am Virginia Military Institute; nach R. E. Lee der bedeutendste General der Südstaaten im Bürgerkrieg (hatte wichtigen Anteil an den Siegen am Bull Run River im Juli 1861 sowie im August 1862 und bei Fredericksburg im Dezember 1862).
 
 
 12) William Henry, amerikanischer Fotograf, * Keeseville (N. Y.) 4. 4. 1843, ✝ New York 30. 6. 1942; einer der ersten bedeutenden amerikanischen Landschaftsfotografen; seine Aufnahmen vom Yellowstone-Gebiet veranlassten die Regierung, dieses 1872 zum Nationalpark zu erklären. Wichtig sind auch seine Fotografien von Indianersiedlungen und vom Eisenbahnbau im Westen Nordamerikas.

Universal-Lexikon. 2012.