Akademik

Haut
Fell; Pelz; Pelle (umgangssprachlich); Wursthaut

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Haut [hau̮t], die; -, Häute ['hɔy̮tə]:
1. aus mehreren Schichten bestehendes Gewebe, das den Körper eines Menschen oder eines Tieres schützend umgibt:
eine zarte, glatte, rosige, weiche, trockene, unreine, dunkle, dünne, lederne Haut; sich die Haut aufschürfen.
Syn.: Teint.
Zus.: Kopfhaut, Schlangenhaut.
2.
a) dünne Schicht auf der Oberfläche von Flüssigkeiten:
die heiße Milch hat eine Haut.
b) hautähnliche Schicht, Hülle:
die Haut der Wurst, des Pfirsichs.
Syn.: Hülse, Pelle (bes. nordd.), Schale.

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Haut 〈f. 7u
1. die gesamte Körperoberfläche überziehendes, aus drei Schichten bestehendes Organ, das den Körper gegen die Außenwelt abschließt u. schützt, ihn gleichzeitig aber auch mit dieser verbindet (Gesichts\Haut, Ober\Haut)
2. Fell als Rohstoff für Leder
3. dünne, biegsame Schicht, Bedeckung von Oberflächen, bes. auf Flüssigkeiten (Milch\Haut)
4. Hülle, Umschließung von Hohlräumen, (bes.) Schiffsbekleidung (Schiffs\Haut)
5. 〈umg.〉 dünnes, wie eine Haut schützendes Kleidungsstück, (bes.) wasserdichter Mantel (Regen\Haut)
6. die weicheren Teile höherer Pflanzen überziehendes, meist einschichtiges Gewebe
7. 〈fig.; umg.〉 Mensch
● er ist nur noch \Haut und Knochen 〈fig.; umg.〉 (bis zum Skelett) abgemagert ● einer Frucht, einem Hasen die \Haut abziehen; bei diesem Geschäft will man mir die \Haut abziehen 〈fig.; umg.〉 mich gründlich übervorteilen; aufspringen: die \Haut springt auf (vor Kälte); auf der abgekochten Milch hat sich eine \Haut gebildet; die \Haut brennt, rötet sich, schält sich (von der vielen Sonne); die \Haut bürsten, eincremen, frottieren, massieren, pflegen, reinigen; Häute gerben; sie haben ihm die \Haut gründlich gegerbt 〈fig.; umg.〉 ihn verprügelt; rette deine eigene \Haut! 〈fig.〉 rette dich selbst!; du musst dich deiner \Haut wehren 〈fig.〉 dich verteidigen; viel \Haut zeigen nur leicht bekleidet seinalternde, gut (schlecht) durchblutete, empfindliche, fettige, jugendliche, rissige, runzlige, weiche, straffe, trockene, welke, zarte \Haut; er ist eine anständige, brave, ehrliche, gute, lustige, redliche, treue \Haut 〈fig.; umg.〉; blasse, braune, fleckige, gebräunte, gerötete, rosige, schwarze, sommersprossige \Haut; auf der faulen \Haut liegen 〈fig.; umg.〉 faulenzen ● er war bis auf die \Haut durchnässt; aus der \Haut fahren 〈fig.; umg.〉 ungeduldig, zornig werden; es ist, um aus der \Haut zu fahren; niemand kann aus seiner \Haut heraus 〈fig.; umg.〉 niemand kann seinen Charakter ändern; mir ist nicht wohl in meiner \Haut 〈fig.; umg.〉 ich fühle mich unbehaglich, befürchte etwas für mich; ich möchte nicht in seiner \Haut stecken 〈fig.; umg.〉 nicht mit ihm tauschen; mit \Haut und Haar(en) 〈fig.; umg.〉 ganz u. gar, bedingungslos; sich jmdm. mit \Haut und Haaren verschreiben 〈fig.; umg.〉 sich innerl. völlig von jmdm. abhängig machen; er ist noch einmal mit heiler \Haut davongekommen 〈fig.〉 unbeschadet, unbeschädigt, unbestraft; dieses Buch, dieser Film, dieses Stück, dieses Thema geht unter die \Haut 〈fig.; umg.〉 berührt einen im Innersten; seine \Haut zu Markte tragen 〈fig.; umg.〉 sich für jmd. anderen Gefahren aussetzen; Striptease machen; sich prostituieren [<ahd. hut, engl. hide <germ. *huai- <idg. *keut-; zu idg. *(s)keu- „bedecken, umhüllen“; verwandt mit Haus, Hütte, Hort]

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Haut , die; -, Häute [mhd., ahd. hūt, eigtl. = die Umhüllende]:
1.
a) aus mehreren Schichten bestehendes, den gesamten Körper von Menschen u. Tieren gleichmäßig umgebendes äußeres Gewebe, das dem Schutz der darunterliegenden Gewebe u. Organe, der Atmung, der Wärmeregulierung u. a. dient:
eine zarte, rosige, weiche, trockene, runzlige, unreine H.;
die abgeworfene H. einer Schlange;
seine H. ist rau geworden;
die H. in der Sonne bräunen;
die H. hat sich gerötet;
die Damen zeigten viel H. (ugs. scherzh.; waren sehr leicht, spärlich bekleidet, tief dekolletiert);
die Farbe der H.;
wir waren alle durchnässt bis auf die H. (völlig durchnässt);
nur/bloß noch H. und Knochen sein (ugs.; völlig abgemagert sein);
seine H. retten (ugs.; sich retten);
die H. versaufen (salopp; Fell 1 a);
seine H. zu Markte tragen (ugs.; sich voll für jmdn., etw. einsetzen u. sich dabei selbst gefährden; nach der Vorstellung von der Haut als dem allerletzten Eigentum, das man einsetzt.);
seine H. so teuer wie möglich verkaufen (ugs.; sich mit allen Kräften wehren, verteidigen; es einem Gegner so schwer wie möglich machen);
sich seiner H. wehren (ugs.; sich energisch wehren, verteidigen);
aus der H. fahren (ugs.; sehr ärgerlich, voller Ungeduld sein; wütend, zornig werden; nach dem Bild einer sich häutenden Schlange: es ist, um aus der H. zu fahren);
nicht aus seiner H. [heraus]können (ugs.; nicht anders handeln, sich verhalten können, als es der eigenen Veranlagung, Anschauung entspricht; sich nicht ändern können);
sich in seiner H. wohlfühlen (ugs.; zufrieden sein mit seiner Lage, Situation, mit den Gegebenheiten, Lebensumständen);
jmdm. ist wohl in seiner H. (ugs.; jmd. ist zufrieden mit seiner Lage, seinen Lebensumständen; jmd. fühlt sich sehr behaglich);
nicht in jmds. H. stecken mögen (ugs.; nicht an jmds. Stelle, nicht in jmds. übler Lage sein mögen);
mit heiler H. davonkommen (ugs.; etw. ungestraft, unverletzt überstehen);
mit H. und Haar[en] (ugs.; völlig, ganz und gar, restlos: er hat den ganzen Rest mit H. und Haar[en] aufgegessen, verschlungen; er hat sich dieser Arbeit mit H. und Haar[en] verschrieben);
[jmdm.] unter die H. gehen (ugs.; jmdn. sehr erregen, ihn unmittelbar, im Innersten berühren; bei jmdm. starke Empfindungen auslösen; nach engl. to get under someone's skin: der Film geht unter die H.);
b) Fell, Haut (1 a) bestimmter größerer Tiere als haltbar gemachtes, aber noch nicht gegerbtes Rohmaterial für Leder; Tierhaut:
die H. wird abgezogen und gegerbt;
auf der faulen H. liegen (ugs.; faulenzen, nichts tun).
2.
a) hautähnliche Schicht, Hülle, Schale:
die Zwiebel hat sieben Häute;
der Pfirsich hat eine feste H.;
von Mandeln die H. abziehen;
die Wurst mit der H. essen;
b) dünne Schicht, die auf der Oberfläche einer Flüssigkeit steht, sich darauf gebildet hat:
er verabscheut die H. auf der heißen Milch.
3. <o. Pl.> etw. wie eine Haut (1 a) umgebende, glatte äußere Schicht als Abdeckung, Verkleidung, Bespannung o. Ä.:
ein Flugzeug mit einer silbern glänzenden H. (Außenhaut).
4. (ugs.; in Verbindung mit bestimmten, meist positiv charakterisierenden attributiven Adj.) Mensch, Person:
er ist eine ehrliche H.

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I
Haut
 
(Cutis, Derma). Die Haut ist das den Körper bedeckende, flächenmäßig größte Organ des Menschen (etwa 1,6 bis 2 m2). Sie ist Schutzorgan gegen vielfältige Umwelteinflüsse und hilft bei der Aufrechterhaltung unserer Körpertemperatur durch Regulierung der Durchblutung und durch Schweißabsonderung. Sie ist auch unser größtes Sinnesorgan und bestimmt zusammen mit der Beschaffenheit der Behaarung, dem Unterhautgewebe und der Körpergestalt unser Aussehen.
 
In der obersten Schicht der Haut, der Oberhaut (Epidermis), liegen viele Zelllagen übereinander, da sie sich ständig durch Zellteilungen erneuert und an der Oberfläche verhornt. Sie bildet die Pigmente, die bei stärkerer Sonneneinstrahlung vermehrt werden, um die Haut vor der schädlichen UV-Strahlung zu schützen. Unter der Oberhaut befindet sich die Lederhaut (Corium, Dermis). Diese enthält die kapillaren Blutgefäße, Schweißdrüsen, Talgdrüsen und geschlechtsspezifische Duftdrüsen (Letztere im Bereich der Achselhöhlen, der Region der Geschlechtsorgane und des Afters). Außerdem befinden sich in ihr ein hoch entwickeltes Nervengeflecht und zahlreiche verschiedene Sinneskörperchen für den Tast-, Temperatur- und Schmerzsinn, die uns das »Hautgefühl« vermitteln. Besonders zahlreich sind die Nerven und Hautsinnesorgane im Bereich der Lippen, der Fingerbeeren und der Geschlechtsorgane (erogene Zonen). An den Körperöffnungen geht die Haut außer im Gehörgang und der Scheide in eine echte Schleimhaut über.
 
Unter der Haut befindet sich das Unterhautgewebe (die Subcutis oder Hypodermis), das vor allem Binde- und Fettgewebe ist; Letzteres ist im weiblichen Geschlecht als sekundäres Geschlechtsmerkmal deutlich stärker entwickelt.
 
Anhangsgebilde der Haut sind die Haare und die Nägel, die von der Epidermis gebildet werden. Die Haarwurzeln und Nagelbetten sind tief in die Lederhaut eingesenkt.
 
Die Beschaffenheit der Haut hat Signalwirkung für das Sehen, Berühren und Riechen in der gegenseitigen Kommunikation. So hat die gesunde jugendliche Haut noch straffes Bindegewebe, ist elastisch und wasserreich. Die weibliche Haut ist ab der Pubertät durch das dickere Unterhautfettgewebe weicher als die männliche. Die Haut verändert sich im Erwachsenenalter, indem die Zellen immer weniger Wasser enthalten und die Elastizität des Bindegewebes abnimmt, was zur Faltenbildung führt. Der Körpergeruch durch die Sekrete der Hautdrüsen und deren nachfolgende Zersetzung auf der Haut ist sehr individuell und für die anziehende oder abstoßende Wirkung eines Menschen auf einen anderen, oft eher unbewusst, auch von emotionaler Bedeutung. Das zeigt auch der im übertragenen Sinn gemeinte Ausspruch »jemanden nicht riechen können«. Bei allen die Haut betreffenden Handlungen und Verhaltensweisen sollte man immer an ihre Gesunderhaltung denken.
 
Siehe auch: Akne, Berührung, Hygiene, Intimhygiene.
 
II
Haut
 
[althochdeutsch hut, eigentlich »die Umhüllende«],
 
 1) Biologie: im weiteren Sinn Sammelbezeichnung für Deck- und Grenzschichten von unterschiedlichem Aufbau, die z. B. Körperhohlräume oder Organe umgeben oder auskleiden, wie Schleimhaut, Netzhaut, Knochenhaut, Bauchfell, Rippenfell. Im engeren Sinn Cutis, Dẹrma, den ganzen Körper bei Wirbeltieren und beim Menschen umgebendes mehrschichtiges Epithel, das sich zusammensetzt aus der oberflächlichen ektodermalen Oberhaut, der tiefer liegenden Lederhaut und der ohne scharfe Abgrenzung in die Tiefe folgenden Unterhaut.
 
Die vom äußeren Keimblatt gebildete, meist etwa 0,5 mm dicke Oberhaut (Epidermis) des Menschen ist mehrschichtig: Die in der Basalschicht (Stratum basale) der Keimschicht (Stratum germinativum) gebildeten und zur Hautoberfläche hin abgeschobenen, rundlichen, durch zahlreiche kleine Fortsätze miteinander verbundenen (daher wie bestachelt erscheinenden) Zellen bilden die Stachelzellschicht (Stratum spinosum). Ihr Übergang zur (toten) Hornschicht erfolgt über das Zusammenrücken und Abplatten der Zellen, das Auflösen ihrer Kerne und durch vermehrtes Einlagern von beim Verhornungsvorgang sich bildenden hyalinen Keratinkörnchen in ihr Protoplasma. Diese so entstehende Körnerschicht (Stratum granulosum) geht an dicken Hautstellen durch Vernetzung der hyalinen Keratinkörnchen und Ausbildung von faserigen Strukturen zu einer stark lichtbrechenden Masse in die Glanzschicht (Stratum lucidum) über, aus der zuletzt die Hornschicht (Hornhaut) hervorgeht. Diese ist 10-20 Zellschichten (etwa 0,015 mm) dick. Ihre toten und verhornten Zellen werden ständig nach außen abgeschilfert und müssen deshalb von der Keimschicht ersetzt werden.
 
Die Lederhaut (Corium) wird vom mittleren Keimblatt gebildet. Sie besteht aus Bindegewebe, enthält Gefäße und Nerven und an vielen Stellen auch glatte Muskulatur. Die Lederhaut hat ihren Namen daher, dass man tierische Häute durch Gerbung zu Leder verarbeiten kann. Sie trägt gegen die Oberhaut hin Vorwölbungen (Papillen) mit Kapillarschlingen, wodurch die Ernährung der Oberhaut erleichtert wird. Diese Papillarschicht (Stratum papillare) bestimmt die Oberflächenform der Lederhaut und teilweise auch die der Oberhaut; die Papillen sind auch die Grundlage der Hautleisten. Die Füllung der Kapillargefäße bedingt die Rosatönung der Haut, deren Intensität jedoch auch von der Hautdicke u. a. Faktoren abhängt. Beim Zerreißen von Haargefäßen entstehen Blutergüsse, die als blaue Flecken in Erscheinung treten. In der darunter liegenden Netzschicht (Stratum reticulare) der Lederhaut liegen die Schweißdrüsen sowie die größeren Gefäße und Nerven.
 
Unter der Lederhaut liegt die Unterhaut (Subcutis). Das in sie eingebettete Unterhautfettgewebe dient v. a. der Wärmeisolation des Körpers, auch als Druckpolster und zur Speicherung von Reservestoffen.
 
Die Haut schützt gegen eine Reihe von Umweltfaktoren: Durch ihre Reißfestigkeit und Dehnbarkeit wehrt sie mechanische Einwirkungen (Druck, Stoß) ab. Der Säureschutzmantel wehrt Bakterien ab. Die Pigmente der Keimschicht (Hautfarbe), die auch in den verhornten Zellen verbleiben, absorbieren Licht und UV-Strahlung. Durch die Absonderung von Schweiß ist die Haut an der Regulation des Wasserhaushaltes und v. a. an der Temperaturregulation beteiligt. Bei der Wärmeabgabe spielt außerdem ihr weit verzweigtes Kapillarnetz eine wichtige Rolle. Schließlich ist die reichlich mit Sinnesrezeptoren ausgestattete Haut ein Sinnesorgan, das dem Zentralnervensystem eine Vielfalt von Wahrnehmungen vermittelt.
 
Bei den wasserlebenden Wirbeltieren, Fischen und Amphibien, hat die Haut relativ wenige Schichten; sie dient u. a. dem Gasaustausch (Hautatmung, v. a. bei Amphibien) und der Exkretion. Bei den landlebenden Wirbeltieren ist die entsprechend der vorrangigen Abdichtungsfunktion vielschichtige Haut nur in geringem Ausmaß zum Gasaustausch befähigt.
 
Bei wirbellosen Tieren ist die Haut meist eine einschichtige Epidermis. Nach außen scheidet sie oft eine Kutikula ab. Bei den Weichtieren wird Kalk in Form einer Schale ausgeschieden.
 
Über die Haut bei Pflanzen Epidermis.
 
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Haut: Funktion und Aufbau
 
Mechanorezeptoren und Schmerzempfindung
 
Haut: Unser größtes Organ
 
 
 2) Gerberei: Ausgangsmaterial für die Lederherstellung. Der Gerber versteht unter Haut nur die Körperdecken der großen Schlachttiere (Rinder, Pferde, Schweine, Esel) sowie die zur Lederherstellung geeigneten Häute von Meeressäugetieren, Reptilien, Amphibien und Fischen. Die Körperdecken kleinerer Schlachttiere (Kälber, Schafe, Ziegen, Zickel) werden als Felle bezeichnet. Den Schlachthäusern sind Betriebe angegliedert, die die anfallenden Häute und Felle konservieren (Konservierung), sortieren, lagern und vermarkten. Im internationalen Hauthandel werden innerhalb der gleichen Tierart Sortierungen der Häute und Felle nach Gewichts- oder Größenklassen, auch nach Rassen und Art der Tierhaltung (z. B. bei Rindern Wild- und Zahmhaut), ferner nach Herkunftsländern (Provenienzen), nach Güte des Abzugs (Hand- oder Maschinenabzug), nach Parasitenbefall (insbesondere Dasselfliegenlarven) und schließlich nach Konservierungsart und -zustand vorgenommen.
 

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Haut, die; -, Häute [mhd., ahd. hūt, eigtl. = die Umhüllende]: 1. a) aus mehreren Schichten bestehendes, den gesamten Körper von Menschen u. Tieren gleichmäßig umgebendes äußeres Gewebe, das dem Schutz der darunterliegenden Gewebe u. Organe, der Atmung, der Wärmeregulierung u. a. dient: eine zarte, rosige, helle, empfindliche, weiche, trockene, lederne, runzlige, unreine, dunkle H.; die glatte, glitschige H. des Aals abziehen; die abgeworfene H. einer Schlange; seine H. ist rau, rissig geworden; seine H. war von der Sonne verbrannt, ist zu wenig durchblutet; Das Wasser war kühl, ... und die H. ihrer Füße wurde schrumpelig (Strittmatter, Wundertäter 476); dennoch prickelte ihm die H. vor Erregung (Feuchtwanger, Erfolg 802); die H. hat sich gerötet; Es ist fast alles schmal und eng in diesem Gesicht, die H. sehr dünn über die Knochen gestrammt (Richartz, Büroroman 14); die H. in der Sonne bräunen, gegen Sonnenbrand einölen; Allmählich darf der Lehrling mehr machen: Fäden abschneiden ... Gefäße abbinden, die H. nähen (Hackethal, Schneide 91); ich habe mir die H. abgeschürft, verbrannt; Waschbenzin beißt die H. weg, brennt (Ossowski, Flatter 165); es war sehr heiß, die Damen zeigten viel H. (ugs. scherzh.; waren sehr leicht, spärlich bekleidet, tief dekolletiert); durch das zerzauste Gefieder konnte man stellenweise die H. des Vogels sehen; die knusprig gebratene H. der Gans mag er besonders gern; die Farbe, Pigmentierung der H.; die Jacke auf der bloßen H. (unmittelbar auf dem Körper) tragen; wir waren alle durchnässt bis auf die H. (völlig durchnässt); das Mittel muss in die H. eingerieben, einmassiert werden; Über die entblößte H. sah man rote Schauer laufen (H. Mann, Stadt 181); Spr aus fremder H., aus anderer Leute H. ist gut, leicht Riemen schneiden (mit dem Geld anderer lässt sich leicht wirtschaften; auf Kosten anderer kann man gut leben); *nur/bloß noch H. und Knochen sein; nur/bloß noch aus H. und Knochen bestehen (ugs.; völlig abgemagert sein); seine H. retten (ugs.; sich retten); die H. versaufen (salopp; ↑Fell 1 a); jmdm. die H. gerben (salopp; ↑Fell 1 a); seine H. zu Markte tragen (1. ugs.; sich voll für jmdn., etw. einsetzen u. sich dabei selbst gefährden; nach der Vorstellung von der Haut als dem allerletzten Eigentum, das man einsetzt: wer sich den Machthabern entgegenstellte, trug die eigene H. zu Markte [Erné, Kellerkneipe 103]. 2. ugs. scherzh.; als Prostituierte, Callgirl, Stripteasetänzerin o. Ä. arbeiten); seine H. [möglichst] teuer/so teuer wie möglich verkaufen (ugs.; sich mit allen Kräften wehren, verteidigen; es einem Gegner so schwer wie möglich machen); sich seiner H. wehren (ugs.; sich energisch wehren, verteidigen): Schließlich war die Madeleine kein heuriger Hase und würde sich ihrer H. schon wehren (Fallada, Herr 16); aus der H. fahren (ugs.; sehr ärgerlich, voller Ungeduld sein; wütend, zornig werden; nach dem Bild einer sich häutenden Schlange): man könnte aus der H. fahren, wenn man so etwas sieht; es ist, um aus der H. zu fahren; nicht aus seiner H. [heraus]können (ugs.; nicht anders handeln, sich verhalten können, als es der eigenen Veranlagung, Anschauung entspricht; sich nicht ändern können): Er konnte nicht aus seiner H., wusste aber, wie er seine Schwäche zu steuern hatte (Loest, Pistole 133); nicht alles von der bösen Seite sehen, ein bisschen Liebe zu den Menschen, ... niemand kann aus seiner H. heraus (Frisch, Stiller 439); sich <Dativ> etw. nicht aus der H. schneiden können (ugs.; ↑Rippe 1); sich in seiner H. wohl fühlen (ugs.; zufrieden sein mit seiner Lage, Situation, mit den Gegebenheiten, Lebensumständen); jmdm. ist wohl in seiner H. (ugs.; jmd. ist zufrieden mit seiner Lage, seinen Lebensumständen; jmd. fühlt sich sehr behaglich); nicht in jmds. H. stecken mögen (ugs.; nicht an jmds. Stelle, nicht in jmds. übler Lage sein mögen); in keiner guten/gesunden H. stecken (ugs.; oft krank werden, kränkeln); mit heiler H. davonkommen (ugs.; etw. ungestraft, unverletzt überstehen); mit H. und Haar[en] (ugs.; völlig, ganz u. gar, restlos): er hat den ganzen Rest mit H. und Haar[en] aufgegessen, verschlungen; er hat sich dieser Arbeit mit H. und Haar[en] verschrieben; sie ist ihm mit H. und Haar[en] verfallen; [jmdm.] unter die H. gehen/dringen (ugs.; jmdn. sehr erregen, ihn unmittelbar, im Innersten berühren; bei jmdm. starke Empfindungen auslösen; nach engl. to get under someone's skin): der Film geht unter die H.; Es muss etwas geschehen. Etwas Großes. Etwas, das unter die H. geht (Hörzu 43, 1984, 16); Dem dringt nichts unter die H.! (Sebastian, Krankenhaus 53); b) Fell, ↑Haut (1 a) bestimmter größerer Tiere als haltbar gemachtes, aber noch nicht gegerbtes Rohmaterial für Leder; Tierhaut: die H. wird abgezogen und gegerbt; *auf der faulen H. liegen (ugs.; faulenzen, nichts tun); sich auf die faule H. legen (ugs.; zu faulenzen anfangen, sich dem Nichtstun hingeben): Lea ... hörte schon das Gejammer der Mutter, den Vorwurf, dass Nachbars Kinder ihren Schuppen bereits voll hätten, während Lea auf der faulen H. lag (Ossowski, Liebe ist 115). 2. a) hautähnliche Schicht, Hülle, Schale: die Zwiebel hat sieben Häute; der Pfirsich hat eine feste H.; von Pilzen, Mandeln die H. abziehen; die Wurst mit der H. essen; der Samen in der Hülse ist von einer feinen, zarten, durchsichtigen H. bedeckt; b) dünne Schicht, die auf der Oberfläche einer Flüssigkeit steht, sich darauf gebildet hat: er verabscheut die H. auf der heißen Milch. 3. <o. Pl.> etw. wie eine ↑Haut (1 a) umgebende, glatte äußere Schicht als Abdeckung, Verkleidung, Bespannung o. Ä.: die H. des Freiballons glänzte in der Sonne; ein Schiff, Flugzeug mit einer silbern glänzenden H. (Außenhaut). 4. (in Verbindung mit bestimmten, meist positiv charakterisierenden attributiven Adj.; ugs.) Mensch, Person: er ist eine ehrliche H.; Ich bin eine grundehrliche H., Beate (Weber, Tote 80); Nee, nee, Richardchen, bist 'ne gute H., aber das sind hier Männersachen (Döblin, Alexanderplatz 87).

Universal-Lexikon. 2012.