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Exkretion
Ausscheidung

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Ex|kre|ti|on 〈f. 20〉 = Ausscheidung (1) [<neulat. excretio „Aussonderung“]

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Ex|kre|ti|on, die; -, -en (Med., Zool.):
Ausscheidung wertloser Stoffwechselprodukte aus dem Körper.

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Exkretion
 
[lateinisch, zu excernere, excretum »aussondern«, »ausscheiden«] die, -/-en, Ausscheidung, Absonderung, im weiteren Sinn bei Pflanzen, Mensch und Tieren die Ausscheidung aller nicht nutzbaren oder auch schädliche Stoffe (Exkrete) aus dem Organismus; dies sind z. B. neben dem bei der Atmung abgegebenen Kohlendioxid Endprodukte des Stoffwechsels, Fremdsubstanzen (z. B. Pharmaka) sowie überschüssige Stoffe (Nährstoffe, Minerale). Exkretion findet im einfachsten Fall durch Ausscheidung über die Körperoberfläche (z. B. Haut) statt, bei wasserlebenden Tieren auch über die Kiemen, oder aber mittels spezieller Exkretionsorgane oder -gewebe. Exkretion muss nicht in jedem Fall Ausscheidung bedeuten, Exkrete können auch innerhalb des Organismus gespeichert werden.
 
Exkrete bei Pflanzen sind aus dem Protoplasma ausgeschiedene feste, flüssige oder gasförmige Stoffe, die innerhalb des Pflanzenkörpers oder auf seiner Oberfläche abgelagert, ausgeschieden oder entlassen werden (Ausscheidungsgewebe). Exkrete, die von Sekreten und Rekreten unterschieden werden, sind nicht mehr verwertbare Stoffwechselendprodukte, z. B. Gärungsprodukte wie Alkohol, Essig- und Milchsäure, Harze, ätherische Öle, Alkaloide, Gerbstoffe, Schleime oder auch Entgiftungsprodukte wie Oxalate, die als Kristalle in Zellen abgelagert werden.
 
Bei Mensch und Tieren versteht man unter Exkretion die Ausscheidung stickstoffhaltiger Endprodukte des Stoffwechsels. Sie ist eng verknüpft mit dem Wasser- und Mineralhaushalt sowie der Osmoregulation, da viele der durch Exkretion ausgeschiedenen Substanzen die osmotischen Verhältnisse im extra- und intrazellulären Raum beeinflussen. Mechanismen, über die die Exkretion abläuft, sind Diffusion, aktiver Transport (Sekretion und Resorption bestimmter Ionen oder Moleküle) sowie Filtration (meist Primärharnbildung). Nach den drei Hauptausscheidungsformen für stickstoffhaltige Verbindungen wird unterschieden zwischen ammonotelischen (Ammoniakausscheider, z. B. viele Weichtiere, Krebse, Knochenfische, Amphibienlarven), ureotelischen (Harnstoffausscheider, z. B. alle Säugetiere und der Mensch) sowie uricotelischen Lebewesen (Harnsäureausscheider, z. B. Eidechsen, Vögel, einige Schildkröten). Die Form der Stickstoffausscheidung hängt, ebenso wie die produzierte Harnmenge und die Konzentration der Ausscheidungsprodukte, eng mit der Lebensweise zusammen.
 
Als die wohl ursprünglichsten Exkretionsorgane können die z. B. bei Nemathelminthen, vielen Larvenformen, aber auch dem Lanzettfischchen vorkommenden Protonephridien bezeichnet werden: sich verzweigende Kanäle, die nach außen führen und nach innen durch eine Terminalzelle abgeschlossen sind. Die Metanephridien z. B. bei Anneliden, Ringelwürmern, Gliedertieren und Weichtieren bilden ebenfalls einen ausführenden Kanal, jedoch mit einer (oft mit Wimpertrichter ausgestatteten) Öffnung nach innen in die Zölomräume. Umgewandelte Metanephridien sind die Antennen- oder Maxillendrüsen der Krebse.
 
Auch die Niere der Wirbeltiere ist auf das Bauprinzip des Metanephridiums zurückzuführen, nicht dagegen die Malpighi-Gefäße der Insekten, die als spezialisierte Mitteldarmausstülpungen aufzufassen sind. Neben anderen Exkretionsorganen gibt es auch spezialisierte Zellen, die dem Transport der Exkrete zu Exkretionsorganen oder Speichergeweben oder über Phagozytose direkt der Exkretion dienen, sowie spezialisierte Organellen, z. B. die kontraktilen (»pulsierenden«) Vakuolen der im Süßwasser lebenden Einzeller.

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Ex|kre|ti|on, die; -, -en (Med., Zool.): Ausscheidung wertloser Stoffwechselprodukte aus dem Körper.

Universal-Lexikon. 2012.