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gehen
laufen (umgangssprachlich); tun (umgangssprachlich); klappen (umgangssprachlich); funktionieren; funzen (umgangssprachlich); möglich sein; in Betracht kommen; stiefeln (umgangssprachlich); laufen; auf Schusters Rappen (umgangssprachlich); spazieren gehen; schlendern; zu Fuß gehen; herumwandern; latschen (umgangssprachlich); herumschlendern; umziehen; sich auf den Weg machen; aufbrechen; fahren; reisen

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ge|hen ['ge:ən], ging, gegangen <itr.; ist:
1.
a) sich in aufrechter Haltung auf den Füßen fortbewegen:
schnell, langsam, barfuß, am Stock gehen; geradeaus, um die Ecke, über die Straße gehen; er muss auf Krücken gehen.
Syn.: laufen.
b) eine bestimmte Strecke zu Fuß zurücklegen:
einen Umweg, 5 km gehen; ich bin den Weg in einer Stunde gegangen; ein Stück mit jmdm. gehen (ihn begleiten).
c) (ugs. veraltend) mit jmdm. ein Freundschafts- oder Liebesverhältnis haben [und in der Öffentlichkeit mit ihm gesehen werden]:
er geht schon lange mit ihr.
2.
a) sich (zu einem bestimmten Zweck) an einen Ort begeben:
einkaufen, essen, schwimmen, tanzen gehen; auf den Markt, ins Bett gehen; zur/in die Kirche gehen (den Gottesdienst besuchen); zum Arzt gehen; zur Polizei gehen;
sich gehen lassen: sich nicht beherrschen; unbeherrscht, nachlässig sein:
zu Hause lässt er sich einfach gehen.
b) in einem bestimmten Bereich [beruflich] tätig werden:
in die Politik, zum Film gehen.
3.
a) sich von einem Ort entfernen:
ich muss jetzt leider gehen; er ist wortlos gegangen.
b) seine berufliche Stellung aufgeben:
sie hat gekündigt und wird nächsten Monat gehen; der Minister musste gehen.
Syn.: ausscheiden.
c) [laut Fahrplan] abfahren:
der nächste Zug geht erst in zwei Stunden.
4.
a) in bestimmter Weise in Bewegung, in Gang sein:
die Klingel, das Telefon geht gerade nicht; die Uhr geht richtig.
b) sich in bestimmter Weise entwickeln oder so verlaufen:
das Geschäft geht gut, überhaupt nicht; es geht alles wie geplant, nach Wunsch.
Syn.: geschehen, sich vollziehen, vonstattengehen.
c) in bestimmter Weise zu handhaben, zu machen, durchzuführen sein:
es geht schwer, ganz leicht, einfach; wie geht dieses Spiel?
d) absetzbar, verkäuflich sein:
dieser Artikel geht bei uns schlecht, geht überall gut.
5.
a) sich machen lassen, möglich sein:
das wird nur schwer gehen; das geht bestimmt nicht.
b) (ugs.) einigermaßen akzeptabel sein, gerade noch angehen:
das geht ja noch; es geht so; die ersten Tage des Urlaubs gingen noch, aber dann wurde die Hitze unerträglich.
6.
a) sich (bis zu einem bestimmten Punkt) erstrecken, ausdehnen:
sein kleiner Bruder geht ihm nur bis zur Schulter; der Rocksaum geht bis zu den Knien; das Wasser ging mir bis an den Hals.
b) eine bestimmte Richtung haben; auf etwas gerichtet sein:
der Weg geht geradeaus, durch den Wald; das Fenster geht zum Hof.
c) sich einem bestimmten Zustand, Zeitpunkt nähern:
etwas geht zu Ende; es geht auf/gegen Mitternacht.
d) sich nach jmdm., etwas richten, etwas als Maßstab nehmen:
danach kann man nicht gehen; es kann nicht immer nach dir gehen.
7.
a) in etwas Raum finden:
in den Krug geht gerade ein Liter; der Schrank geht (passt) nicht durch die Tür, in das Zimmer.
b) (als Zahl, Maß) in etwas enthalten sein:
wie oft geht 2 in 10?
c) in etwas aufgeteilt werden:
die Erbschaft geht in fünf gleiche Teile.
8. <unpers.> sich (in einem bestimmten körperlichen oder seelischen Zustand) befinden:
es geht ihm nach der Kur wieder besser; es geht ihr gesundheitlich, finanziell gut, schlecht; wie geht es Ihnen?
9. <unpers.> sich (um jmdn., etwas) handeln:
es geht um meine Familie; worum geht es in dem Film? (was ist der Inhalt?).
Syn.: sich drehen.

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ge|hen 〈V. 145; ist
I 〈V. intr.〉
I.I 〈von Lebewesen〉
1. sich zu Fuß fortbewegen, laufen, nicht fahren
2. weggehen, sich entfernen, abreisen, wegfahren, auswandern
3. aus dem Amt, dem Dienst scheiden
● geh!; ach, geh! (Ausdruck des Erstaunens) wirklich?, ist das wahr?, (od. der Ungeduld) lass mich in Ruhe! ● man hat zwei Stunden zu \gehen man braucht zu Fuß zwei Stunden; seiner Wege \gehen weggehen; ruhig seines Weges \gehen sich nicht beirren lassenbaden, schlafen, schwimmen, spielen, tanzen \gehen; es war ein lebhaftes Kommen und Gehen lebhafter Betrieb; ich möchte jetzt \gehen; ich muss \gehen; schwerfallen: das Gehen fällt ihm schwer; spazieren \gehenbarfuß \gehen; langsam, leise, schnell, vorsichtig \gehen; sicher \gehen einen sicheren Gang haben; 〈aber〉 →a. sichergehen; er ging so weit, zu behaupten er behauptete sogar, ...; zu weit \gehen die Grenze (des Schicklichen) überschreiten, zu viel wagenan die Arbeit \gehen mit der Arbeit beginnen; an Bord, an Land \gehen; an die Decke \gehen 〈fig.; umg.〉 wütend werden, sich sehr über etwas ärgern; am Stock, an Krücken \gehen; aufs Gymnasium \gehen das G. besuchen; aufs Land \gehen; auf Reisen \gehen; bei jmdm. aus und ein \gehen bei jmdm. oft zu Gast sein, jmdn. häufig besuchen; aus dem Haus \gehen; geh mir aus dem Licht!; durch die Straßen \gehen; geradeaus, links, rechts, reihum \gehen; hinter, neben, vor jmdm. \gehen; ins Einzelne \gehen Einzelheiten erörtern, eine Sache genau erläutern; in sich \gehen über die eigene Handlungsweise nachdenken; ins Ausland \gehen; ins Bad \gehen (zur Kur) ins Bad reisen; in Halbschuhen, in Strümpfen \gehen; er geht ins zwanzigste Jahr er wird bald 20 Jahre alt; in die fünfte Klasse \gehen Schüler der fünften K. sein; in die Lehre \gehen Lehrling sein; in Samt und Seide \gehen in S. u. S. gekleidet sein; im Schritt \gehen langsam, nicht im Trab od. schnellen Lauf; in die Schule \gehen die Sch. besuchen; in Schwarz \gehen schwarz gekleidet sein; in die Stadt \gehen (zum Einkaufen); in (den) Urlaub \gehen; in den Wald \gehen; bitte geh einstweilen ins Zimmer, ich komme gleich!; mit jmdm. \gehen jmdn. begleiten; 〈Jugendspr.〉 mit jmdm. zusammen sein (als Paar); mit der Zeit \gehen moderne Ansichten haben, die Zeit verstehen; sie \gehen miteinander 〈fig.〉 sie haben ein Verhältnis; man soll nicht nur nach dem Äußeren \gehen urteilen; danach kann man nicht \gehen danach kann man die Sache od. jmdn. nicht beurteilen; nach Amerika \gehen; ich will rasch noch nach Brot \gehen 〈umg.〉 rasch B. besorgen; über Bord \gehen über B. stürzen; über eine Brücke, einen Platz, eine Straße \gehen; über Leichen \gehen 〈fig.〉 rücksichtslos sein od. handeln; wir \gehen nicht viel unter Menschen wir haben nicht viel Umgang, Verkehr mit anderen M.; unter die Soldaten \gehen 〈volkstüml.〉 Soldat werden; er ist ohne Abschied von ihr gegangen er hat sie ohne A. verlassen; er ist von uns gegangen er ist gestorben; zum Arzt, zum Bäcker, zum Friseur \gehen; ins od. zu Bett \gehen; zu Fuß \gehen laufen, nicht fahren; jmdm. zur Hand \gehen helfen; zur Schule \gehen die Sch. besuchen; geh zum Teufel! (Fluch); zum Theater \gehen Schauspieler werdenwann ist er gegangen?; wie geht man dorthin? 〈umg.〉 welcher Weg führt dorthin?; wie lange geht man bis dorthin? 〈umg.〉 wie viel Zeit braucht man ...?; wo er geht und steht, wird er gegrüßt; wohin gehst du? ● er ist gegangen worden 〈umg.; iron.〉 man hat ihm nahegelegt, zu gehen, zu kündigen, er ist entlassen worden
I.II 〈von Sachen〉
1. in Bewegung, in Ordnung sein (Maschine)
2. (ab)fahren, verkehren (Zug)
● es geht das Gerücht, dass ... man erzählt sich das G., dass ...; der Teig geht wird durch das Treibmittel aufgetrieben; es geht ein starker Wind ● ich habe die Tür \gehen hören ich habe gehört, dass die Tür geöffnet u. geschlossen wurde; er lässt die Dinge \gehen er lässt den Dingen (eher gleichgültig) ihren Lauf, ohne einzugreifen ● das geht einfach, leicht, schwer ist einfach, leicht, schwer zu bewerkstelligen; die Uhr geht falsch, richtig stimmt (nicht) mit der richtigen Zeit überein; die Ware geht gut wird gern gekauft; das Geschäft geht gut, schlecht; die See geht hoch; der Schmerz geht tief 〈fig.〉; das geht zu weit das ist zu viel ● das Wasser ging ihm bis an den Gürtel reichte ihm bis zum Gürtel; der Rock geht bis an die Knie; der Wald geht bis an die Stadt reicht bis an die Stadt; das geht auf dich! damit bist du gemeint, das zielt auf dich!; die Uhr geht auf acht 〈umg.〉 es ist bald acht Uhr; das Fenster geht auf den Garten liegt an der Gartenseite; von den Äpfeln \gehen sechs aufs Kilo sechs ergeben ein Kilo; es geht auf Mittag es ist bald Mittag; sein lauter Schrei ging mir durch und durch erregte, erschreckte mich bis ins Innerste; alles geht durch seine Hände er bekommt alles zu sehen; die Kugel ging durch die Schulter durchschlug die Schulter; das geht gegen meine Überzeugung ich bin dagegen, ich kann nicht zustimmen; 6 geht in 12 zweimal 12 geteilt durch 6 ist gleich 2; der Teig geht in die Höhe wird aufgetrieben; die Gewinne \gehen in die Millionen die G. erreichen Millionenhöhe; in diesen Saal \gehen 500 Menschen in diesem S. ist Platz für 500 M.; das Erbe geht in drei Teile wird in drei Teile geteilt; das Lied geht nach der folgenden Melodie wird nach der folgenden Melodie gesungen; alles geht nach Wunsch; das geht nicht! man kann es (so) nicht machen; (als Ausdruck der Ablehnung od. des Unmuts) das kommt nicht in Frage, das ist zu viel; die Klingel geht nicht, geht wieder; das Gedicht geht so das Gedicht hat folgenden Wortlaut; seine Arbeit geht ihm über alles ist für ihn das Höchste; mir geht nichts über Beethoven B.s Musik ist für mich die schönste; die Post geht über Berlin wird über B. geleitet; der Zug geht über Frankfurt; das geht über meine Kräfte es ist zu viel, zu schwer für mich; vor sich \gehen geschehen; und wie soll das vor sich \gehen?; der Vorrat geht zu Ende, zur Neige ist fast verbrauchtwann geht der nächste Zug nach ...?; wie geht das Geschäft?
I.III 〈unpersönl.〉 wie hat dir der Film gefallen? es geht! mittelmäßig; am Dienstag geht es nicht passt es mir nicht; es mag \gehen, wie es will, wir müssen eine Lösung finden; es wird schon \gehen möglich sein ● geht es dir wieder besser? fühlst du dich wieder besser?; es geht ihm gut, schlecht er ist gesund, krank; er ist wohlhabend, arm; so gut es eben geht so gut wie möglich ● es ist anders gegangen, als er dachte es wurde anders; mir ist es ebenso gegangen mir ist das Gleiche geschehen; ich habe das Gleiche empfunden; wenn es nach mir ginge, dann ... wenn ich bestimmen könnte, wenn man sich nach mir richtete, dann ...; so geht es nicht! das muss geändert werden; so geht es in der Welt so ist es nun einmal; hier geht es ums Ganze hier steht alles auf dem Spiel; es geht ihm (dabei) nur ums Geld er hat nur für das Geld Interesse (das er dabei verdient); es geht um seinen Kopf er schwebt in Gefahr, sein Leben zu verlieren; es geht mit ihm zu Ende er wird bald sterbenwie geht's? 〈umg.〉; wie geht es Ihnen? wie befinden Sie sich?; was haben Sie in letzter Zeit erlebt?; wie geht's, wie steht's?; wie weit ist es bis dahin zu \gehen? wie lange braucht man bis dorthin?; wo geht es hierhin? 〈umg.〉 wohin führt dieser Weg?
II 〈V. tr.〉 die Sache geht ihren Gang verläuft ruhig, normal; einen Kilometer (weit) \gehen; einen Weg \gehen einen Weg zu Fuß benutzen; eine Besorgung machen; seinen geraden Weg \gehen 〈fig.〉 sein Ziel unbeirrt verfolgen ● er wollte sie nicht \gehen lassen; du kannst ihn doch nicht so ohne Abschied \gehen lassen fortgehen lassen; 〈aber〉 \gehen lassen 〈fig.〉 = gehenlassen (I)
III 〈V. refl.〉 er hat sich Blasen gegangen an seinen Füßen haben sich durch vieles Gehen Blasen gebildet ● sich \gehen lassen = gehenlassen (II)
● sich müde \gehen so lange gehen, bis man müde ist ● es geht sich gut in diesen Schuhen diese Schuhe sind bequem [<ahd. gan, gen, engl. go <germ. *ge-, *gai- <idg. *ghe-, *ghei-]

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ge|hen <unr. V.; ist [mhd., ahd. gēn, gān, urspr. = verlassen, fortgehen; leer sein, klaffen, verw. mit gähnen]:
1. sich in aufrechter Haltung auf den Füßen schrittweise fortbewegen:
schnell, langsam, gerade, gebückt, barfuß, am Stock, auf Zehenspitzen, eingehakt g.;
geradeaus, um die Ecke, über die Straße, auf und ab, hin und her g.;
willst du mitfahren oder lieber [zu Fuß] g.?;
wo jmd. geht u. steht (immerzu; überall: er trägt die Sonnenbrille, wo er geht und steht);
wie jmd. geht u. steht (so, wie jmd. gerade [angezogen] ist; sofort: als er die Nachricht hörte, rannte er los, wie er ging und stand).
2. eine bestimmte Strecke gehend (1) zurücklegen:
einen Umweg, 5 km g.;
ich bin den Weg in einer Stunde gegangen;
sie ist ein Stück mit uns gegangen;
der Pfad ist nicht leicht zu g.
3. <g. + sich; unpers.> in bestimmter Weise zu begehen sein:
auf diesem Pflaster geht es sich schlecht.
4.
a) sich [mit bestimmter Absicht] irgendwohin begeben:
schwimmen, tanzen, einkaufen, essen g.;
auf den Markt, aufs Standesamt g.;
ins Ausland g.;
zu/ins Bett g.;
zur/in die Kirche g. (den Gottesdienst besuchen);
an die Luft g. (ins Freie gehen, um sich zu entspannen, zu erfrischen);
in die Himbeeren g. (ugs.; Himbeeren pflücken gehen);
zum Arzt g. (den Arzt aufsuchen);
Ü an die Arbeit g. (mit der Arbeit beginnen);
in Deckung g. (Schutz suchen);
in Urlaub, Pension g.;
mit einigen Hoffnungen in den Wahlkampf g.;
das Manuskript geht in Druck (man beginnt mit dem Druck);
in sich g. (über sein Verhalten [mit Bedauern] nachdenken, um es zu ändern);
b) regelmäßig besuchen:
in den Kindergarten, auf die Universität g.;
sie geht noch zur Schule (sie ist noch Schülerin);
er ist durch eine harte Schule gegangen (hat viel Schweres durchgemacht);
c) in einem bestimmten Bereich [beruflich] tätig werden:
in den Staatsdienst, in die Industrie, Politik g.;
ins Kloster g. (Nonne, Mönch werden);
zum Theater, zum Film g. ([Film]schauspieler[in] werden);
d) (landsch.) als etw. [zu] arbeiten [beginnen]:
als Schaffner g.
5. (ugs.) sich in bestimmter Weise kleiden:
er geht immer gut gekleidet;
in Schwarz, in Trauer, in Zivil g.;
zum Fasching als Cowboy g. (sich als Cowboy verkleiden).
6.
a) einen Ort verlassen; weggehen:
ich muss jetzt g.;
er ist wortlos, grußlos gegangen;
gehen wir?;
jmdn. lieber g. als kommen sehen (jmdn. nicht mögen u. deshalb auf seine Anwesenheit keinen Wert legen);
geh/gehen Sie/(südd., österr.:) gehts mir doch damit! (ugs.; als Ausdruck der Ablehnung, des Unwillens);
geh/(südd., österr.:) gehts, das soll ich glauben? (ugs.; als Ausdruck des Zweifels);
er ist von uns gegangen (verhüll.; gestorben);
Ü um 12.22 Uhr geht der Zug (fährt er ab);
der nächste Bus geht (fährt) erst in einer halben Stunde;
b) seinen bisherigen Arbeitsplatz aufgeben; aus dem Amt, Dienst ausscheiden:
sie hat gekündigt und wird nächsten Monat g.;
der Minister musste g.;
Sie können g. (Sie sind entlassen!);
gegangen werden (ugs. scherzh.; entlassen werden).
7. (ugs.)
a) sich an etw. zu schaffen machen:
jemand muss an meinen Schreibtisch gegangen sein;
b) sich unerlaubt von einer Sache etw. nehmen:
ich habe gemerkt, dass du an mein Geld gegangen bist.
8. (ugs.) mit jmdm. ein Freundschafts- od. Liebesverhältnis haben [u. sich in der Öffentlichkeit mit ihm zeigen]:
sie geht schon zwei Jahre mit dem Jungen;
die beiden gehen [fest] miteinander.
9.
a) in bestimmter Weise in Bewegung sein:
die Maschine geht (funktioniert; ist in Betrieb);
die Uhr geht nicht mehr (ist stehen geblieben);
er erwachte, weil die Klingel, das Telefon ging (läutete);
sein Mundwerk ging ununterbrochen (ugs.; er redete ununterbrochen);
es geht (weht) ein kalter Wind;
kein Lüftchen ging (es war windstill);
die Tür geht (wird geöffnet; bewegt sich);
Ü die Affäre ging durch alle Zeitungen (wurde in allen Zeitungen verbreitet);
es geht (man erzählt sich) das Gerücht, dass er daran beteiligt war;
b) aufgehen (4):
der Teig muss noch g.
10.
a) sich machen lassen; möglich sein:
das geht nicht;
aber das geht doch nicht (das kommt nicht infrage), dass du jetzt schon aufbrichst!;
<unpers.:> leider geht es nicht anders;
es geht nicht ohne deine Hilfe;
soll ich es einpacken oder geht es so?;
da geht noch was (ugs.; es kann noch etwas erreicht, verändert, verbessert werden);
b) (ugs.) einigermaßen akzeptabel sein, gerade noch angehen:
die ersten Tage im Urlaub gingen noch, aber dann wurde die Hitze unerträglich;
<unpers.:> »Gefällt es dir?« – »Es geht [so]« (leidlich; einigermaßen);
das geht zu weit (übersteigt das vertretbare Maß).
11.
a) sich in bestimmter Weise entwickeln; in bestimmter Weise verlaufen:
der Laden, das Geschäft geht gut, überhaupt nicht;
(ugs.:) alles geht drunter und drüber;
<unpers.:> es geht alles nach Wunsch;
Ü wie geht (lautet) die erste Strophe?;
vor sich g. (gerade stattfinden; geschehen: was geht hier vor sich?; es sind Veränderungen vor sich gegangen);
b) in bestimmter Weise zu handhaben, zu machen, durchzuführen sein:
etw. geht schwer, leicht, ganz einfach;
ich weiß nicht, wie diese Rechenaufgabe, dieses Spiel geht.
12. absetzbar, verkäuflich sein; gewünscht werden:
der Artikel geht bei uns sehr schlecht;
das Produkt geht überall.
13.
a) in etw. Raum finden:
in das Gefäß geht nur ein Liter;
der Schrank geht (passt) nicht durch die Tür, in das Zimmer;
b) (von Zahlen, Maßen) in etw. enthalten sein:
wie oft geht 2 in 10?;
von diesen Äpfeln gehen vier auf ein Pfund;
c) in etw. aufgeteilt werden:
die Erbschaft geht in fünf gleiche Teile.
14.
a) sich bis zu einem bestimmten Punkt erstrecken, ausdehnen:
der Rocksaum geht bis zu den Knien;
das Wasser ging mir bis an den Hals;
die Summe geht in die Hunderte;
Ü er ging so weit zu behaupten, dass ich selbst daran schuld sei;
bis es nicht mehr geht (bis zum Überdruss);
seine Familie geht ihm über alles (ist ihm am meisten wert);
das geht über (übersteigt) seine Kräfte, seinen Horizont;
es geht nichts über (nichts ist besser als) ein gutes Glas Wein;
b) eine bestimmte Richtung haben, einschlagen; in einer bestimmten Richtung verlaufen:
die Straße geht durch den Wald;
der Weg geht erst geradeaus, dann links;
wohin geht (führt) die Reise?;
<unpers.:> hinter der Biegung geht es (führt der Weg, die Straße) steil hinauf;
c) auf etw., jmdn. abzielen, gerichtet sein:
der Ball ging (traf) ins Tor;
das Fenster geht auf den Hof, nach der Straße;
der erste Preis ging an Frau Meier;
diese Bemerkung geht gegen dich;
die Rechnung geht auf mich (bezahle ich);
das geht gegen meine Prinzipien;
seine Ansicht, Meinung geht dahin, dass wir das gemeinsam zu verantworten hätten;
das geht mir ans Gemüt, zu Herzen (trifft, bewegt mich);
die Farbe geht (spielt) ins Blau;
d) sich einem bestimmten Zustand, Zeitpunkt o. Ä. nähern:
etw. geht zu Ende;
er geht auf die 60 (nähert sich seinem sechzigsten Lebensjahr);
<unpers.:> es geht auf/gegen Mitternacht;
dieser Zustand geht jetzt ins dritte Jahr (dauert schon [länger als] zwei Jahre an);
e) sich nach jmdm., etw. richten; jmdn., etw. als Maßstab nehmen:
er geht nur nach dem Äußeren;
danach kann man nicht g.;
es kann nicht immer alles nach dir g. (es kann sich nicht immer alles nach deinem Willen richten).
15. <unpers.>
a) sich in einer bestimmten Verfassung, Lage befinden:
es geht ihm [gesundheitlich, finanziell] gut, schlecht;
wie geht es dir?;
(ugs.:) wie gehts, wie stehts?;
b) sich um etw. handeln:
worum geht es hier/in diesem Film? (was ist der Inhalt?);
es geht mir darum, ihn zu überzeugen (ich möchte erreichen, dass er sich überzeugen lässt).

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Gehen,
 
1) Biologie: die auf dem Land am weitesten verbreitete Fortbewegungsart. Der Schritt eines Einzelbeins lässt sich dabei in zwei Phasen zerlegen: Während der Stemm- oder Retraktionsphase wird das Bein vorn auf den Boden aufgesetzt und nach hinten gedrückt; der Körper bewegt sich vorwärts. Dann folgt die Schwing- oder Protraktionsphase, in der das Bein vom Boden abgehoben und nach vorn bewegt wird. Beide Phasen zusammen bezeichnet man als Schreitzyklus eines Beins. Je schneller die Fortbewegungsweise ist (Laufen), desto kürzer ist der relative Zeitanteil, während dessen ein Bein den Boden berührt.
 
Gekennzeichnet durch ein bestimmtes, rhythmisch ablaufendes Bewegungsmuster der Gliedmaßen werden verschiedene Gangarten unterschieden: Das primitivste Bewegungsmuster ist der Diagonalgang (Kreuzgang), z. B. bei Schwanzlurchen, manchen Kröten, Reptilien, vielen Säugetieren. Dabei werden die Beine in der Reihenfolge links vorn, rechts hinten, rechts vorn, links hinten bewegt. Bei schnellem Lauf fallen die Schritte von Vorderbein und gegenüberliegendem Hinterbein zeitlich zusammen (besonders bei Pferden u. a. Einhufern als Trab bezeichnet). Daneben gibt es den Passgang (z. B. bei Kamelen, Elefanten, Giraffen und bei einigen wenigen Pferderassen), bei dem Vorder- und Hinterbein derselben Seite gleichzeitig eingesetzt werden; ferner (bei vielen Säugetieren) den Galopp, der durch den abwechselnden Einsatz beider Vorder- und Hinterbeine zustande kommt.
 
Bei Insekten, aber auch bei Spinnen und höheren Krebsen, alternieren die gegenüberliegenden Beine eines Körpersegments mit den Beinpaaren aufeinander folgender Segmente. Insekten z. B. bilden mit dem Vorder- und Hinterbein der einen Seite und dem mittleren Bein der anderen Seite jeweils ein lagestabiles Dreieck. Sehr viel komplizierter sind die Verhältnisse bei Hundert- und Tausendfüßern, die in Wirklichkeit jedoch »nur« zwischen 30 und höchstens 680 Beine besitzen, deren Bewegung auf einer Körperseite wellenförmig verläuft; dabei liegt an mehreren Stellen des Körpers zur gleichen Zeit der gleiche Bewegungszustand vor.
 
Der aufrechte Gang auf zwei Beinen findet sich als reguläre Fortbewegungsart außer beim Menschen noch bei den Straußenvögeln, gelegentlich auch bei bestimmten Affen.
 
Beim Gehen des Menschen wird nach Vorsetzen des einen Beins (Stützbein) durch die Vorwärtsbewegung des Oberkörpers der Schwerpunkt nach vorn verlagert, der Oberkörper beginnt nach vorn zu kippen. Währenddessen schwingt das andere Bein (Schwingbein) nach vorn und unterstützt den Rumpf entgegen der Schwerkraft. Beim Verlagern des Schwerpunktes werden die Arme im Rhythmus der Beinbewegungen mitgeschwungen. (Klettern, Springen, Gehstörungen)
 
 2) Leichtathletik: Wettbewerb über verschiedene Strecken für Frauen und Männer. Das 20-km-(Straßen-)Gehen ersetzte 1956 in Melbourne das bis dahin übliche 10-km-Bahngehen. Beim sportlichen Gehen wird verlangt, dass die ununterbrochene Berührung mit dem Boden (im Gegensatz zum Laufen) erhalten bleibt. Das nach vorn schwingende Bein setzt mit der Ferse auf, bevor der hintere Fuß den Boden verlässt. Verstöße gegen diese Regel werden vom Gehrichter mit Ausschluss vom Wettkampf (nach vorheriger Verwarnung) geahndet.
 
Als Ursprungsland des Gehens gilt Großbritannien. 1867 fand die erste Meisterschaft statt. Zu Beginn der 90er-Jahre des 19. Jahrhunderts wurde das Gehen auch in Deutschland volkstümlich, v. a. durch Fernmärsche, von denen der Wettbewerb Wien-Berlin 1893 über 578 km ein weltweites Echo fand. Die erste deutsche Gehermeisterschaft wurde 1906 über 100 km ausgetragen. (Leichtathletik, Übersicht)

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Ge|hen, das; -s: 1. das ↑Gehen (1): das G. fällt ihm schwer; Beschwerden beim G. haben. 2. (Leichtathletik) sportlicher Wettbewerb über eine bestimmte Strecke, bei dem im Unterschied zum Laufen immer jeweils ein Fuß jedes/jeder Teilnehmenden mit dem Boden in Berührung sein muss, also der nach vorn schwingende Fuß mit der Ferse aufsetzt, bevor der hintere Fuß vom Boden abgehoben wird.

Universal-Lexikon. 2012.