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Geschehen
Ablauf; Handlungsschema; Vorgang; Handlung; Verlauf; Fortschritt; Abenteuer; Sensation; Eskapade; Wirbel; Unternehmung

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ge|sche|hen [gə'ʃe:ən], geschieht, geschah, geschehen <itr.; ist:
1. (als etwas Bemerkenswertes, Auffallendes o. Ä.) in eine bestimmte Situation eintreten und vor sich gehen, eine bestimmte Zeitspanne durchlaufen und zum Abschluss kommen:
es ist ein Unglück geschehen; das geschieht (das tut man) zu deinem Besten; in dieser Sache muss etwas geschehen (unternommen werden); etwas geschehen lassen (einen Vorgang, ein Ereignis dulden).
Syn.: ablaufen, sich begeben (geh.), sich ereignen, erfolgen, kommen, passieren, 1 sein, stattfinden, über die Bühne gehen (ugs.), sich vollziehen, vonstattengehen, vorfallen, vorgehen, zugehen, zustande kommen, sich zutragen.
2. widerfahren:
ihr ist Unrecht geschehen; das geschieht dir ganz recht (das hast du verdient).
Syn.: begegnen, passieren, unterlaufen, vorkommen, zustoßen, zuteilwerden.

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ge|sche|hen 〈V. intr. 150; ist
1. sich ereignen, vorfallen, stattfinden, passieren
2. sich verwirklichen
3. jmdm. \geschehen zustoßen, widerfahren
● es wird dir nichts \geschehen niemand wird dir etwas zuleide tun ● ein Unglück ist \geschehen; ihm ist ein Unglück \geschehen; ihm ist Unrecht \geschehen ● es kann \geschehen, dass ... es ist möglich, dass ...; etwas \geschehen lassen etwas erlauben, dulden, nicht verhindern; das Geschehene kann man nicht ungeschehen machen; es mag \geschehen, was will; was auch \geschehen mag; es muss doch etwas \geschehen! getan werden, man muss doch etwas tun!; sein: es ist nun einmal \geschehen man muss sich damit abfinden ● das geschieht ihm recht 〈umg.〉 das hat er verdient ● was soll mit den übriggebliebenen Speisen \geschehen?; es ist um ihn, sie \geschehen er, sie hat sich verliebt; jetzt war es um seine Ruhe \geschehen jetzt war er endgültig aus seiner R. aufgestört; jetzt wurde er zornig, verlor er die Ruhe; ich wusste nicht, wie mir geschah ● was ist \geschehen?; was soll jetzt \geschehen? was soll getan werden?, was soll man jetzt tun? [<ahd. giskehan; zu skehan „eilen, rennen, schnell fortgehen“ <germ. *ske-; hierzu Geschichte; verwandt mit schicken]

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ge|sche|hen <st. V.; ist [mhd. geschehen, ahd. giskehan, zu: skehan = eilen, rennen, die heutigen Bed. aus »schnell vor sich gehen, plötzlich vorkommen«]:
1.
a) (von etw. Auffallendem, Bemerkenswertem) in eine bestimmte Situation eintreten, eine entsprechende Zeitspanne durchlaufen u. zum Abschluss kommen; sich ereignen, sich zutragen, sich abspielen, vorgehen, passieren:
ein Unglück, ein Wunder ist geschehen;
es geschah, dass …;
so tun, als wäre nichts geschehen;
ich dachte schon, es sei Wunder was geschehen, weil du nicht kamst;
wenn du nicht aufpasst, wird noch etwas g. (wird noch etw. Unangenehmes, Schlimmes passieren);
so geschehen (so hat es sich ereignet) am 12. Juni 1866;
<subst. 2. Part.:> das Geschehene geschehen sein lassen (Vergangenes ruhen lassen);
R geschehen ist geschehen (was geschehen ist, lässt sich nicht mehr rückgängig machen);
b) ausgeführt, getan, unternommen werden:
es wird alles nach Wunsch, in größter Heimlichkeit g.;
in dieser Sache muss etwas g.!;
was geschieht mit den alten Zeitungen?;
das Verbrechen geschah aus Eifersucht;
»Danke schön!« – »Gern geschehen!«;
sie ließen es g. (duldeten es, ließen es zu, unternahmen nichts dagegen), dass der Angeklagte schuldlos verurteilt wurde;
c) widerfahren, zustoßen, passieren:
jmdm. geschieht ein Unrecht, Leid;
bei dem Unfall ist ihr nichts [Schlimmes] geschehen;
das geschieht ihm ganz recht (er hat es nicht besser verdient);
ich wusste nicht, wie mir geschah (so schnell ging es).
2.
es ist um jmdn. geschehen (1. jmd. ist verloren, [gesundheitlich, finanziell] ruiniert, hat keine Chancen mehr. 2. jmd. hat sich rettungslos verliebt);
es ist um etw. geschehen (etw. ist dahin, besteht nicht mehr: als er das hörte, war es um seine Ruhe geschehen).

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Ge|sche|hen, das; -s, - <Pl. selten> (geh.): 1. etw., was geschieht; besondere, auffallende Vorgänge, Ereignisse: ein dramatisches G.; Nun werden die Bilder und Augenzeugenberichte dieses unheilvollen -s monatelang den Gesprächsstoff ... bilden (Dönhoff, Ära 116). 2. die Vorfälle, Ereignisse in ihrem Ablauf: das weltpolitische, sportliche G.; während selbst die beiden Wachen dem G. folgen (Hochhuth, Stellvertreter 225); ohne freilich die Zuschauer von dem G. auf der Bühne abzulenken (Handke, Kaspar 7).

Universal-Lexikon. 2012.