Akademik

Maschine
Flugzeug; Aeroplan (österr.); Kiste (umgangssprachlich); Flieger (umgangssprachlich); Kabine (umgangssprachlich); Flugmaschine; Luftfahrzeug; Feuerstuhl (umgangssprachlich); heißer Ofen (umgangssprachlich); Töff (schweiz.) (umgangssprachlich); Krad; Kraftrad; Bock (umgangssprachlich); Motorrad; Motor; Antrieb; Murl (österr.) (umgangssprachlich); Triebwerk; Aggregat; Automat; Roboter; Gerät; Anlage

* * *

Ma|schi|ne [ma'ʃi:nə], die; -, -n:
1. mechanische, aus beweglichen Teilen bestehende Vorrichtung, die Kraft oder Energie überträgt und mit deren Hilfe bestimmte Arbeiten unter Einsparung menschlicher Arbeitskräfte ausgeführt werden können:
eine moderne, einfache, komplizierte Maschine; etwas mit einer Maschine herstellen; eine Maschine ölen, warten, anstellen.
Syn.: Anlage, Apparat, Apparatur, Einrichtung, Gerät.
Zus.: Bohrmaschine, Geschirrspülmaschine, Kaffeemaschine, Nähmaschine, Schreibmaschine, Waschmaschine.
2.
a) Flugzeug:
die Maschine nach Paris hat Verspätung.
Syn.: Flieger (ugs.), Mühle (ugs., oft abwertend).
Zus.: Chartermaschine, Düsenmaschine, Militärmaschine, Transportmaschine.
b) Schreibmaschine:
sie schrieb den Brief mit der Maschine; sie kann schnell und fehlerfrei Maschine schreiben.

* * *

Ma|schi|ne 〈f. 19
1. mechan., aus bewegl. u. unbewegl. Teilen zusammengesetzte Vorrichtung, die Kraft überträgt od. Arbeitsgänge selbstständig verrichtet (Arbeits\Maschine) bzw. Energie aus einer in eine andere Form umwandelt (Kraft\Maschine)
2. 〈kurz für〉
2.1 Nähmaschine
2.2 Schreibmaschine
3. 〈allg. Bez. für〉 Flugzeug, Lokomotive, Motorrad, Rennwagen u. Ä.
● die \Maschine hat voraussichtlich 20 Minuten Verspätung; das Zeitalter der \Maschinen ● eine \Maschine bedienen, konstruieren, pflegen, reinigen, reparieren; die \Maschine landet, startet 1215 Uhr; ich habe \Maschine geschrieben / 〈österr.〉 maschingeschrieben auf der Schreibmaschine geschrieben; sein: das ist aber eine \Maschine 〈umg.; derb〉 ein sehr beleibter Mensch; die \Maschine ist in Betrieb ● er will nicht eine bloße \Maschine sein 〈fig.〉 nicht so viel arbeiten, dass er nicht mehr zur Besinnung kommt; landwirtschaftliche \Maschinen; eine leichte, schwere \Maschine fahren Motorrad ● der Betrieb ist mit den modernsten \Maschinen ausgestattet; der Zug fährt mit zwei \Maschinen; ich fliege mit der nächsten \Maschine nach Hamburg; mit der \Maschine schreiben; sie arbeitet wie eine \Maschine pausenlos, gedankenlos [<frz. machine „Triebwerk“ <lat. machina <grch. mechane „Werkzeug“]

* * *

Ma|schi|ne, die; -, -n [frz. machine < lat. machina = (Kriegs-, Belagerungs)maschine < griech. (dorisch) māchana̅̓ für: mēchane̅̓, mechanisch]:
1.
a) mechanische, aus beweglichen Teilen bestehende Vorrichtung, die Kraft od. Energie überträgt u. mit deren Hilfe bestimmte Arbeiten unter Einsparung menschlicher Arbeitskraft ausgeführt werden können:
landwirtschaftliche -n;
die M. ist kaputt;
eine M. konstruieren;
sie arbeitet wie eine M. (salopp; unaufhörlich u. schafft entsprechend viel);
das Zeitalter der M.;
an einer M. arbeiten (eine Maschine bedienen);
b) (ugs.) Motor eines Autos:
die M. hat 70 PS.
2.
a) bestimmtes Flugzeug:
eine M. der Lufthansa;
b) (ugs.) Motorrad:
eine schwere M.;
c) (selten) [Dampf]lokomotive.
3.
a) Kurzf. von Schreibmaschine:
ich schreibe M., habe M. geschrieben;
der Chef diktiert [der Sekretärin] einen Brief in die M. (die Sekretärin tippt den Brief unmittelbar, ohne ein Stenogramm aufzunehmen);
einen Brief mit der M. schreiben;
b) Kurzf. von Nähmaschine;
c) Kurzf. von Waschmaschine (1):
drei -n (Maschinenfüllungen) Wäsche zu waschen haben;
d) (ugs.) Computer, Rechner.
4. (salopp) große, dicke Frau:
ist das eine M.!

* * *

I
Maschine,
 
in der EDV eine Bezeichnung für einen Computer oder auch einen Prozessor.
 
Der Computer ist gemeint, wenn die Rede davon ist, ein Programm oder eine Komponente sei »maschinenabhängig«, also speziell auf diesen Computer abgestimmt oder nur auf ihm nutzbar.
 
Dagegen ist der Prozessor gemeint, wenn es um »Maschinensprache« geht, also um einen Programmcode, den der Prozessor verarbeiten kann.
II
Maschine
 
[französisch, von lateinisch machina »(Kriegs-, Belagerungs-)Maschine«, von griechisch (dorisch) machana̅́ für mēchane̅́ »Hilfsmittel«, »Werkzeug«], jede Vorrichtung zur Erzeugung oder Übertragung von Kräften, die eine nutzbare Arbeit leistet (Arbeitsmaschine) oder eine Energieart in eine andere umsetzt (Kraftmaschine). In der Physik versteht man unter einfachen Maschinen Vorrichtungen wie Hebel, Rolle und geneigte Ebene. Die Bestandteile der Maschine sind Maschinenelemente.
 
Geschichte:
 
Die altsteinzeitliche Tierfalle mit Auslösemechanismus ist die wohl älteste Maschine der Menschheit. Einen wesentlichen Fortschritt bedeutete die Entwicklung einer Maschine zur Ausführung hin- und hergehender Drehbewegungen mithilfe des Fiedelbogenantriebs (z. B. jungsteinzeitliche Bohrer oder bronzezeitliche Drehbank) sowie das Aufkommen der Töpferscheibe. In der griechischen und römischen Antike spielten Kraft- und Arbeitsmaschinen eine untergeordnete Rolle; zwar bediente man sich bereits der einfachen Maschinen für eine Reihe technischer Erfindungen und komplizierter Konstruktionen und kannte die Wirkung von Wasser-, Wind- und Wärmeenergie; diese Kenntnisse wurden jedoch nicht oder nur zu einem sehr geringen Teil zur Arbeitserleichterung eingesetzt. Größere Maschinen wurden lediglich für Kriegszwecke, im Bauwesen und im Bergbau entwickelt. Im Mittelalter wurde die menschliche Muskelkraft in stärkerem Maße durch tierische (z. B. Göpel) ersetzt; zum Antrieb einfacher Arbeitsmaschinen (z. B. von Schmiedehämmern und Sägen) wurde nun auch die Wasser- (Wasserräder, etwa 11. Jahrhundert) und später die Windkraft (Windräder, etwa 13. Jahrhundert) verwendet. Erste Schritte zur Mechanisierung einfacher Arbeitsvorgänge waren Spinnrad, Trittwebstuhl und Wippendrehbank mit periodisch wechselnder Drehbewegung. Erst mit dem Ende des Mittelalters erschien die Arbeitsmaschine mit kontinuierlicher Drehbewegung (besonders die Drehbank).
 
Das eigentliche Maschinenwesen setzte gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein, als es gelang, die bereits theoretisch gelösten technischen Probleme (z. B. Wärme in mechanische Arbeit umzuwandeln) auch fertigungstechnisch umzusetzen. Mit der Dampfmaschine erschienen zu Beginn des 19. Jahrhunderts zahlreiche neue Arbeitsmaschinen (Spinnmaschine, Webmaschine), v. a. aber besonders genau arbeitende Werkzeugmaschinen. Diese wiederum trugen zur Weiterentwicklung der Dampfmaschine entscheidend bei, da sie die dafür notwendigen Präzisionsbauelemente liefern konnten. Diese gegenseitige Befruchtung führte zu einem rasanten technischen Fortschritt und trug schließlich zur Herstellung genau austauschbarer Maschinenelemente bei, die später zusammen mit Normung und verbesserter Messtechnik eine der Grundlagen für den Aufbau von Serien- und Massenproduktion bildeten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts traten elektrische Maschinen und Verbrennungskraftmaschinen an die Seite der Dampfmaschinen. Besonders der Elektromotor war dabei von großer Bedeutung, da er den Einzelantrieb einer Arbeitsmaschine ermöglichte und den bis dahin notwendigen Antrieb über eine Transmissionswelle ablöste. Elektro- und Verbrennungsmotor gewannen aber auch im Verkehrswesen an Bedeutung, wo sie um 1900 die Dampfmaschinen (v. a. Dampfschiff, Dampflokomotive) zu verdrängen begannen.
 
Die allgemeine Einführung des Prinzips der Austauschbarkeit von Maschinenelementen, Massenproduktion und die zunehmende Automatisierung kennzeichnen die Entwicklung des Maschinenbaus seit 1900. Der Maschinenbau ist zum Kernfach der Technik geworden, aus dem sich viele größtenteils eigenständige technische Disziplinen (z. B. Fertigungstechnik, Feinwerktechnik, Fahrzeugtechnik, Mess- und Regeltechnik, Fördertechnik) entwickelt haben.
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Automatisierung · Fortschritt · Industrialisierung

* * *

Ma|schi|ne, die; -, -n [frz. machine < lat. machina = (Kriegs-, Belagerungs)maschine < griech. (dorisch) māchanā́ für: mēchane̅́, ↑mechanisch]: 1. a) mechanische, aus beweglichen Teilen bestehende Vorrichtung, die Kraft od. Energie überträgt u. mit deren Hilfe bestimmte Arbeiten unter Einsparung menschlicher Arbeitskraft ausgeführt werden können: eine moderne, einfache, komplizierte M.; elektronische, landwirtschaftliche -n; die M. läuft, steht still, ist in Betrieb, ist kaputt, ist reparaturbedürftig; eine M. in Betrieb setzen, in Betrieb nehmen, ölen, putzen, pflegen; eine M. erfinden, konstruieren; eine M. warten, anstellen, bedienen; eine M. bauen, reparieren; das Zeitalter der M.; sie arbeitet wie eine M. (salopp; unaufhörlich u. schafft entsprechend viel ); an einer M. arbeiten (eine Maschine bedienen); b) (ugs.) Motor eines Autos: die M. hat 70 PS. 2. a) bestimmtes Flugzeug: eine M. der Lufthansa; die M. startet, landet; meine M. hatte Verspätung; er nahm die planmäßige M. nach Berlin; Nach Köln ... war sie vom Westberliner Flughafen Tegel aus mit einer M. von Air France geflogen (Rolf Schneider, November 115); b) (ugs.) Motorrad: eine schwere, leichte M.; bei dem Rennen kamen nur drei -n ans Ziel; c) (selten) [Dampf]lokomotive: die M. steht unter Dampf; mit der M. rangieren, die Wagen über den Ablaufberg drücken. 3. a) kurz für ↑Schreibmaschine: ich schreibe M., habe M. geschrieben; sie kann schnell und fehlerfrei M. schreiben; sich an die M. setzen; auf der M. schreiben, klappern; Papier, einen Bogen in die M. spannen; der Chef diktiert [der Sekretärin] einen Brief in die M. (die Sekretärin tippt den Brief unmittelbar, ohne ein Stenogramm aufzunehmen); einen Brief mit der M. schreiben; b) kurz für ↑Nähmaschine: eine Naht auf, mit der M. nähen; c) kurz für ↑Waschmaschine: die M. hat vier Waschgänge; die M. wäscht, spült, schleudert; die M. hat mehrere Programme; drei -n (Maschinenfüllungen) Wäsche zu waschen haben; die Hemden in der, mit der M. waschen. 4. (salopp) große, dicke Frau: ist das eine M.!

Universal-Lexikon. 2012.