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Fahrt [fa:ɐ̯t], die; -, -en:1. das Fahren:
während der Fahrt ist die Unterhaltung mit dem Fahrer verboten; der Zug verlangsamt die Fahrt (die Geschwindigkeit des Fahrens).
Zus.: Autofahrt, Heimfahrt, Rückfahrt, Weiterfahrt.
2. Reise:
eine anstrengende Fahrt; eine Fahrt nach München.
Zus.: Autofahrt, Bahnfahrt, Busfahrt, Entdeckungsfahrt, Erholungsfahrt, Studienfahrt, Tagesfahrt, Vergnügungsfahrt, Wochenendfahrt.
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Fahrt 〈f. 20〉
1. das Fahren (Vor\Fahrt)
3. Ausflug, Trip
5. Geschwindigkeit des Fahrzeugs
6. unter Tage aufgestellte Leiter zum Klettern in senkrechten od. schrägen Grubenbauen
● die \Fahrt unterbrechen; gute, wenig \Fahrt machen (bes. vom Schiff) schnell, langsam fahren ● einstündige, mehrstündige \Fahrt; endlose, flotte, kurze, lange, rasche, schnelle \Fahrt; der Zug hat (keine) freie \Fahrt die Strecke ist (nicht) frei; das Schiff macht große \Fahrt 〈Mar.〉 fährt schnell; (ich wünsche Ihnen) gute \Fahrt! ● auf der \Fahrt nach Berlin; auf \Fahrt gehen einen größeren Ausflug mit Zelten machen (nur in Gruppen); auf großer \Fahrt sein 〈Mar.〉 auf einer Überseefahrt; eine \Fahrt durch die Stadt; in rasender \Fahrt ging es den Berg hinunter; in voller \Fahrt mit hoher Geschwindigkeit; jmdn. in \Fahrt bringen 〈fig.; umg.〉 zornig machen; in \Fahrt kommen zu fahren beginnen; 〈fig.; umg.〉 in Eifer, Schwung kommen; der Zug ist in \Fahrt er fährt; er ist in \Fahrt 〈fig.〉 in Schwung, in Eifer; er ist zornig; mit halber \Fahrt mit halber Geschwindigkeit, mit halber Kraft; nach drei Stunden \Fahrt; eine \Fahrt von drei Stunden [<ahd. vart <germ. *fardi- <vorgerm. *porti-; → fahren; Grundbedeutung: „Fortbewegung“]
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1. <o. Pl.>
a) das Fahren:
nach drei Stunden F. kamen wir an;
wir sprachen während der F. kein Wort;
b) Geschwindigkeit des ↑ Fahrens (1 a, 2 a):
der Zug verlangsamt die F.;
das Schiff nahm F. auf (wurde schneller);
das Schiff machte nur wenig, kleine F. (Seemannsspr.; fuhr langsam);
volle F. voraus! (Seemannsspr.; Befehl an den Maschinisten);
Ü die Wirtschaft nahm langsam wieder F. auf;
☆ in F. kommen/geraten (ugs.: 1. in gute Stimmung, in Schwung geraten. 2. wütend, böse werden);
in F. sein (ugs.: 1. guter Stimmung, in Schwung sein. 2. wütend, böse sein);
jmdn. in F. bringen (ugs.: 1. in gute Stimmung versetzen. 2. wütend, zornig machen).
2.
a) Reise:
eine lange, anstrengende F.;
wir hatten eine gute, angenehme F.;
eine F. unterbrechen;
eine F. [mit dem Auto] ins Ausland machen;
☆ eine F. ins Blaue (Ausflugsfahrt mit unbekanntem Ziel; mit »das Blaue« ist hier die unbestimmte Ferne gemeint; vgl. ↑ blau 1, ins Blaue [hinein]);
b) (veraltend) mehrtägige Wanderung vorwiegend junger Leute [mit Zelten]:
auf F. gehen.
3. (Bergmannsspr.)
a) in einem Schacht zum Ein- u. Aussteigen angebrachte Leiter;
b) mit Seilzug betriebene Förderanlage.
4. (Seew.) Fahrtbereich:
er ist Kapitän auf großer F.;
das Schiff ist für mittlere F. zugelassen.
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Fahrt,
1) Luftfahrt: Bezeichnung für die Geschwindigkeit eines Luftfahrzeugs relativ zur umgebenden Luft (»wahre« Geschwindigkeit). Fluggeschwindigkeit.
2) Schifffahrt: die Geschwindigkeit eines Schiffs in Knoten (kn), in der Binnenschifffahrt in km/h. Zu unterscheiden ist zwischen Fahrt durchs Wasser, d. h. Geschwindigkeit relativ zum umgebenden Wasser (beeinflusst durch Strömung und Wind) und Fahrt über Grund, d. h. Geschwindigkeit bezogen auf die Erdoberfläche.
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Fahrt, die; -, -en [mhd., ahd. vart = Fahrt, Reise; (Kriegs)zug; Spur]: 1. <o. Pl.> a) das Fahren: nach drei Stunden F. kamen wir an; wir sprachen kein Wort während der F.; Sogar die vor Gelting eingemotteten Supertanker wurden wieder in F. gesetzt (Seemannsspr.; zum Fahren, zur Ausfahrt bereitgemacht; Skipper 10, 1979, 10); b) Geschwindigkeit des Fahrens (1 a, 2 a): der Zug verlangsamt die F., ist in voller F.; das Schiff nahm F. auf (wurde schneller); das Schiff machte nur wenig, kleine F. (Seemannsspr.; fuhr langsam); Wir brauchen F., dann können uns die Böen nichts mehr machen (M. Walser, Pferd 115); volle F. voraus! (Seemannsspr.; Befehl an den Maschinisten); Ü Zudem wurde regelmäßig versäumt ..., eine Konsolidierungsphase folgen zu lassen, sobald die Wirtschaft wieder F. aufgenommen (sich belebt) hatte (Woche 18. 4. 97, 10); *in F. kommen/geraten (ugs.; 1. in gute Stimmung, in Schwung geraten: Später sangen wir ... Allmählich kamen wir in F. [Loest, Pistole 185]; Diese Lucie war in F. geraten, jetzt konnte sie fließender reden [Simmel, Stoff 220]. 2. wütend, böse werden); in F. sein (ugs.; 1. guter Stimmung, in Schwung sein: noch war Arno in F., redete von Kunst und wie er die auf seine Weise unter die Leute bringen wolle [Ossowski, Liebe ist 95]. 2. wütend, böse sein: Allein an diesem Punkt seiner Ausführungen verhedderte der furiose Staatsanwalt sich ... schlimmer als zuvor, er war eben recht in F. [Maass, Gouffé 291]); jmdn. in F. bringen (ugs.; 1. in gute Stimmung versetzen: Wenn ich von zu Hause weg bin, bringen mich Gedanken an andere Frauen in F. [Missildine (Übers.), Kind 1976]. 2. wütend, zornig machen: Eine Antwort erhält Viktor nicht, und das bringt ihn noch mehr in F. [Heim, Traumschiff 345]). 2. a) Reise: eine lange, anstrengende F.; die F. begann in Hamburg und endete nach Umwegen schließlich in Paris; wir hatten eine gute, angenehme F.; eine F. unterbrechen; eine F. [mit dem Auto] ins Ausland machen; *eine F. ins Blaue (Ausflugsfahrt mit unbekanntem Ziel; mit „das Blaue“ ist hier die unbestimmte Ferne gemeint; vgl. ↑Blaue): Er macht keine F. ins Blaue, sondern ist sich allezeit seines Zieles bewusst [Nigg, Wiederkehr 80]); b) (veraltend) mehrtägige Wanderung vorwiegend junger Leute [mit Zelten]: auf F. gehen. 3. (Bergmannsspr.) a) in einem Schacht zum Ein- u. Aussteigen angebrachte Leiter; b) mit Seilzug betriebene Förderanlage. 4. (Seew.) Fahrtbereich: er ist Kapitän auf großer F.; das Schiff ist für mittlere F. zugelassen; sie hat das Patent für kleine F. ∙ 5. (landsch.) Kahn zum Übersetzen, Fähre: Am Rhein an der F. kommen wir wieder zusammen (Hebel, Schatzkästlein 58).
Universal-Lexikon. 2012.